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Veröffentlicht am 16.05.2018

Wenn Bücher lebendig werden

Tintenwelt 1. Tintenherz
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In einer stürmischen Nacht taucht ein unheimlicher Gast bei Meggie und ihrem Vater Mo auf. Er warnt Mo vor einem Mann namens Capricorn. Am nächsten Morgen reist Mo überstürzt mit Meggie zu ihrer Tante ...

In einer stürmischen Nacht taucht ein unheimlicher Gast bei Meggie und ihrem Vater Mo auf. Er warnt Mo vor einem Mann namens Capricorn. Am nächsten Morgen reist Mo überstürzt mit Meggie zu ihrer Tante Elinor. Elinor verfügt über die kostbarste Bibliothek, die Meggie je gesehen hat. Hier versteckt Mo das Buch, um das sich alles dreht. Ein Buch, das Mo vor vielen Jahren zum letzten Mal gelesen hat und das jetzt in den Mittelpunkt eines unglaublichen, magischen und atemberaubenden Abenteuers rückt, eines Abenteuers, in dessen Verlauf Meggie nicht nur das Geheimnis um Zauberzunge und Capricorn löst, sondern auch selbst in große Gefahr gerät.



Bereits auf den ersten Seiten wird man von den Beschreibungen von Büchern begeistert, sie werden beschrieben, als wären sie wertvolle Schätze (was sie ja auch sind).

Cornelia Funke beherrscht die Wortwahl so gut, dass man das Gefühl hat, man wäre dabei: Beispielsweise wird der Regen, der in der stürmischen Nacht gegen das Fenster klopft so beschrieben, als wäre man mit Meggie in ihrem Zimmer und würde den Regen hören.

Und dann die Charaktere: Man weiß zwar, dass mit ihnen etwas nicht stimmt und sie ein großes Geheimnis haben, das sie unter keinen Umständen verraten wollen und trotzdem wirken sie nicht verschlossen, sondern einfach nur magisch.

Und als wäre das noch nicht genug begleiten einen kleine Skizzen bei der Reise des Lesens, die kleine Sachen veranschaulichen, zum Beispiel Gwin mit den Hörnern.



Das Buch ist einfach fantastisch und beherberg eine wundervolle magische Welt mit Fähigkeiten, die sich wahrscheinlich viele lesebegeisterte Menschen wünschen.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Mister Monster

Mr. Monster
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Mein Name ist John Cleaver. Ich bin 16 Jahre alt. Ich mag Lesen, Kochen und ein Mädchen namens Brooke. Ich möchte das Richtige tun. Ich möchte ein guter Mensch sein. Doch das ist nur die eine Hälfte von ...

Mein Name ist John Cleaver. Ich bin 16 Jahre alt. Ich mag Lesen, Kochen und ein Mädchen namens Brooke. Ich möchte das Richtige tun. Ich möchte ein guter Mensch sein. Doch das ist nur die eine Hälfte von mir. Mein Name ist Mr. Monster. Ich weise alle Eigenschaften eines Serienkillers auf. Ich phantasiere über Feuer, Gewalt und Tod. Ich habe einen Dämon besiegt. Aber es gibt viele Dämonen da draußen. Zu viele. Und jeden Tag verspüre ich den Drang, erneut zu töten



Dan Wells ist seinem Schreibstil treu geblieben, weshalb sich der zweite Teil genau so spannend und flüssig liest wie der erste.

Zwar erwartet man natürlich, dass es sich bei dem Täter, den John jagt, um ein Monster handelt, doch es wurden einige Sachen (die ich wegen der Spoiler wegen nicht nennen will) so umgewandelt, dass man weiterhin überrascht wird und es keineswegs an Spannung verliert.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Ein gefallener Engel in der heutigen Zeit

Die Attentäter
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Obwohl sie aus grundverschiedenen Verhältnissen stammen, sind Cliff und Alain fasziniert voneinander. Zwischen ihnen steht Margarete, die beide von klein auf kennen. Dann konvertiert Cliff zum Islam und ...

Obwohl sie aus grundverschiedenen Verhältnissen stammen, sind Cliff und Alain fasziniert voneinander. Zwischen ihnen steht Margarete, die beide von klein auf kennen. Dann konvertiert Cliff zum Islam und verschwindet. Als er zurückkehrt, wird klar: Er soll für den IS einen „Tag des Blutes“ planen. Alain will seinen Freund retten – doch wie lange kann er noch zu ihm halten?

Das Cover hat mich mit den Flügeln angesprochen, und jetzt verstehe ich die große Bedeutung dahinter. Der Flügel stellt Alain dar und die einzelnen Feder deuten auf einen gefallenen hin, Cliff. Auch die Obsession beider mit Flügeln und Engel kann man damit sehr gut interpretieren.

Das Buch spielt hauptsächlich in Berlin, was für mich neu ist, da ich bis jetzt selten Bücher gelesen habe, die in Deutschland spielen, weshalb es sehr schön war bekannte Namen zu hören.

Die Perspektiven wechseln immer wieder zwischen Alain, Margarete und Cliff, ohne das es speziell gekennzeichnet ist, aber ich finde, dass immer bereits nach wenigen Worten durch die Ausdrucksweise klar wurde wer redet. Doch im Buch ist ein oder zweimal der Fehler aufgetaucht, dass der falsche Name erwähnt wurde. Beispielsweise steht in einem Brief an Alain ,,Du und Alain‘‘, womit wahrscheinlich aber dann Cliff gemeint ist. Dies hatte mich zuerst verwirrt.

