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Veröffentlicht am 20.04.2022

Der Tote im Netz

Der Tote im Netz
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Mit ihren romantischen Komödien und zauberhaften Kinderbüchern hat Frauke Scheunemann regelmässig die Bestsellerlisten erklommen. Mit ihrem Ostsee-Krimi "Der Tote im Netz" wagt sie sich an ein neues literarisches ...

Mit ihren romantischen Komödien und zauberhaften Kinderbüchern hat Frauke Scheunemann regelmässig die Bestsellerlisten erklommen. Mit ihrem Ostsee-Krimi "Der Tote im Netz" wagt sie sich an ein neues literarisches Genre. Auf der Sonneninsel Usedom lauert das Verbrechen – der erste Fall für Radioreporterin Franziska Mai und Kommissar Kay Lorenz

Im Seebad Heringsdorf auf Usedom herrscht Aufruhr: Bäderland-Radio, der kleine Ostsee-Lokalsender, soll von einem größeren Konkurrenten geschluckt werden. Radioreporterin Franziska Mai ist zwar der Liebe wegen auf die Insel gezogen, aber nun gilt es, ihren Job zu retten. Ihre Idee: ein neues Format, bei dem die Usedomer alles auf den Tisch bringen können, was ihnen unter den Nägeln brennt. Und Franziska versucht zu helfen. Aber bald geht es nicht mehr um Nachbarschaftsstreitigkeiten, sondern um den Mord an einem Fischer, der tot in sein eigenes Netz gewickelt im Hafen von Zeglin gefunden wird – in seine Brust das Wort »Rache« eingeritzt. Franziska wittert ihre Chance und mischt sich in die Ermittlungen ein. Und kommt nicht nur Kommissar Kay Lorenz ins Gehege, sondern auch dem Mörder gefährlich nahe.

Das stimmungsvolle Cover verbreitet maritimes Flair und lässt jeden Betrachter von einem idyllischen Urlaub an der Ostsee träumen. Liest er den Titel, wird er unsanft aus seinen Träumen gerissen. Hier steht ein spektakuläres Verbrechen im Mittelpunkt.

Auch wenn der Tote im Netz an einem fiktiven Ort gefunden wird, lassen sich viele markante Schauplätze klar an der malerischen Ostsee verorten. Das Geschehen wird aus der Sicht von Franziska Mai, einer erfahrenen, frech-forschen, selbstbewussten Journalistin, vermittelt, die für einen kleinen lokalen Radiosender arbeitet, der von einem großen Konkurrenten geschluckt werden soll. Franziska kämpft nicht nur um die Existenzberechtigung des Lokalradios, sondern auch um ihren ARbeitsplatz, mit legalen und nicht-ganz-legalen Mitteln, wenn es sein muss: mit vollem Körpereinsatz. Diese neugierige, temperamentvolle rheinische Frohnatur lässt sich nicht aufhalten, Mit ihrem lebhaften Wesen mischt sie nicht nur die Redaktion auf, sondern auch die Kriminalpolizei. Anfangs gerät sie mit dem ermittelnden reserviert und spröde wirkenden Kommissar Kay Lorenz aneinander, aber nachdem sie aneinander gerasselt, ihre Klingen (verbal) miteinander gekreuzt und ihre gegensätzlichen Standpunkte klar vertreten haben, steht einer guten Freundschaft und erfolgreichen Zusammenarbeit nichts mehr im Wege.

Wer künftig das Radio einschaltet, wird die Sendungen mit anderen Augen betrachten. Der Blick hinter die Kulissen eines Lokalradiosenders ist gleichermaßen ernüchternd wie faszinierend; Frauke Scheunemann, die selbst ein ein Volontariat beim NDR absolviert und als Reporterin in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs war, zeigt die internen Abläufe bei der Programmgestaltung und den tagtäglichen Druck auf, der auf den vor Ort recherchierenden Reportern lastet.

Die leicht und locker geschriebene Lektüre besticht durch einen spannenden Fall mit vielen überraschenden Wendungen, mit denen der Leser auf eine falsche Fährte gelockt wird. Für mich ist der Usedom-Krimi ein packendes, unterhaltsames Krimi-Debüt, perfekt für einen Urlaub an der Ostsee. Auf den nächsten Band dieser Reihe bin ich gespannt!

