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Veröffentlicht am 11.01.2021

84 Charing Cross Road von Helene Hanff erschienen im Atlantik Verlag

84, Charing Cross Road
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Dieser Briefroman ist etwas ganz besonderes. Er beginnt als Geschäftskorrespondenz, als schlichte Bücherbestellung. Doch über die Jahre hinweg bekommen die Briefe der Amerikanerin Helen immer mehr Persönlichkeit. ...

Dieser Briefroman ist etwas ganz besonderes. Er beginnt als Geschäftskorrespondenz, als schlichte Bücherbestellung. Doch über die Jahre hinweg bekommen die Briefe der Amerikanerin Helen immer mehr Persönlichkeit. So regt sie sich über ein Protagonisten, aus einem Buch auf oder schwärmt von einer wunderbaren in Leinen gebunden Ausgabe. Sie findet in dem Angestellten Frank, des Londoner Buchgeschäftes, einen Freund. Er teilt die Liebe zu Büchern mit ihr, doch im laufe der Zeit fließt auch immer mal etwas privates in die Briefe mit ein. So schreibt sie in den rund zwanzig Jahren mit Frank, seiner Frau dessen Tochter, zwei anderen Angestellten und noch einigen mehr.
Helene spart regelmäßig darauf hin den Ozean zu überqueren um alle, mit denen sie Freundschaft geschlossen hat, zu besuchen. Doch wird sie es schaffen?

Ehrlich gesagt, waren Briefromane nie so etwas, was mich gereizt hat. Ich kann auch nicht sagen warum. Doch diesmal ist es etwas anders, da mir der Intellekt von einigen Briefen gefallen hat. Die offene, teilweise im ersten Moment platte Art, hat mich fasziniert. Doch mit der Zeit und den gelesenen Briefen, hat man die Menschen immer besser verstanden. Helene hat einen ganz eigenen Humor, z.B. erzählte sie Frank, dass sie für TV-Serien schreibt und gerne über den Buchladen schreiben würde und er sich aussuchen dürfte, ob er lieber der Mörder oder die Leiche seien wolle.
In einem der Brief sagte Helene Hanff auch mal, dass sie sich nicht für Dinge interessieren kann, die Leuten die nie lebten, auch nicht zugestoßen sei. Mir ist es nie sehr schwer gefallen mich in andere Bücherwelten hineinzuversetzen. Ich schrecke eher vor Biografien und Memoiren zurück. Doch irgendwie hat mich dieses Buch angespornt, es doch mal mit solchen Büchern zu versuchen.

Somit gebt mir doch bitte ein paar Tipps bezüglich anderer Briefromane,Biografien/Memoiren ?


Einige Eigenarten von Helene Hanff, im Umgang mit ihren Büchern, fand ich auch sehr interessant, sodass ich sie hier nicht unerwähnt lassen will. So kommt es ihr bei Büchern vor allem auf die Haptik und das Aussehen an, sowie eine gute Übersetzung. Darüber kann sie sich sehr enthusiastisch äußern, was ich echt nachvollziehen kann. Ich sag nur Bibliophilie!  
Was ich auch schon von anderen gehört habe ist, dass sie Bücher erst lesen und dann kaufen. Sie leihen sich die Bücher in der Bibliothek aus und wenn sie ihnen gefallen besorgen sie sich eine eigene schöne Ausgabe. Das macht auch Helene so, sie kann ein bestimmtes Buch erst zurück bringen, wenn sie ein eigenes Exemplar daheim hat. Sie ließt ihre Bücher mehrfach und kann Leute nicht Verstehen, die einfach nur die neusten Bücher kaufen, um diese dann ins Regal zu stellen und meistens sie überhaupt nur einmal gelesen zuhaben.
Bei ihr wird zum Frühjahrsputz auch das Bücherregal ausgemistet. Alles was sie nicht nochmal lesen wird, kommt weg.  Was Helene auch besonders gerne hat, sind alte Bücher wo schon der Vorbesitzer sich durch Randnotizen verewigt hat. Oder die Bücher an den Stellen aufschlagen wo sie viel gelesen wurden. Ich finde das bei alten Hardcover Büchern auch cool, doch bei Taschenbüchern ist es doch ziemlich unangenehm.

