Profilbild von brauchnix

brauchnix

Lesejury Star
offline

brauchnix ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit brauchnix über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2019

Biest

Biest
0

Es handelt sich um den zweiten Thriller um Solveigh und ihr Team einer europäischen Eliteeinheit. Diesmal wird ein bisschen der Kalte Krieg wieder aufgewärmt, zumindest was die Fronten betrifft, denn es ...

Es handelt sich um den zweiten Thriller um Solveigh und ihr Team einer europäischen Eliteeinheit. Diesmal wird ein bisschen der Kalte Krieg wieder aufgewärmt, zumindest was die Fronten betrifft, denn es geht darum, dass die Russen ihr Erdgas teurer und wertvoller machen wollen und dafür die Atomkraftwerke der anderen Europäer mit einem Computervirus stören wollen. Eine neue Variante, um die Gewinne zu maximieren. Der Schreibstil ist knapp und ohne große Schnörkel. IN kurzen Kapiteln aus verschiedenen Perspektiven wird die Geschichte erzählt und damit ein hohes Tempo erzeugt, was einem Thriller aus gut zu Gesicht steht. Die Hintergründe scheinen mir sehr gut recherchiert und durchaus im Bereich des möglichen. Angenehm fand ich, dass nicht wie bei den meisten Polithrillern kein Wert auf Zwischenmenschliches gelegt wird, sondern es durchaus auch andere Töne in diesem sehr schnellen Buch gibt. Das Ende ist stimmig und zufriedenstellend. Hat Spaß gemacht. Vielen Dank dafür.

Veröffentlicht am 21.03.2019

spannender Krimi

Sieben Tage
0

Sieben Tage", der aktuelle Krimi von Deon Meyer, spielt in Kapstadt, wo Bennie Griessel einen vertrackten Kriminalfall lösen muss. Eine erfolgreiche Anwältin wird in ihrer Wohnung erstochen und die ersten ...

Sieben Tage", der aktuelle Krimi von Deon Meyer, spielt in Kapstadt, wo Bennie Griessel einen vertrackten Kriminalfall lösen muss. Eine erfolgreiche Anwältin wird in ihrer Wohnung erstochen und die ersten Ermittlungen sind zu keinem schlüssigen Ergebnis gekommen. Jetzt schießt ein Heckenschütze gezielt auf Polizisten und verlangt in Drohmails, dass der Mörder von Hanneke Sloet schnellstens dingfest gemacht werden muss. Er unterstellt den Behörden Schlamperei und Korruption und mit jedem neuen verletzten Polizisten gerät Bennie mit seiner Truppe unter größeren Druck.

Die Ermittlungen, die Bennie gewohnt akribisch durchführt, werden haarklein beschrieben und führen u.a. auch in die Welt der ermordeten Anwältin, die in ihrer Kanzlei komplizierte Finanzdeals über die Bühne brachte, in deren Verlauf sie Männer kennenlernte, die durchaus zum Kreis der Verdächtigen zählen könnten. Aber Bennie forscht in alle nur erdenktlichen Richtungen und muss mehr als einmal eine Theorie über den Haufen schmeißen und von Neuem beginnen.

Neben der spannenden Krimihandlung erfährt der Leser wieder einiges aus seinem verkorksten Privatleben. Nachdem sich seine Frau wegen seiner Alkoholsucht endgültig von ihm getrennt hat, hat er gerade wieder eine Frau kennengelernt, für die er etwas empfindet. Leider ist Alexa auch alkoholkrank und hat die Sucht noch nicht so gut im Griff wie Bennie. Auch seine Kinder machen ihm mehr oder weniger Sorgen und dass, wo er doch seine ganze Kraft in den Fall hängen muss.

Deon Meyer hat einen kraftvollen, klugen Schreibstil und man spürt förmlich, dass er seine Protagonisten mag und sie gerne und klug agieren lässt. Er zeichnet sie mit all ihren Stärken und Schwächen und es macht Spaß ihnen zu folgen und mitzuraten, wer der Täter sein könnte. Sehr lange bleibt die Identität des Mörders im Dunkeln und auch den Heckenschützen jagt die Polizei bis fast zum Schluss. Dadurch wird die Spannung stetig erhöht. Nebenbei erfährt man noch einige interessante Details über Südafrika, Land, Leute und Polizeistruktur.