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Eine saubere Sache

Mord und Wischmopp (Mord und Wischmopp 1)
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Wenn man so will, ist Mirjam Müntefering eine Frau für alle Fälle. Literarisch gesehen, ist sie in allen Genres aktiv, für alle Altersklassen und mit großem Erfolg. Mit ihrem Buch "Mord und Wischmopp. ...

Wenn man so will, ist Mirjam Müntefering eine Frau für alle Fälle. Literarisch gesehen, ist sie in allen Genres aktiv, für alle Altersklassen und mit großem Erfolg. Mit ihrem Buch "Mord und Wischmopp. Der erste Fall für Pamela Schlonski" legt sie den ersten Band einer neuen Reihe vor, die um eine Amateur-Detektivin im Ruhrgebiet kreist, die den klaren Durchblick hat, wenn es um Verbrechen geht.



Pamela Schlonski betreibt am grünen Rand des Ruhrgebiets die Putzfirma Sauberzauber. Sie hat eine große Klappe, aber auch ein scharfes Auge. Bei ihrer wöchentlichen Arbeit in den Vereinsräumen eines Fotoklubs entdeckt sie eines Tages den toten Vorsitzenden. Die Leiche liegt zwischen Blitzlichtern und neben einem romantisch gedeckten Tisch. In dem Durcheinander findet Pamela einen verdächtigen Papierschnipsel. Die Ermittlungen übernimmt der schweigsame Kommissar Lennard Vogt, der Pamelas Hinweisen nur widerwillig Aufmerksamkeit schenkt. Allerdings merkt er bald, dass die gewitzte Reinigungskraft über einen untrüglichen Instinkt verfügt. Und so schliddert Pamela tief in ihren ersten Mordfall hinein.


Das Cover rückt Wischmopp und Putzhandschuhe in den Fokus und ist eine klare Ansage. Hier wird nichts unter den Tisch gekehrt, Pamela Schlonski räumt gründlich auf. Der Titel punktet mit einem gelungenen Wortspiel und bleibt im Gedächtnis haften.


"Mord und Wischmopp" zählt zum cosy crime, hier geht es bewusst ruhiger zur Sache. Im Mittelpunkt steht Pamela Schlonski, eine alleinerziehende, selbstbewusste Frau mittleren Alters, die das kleine Unternehmen "Sauberzauber" führt und für klare Verhältnisse in Hattingen sorgt. Auf den Mund gefallen ist die sympathische Powerfrau nicht, im Gegensatz zu dem mundfaulen, sturen Kommissar Lennart Vogt, der aus dem hohen Norden in den tiefsten Ruhrpott gezogen ist und die Trennung von seiner Lebensgefährtin noch nicht verarbeitet hat.


Mirjam Müntefering schafft es mühelos, das Kopfkino in Gang zu setzen. Wer Hattingen kennt, wird viele Schauplätze wiedererkennen. Ihr humorvoller Krimi richtet seinen Fokus auf ambitionierte Hobby-Fotografen und punktet mit einem interessanten Fall mit vielen unerwarteten Wendungen, ist locker und leicht geschrieben und lässt sich in einem Rutsch durchlesen. Ich freue mich auf weitere spannende Fälle mit Pamela Schlonski.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Abgestürzt...

Mordseefest
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Wer war's? Viele AutorInnen nutzen geschlossene oder offene Pseudonyme, getrennt nach literarischen Genres, auf eigenen Wunsch oder Drängen der Verlage. Insoweit bildet die Drehbuchautorin und Schriftstellerin ...

Wer war's? Viele AutorInnen nutzen geschlossene oder offene Pseudonyme, getrennt nach literarischen Genres, auf eigenen Wunsch oder Drängen der Verlage. Insoweit bildet die Drehbuchautorin und Schriftstellerin Christine Drews, die mit ihren Kriminalromanen und Thrillern viele LeserInnen im In- und Ausland überzeugt hat, absolut keine Ausnahme. Für das literarische Genre cosy crime zeichnet ihr Alter Ego Emmi Johannsen verantwortlich, die mit ihrem Buch "Mordseefest" ihren dritten Fall für Caro Falk und Jan Akkermann vorlegt.