Wie steht ihr zu Helenes Umgang mit ihren Büchern und wie geht ihr damit um?


Fazit:
Es gibt ein sehr Informatives Nachwort. Dort wird unter anderem Berichtet, dass der Briefroman so gut angekommen ist, dass er gleich verfilmt wurde. Den gibt es aber nur auf englisch. Ich finde, dass ist mal eine Lektüre, der sich jeder Bibliophile zulegen sollte.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

viele bunte Wolken

Im Land der Wolken
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Im Land der Wolken, da kannst du von einer Wolke zu nächsten hüpfen. Du hast immer eine Beschäftigung und dir wird nie langweilig.
Nur Henry bekommt von den bunten Wolken Kopfschmerzen und schaut sie ...

Im Land der Wolken, da kannst du von einer Wolke zu nächsten hüpfen. Du hast immer eine Beschäftigung und dir wird nie langweilig.
Nur Henry bekommt von den bunten Wolken Kopfschmerzen und schaut sie lieber nur an. Doch er fühlt sich einsam, da er von den anderen Kindern gemieden wird. Bis zu dem Tag an dem Sara im Nachbarhaus einzieht.

Es ist ein sehr aktuelles Thema vor allem in unserer digitalen Gesellschaft, es zu schaffen auch mal nichts zu tun. Sich auf das schöne um einen herum zu konzentrieren und nicht non-stop z.B. am Handy zusein. Vor allem für Kinder und Jugendliche ist das sehr wichtig. Sie sind viel schneller von der Reizüberflutung erschöpft ohne es zu merken. Das wird hier im Buch sehr schön auch mit den Illustrationen von Anemone Kloos dargestellt.
Es wird auch gut gezeigt, dass man so, ohne übertriebenen Medienkomsum, die Augen offen hat um Freundeschaften zu schließen. Was etwas ist das jeder Mensch braucht, egal wie alt man ist.

Mein Fazit ist diese Buch für Kinder ein Augenschmaus und auch Inhaltlich wertvoll. So kommt man mit Kindern auch sehr leicht ins Gespräch über diese Themen und kann es auch in anderen Formen super aufarbeiten z. B. in Rollenspielen. Ein wunderbares Buch, egal ob jung oder alt.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Man sagt sich jede Jahreszeit, wohnt sein eigener Zauber inne...

Vom magischen Leuchten des Glühwürmchens bei Mitternacht
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Heute hab ich mal ein Sachbuch für euch. Ich bin selbst erst spät auf diese Autorin aufmerksam geworden und hatte mir immer gedacht, dass ist doch mega langweilig so ein Sachbuch. Fand aber bei diesem ...

Heute hab ich mal ein Sachbuch für euch. Ich bin selbst erst spät auf diese Autorin aufmerksam geworden und hatte mir immer gedacht, dass ist doch mega langweilig so ein Sachbuch. Fand aber bei diesem die Idee hinter dem Ganzen schon cool.
Ihr kennt das bestimmt auch, es wird kälter draußen, man hat das Empfinden, dass alles irgendwie tot ist. Doch genau da hat die Autorin eingehakt. Denn in total vielen Kleinigkeiten des Alltags findet man so viel Leben, selbst in einer Hand voll Schlamm wimmelt es an Lebewesen.
Oh man ich gerate in‘s Schwärmen...ich finde es total wichtig sich auch der Kleinigkeit im Leben bewusst zu werden und der wunderbaren Schöpfung um uns herum. Dadurch können wir erst loslassen und Freude empfinden. Etwas ganz besonderes in einer leistungsorientierten Gesellschaft.

Das Buch ist als Hardcover sehr schön gestaltet und mit einem Lesebändchen versehen. Die Frontseite lässt schon erahnen, wie leicht und angenehm der Inhalt zu lesen ist. Und es hält, was es verspricht. Man fängt im Frühling an und durchlebt alle vier Jahreszeiten. Es werden einzelne kurze Storys zu einem Thema erzählt und sie werden mit schönen ansprechenden Illustrationen untermalt.

