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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2019

gute Fantasy

Kingdoms of Smoke – Die Verschwörung von Brigant
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Kingdoms of Smoke ist eine Fantasyreihe, die für 14-17-jährige LeserINNEN geschrieben wurde. Die Verschwörung von Brigant ist der erste Band, der mit über 500 Seiten ein umfangreicher Einstieg in eine ...

Kingdoms of Smoke ist eine Fantasyreihe, die für 14-17-jährige LeserINNEN geschrieben wurde. Die Verschwörung von Brigant ist der erste Band, der mit über 500 Seiten ein umfangreicher Einstieg in eine klassische High-Fantasy-Welt ist. Der Schreibstil ist gut lesbar und durchaus etwas für ältere Semester. Das Cover besticht natürlich mit dem roten Nebel der durchaus etwas mit der Story zu tun hat.

Da es eine neue Welt ist, werden erst mal eine Vielzahl an Personen und Orten vorgestellt. Es gilt die diversen politischen Strömungen zu durchschauen, die Hierarchien der Gesellschaften zu verstehen, die Charakter der Hauptdarsteller besser kennen zu lernen.

Es drohen Kriegshandlungen, in die jugendliche Protagonisten verwickelt werden. Besonders gefallen hat mir hier Prinzessin Catherine, die man ja gleich am Anfang in einer sehr prägnanten Szene gezeigt bekommt. Ihre anfängliche Unsicherheit verändert sich im Laufe der Geschichte. Sie hat das meiste Potential zu einem Wandel. Auch Tash ist ein toller Charakter. Durch sie kommt die nötige Magie in das Fantasy-Epos.

Unter dem Aspekt, dass es sich um einen Jugendroman handelt, kann ich das Buch empfehlen. Auch wenn ihm manchmal etwas die Tiefe fehlt, so hat er mich doch gut unterhalten und lies sich flott und gerne lesen. Ich werde sicherlich auch Band zwei ins Auge fassen. Fantasy von dieser Güte geht immer.

Veröffentlicht am 05.09.2019

ungewöhnliche Geschichte

Ein anderer Takt
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Ein ungewöhnlicher Roman, denn er beschreibt eine Situation, die so nie stattgefunden hat ist aber kein SF oder Fantasy-Roman sondern einer, der das Zeitgeschehen nur in ein neues Gewand verpackt.

Das ...

Ein ungewöhnlicher Roman, denn er beschreibt eine Situation, die so nie stattgefunden hat ist aber kein SF oder Fantasy-Roman sondern einer, der das Zeitgeschehen nur in ein neues Gewand verpackt.

Das Ganze spielt sich in der kleinen fiktiven Stadt Sutton im Süden der USA ab und beginnt im Juni 1957 als sämtliche schwarzen Mitbürger ihre Habseligkeiten packen, alles Haus und Gut vernichten und dann geschlossen die Stadt und den Staat verlassen. Ohne Angabe von Gründen, ohne dass man erkennt, warum sie dies tun und wer sie dazu veranlasst hat.

Die Weißen beobachten diesen Exodus verwirrt, überrascht später verstört und erschrocken, denn nun droht alles in der kleinen Stadt zusammenzubrechen, denn die Schwarzen, haben die Stadt am Laufen gehalten und niemand weiß, was zu tun ist.

Eine ungewöhnliche Geschichte erzählt aus der Sicht der zurückbleibenden Weißen. Ich musste fast schmunzeln über ihr Verhalten, ihre dümmliche Art dies alles abzutun und dann zu erkennen, dass sie jetzt erst merken, was sie an den schwarzen Mitbürgern hatten und was sie ihnen vorenthalten haben.

Das Buch liest sich schnell und hinterlässt ein Gefühl, dass die Geschichte sich auch heute noch in vielen Städten der USA so ähnlich ereignen könnte. Also immer noch aktuell.

Veröffentlicht am 03.09.2019

jugendliche Heldinnen

Sal
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Die Geschichte der Halbschwestern Salmarina und Paula ist keine heitere, keine leichte. Aber sie ist auch keine, die runterzieht und nur traurig macht. Ja, es ist erschreckend, in welches Dilemma Sal geraten ...

