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Veröffentlicht am 21.03.2019

charmant

Der Hut des Präsidenten
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Zum Inhalt:

Daniel Mercier gönnt sich den abendlichen Besuch in einer Brasserie und landet dort zufällig genau neben dem Tisch des damaligen französischen Staatspräsident Francois Mitterand. Als dieser ...

Zum Inhalt:

Daniel Mercier gönnt sich den abendlichen Besuch in einer Brasserie und landet dort zufällig genau neben dem Tisch des damaligen französischen Staatspräsident Francois Mitterand. Als dieser später seinen Hut liegen lässt, nimmt Daniel ihn an sich weil er meint, ein Souvenier an diese aufregende Begegnung haben zu müssen. Aber es scheint, als wäre mit dem Hut noch etwas Anderes in sein Leben getreten. Ein neuer Elan, ein Mut, der ihm bis dato fremd schien. Ein souveränes Auftreten, dass ihm innerhalb weniger Stunden zu mehr Ansehen bei seinem Chef und zu einem interessanten neuen Job verhilft. Erst als Daniel den Hut aus Versehen im Zug vergisst, wird ihm so richtig bewusst, dass der Hut für ihn etwas Magisches hatte und versucht ihn irgendwie wiederzufinden.

Der Hut indessen setzt seine Reise fort und man fragt sich, ob er sie nicht sogar freiwillig angetreten hat um einigen Menschen in den verschiedensten Lebensituationen aus einer Sackgasse herauszuhelfen und neu zu motivieren.

Meine Meinung:

„Der Hut des Präsidenten“ von Antoine Laurain ist ein schmales Zuckerl von einem Buch. Auf wenigen 240 Seiten zeichnet er seine verschiedenen Charaktere sehr intensiv und anschaulich, ihre Ängste und Sorgen aber vor allem den inneren Wandel, den sie vollziehen, sobald sie den Hut in Händen bzw. auf dem Kopf tragen. Dabei lässt der Autor bewusst offen, ob wirklich der Hut daran Schuld ist oder ob er nicht nur der kleine Schubs ist, den die Menschen manchmal brauchen, wenn sie wieder auf den richtigen Weg kommen sollen. Dabei ist der Erzählstil charmant, typisch französisch und mit einem leisen Hauch von Historie, denn schließlich liegt Mitterands Amtszeit schon ein paar Jährchen zurück und sicherlich erinnert sich nicht jeder Leser persönlich an ihn.

Eine sehr angenehme Lektüre die einem zum Schmunzeln verleitet und durchaus zum Nachdenken animiert.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Lucille sucht das Glück

Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance
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Die zwei Schwestern Lucille und Wren haben es nicht leicht mit ihren Eltern. Der Vater ist nach einem Zusammenbruch in einer unbekannten Nervenklinik und die Mutter hat darüber den Halt verloren und verlässt ...

Die zwei Schwestern Lucille und Wren haben es nicht leicht mit ihren Eltern. Der Vater ist nach einem Zusammenbruch in einer unbekannten Nervenklinik und die Mutter hat darüber den Halt verloren und verlässt ihre Töchter mit unbekannten Ziel. Lucille, die in einigen Monaten volljährig wird, möchte mit allen Mitteln verhindern, dass die das Jugendamt merkt, dass sie ganz allein sind und verheimlicht vor allen Erwachsenen das Fortgehen der Mutter. Sie kümmert sich um ihre kleine Schwester, sucht sich einen Job in einem Lokal und schafft es eine ganze Weile lang ganz gut, den Schein der heilen Welt aufrecht zu erhalten. Nur ihre beste Freundin Eden und deren Bruder wissen von allem und helfen ihr, so gut sie können. Aber dann passiert ein Unfall und alles wird anders.

Der Jugendroman mit einer Heldin in einer Krise ist ja fast schon ein eigenes Genre. Unter den Büchern die ich da gelesen habe gehört dieses hier sicher in das obere Drittel. Das sehr ästhetische Cover zieht den Leser sofort an und der Titel verspricht ein Buch mit einem glücklichen Ende.

Was mir gefallen hat?

Der Erzählstil hat einen ganz eigenen Rhythmus. Manchmal liest sich der Text fast wie ein Gedicht. Die Autorin beschreibt Gefühle sehr schön und wechselt oft das Tempo, um Stimmungsänderungen anzudeuten. Sie spielt mit den Worten und Sätzen, fordert Aufmerksamkeit und steigert die Intensität. Lucille ist ein sympathischer Charakter und auch die Nebendarsteller bekommen Raum und Zeit für Entwicklung und Tiefe. Es gibt natürlich auch einen jugendlichen Helden und eine aufkeimende Liebesgeschichte und wie es sich gehört ist sie etwas kompliziert und man muss bangen, ob die beiden wirklich zusammen kommen. Ich mochte auch das Ende, welches trotz des Buchtitels nicht schmalzig und rosarot war sondern durchaus realistisch mit hoffnungsvollem Unterton.

Was mir nicht gefallen hat?