Besonders gefällt mir neben der Geschichte zur Frontseite auch die Geschichte über die Biber sehr gut. Mir war nicht bewusst, dass diese auch Menschen nach einiger Zeit quasi mit in ihre Familie „aufnehmen“. Habt ihr gewusst, dass Biber ihre Holzstämme nach Größen sortieren? Ja total verrückt, aber wahr! Sie machen das, um später für die Biberburg schon gleich die richtigen Stämme parat zu haben und zu verarbeiten.
Wie es so schön im Buch der Sprüche heißt: „Sie sind wirklich instinktiv Weise.“

Ich kann es jedem nur empfehlen, der wirklich mal seinen Blick für das Schöne, was uns tagtäglich umgibt, öffnen möchte.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

beeindruckend, mitreisend, rasant und einfach unfassbar gut

Wir sind für die Ewigkeit
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Durch die ersten Seiten bin ich regelrecht atemlos durchgerast. Es war so plastisch und intensiv erzählt. Die Flucht und alles was Mercedes dazu noch erlebt hat. Einfach traurig und berührend zugleich. ...

Durch die ersten Seiten bin ich regelrecht atemlos durchgerast. Es war so plastisch und intensiv erzählt. Die Flucht und alles was Mercedes dazu noch erlebt hat. Einfach traurig und berührend zugleich. Ich habe wirklich einmal mein Essen auf dem Herd vergessen und nicht mehr dran gedacht, bis es etwas komisch roch. Nun ja ist nichts weiter schlimmes passiert...;)
Dieser historische Roman ist wirklich mitreißende in seiner kompletten Länge. Er behandelt die Zeit des spanischen Bürgerkriegs, sowie die Zeit danach unter Franco. Es sind einige historische Persönlichkeiten zugegen und auch sonst merkt man, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat. Was das angeht gibt es im Buch am Ende auch nochmal ein ausführliches Kapitel. Sehr interessant, kann ich nur sagen.

Nun zum Inhalt.
Wir begeben Mercedes, einem jungen Mädchen auf der Flucht vor dem Krieg. Dieser Krieg nimmt ihr alles, gibt ihr aber auch einiges unerwartet oder für kurze Zeit. Es ist ein ständiges Chaos in ihrem Leben. Auf der Flucht lernt sie Agustin kennen und später auch lieben. Sie flüchten nach Frankreich und kommen dort in einem Internierungslager. Das ist wirklich die menschenunwürdigste Zeit in ihrem Leben. Doch als Agustin erkrank und weggebracht wird, kommt er nicht mehr aus dem Krankenhaus zurück. Mercedes muss sich ab da alleine durchschlagen, eigentlich will sie nicht zurück nach Spanien solange Franco an der Macht ist. Doch ist das klug? Was wird sie tun?

Es ist der Auftakt zu einer Spanien-Saga, ich bin sehr gespannt auf den zweiten Band. Es bleiben am Ende immer noch einige wichtige Fragen offen, die hoffentlich dann weitergeführt werden. Astrid Töpfer hat einen so angenehmen und vereinnahmenden Schreibstil, da kann man nicht genug von bekommen. Ich habe mir im ganzen Buch so einige Szenen angestrichen, die mir besonders gefallen haben oder mich sehr berührt haben. Somit ist es schwer eine spezielle rauszunehmen. Wenn ich doch eine Szene raussuchen müsste, ist es die mit Felicidad auf dem Weingut, da es einfach unbeschwerte und glückliche Zeiten sind. Es ist ein Anker in den Wirren des Krieges und eine ruhige Zeit vor dem Sturm.

Später in ihrem Leben findet sie sogar noch mal eine Liebe. Doch inwieweit hält die dem andauernden Belastung stand?

>> Schuld und Liebe waren wie Öl und Wasser: Selbst wenn man sie kurzweilig vermischen konnte, schwamm die Schuld über kurz oder lang wieder obenauf. <<

Fazit:

Ich kann es dieses Buch jedem empfehlen, der keine Angst vor schonungslosen Tatsachen hat bezüglich des spanischen Bürgerkriegs, denn es enthält wirklich alles was reingehört....Leid, Angst, Liebe, Furcht, Zweisamkeit, Verrat, Einsamkeit…das gepaart mit diese wirklich geschichtsträchtigen Zeit einfach grandios und mitreisend.
Jeder der schon die neapolitanische - Saga von Elena Ferrante geliebt hat wird hier auch fündig werden, sich zufrieden mitgerissen lassen und wundern wie schnell die Seiten verflogen sind.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Diese Buch hat mich echt umgehauen.