Die Geschichte der Halbschwestern Salmarina und Paula ist keine heitere, keine leichte. Aber sie ist auch keine, die runterzieht und nur traurig macht. Ja, es ist erschreckend, in welches Dilemma Sal geraten ist. Die Mutter hat einen neuen Liebhaber und der missbraucht Sal jahrelang. Bis er kundtut, dass nun auch Paula bald alt genug dafür wäre. Das ist schwere Kost, denkt man und die Kehle wird einem beim Lesen schon mal eng. Aber der Ton von „Sal“ ist dennoch ein anderer. Er ist so mutig, trotzig, rotzig frech und voller Kraft wie seine Hauptdarstellerin. Die packt ihre kleine Schwester und flieht in die Wildnis. Bewaffnet mit jeder Menge Überlebenstricks zeigen die beiden Mädchen, dass man manchmal fliehen muss um dann den Kampf aufzunehmen. Natürlich holt sie das Unheil irgendwann ein. Aber dann sind sie schon gestärkt und nicht mehr bereit klein beizugeben.

Guter Erstling, der Mut macht und wütend auf Männer, die so etwas tun und Menschen die wegschauen. Die kraftvolle Sprache überzeugt und passt sehr gut zum Text.

Veröffentlicht am 07.07.2019

unterhaltsam

Find mich da, wo Liebe ist
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„Find mich da, wo Liebe ist“ ist bei weitem nicht so kitschig, wie der Titel und auch das Cover vermuten lassen. Mir hatte schon die Leseprobe gut gefallen und das Buch liest sich dann auch wunderbar weg. ...

„Find mich da, wo Liebe ist“ ist bei weitem nicht so kitschig, wie der Titel und auch das Cover vermuten lassen. Mir hatte schon die Leseprobe gut gefallen und das Buch liest sich dann auch wunderbar weg. Es ist erfreulicherweise eher eine Geschichte vom Überwinden seiner Ängste und Unsicherheiten, von Freundschaft und dem Erfüllen eines Lebenstraumes und erst in zweiter Linie kommt auch die Liebe zur Sprache. Und dann ist es erst mal eine, die von Anfang an unerfüllbar und falsch anmutet und von der der Leser schnell weiß, dass Grace sich aus ihr befreien muss, um ihr wahres Glück zu finden.
Ein Buch für Stunden am Strand oder unter an einem schattigen Plätzchen, wo man vom Leben und von der Sehnsucht lesen und sich daran freuen kann, dass die Protagonisten aus ihren Fehlern lernen und zu sich selber finden. Keine schwere Lektüre aber durchaus mit einer Botschaft, die ankommt.

Veröffentlicht am 07.07.2019

tollerr Erstling

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Erin und Mark finden auf ihrer Hochzeitsreise eine Tasche mit wertvollem Inhalt. Sie beschließen, diesen zu behalten und lösen damit einen Strudel von Geschehnissen aus. Das Ende scheint der Tod von Mark ...

Erin und Mark finden auf ihrer Hochzeitsreise eine Tasche mit wertvollem Inhalt. Sie beschließen, diesen zu behalten und lösen damit einen Strudel von Geschehnissen aus. Das Ende scheint der Tod von Mark zu sein, denn mit diesem beginnt die Geschichte um dann nach und nach zu erzählen, was geschehen ist.

Sehr gefallen hat mir der Erzählstil. Ich bin kein Fan der ersten Person aber hier ist die Ich-Perspektive einfach toll. Der sarkastische Unterton, in dem Erin von ihrem Dilemma und der Vergangenheit berichtet, hat mich sofort in die Handlung reingezogen. Der Plot ist teilweise überraschend und selbst in den vorhersehbaren Szenen spannend und unterhaltsam. Ein Thriller, der den Hauptdarstellern Raum zur Entfaltung gibt und den Leser auf eine Achterbahnfahrt mitnimmt, in der zwei eigentlich ganz normale Menschen an den Rand ihrer Existenz gebracht werden.

Sehr guter Erstling dieser jungen Autorin. Bitte mehr davon.