Ein solider Kriminalroman mit einem symphatischen Helden und einem logisch aufgelösten Plot. HIer lohnt es sich zuzugreifen.

Veröffentlicht am 21.03.2019

gutes Jugendbuch

Feuer und Glas - Die Verschwörung
0

Bei „Die Verschwörung“ handelt es sich um den zweiten Teil der Reihe Feuer und Glas. Eigentlich sollte die Reihe Feuer und Wasser heißen, denn dies sind die zwei Elemente, die die Hauptakteure Milla und ...

Bei „Die Verschwörung“ handelt es sich um den zweiten Teil der Reihe Feuer und Glas. Eigentlich sollte die Reihe Feuer und Wasser heißen, denn dies sind die zwei Elemente, die die Hauptakteure Milla und Luca durch magische Fähigkeiten beherrschen und hervorrufen können. Während der erste Teil in Venedig spielt und u.a. über den Beginn ihrer Liebe erzählt, geht hier in der Fortsetzung die Reise nach Konstantinopel, wo Millas Vater im Sultanspalast gefangen gehalten wird. Wie alle mächtigen Feuerleute besitzt er das geheimnisvolle Wissen über die Gondel der Weisheit. Und an dieses Wissen wollen so einige Bösewichte herankommen.

In Konstantinopel versucht Milla erst, ihren Vater zu finden und dann ihn zu befreien. Dabei helfen ihr neue und alte Freunde und natürlich Luca. Sie selbst lernt immer mehr, ihre Fähigkeiten zu nutzen und erkennt, dass das Feuer nicht nur gut für den Kampf ist sondern vor allem auch die Macht des Heilens beitzt.

Die Geschichte hat ein hohes Tempo. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass über einige Vorkommnisse, über Gedanken und Beweggründe ausführlicher berichtet würde. Die Personen agieren, allen voran Milla, oft unüberlegt und die daraus resultierenden Missgeschicke sind für den Leser etwas vorhersehbar und keine richtige Überraschung. Manches kann man durch ein aufbrausendes Temperament und die Jugend der Akteure erklären. Vielleicht empfindet ein jugendlicher Leser dies auch weniger störend.

Das Buch ist sicherlich schon ab 12 Jahren gut lesbar (Verlag empfiehl ab 14). Es ist nicht brutal und hat meiner Meinung nach keine Szenen, die jugendgefährdend oder auch nur unverständlich für die jungen Leute sind. Im Gegenteil sind vor allem die historischen Details durchaus lehrreich und angenehm unaufdringlich in die Story eingearbeitet. So wird Wissen transportiert ohne den Zeigefinger zu heben. Für Ältere hätte es gerne noch etwas kniffeliger und verzwickter sein dürfen. Auch waren mir die Personen allgemein – auch die Bösewichte – zu eindimensional. Ich denke, trotz der jugendlichen Zielgruppe hätte man hier schon ein bisschen differenzieren dürfen.


Die Fantasy-Effekte halten sich in Grenzen. Bis auf die magischen Fähigkeiten gibt es nichts phantastisches in der Geschichte.


Gut zu lesen und durchaus empfehlenswert.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Frauen auf dem Weg in die Unabhängigkeit

Leonore und ihre Töchter
0

Vordergründig geht es im neuen Roman von Gina Mayer "Leonore und ihre Töchter" um einen jahrzehnte währenden Fluch, der eine Tuchhändler-Familie über mehrere Generation hinweg verfolgt. Es scheint, als ...

Vordergründig geht es im neuen Roman von Gina Mayer "Leonore und ihre Töchter" um einen jahrzehnte währenden Fluch, der eine Tuchhändler-Familie über mehrere Generation hinweg verfolgt. Es scheint, als wären Unglücksfälle, Selbstmorde und ähnliches durch etwas Unheimliches und Unbekanntes ausgelöst, dessen Gründe wir in der Jugend von Leonore suchen müssen. Um nicht zu schnell alles zu verraten, rollt die Autorin die Geschichte langsam zurück und wir lernen die betroffenen Familienmitglieder erst mal alle kennen und können uns ein Bild von der damaligen Zeit und den Frauen machen, die zu Leonores Familie gehören. Neben der vom Ehemann verlassenen Dora ist das deren Tochter Nanette, die gerade in heftiger Liebe entbrannt ist und die Mutter von Dora, Mathilde, die in ihrer Jugend einen tragischen Verlust eines lieben Menschen zu erdulden hatte.