Tausend strahlende Sonnen
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Mein erster Eindruck zu diesem Titel war etwas warmes angenehmes, da ich aber von den Autor schon mal etwas gelesen habe, wusste ich das hinter diesem Buchtitel sich sehr viel mehr verbirgt. Ich habe mich ...

Mein erster Eindruck zu diesem Titel war etwas warmes angenehmes, da ich aber von den Autor schon mal etwas gelesen habe, wusste ich das hinter diesem Buchtitel sich sehr viel mehr verbirgt. Ich habe mich für die Fischer Taschenbibliothek entschieden, da es klein und handlich ist, ein Lesebändchen hat und für unterwegs einfach gut mitgenommen werden kann. Es hat in diesem Format 592 Seiten für 12€.
Kann man es als Liebesgeschichte beschreiben oder hat es doch eher etwas biografisches an sich?! Ich würde sagen es ist von beidem etwas. Wie der Autor selbst sagt, hat er durch den Krieg in seiner Heimat Geschichten aufgeschrieben, die möglicherweise wirklich so geschehen sind. Auf jeden Fall hat die Story Tiefgang. Es werden mehrere Jahrzehnte umfasst von der Kindheit der einen Protagonistin bis in die Mitte ihres Lebens. Bei der anderen Protagonistin wird auch viel auf ihre Kindheit eingegangen doch auch in ihren Zwanzigern/dreißigern hört die Geschichte auf.

Wir haben zwei starke Frauen um die sich Geschichte dreht. Einmal Mariam sie kommt aus einer Provinz in der Nähe von Kabul (Afghanistan). Dort lebt sie mit ihrer Mutter als Außenseiter. Die eigene Mutter verstösst ihre Tochter teilweise immer wieder und dann versucht sie doch ihre Nah zu sein. Das prägt die Kleine sehr, ihr ganzes Leben lang. Diese und auch die immer wieder kehrenden epileptischen Anfälle der Mutter, die letzten Endes ihren tot verschulden.
Miriam muss dann zu ihrem Vater und seiner Familie und da sie unehelich ist wird sie zwangsverheiratet mit einem wesentlich älteren Schuhmacher Raschid. Sie zieht mit ihm nach Kabul. Die Jahre vergehen sie wird verliert ihr Kind und wird nicht wieder schwanger, alles „Gründe“ für Raschid die zu schlagen, zu verachten und sich später eine Zweitfrau zu nehmen, die junge Laila. Miriam lässt, dass alles über sich ergehen und setzt sich kaum zur wehr, ganz im Gegensatz zu Laila. Sie ist von Eltern erzogen worden die das „freie“ Denken fördern und sie unter normalen Umständen nie mit Raschid verheiratet hätten. Doch sie sind bei einem Bombenangriff gestorben, den Leila auch nur knapp überlebt hat. Ein wenig aus „Dankbarkeit“ und auch noch aus anderen Gründen willigt sie ein. Nach anfänglichen Zwistigkeiten zwischen den beiden Frauen entsteht so etwas wie Freundschaft und sie sehen sich gemeinsam gegen die Brutalität ihrer Mannes auf und wollen fliehen.
Durch die Perspektive der Erzählung, ist es gut möglich die Emotionen der beiden Protagonistinnen zu verstehen und sich voll und ganz in das Setting hinein zu versetze. Auch als ich, dass Buch ausgelesen habe musste ich schon öfter mal daran zurück denken. Vor allem, wenn es darum ging, dass die Menschen so grausam und desinteressiert seien können, nur auf sich fixiert und ihr Vergnügen. Dennoch ist es nicht ein rein trauriges Buch, ehr realistisch und ernst mit einem Funken Hoffnung und Liebe drin.
Somit würde ich es niemandem mit schwachen Nerven empfehlen, da es doch in einigen Situation recht beklemmend wirken kann, da es sehr Realität Nah ist und ja auch das behandeln von Frauen und Kindern in Kriegssituationen thematisiert. Doch jeder der Realität in Büchern schätzt ist hier gut aufgehoben.

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