Caro Falk amüsiert sich bestens auf der großen Party, die jedes Jahr im Sommer am Borkumer Nordstrand gefeiert wird. Traditionell endet das Fest mit dem Fallschirmspringen der Inseljungs, die nacheinander neben dem großen Strandfeuer landen. Bis auf einen. Sein Schirm öffnet sich nicht, ungebremst stürzt der junge Mann in den Tod. War es wirklich ein Unfall, so wie die Polizei vermutet? Immerhin war der Tote ein erfahrener Springer - und hatte viele Feinde, wie Caro bald herausfindet. Dann macht Jan Akkermann, Caros Partner in allen kriminalistischen Angelegenheiten, auf der Beerdigung des Toten eine unheimliche Entdeckung. Spätestens jetzt gibt es keinen Zweifel mehr, dass die beiden Hobbydetektive einem heimtückischen Verbrechen auf der Spur sind ...

Das Cover von "Mordseefest" ist erfrischend anders und zeichnet sich durch seinen schrägen Humor aus. Eine Möwe posiert auf dem Strand und schaut direkt in die Kamera, wie für eine feucht-fröhliche Party geschmückt mit einem rot-weiß karierten Mützchen und einer Trillerpfeife. Im Hintergrund ist ein Fallschirmspringer zu erkennen. Der witzige Titel ist ein gekonntes Wortspiel und bleibt im Gedächtnis haften.

Das neue Buch fügt es sich harmonisch in die erfolgreiche "Borkum"-Reihe ein. "Mordseefest" ist der dritte Fall für die Hobby-Detektive Caro Falk und Jan Akkermann, die bereits in "Mordseestrand" und "Mordseeluft" ermitteln durften. Jeder Borkum-Krimi ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig voneinander gelesen werden.

Alle Bücher von Emmi Johannsen spielen auf Borkum, der westlichsten und mit knapp 31 Quadratkilometern größten der Ostfriesischen Inseln, die viele Leser von ihren Urlaubsreisen kennen. Sie atmen maritimes Flair und bieten viel Lokalkolorit; wer selbst vor Ort gewesen ist, wird gewiß einige Schauplätze der Handlung wiedererkennen.

Das Geschehen spielt in der aktuellen Gegenwart, durchbrochen von kurzen Rückblicken in die Vergangenheit, geschildert aus der Sicht eines gewissenlosen Täters. Seine drastischen Darstellungen sorgen anfangs für Fassungslosigkeit, später für Entsetzen. Der eigentliche Fall weist weit in die Vergangenheit, wie die Hobby-Detektive Caro Falk und Jan Akkermann im Laufe der Ermittlungen feststellen. Sie sind ein sympathisches Duo, (noch) kein Liebespaar, aber gute Freunde, die einen ausgeprägten Spürsinn für Verbrechen besitzen. Nach ihrer Trennung von ihrem Mann hat Caro Falk der Metropole Berlin den Rücken gekehrt, mit ihrem heranwachsenden Sohn Justus und ihrer lebhaften Hündin Aila lebt sie im Hause ihres pensionierten Schwiegervaters Hinnerk auf Borkum. Caro ist eine neugierige Frau mittleren Alters, sie arbeitet stundenweise in einem Kiosk und kommt mühelos mit anderen Menschen in Kontakt, genauso wie ihr attraktiver Bekannter Jan Akkermann, der auf eine schillernde Vergangenheit zurückblicken kann und als Türsteher in einer Diskothek auf Borkum jobbt.

Wer nach der Lösung des komplizierten Falles giert, muss das leicht und locker geschriebene, humorvolle, packende Buch lesen, das mit vielen unerwarteten Wendungen punktet und mich viele Stunden lang gefesselt hat. Verraten wird nichts!

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  • Handlung
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  • Spannung
Veröffentlicht am 01.04.2022

Willkommen in St. Peter-(M)Ording

Willkommen in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 1)
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Moin!

Mit ihren locker-leichten, romantischen Romanen, die ausnahmslos in St. Peter-Ording spielen, hat Tanja Janz längst mein Herz erobert. Nun wagt sie sich an ein anderes literarisches Genre und präsentiert ...

Moin!

