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Veröffentlicht am 21.06.2019

Holocaust

Hannah und ihre Brüder
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Hannah und ihre Brüder ist der erste Roman von Ronald H. Balson.

Hannah und ihr Bruder Ben werden im Polen der Nazizeit groß. Otto wächst als Ziehsohn bei ihrer Familie auf. Viele Jahrzehnte später beschuldigt ...

Hannah und ihre Brüder ist der erste Roman von Ronald H. Balson.

Hannah und ihr Bruder Ben werden im Polen der Nazizeit groß. Otto wächst als Ziehsohn bei ihrer Familie auf. Viele Jahrzehnte später beschuldigt Ben den Juden Elliot Rosenzweig eben jener Otto aus Jugendtagen gewesen zu sein. Der hatte sich nach und nach zum Nazi entwickelt und als solcher Mitschuld auf sich geladen am Holocaust und der Judenverfolgung. Umso perverser der Deckmantel des Judentums unter dem er jetzt scheinbar ein angesehener Bürger geworden war. Aber hat Ben wirklich recht oder täuscht er sich in der Identität des Mannes.

Balson erzählt aus der Sicht von Ben über die damaligen Erlebnisse. In der Gegenwart betreibt eine von Ben engagierte Anwältin die Suche nach der Wahrheit. Ach wenn man weiß, was da auf einen zukommt, so ist es doch immer wieder erschüttern zu lesen, was damals in Polen und im Rest Europas passiert ist. Die Familie von Hannah und Ben wird schwer von der Verfolgung durch die Deutschen getroffen und Otto ist ein beängstigender Charakter der mehr und mehr zum Feind wird.
Das Rätsel wird erst ganz am Schluss gelöst und der Plot findet zu einem halbwegs versöhnlichen Ende. Mir hat das Buch gut gefallen.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Gutes Kochbuch

Die One-Pot-Challenge
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Ich kannte weder den Challenge-Geber noch einen der Köche. Ich bin völlig unvoreingenommen an das Kochbuch herangegangen und um ehrlich zu sein auch ohne große Koch-Vorkenntnisse, da ich zum ersten Mal ...

Ich kannte weder den Challenge-Geber noch einen der Köche. Ich bin völlig unvoreingenommen an das Kochbuch herangegangen und um ehrlich zu sein auch ohne große Koch-Vorkenntnisse, da ich zum ersten Mal wirklich über längere Zeit alleine wohne.

Ich fand es Klasse, dass es wenige Zutaten waren und man wenig Geschirr brauchte. Also wenig zu spülen. Die Portionen sind wirklich ausreichend. Eher für zwei Männer als für zwei Frauen geeignet. Das Nachkochen ist sehr einfach und auch für Laien wie mich kein Problem. Keine Spezialausdrücke oder komplizierte Vorarbeiten.

Ich persönlich hätte jetzt keine Challenge gebraucht. Für ein Kochbuch ist doch einiges an Text drinnen, der nicht zum Rezept gehört. Das habe ich nicht alles gelesen.

War auch mein erstes Kochbuch als E-book. Gewöhnungsbedürftig aber das war mir ja schon vorher klar und das hat ja mit dem Buch als solches auch nichts zu tun.

Empfehle es für Koch-Neulinge, Studenten, Singles die es eilig haben, Berufstätige, die abends nicht mehr lang rummachen wollen. Trifft auch mich fast alles zu. Also gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 21.03.2019

unterhaltsam

Der Hexer und die Henkerstochter
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Wie im dritten Teil, so wird gibt es auch am Anfang dieses vierten Romans über den Henker Jakob Kuisl eine Reise. Diesmal von seinem Schwiegersohn Simon Fronwieser und Magdalena auf Wallfahrt nach Andechs.Dort ...

Wie im dritten Teil, so wird gibt es auch am Anfang dieses vierten Romans über den Henker Jakob Kuisl eine Reise. Diesmal von seinem Schwiegersohn Simon Fronwieser und Magdalena auf Wallfahrt nach Andechs.Dort kommt es schon bald zu ungeklärten Morden und schnell, ja vorschnell wird Frater Johannes in den Kerker geworfen und der Hexerei und des Mordes beschuldigt. Magdalena schickt also nach ihrem Vater und der eilt ihr sofort aus Schongau zu Hilfe. Verkleidet als einfacher Mönch versucht der Henker dem wahren Hexer auf die Spur zu kommen, tatkräftig unterstützt von Tochter und Schwiegersohn.
Der Kriminalfall ist eingebettet in gut recherchierte historische Hintergründe des 17. Jahrhunderts. Oliver Pötzsch zeichnet seine Hauptdarsteller gewohnt eindringlich und mit Ecken und Kanten und viel Sympathie. Hervorheben möchte ich hier vor allem die kraftvolle bayrisch angehauchte wörtliche Rede. Die Kraftausdrücke und Sprüche sind einfach nur göttlich und muss man sich mehrmals auf der Zunge zergehen lassen. Dass und die ruppig-herzliche Art von Jakob und Magdalena sind geliebte Markenzeichen dieser Reihe. Dazu ein interessanter Schuss an medizinischem Wissen von Simon Fronwieser und einigen anderen historischen Feinheiten, wie z.B. einem Automaten und Blitzableiterversuchen und ähnlichem. Solche Feinheiten machen die Würze in diesem historischen Krimi. Und natürlich, dass das Henkerdasein auch hier nicht zu kurz kommt und in Form des armen Nepomuk und des Henkers Hans schillernd ausgekostet wird.
Ein bisschen genervt haben mich Magdalenas kleine Jungs und die Art wie sie alle Erwachsenen nerven. Aber am Ende waren sie doch so schlau und hilfreich, dass ich mich mit ihnen versöhnt habe. Jakobs ältester Sohn war mir in seiner Art lieber und ich rechne ihm Chancen für eine größer Rolle in einem nächsten Roman aus.
Ebenfalls bemerkenswert die edle Aufmachung dieses Buches. Ich war begeistert vom tollen Cover, dem edlen Äußeren und dem nneren, den Bildern und den wunderschön hervorgehobenen Kapitelanfängen.
Ich hatte schöne Lesestunden und möchte mich nochmals für das Buch beim Verlag bedanken.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Scharlatan