Das historische Gewand ist geprägt von den gesellschaftlichen Umbrüchen, vor allem Die Emanzipation und die Revolution der Arbeiter gegen die Oberschicht spielen quer durch Euroa eine große Rolle und sind interessant erzählt und formen die Personen dieses Buches.
Nach und nach erfährt der Leser, wer den Fluch über wen gesprochen hat und warum das ganze Dilemma überhaupt zu stande kam. Und ganz nebenbei finden die Frauen zu ihrer eigenen Stärke - jede auf ihre Weise - und die Männer, die es ihnen nicht immer leicht machen, spielen am Ende keine große Rolle mehr.

Der Schreibstil ist gut lesbar und man wandert mit den Frauen durch die verschiedenen Generationen und folgt ihrem spannenden Leben. Im Mittelteil war es ziemlich tragisch und traurig und man muss ein bisschen mitleiden mit den Protagonisten. Aber das Ende ist versöhnlich ohne schnulzig zu sein und ich war zufrieden, wie alles aufgelöst wird und wie die Frauen in die Zukunft blicken können.

Veröffentlicht am 21.03.2019

empfehlenswerte Fortsetzung

Die Versuchung der Pestmagd
0

Über den Inhalt:
Medicus Vincent de Vries und seine Familie versuchen in Basel Fuß zu fassen. Als dies misslingt nimmt er eine Stelle in Mainz an, wo der Kurfürst Albrecht dringend nach einem fähigen Arzt ...

Über den Inhalt:
Medicus Vincent de Vries und seine Familie versuchen in Basel Fuß zu fassen. Als dies misslingt nimmt er eine Stelle in Mainz an, wo der Kurfürst Albrecht dringend nach einem fähigen Arzt für seine diversen Leiden sucht. Seine Frau Johanna versucht sich dort wieder im Weinhandel und Sohn Jakob bringt er als Lehrling in einer Apotheke unter. Aber bald ziehen erste dunkle Wolken auf und während in der Stadt die schwarzen Pocken ausbrechen, wird auch die Familie von einigen Unbillen gebeutelt.


Meine Meinung:
Besonders haben mir wieder die verschiedenen Charaktere der Geschichte gefallen. Allen voran natürlich Vincent und Johanna, die diesmal zur Abwechslung neben diversen anderen Schwierigkeiten noch eine Beziehungskrise zu meistern haben. Aber auch Sohn Jakob ist durch seine wilde, ungezügelte Art und sein sprunghaftes Wesen ein sehr interessanter junger Mann, der immer wieder für Probleme sorgt und der Handlung jede Menge Zündstoff verleiht. Kardinal Abrecht ist schließlich derjenige, der mit seiner Selbstherrlichkeit, seiner omnipotenten Art, seiner, für einen Gottesmann ziemlich stark ausgeprägten Potenz, das Ensemble aufs Vortrefflichste abrundet.
Hervorheben möchte ich auch, dass die zauberhaften Nebenrollen immer das gewisse Etwas in die Erzählung gebracht haben. Neben Johannas energischer kleinen Tochter – ein richtiger Wonneproppen -, die für einige Lacher sorgt, war das natürlich vor allem die alte Sabeth, die sich durch das Buch orakelt und nicht immer so weit daneben liegt, mit ihren Ahnungen.
Als klitzekleines Manko fand ich, dass –wohl zwecks Dramaturgie - manchmal die Handlungen der Personen für meinen Geschmack etwas überzogen wirkten. Manchen hatte ich etwas anders eingeschätzt und war dann überrascht, wie schnell sich Situationen so zuspitzen konnten, Gespräche so schnell in einen Streit münden, gefasste Entschlüsse so leichtfertig über Bord geworfen wurden. Aber sowas ist natürlich eine subjektive Meinung und den Lesefluss hat es nicht wirklich gestört.


Mein Fazit:
Das Buch liest sich schnell weg und ich hatte vergnügliche Lesestunden. Im Vergleich zum ersten Teil war es für mich nicht ganz so düster und am Ende konnte ich es zufrieden aus der Hand legen. Ich hatte das Gefühl, die Geschichte wäre damit gut abgeschlossen.