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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2022

Gelungener Abschluss der Reihe

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz (Polizeiärztin Magda Fuchs-Serie 3)
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Im dritten und letzten Teil der Reihe widmen sich die Polizeiärztin Magda Fuchs, mittlerweile verheiratete Mehring, und Ehemann und Polizeikommissar Kuno, der Lösung zweier Fälle. Zum einen ist das der ...

Im dritten und letzten Teil der Reihe widmen sich die Polizeiärztin Magda Fuchs, mittlerweile verheiratete Mehring, und Ehemann und Polizeikommissar Kuno, der Lösung zweier Fälle. Zum einen ist das der Mord an der reichen Xenia van Xanten, die den beiden in ein besonderes Milieu führt, und zum anderen das ungelöster Rätsel um das Verschwinden von Elkes Bruder Otto. Mittlerweile hat die Polizeiarbeit in Bezug auf Fingerabdrücke einige Fortschritte gemacht, sodass die Suche etwas einfacher wird.

Auch die Nebencharaktere aus den ersten beiden Bändern entwickeln sich weiter. So ist Doris Kaufmann mittlerweile ein gefeierter Star mit großen Ambitionen, Celias Ehe bekommt erste Risse und der Butler Bergmann verliebt sich eher unglücklich.

Die Suche nach Xenias Mörder nimmt relativ viel Platz ein, sodass Magdas Polizeiarbeit ein wenig in den Hintergrund tritt. Da diese Arbeit sonst in Romanen nicht vorkommt, haben mich die Hintergründe und Erlebnisse immer sehr interessiert. Daher finde ich es ein wenig schade, dass im dritten Band diese Arbeit nur eine kleine Rolle spielt. In der Mitte des Buches fehlt mir ein wenig die Spannung, wenn die Untersuchung des Falles auf der Stelle tritt und Celias mit ihrer Ehe nicht weiterkommt. Gegen Ende passiert dann allerdings wieder einiges, sodass die Geschichte wieder Fahrt aufnimmt. Sehr schön finde ich wie das Autorenpaar unter dem Pseudonym Helene Sommerfeld es schafft, die damalige Zeit wieder aufleben zu lassen. Viele kleine wie zufällig eingestreute Einzelheiten verleihen der Geschichte Würze und Glaubwürdigkeit. Insgesamt ein toller historischer Roman und ein gelungener Abschluss der Reihe !

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Veröffentlicht am 07.01.2022

praktischer Aspekt fehlt etwas

Karma
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Ich kam vor einigen Jahren das erste Mal auf Sadhguru und seine Lehren über eine Meditationsapp. Nachdem mir die vorgestellt Meditation gut gefallen hat, habe ich mir öfters seine Videos zu allen möglichen ...

Ich kam vor einigen Jahren das erste Mal auf Sadhguru und seine Lehren über eine Meditationsapp. Nachdem mir die vorgestellt Meditation gut gefallen hat, habe ich mir öfters seine Videos zu allen möglichen Themen angeschaut und war immer wieder positiv überrascht über seine Sicht auf Dinge. Daher war es selbstverständlich, dass ich mir auch das neue buch Karma - wie wir das eigene Schicksal beeinflussen können, anschauen musste.

Die meisten Menschen benutzen das Wort Karma im Sinne von einer Art kosmischen Retourkutsche, wenn man Gutes tut, widerfährt einem Gutes und bei Schlechten widerfährt einem Schlechtes. Sadhguru beschreibt Karma als eine Ansammlung von Zwängen und Gewohnheiten und hebt sich damit deutlich vom Mainstream ab. Seine Thesen sind nicht immer leicht zu verstehen, werden aber durch kleinere Geschichten aufgelockert. Was mir persönlich gefehlt hat, ist der praktische Aspekt. Das Bucht heißt "wie wir das eigentliche Schicksal beeinflussen können", jedoch finde ich keine wirkliche Anleitung im Buch genau dies zu tun. Das Buch gibt Denkanstöße, hört dort dann aber leider auf.

Insgesamt ist es ein interessantes Werk und für jeden, der sich für Karma interessiert, lesenswert.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

zwei Schwestern kämpfen ums Überleben

Der schwarze Winter
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Die beiden Schwestern Silke und Rosemarie werden nach Ende des Zweiten Weltkrieges einem Bauern als billige Arbeitskräfte zugeteilt. Als die Not, der Hunger und die Übergriffe des Bauern eskalieren, fliehen ...

Die beiden Schwestern Silke und Rosemarie werden nach Ende des Zweiten Weltkrieges einem Bauern als billige Arbeitskräfte zugeteilt. Als die Not, der Hunger und die Übergriffe des Bauern eskalieren, fliehen die beiden nach Hamburg. Mit Hilfe von einigen neuen Bekanntschaften schaffen die Schwestern es sich einigermaßen im Hungerwinter 1946/47 durch zu schlagen. Doch nicht nur der Hunger und die Kälte sind ihre Feinde, auch Kriminelle, Schwarzmarkthändler und Kriegsrückkehrer machen Ihnen das Leben schwer.