Mit ihren locker-leichten, romantischen Romanen, die ausnahmslos in St. Peter-Ording spielen, hat Tanja Janz längst mein Herz erobert. Nun wagt sie sich an ein anderes literarisches Genre und präsentiert ihren ersten Krimi, der die dunkle Seite der idyllischen Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein aufzeigt. Schluss mit lustig: Willkommen an der Mordsee-Küste!

Ilva Feddersen ist gerade wieder zurück in ihre Heimat gezogen, um ihre Stelle als Lehrerin im Nordseeinternat anzutreten, da liegt plötzlich ein Toter in den Dünen: Hagen Westermann, Architekt eines umstrittenen Hotelprojektes in Deutschlands schönstem Küstenort, war kein beliebter Mann – aber wer wird ihn deshalb gleich umbringen? Dass der Tote in ein Protestbanner gegen den Hotelneubau gewickelt ist, lenkt den Fokus der Polizei auf die Umweltschutzszene. Ilva bleibt nichts anderes übrig, als selbst zu ermitteln: Denn erstens ist der Hauptverdächtige ihre Jugendliebe, und zweitens kann sie schlecht Ernie, ihren gemütlichen Polizistenbruder, mit dem größten Skandal der Saison allein lassen. Mit ihren Kollegen macht Ilva sich auf Mörderjagd – und steckt bald tiefer im Watt, als gut für sie ist …

Für witzige Cover habe ich eine Schwäche. Deshalb war ich hin und weg, als ich die drei Schafe gesehen habe, die so fotogen vor dem rot-weiß gestreiften Leuchtturm posieren und in die Kamera grinsen. Auch das witzige Wortspiel auf dem Titel hat mich überzeugt. Dieser Küsten-Krimi setzt nicht auf ein blutiges Gemetzel, sondern es geht weitaus ruhiger zu. In erster Linie sollen die Leser gut unterhalten werden.

Über das Setting braucht man gar nicht reden. Wer selbst schon mal einen Urlaub in St. Peter-Ording verbracht hat, wird viele Schauplätze in diesem Buch wiedererkennen. Tanja Janz kennt sich vor Ort aus, und ihr Wissen kann man aus jeder Zeile ihres Küsten-Krimis herauslesen. Auf der Innenseite des Buches findet man eine Karte, wo wichtige Orte aus der Geschichte markiert sind. Auf diese Weise kann man sozusagen in die Fußstapfen der Amateur-Detektive treten, ihre Marschrouten überprüfen und ihre Ermittlungen nachvollziehen.

Literarisch gesehen, zählt "Willkommen in St. Peter Mording" zum cosy crime. Tanja Janz greift eine turbulente Debatte um ein (aufgrund des erbitterten Widerstandes nicht realisiertes) Luxus-Hotel-Projekt in St. Peter Ording auf, das sogenannte "De Dün", Dünenhotel" oder "Dünenhaus", von der Presse als "UFO" gebrandmarkt, das mitten in den Dünen errichtet werden sollte. Vielleicht habt ihr die Berichterstattung in den Massenmedien mitbekommen?

Für meinen persönlichen Geschmack ist die Vermischung von Fakten und Fiktion gut gelungen. Dieser Nordsee-Krimi enthält einen wahren Kern, der literarisch weiterverarbeitet wird. Tanja Janz erzählt einen interessanten Fall, der mit vielen überraschenden Wendungen punktet, die man nicht gleich auf dem Schirm hatte. Besonders schön finde ich, wie das Ruhrgebiet (Heimat von Tanja Janz) und St. Peter Ording (Sehnsuchtsort von Tanja Janz) harmonisch miteinander verbunden werden. Mettbrötchen und Fischbrötchen sind keine absoluten Gegensätze, mir schmecken sie gleich gut!

Alles in allem hat Tanja Janz einen humorvollen, ruhigen, stimmungsvollen Nordsee-Krimi mit viel Lokalkolorit vorgelegt, der mich voll und ganz überzeugt hat. Die Amateur-Detektive aus dem hohen Norden, welche den braven Ordnungshütern zur Hilfe eilen, sind im mittleren Alter und bilden ein tolles, mega-sympathisches Team. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Haus der bösen Schatten

HOME – Haus der bösen Schatten
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"Home - Haus der bösen Schatten" ist meine erste literarische Begegnung mit Riley Sager, einem amerikanischen Autor, der sich mit seinen packenden Psychothrillern einen festen Platz in den Bestsellerlisten ...