Auch die Ereignisse, die geschehen, sind nicht zeitlich gekennzeichnet, was ich aber nicht als schlecht empfinde, da man diese dann selbstständig im Kopf verknüpfen kann und nicht sofort gespoilert wird in welchem Abschnitt der Zeitlinie man sich befindet, vor allem, da sehr viele Gefühle mit eingebracht werden, die man besser nach und nach erst versteht und die Spannung erhält.

Besonders bemerkenswert sind die Themen, die sich die Autorin ausgesucht hat: Es sind aktuelle Themen, die man in diesem Buch anfangs gar nicht erwartet und sich dann doch sehr schnell einfinden kann. Sie verbindet es mit einer Tragödie zweier (oder mit Margarete dreier) Menschen, die sich auf verschiedenen Seiten befinden, Licht und Dunkelheit. Dies zeigt in dem Buch die positiven und negativen Seiten mit wortgewandten Worten voller Metaphern und Vergleiche von verschiedenen Sichten und nicht nur einer.



Zusammenfassend lässt sich dieses Buch mit folgenden Worten beschreiben: Wortgewandt, tragisch, aktuell, definitiv lesenswert.

Veröffentlicht am 16.05.2018

2. Weltkrieg + Morde = Spannung

Der Angstmann
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Dresden, November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den anhaltenden Kriegszuständen und den täglichen Entbehrungen. Flüchtlingsströme drängen in die Stadt. Bombenalarme gehören zum Alltag. Da wird Kriminalinspektor ...

Dresden, November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den anhaltenden Kriegszuständen und den täglichen Entbehrungen. Flüchtlingsströme drängen in die Stadt. Bombenalarme gehören zum Alltag. Da wird Kriminalinspektor Max Heller zu einer grausam zugerichteten Frauenleiche geholt. Schnell geht das Gerücht um: Das war der Angstmann, der nachts durch die Ruinen schleicht. Heller gibt nichts auf das Gerede. Inmitten der Wirren des letzten Kriegswinters macht er sich auf die Suche nach einem brutalen Frauenmörder. Nicht nur sein linientreuer Vorgesetzter Rudolf Klepp legt Heller dabei Hindernisse in den Weg. Als im Februar 1945 die Stadt in einem beispiellosen Bombenhagel dem Erdboden gleich gemacht wird, hält man auch den Mörder für tot. Doch der Angstmann kehrt zurück ...



Ich habe bis jetzt noch nicht viele Bücher gelesen, die während des zweiten Weltkrieges spielen, da meistens dann die Story an sich verloren geht oder vieles überspitzt dargestellt wird. Doch bei diesem Buch wird das Hauptaugenmerk wirklich auf die Aufklärung der Morde gelegt und doch bekommt man gut die Gefühle der Bevölkerung mit, sowohl die positiven als auch negativen.

Die Handlungsorte, besonders die zerstörte Stadt Dresden, konnte man sich bildlich vorstellen und somit das Geschehen gut mit verfolgen. Die Spannung baut sich Stück für Stück auf und hält sich bis zum überraschenden Schluss.

Ein wirklich gelungenes Werk!

Veröffentlicht am 16.05.2018

So realistisch, dass es zum Nachdenken anregt

Lebensnacht
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Menschen sterben weltweit in großer Zahl, ihre Leichname lösen sich in Pfützen auf, nur Knochen und Kleidungsstücke bleiben übrig. Und der Geruch nach Benzin. Der nicht für möglich gehaltene Super-GAU ...

Menschen sterben weltweit in großer Zahl, ihre Leichname lösen sich in Pfützen auf, nur Knochen und Kleidungsstücke bleiben übrig. Und der Geruch nach Benzin. Der nicht für möglich gehaltene Super-GAU stellt selbst die Auswirkungen der Atombombe in den Schatten und wird Realität: Die Menschheit steht vor dem Aus. Professor Harry Kauffmann, Träger des Chemie-Nobelpreises und weltweit anerkannte Koryphäe auf seinem Gebiet, versucht mit seinem Team, den Schaden einzudämmen, der ihm bei seinen Experimenten unterlaufen ist. Er wollte Benzin mithilfe genetisch veränderter Bakterien herstellen. Um die tödlichen Folgen seiner Forschungen zu bekämpfen, fehlen aber die adäquaten Mittel. Ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit beginnt. Wie wird dieser enden?



Die Kapitel sind kurz gehalten und passen zu der sofort einsetzenden Spannung. Man erfährt schnell, worum es geht und kann sich somit, und auch durch den flüssigen und verständliche Schreibstil, auch gut in die Geschichte hineinversetzen.



Es werden einige Fachbegriffe und wissenschaftliche Zusammenhänge beschrieben, doch sie werden meist innerhalb von Dialogen oder, wenn nicht, im Glossar erklärt. So muss der Leser sich nicht sorgen, dass er ohne die Kenntnis einen inhaltlichen Aspekt nicht versteht.



Der Autor nutzt viele Aspekte, um die Geschichte so realistisch zu machen: Er beschreibt die Veränderungen in der Gesellschaft, die Verhaltensweisen der Bevölkerung und ihr Handeln, dass sich durch die neue Situation verändert und ins panische übergeht und erklärt teilweise das Handeln einiger Charaktere durch Kindheits- und Jungenderfahrungen. Auch den Humor lässt er nicht aus, der beispielsweise durch einen hessischen Dialekt mit eingebracht wurde. Dadurch wirkt alles sehr lebendig.



Das Buch regt sehr zum Nachdenken an, da es so realitätsnah dargestellt ist und man es leicht auf die heutige Zeit übertragen kann. Wie gehen wir miteinander um? Kann Genmanipulation so etwas bewirken?