Ich habe in letzter Zeit einige Bücher zu dem Thema Hungerwinter 46/47 gelesen und auch "der schwarze Winter" reiht sich dort gut ein. Die Autorin erzählt ein realitätsnahes wenn auch sehr bedrückendes Bild der Jahre nach dem Krieg: die Besatzer versuchen der Lage Herr zu werden, kämpfen jedoch hoffnungslos gegen den Schwarzmarkt an, ohne den allerdings die meisten nicht überleben würden. Ehemalige Nazis erobern sich in gehobene Positionen ihre Macht zurück, Kriminelle versuchen aus alles und jedem Geld zu machen. Dass sich unter diesem Umständen zwei junge Frauen behaupten können, grenzt fast schon an ein Wunder.
Silke und Marie sind sehr unterschiedlich, sowohl äußerlich als charakterlich. Silke, die ältere, ist besonnener und hadert mit ihrer Vergangenheit bzw. ihrem Wegsehen während des Krieges. Rosemarie genießt die Freiheit, die sie jetzt hat und setzt ihren Kopf durch. Beide sind sympathisch und man kann sich als Leser gut mit ihnen identifizieren.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig und der Spannungsbogen bleibt bis auf einigen Längen in der Mitte des Buches gut erhalten. Von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.08.2021

Einleitendes Buch für die weiteren Teile der Trilogier

Das Kreuz des Pilgers
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Im Jahr 1379 macht sich eine gemischte Gruppe von Reisenden auf den Rückweg nach Koblenz. Zum einen sind das die beiden Pilger Palmiro und Conlin, zum anderen die Grafentochter Reinhild mit ihrem Mann ...

Im Jahr 1379 macht sich eine gemischte Gruppe von Reisenden auf den Rückweg nach Koblenz. Zum einen sind das die beiden Pilger Palmiro und Conlin, zum anderen die Grafentochter Reinhild mit ihrem Mann Gottfried. Kurz vor dem Ziel werden sie von Wegelagerern überfallen und erleiden herbe Verluste. Auch Gottfried kommt bei dem Versuch ein junges Mädchen zu retten ums Leben. Im weiteren verlauf des Buches entwickeln sich drei eigenständige Erzählstränge um Reinhild, Palmiro und Conlin.

Es handelt sich bei bei das Kreuz des Pilgers um den ersten Teil einer Trilogie, sodass es in diesem Band logischerweise erstmal darum geht die Personen kennen zu lernen. Obwohl durchaus einige kleinere Entwicklungen passieren, ist das mein größter Kritikpunkt an dem Buch: es werden die Grundlagen für die beiden weiteren Bücher geschaffen, aber sonst geschieht recht wenig. Der Klappentext ist auch recht irreführend, denn darin wird nur auf Reinhilds Schicksal eingegangen, dabei ist das kaum mehr als ein Drittel der ganzen Story. Es handelt sich hauptsächlich und wie der Titel schon sagt um die Reliquie, die Palmiro aus dem Heiligen Land mitbringt, und weniger um Reinhilds Schicksal. Die ganz andere Richtung, in die sich das Buch entwickelt, könnte dem einen oder anderen Leser doch sauer aufstoßen.

Reinhild, Palmiro und Conlin sind allesamt sympathische Protagonisten, zu denen man erste zarte Bände knüpfen kann. Der Schreibstil ist flott und das Buch sehr angenehm zu lesen. Die Beschreibungen des mittelalterlichen Lebens fühlen sich authentisch an, ohne überladen zu wirken. Viele historische Romane berichten seitenlang über die politischen Themen der damaligen Zeit und machen das Lesen oft schwerfällig - hierauf verzichtet die Autorin glücklicherweise, sondern beschränkt sich auf den Alltag der Hauptpersonen.

Das Cover erinnert an einem Wandteppich und ist sehr passend gewählt. Auch die eigentliche Hauptperson, das Kreuz, ist hier abgebildet.

Insgesamt ist das Kreuz des Pilgers ein angenehm zu lesender historischer Roman, der allerdings nicht als selbstständige Buch gesehen werden soll, sondern ganz eindeutig als erster Teil einer Trilogie. Wem das nicht stört, ist mit der Story um das Pilgerkreuz gut aufgehoben.

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Veröffentlicht am 18.07.2021

GelungenerAuftakt zu neuer Ermittlerreihe

Die Verlorenen
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Jonah Colley, Polizist bei einer Spezialeinheit in London, hat vor 10 Jahren seinen kleinen Sohn verloren. Seine Ehe ging in die Brüche und nun wohnt er in einer heruntergekommenen Gegend. Auch der Kontakt ...

Jonah Colley, Polizist bei einer Spezialeinheit in London, hat vor 10 Jahren seinen kleinen Sohn verloren. Seine Ehe ging in die Brüche und nun wohnt er in einer heruntergekommenen Gegend. Auch der Kontakt zu seinem besten Freund Gavin, ebenfalls Polizist, brach damals ab. Nun meldet sich Gavin plötzlich und bittet Jonah um Mitternacht zum Slaughters Quai, einer verlassenen Gegend. Als Jonah dort ankommt, stößt er auf jede Menge Leichen.

Jonah ist ein sympathischer Protagonist, auch wenn ich sagen muss, dass ich einige seiner Entscheidungen nicht nachvollziehen kann. Er hat sich ein Ziel gesetzt, heraus zu finden, was mit Gavin und mit seinem Sohn Theo passiert ist, und lässt sich davon durch nichts und niemanden abhalten. Auch nicht durch das sehr unsympathische Ermittlerduo Fletcher und Bennett, die immer irgendwie hinterherhinken.
Die ersten beiden Drittel des Buches sind ungemein spannend. Eine Entdeckung jagt der nächsten, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Danach lässt die Spannung deutlich nach und die Story wird etwas vorhersehbar.
Trotzdem ist die verlorenen ein sehr spannender Thriller und ein guter Auftakt zu einer Ermittlerreihe. Auch wenn ich persönlich hoffe, keine weiteren Geschichten mit Fletcher und Bennett mehr lesen zu müssen.

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