Schönheit und seine Kehrseite
The Belles 1: Schönheit regiertInhalt:
Camelia ist eine Belle. Ihre Aufgabe ist es, mit ihrer göttlichen Gabe, den verfluchten Sterblichen Schönheit zu verleihen. Doch sie ist nur eine von mehreren Belles, und nur eine darf an den königlichen ...
Inhalt:
Camelia ist eine Belle. Ihre Aufgabe ist es, mit ihrer göttlichen Gabe, den verfluchten Sterblichen Schönheit zu verleihen. Doch sie ist nur eine von mehreren Belles, und nur eine darf an den königlichen Hof und als Favoritin der Königsfamilie dienen. Alle anderen Belles, werden in die Teehäuser der umliegenden Lande geschickt.
Für Camelia reicht es vorerst nur für ein Teehaus, doch dann wird die Favoritin ausgewechselt und sie wird an den Hof beordert. Dort trifft sie auf die schönheitssüchtige Prinzessin, welche sowohl grausam, als auch ungezügelt den Hof in Schrecken versetzt. Camelia wird daraufhin in Lügen und Intrigen verstrickt und wird mit der bitteren Wahrheit konfrontiert, dass sie niemandem mehr vertrauen kann, wenn sie nicht als nächste Favoritin ausgewechselt werden möchte ...
Setting & Schreibstil:
In Teilen wirkte der Schreibstil etwas holprig auf mich. Im Endeffekt machte es aber den Eindruck, dass es schlussendlich an der Übersetzung lag. Manchmal gibt es zu englischen Formulierungen einfach keinen wohlklingenden Counterpart auf Deutsch.
Gerade am Anfang habe ich mich gefragt, worauf die Handlung eigentlich hinaus möchte. Die ersten hundert Seiten dümpelten so vor sich her – und leider auch die darauffolgenden hundert Seiten. Danach wurde es allerdings düster als die wahnsinnige Prinzessin ins Spiel kam.
Charaktere & Beziehungen:
Camelia ist die Protagonistin aus dessen Sicht man die Handlung erlebt. Sie und die anderen Belles haben mich ein wenig an ein Haufen Disney Prinzessinnen erinnert bzw. ich habe sie mir so vorgestellt durch die Beschreibungen. Zu Camelia hat mir allerdings der Bezug gefehlt. Ich habe mich schwer damit getan, mir ein Bild von ihr zu machen und sie charakterlich einzuschätzen. So ging es mir aber allgemein mit den Charakteren im Buch. Meiner Meinung nach wurde sie etwas zu sehr in eine Stereotyp Richtung geschoben. Wie so oft in Jugendbüchern wird sie dargestellt als eine junge Frau, die das System verändern möchte. Was jedoch bei einer Katniss Everdeen durch den souveränen Schreibstil der Autorin geklappt hat und sie zu einer Marke hat werden lassen, funktioniert hier einfach nicht. Es war zu gewollt und zu wenig individuell für meinen Geschmack.
Offene Fragen & Theorien:
Die große Frage, welche ich mir gleich von Anfang an gestellt habe, ist, ob die Geschichte nun eher eine Dystopie oder doch eher Fantasy ist. Ich finde, da gab es keine klare Abgrenzung, aber vielleicht ist das auch genauso gewollt.
Dann habe ich mich gefragt, was es eigentlich mit den Teehäusern auf sich hat, in denen die Belles arbeiten. Das wurde nie ganz geklärt in dem Buch, hätte mir aber sehr geholfen für das Gesamtverständnis des Settings.
Vergleichbar mit:
Das ist das Schöne an dem Buch – es ist nicht so recht vergleichbar. Der Plot und die Idee erinnern grob an die Uglys Serie von Scott Westerfeld – entwickeln sich aber grundsätzlich in eine ganz andere Richtung.
Fazit:
Mir gefiel die Moral hinter der Geschichte sehr gut - wie sehr die Menschen von Schönheit eingenommen sind und wie wichtig sie den Meisten auch ist. Und natürlich auch, wie der Schönheitswahn Menschen verderben kann. Aus der Sicht hat mir das Buch sehr gut gefallen. Nun muss man allerdings Durchhaltevermögen beweisen, denn auf den ersten zweihundert Seiten passiert so gut wie nichts. Der zweite Teil hat mir dann jedoch gut gefallen. Mit Schwächen zugegebenermaßen und einigen Unklarheiten, aber ich hatte ab dann eine gute Zeit mit dem Buch. Gefallen hat mir außerdem, dass das Buch einzigartig ist. Etwas Vergleichbares kenne ich noch nicht und auch das ist aus meiner Sicht definitiv ein Pluspunkt.