"Home - Haus der bösen Schatten" ist meine erste literarische Begegnung mit Riley Sager, einem amerikanischen Autor, der sich mit seinen packenden Psychothrillern einen festen Platz in den Bestsellerlisten erobert hat. Sein neues Werk "Home - Haus der bösen Schatten" kreist um eine dramatische Nacht des Schreckens, deren Spuren weit in die aktuelle Gegenwart reichen.

Als Maggie ein Kind war, floh die ganze Familie eines Nachts aus dem Haus und kehrte nie wieder dorthin zurück. Maggie selbst hat keine Erinnerung daran, was in jener Nacht wirklich geschah. Jetzt, 25 Jahre später, erbt Maggie nach dem Tod ihres Vaters das Haus. Doch kaum ist sie wieder dort, geschehen unerklärliche und zutiefst schaurige Dinge. Baneberry Hall war in seiner 100-jährigen Geschichte immer wieder Schauplatz grauenvoller Geschehnisse, böser Gedanken – und mehrerer Morde. Und während Maggie sich immer tiefer in das Geheimnis des Hauses verstrickt, greift das Böse auch nach ihr.

Das Cover ist perfekt auf den Inhalt abgestimmt worden. Es ist in dunklen Farben gehalten, die eine düstere, unheimliche Atmosphäre heraufbeschwören. Von weitem kann man ein altehrwürdiges Haus erkennen, das an einem See erbaut worden ist; seine Konturen spiegeln sich in dem dunklen Wasser.

Wer den unheilverkündenden Titel "Home - Haus der bösen Schatten" liest, fühlt einen Schauer über seinen Rücken laufen. Eigentlich soll ein Heim ein Ort der Geborgenheit sein, hier fühlt man sich in Finsternis gefangen. Was mag in dieser Nacht des Schreckens hinter diesen dicken Mauern geschehen sein?

Der Roman spielt in den USA, genauer gesagt: in Vermont, einem für seine natürliche Waldlandschaft bekannten Bundesstaat im Nordosten der USA. Riley Sager hat sich für ein düsteres Setting entschieden; sein neues Werk spielt in dem geheimnisumwitterten alten Herrenhaus Banebury Hall, unweit des Dörfchens Bartleby, Vermont. Das Geschehen wird aus mehreren Perspektiven erzählt, die auf verschiedenen zeitlichen Ebenen spielen. In der Gegenwart kommt Maggie Holt zu Wort, eine dreißigjährige amerikanische Innenarchitektin, die nach dem Tod ihres Vaters, des Journalisten Ewan Holt, ihr Erbe antritt, an den Ort des Schreckens zurückkehrt und ihre Erlebnisse aus der Ich-Perspektive schildert. Maggie hat keine Erinnerungen, was seinerzeit geschehen ist; sie hält sich an die Realität, ist sehr kritisch eingestellt und hält den erfolgreichen Bestseller ihres Vaters über die paranormalen Vorgänge, die seine Familie seinerzeit zur überstürzten Flucht aus Baneberry Hall bewegt haben, für ausgemachten Schwindel. Ihren Aufzeichnungen werden Auszüge aus diesem fiktionalen literarischen Werk gegenübergestellt, die von schockierenden zwanzig Tagen auf Banebury Hall erzählen ; dieser scharfe Kontrast sorgt für zusätzliche Spannung.

Der Thriller lebt von dem Kontrast zwischen Fiktion und Fakten; wie Maggie ist jeder Leser fasziniert von den denkwürdigen Geschichte des stattlichen Anwesens und möchte dem unheimlichen Geheimnis auf die Spur kommt. Riley Sager hat einen brillanten Pageturner vorgelegt, fesselnd geschrieben, voller schauriger, morbider Szenen, mit vielen unerwarteten Wendungen und unvorhersehbaren Twists. Das Buch entfaltet eine unheimliche Sogwirkung, der man sich nicht mehr entziehen kann; hat man seine Lektüre begonnen, wird man nicht mehr aufhören können, bis das finstere Geheimnis von Banebury Hall gelüftet ist. Für mich ist dieses Meisterwerk das absolute Highlight in diesem Winter!

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