Scharlatan
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Scharlatan ist der zweite Teil einer Reihe über Hinrich und Ruth Wrangel. Man muss den ersten aber nicht unbedingt gelesen haben, um flott und problemlos in die Geschichte reinzukommen. Vor dem Hintergrund ...

Scharlatan ist der zweite Teil einer Reihe über Hinrich und Ruth Wrangel. Man muss den ersten aber nicht unbedingt gelesen haben, um flott und problemlos in die Geschichte reinzukommen. Vor dem Hintergrund tatsächlicher geschichtlicher Ereignisse wird das Ehepaar in einen fiktiven Kriminalfall verwickelt, der sie für lange Zeit gewaltsam trennen wird und auf getrennten Wegen bis ins gerade entstehende Petersburg führen wird. In scöner Sprache und mit viel Recherchewissen wir hier erzählt. Spannend verwebt die Autorin mehrere Handlungsstränge zu einem schlüssigen ganzen. Das Buch hat mich gut unterhalten und mir einiges an neuem Wissen beschert.

Veröffentlicht am 21.03.2019

unterhaltsam

Sehet die Sünder
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Der Roman erzählt in groben Zügen einen tatsächlichen Vorfall aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, als im Süden Frankreichs innerhalb kürzester Zeit mehrere Menschen auf unnatürliche Weise zu Tode kommen ...

Der Roman erzählt in groben Zügen einen tatsächlichen Vorfall aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, als im Süden Frankreichs innerhalb kürzester Zeit mehrere Menschen auf unnatürliche Weise zu Tode kommen und man fieberhaft nach dem Mörder sucht. Allerdings ist der wirkliche Fall noch weitaus grausamer, als das vorliegende Buch von Liv Winterberg, die sich selbstverständlich dichterische Feiheiten nahm.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte in einem angenehmen ruhigen Tonfall, ohne zu viel Blut und Brutalität. Man lernt schnell einige Dorfbewohner und die Damen und Herren der Nahen Burg kennen, ebenso wie mehrere Männer der Geistlichkeit, die auf unterschiedlichste Weise mit dem Fall verquickt scheinen.
Aus unterschiedlichsten Perspektiven werden die Morde beleuchtet, der Leser wird ein bisschen auf falsche Fährten gelenkt. Es ist also eine Kombination aus historischem Roman und Thriller.

Dies war mein zweites Buch von Liv Winterberg und im Nachhinein muss ich zugeben, dass meine Erwartungen nach dem wunderbaren Erstling wohl einfach zu hoch angesetzt waren. Leider konnte mich dieser Roman hier nicht hundertprozentig überzeugen. Obwohl mir der Schreibstil eigentlich gut gefallen hat und die Personen liebevoll und durchaus plausibel charakterisiert waren, konnte ich nicht recht warm mit ihnen werden. Das lag vielleicht daran, dass es von Anfang an einfach zu viele waren und das die Kapitel mir zu kurz und abgehackt waren und ich in keinen Lesefluss hineinkam. Die Handlung sprang von Mord zu Mord, beleuchtete teilweise auf nur 3, 4 Seiten wieder eine Person, um sodann im nächsten Kapitel an ganz anderer Stelle fortzufahren. Erst im letzten Drittel fühlte ich mich etwas wohler.

Herausheben möchte ich allerdings, dass die historischen Fakten mir sehr gut recherchiert schienen und das Thema an sich sehr gut gewählt war, da es einige Gegebenheiten der damaligen Zeit eindringlich aufzeigte. Z.B. die Abhängigkeit der Bauern, die Profitgier der Kirche, Kriegstraumata, die es sicherlich auch damals schon gab usw. Dafür vergebe ich den vierten Stern und werde sicherlich ein weiteres Buch dieser Autorin wagen.