Eigentlich nur eine Wendung am Schluss, die mir etwas zu viel des Guten war. Und vielleicht hätte es noch eine klitzekleine Erklärung in Bezug auf die verschwundene Mutter gebraucht.

Fazit:

Das Buch hat sich schnell und leicht lesen lassen. Es hat durchaus Emotionen geweckt und ein paar Sätze und Abschnitte waren wirklich wertvoll und wunderschön. Ich denke, es hätte gerne noch ein paar Seiten länger sein dürfen. Ich mochte Lucille, Wren, Digby und Eden.

Veröffentlicht am 21.03.2019

guter erster Teil

Königreich der Schatten: Die wahre Königin
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Die wahre Königin von Sophie Jordan ist der erste Teil einer neuen Fantasyreihe aus dem Königreich der Schatten. Wie der Serientitel bereits verrät ist es eine düstere Welt, in der es die meiste Zeit des ...

Die wahre Königin von Sophie Jordan ist der erste Teil einer neuen Fantasyreihe aus dem Königreich der Schatten. Wie der Serientitel bereits verrät ist es eine düstere Welt, in der es die meiste Zeit des Tages dunkel ist. Und in der Dunkelheit kommen die Finsterirdischen aus dem Boden an die Oberfläche und machen sich auf Jagd nach allem was lebt und atmet. Die Menschen können nur die kurze Zeitspanne von Mitterlicht nutzen, um nach Nahrung und Wasser zu suchen oder von einem Ort zum anderen zu reisen.

Vor 17 Jahren wurde der rechtmäßige König ermordet und sein Nachfolger sitzt jetzt auf dem Thron und regiert mit harter Hand. Er weiß nicht, dass die Tochter des ehemaligen Herrschers überlebt hat und von einem alten Soldaten und einer Amme aufgezogen und im Wald in einem abgelegenen Turm versteckt wurde. Aber irgendwann kommt der grausame neue König dem Mädchen Luna auf die Spur und er sucht nach ihr und allen Mädchen in ihrem Alter.

Luna gelingt die Flucht aus dem Turm mit Hilfe des jungen Mannes Fowler. Da sie von Geburt an blind ist, braucht sie seinen Schutz und die beiden kommen sich langsam näher.

Sophie Jordan hat einen fesselnden Erzählstil, der sich gut lesen lässt und sowohl die Gefühle der Protagonisten hervorragend beschreibt als auch die Spannung vorantreibt. Man fliegt nur so durch die Geschichte. Die Hauptdarsteller sind liebenswert und man spürt die wachsende Zuneigung der beiden. Leider hat die Story hi und da etwas abrupte Brüche oder Szenewechsel. Einige gute Ideen und kreative Ansätze verpuffen oder werden mit wenigen Worten abgehakt. Im letzten Drittel hatte ich mehrmals das Gefühl, die Erzählung wäre zu hastig und etwas mehr Ruhe und Länge hätten ihr gut getan. Deshalb ziehe ich einen Stern ab. Dennoch hat es Spaß gemacht, das Buch zu lesen.

Aber Vorsicht. Der Cliffhanger am Ende ist echt fies und ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie die Story weitergeht.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Klufti sehr persönlich

Kluftinger (Kluftinger-Krimis 10)
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Der neue Kluftinger ist tatsächlich etwas Neues. Zum einen erfährt man jede Menge Kleinigkeiten von Klufti. Nicht nur seine Vornamen oder wie er sich als Opa so macht, sondern auch sehr viel aus seiner ...

Der neue Kluftinger ist tatsächlich etwas Neues. Zum einen erfährt man jede Menge Kleinigkeiten von Klufti. Nicht nur seine Vornamen oder wie er sich als Opa so macht, sondern auch sehr viel aus seiner Vergangenheit. Über seine Jugend und Jungendsünden, seine Eltern, die erste Zeit mit Erika. Das macht alles wieder ziemlichen Lesespaß.

Ja, das Buch ist auf jeden Fall etwas für Bayern - und solche, die Bayern lieben. Die Geschichte hat wieder jede Menge Lokalkolorit. Manchmal ist es ein bisschen albern aber immer mit einem freundlichen Augenzwinkern.

Und ja, es gibt natürlich auch einen Kriminalfall mit Toten und einer Portion Spannung und Rätsel. Aber wohldosiert, nicht zu blutig und mit einem Blick für die Menschen und die menschlichen Abgründe.

Mir hat der Kluftinger gefallen.

Veröffentlicht am 21.03.2019

gute Fortsetzung

Palace of Silk - Die Verräterin
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Wer den ersten Band der "Palace of Silk" - Reihe gelesen hat, will natürlich wissen, wie es mit Rea weitergeht. Schön, dass man dies dann auch zeitnah tun konnte, denn die Autorin schreibt fleißig und ...

Wer den ersten Band der "Palace of Silk" - Reihe gelesen hat, will natürlich wissen, wie es mit Rea weitergeht. Schön, dass man dies dann auch zeitnah tun konnte, denn die Autorin schreibt fleißig und auch der dritte Band ist schon in Sicht. So etwas muss postitiv erwähnt werden.

Ebenfalls gefällt mir der Schreibstil. Durchaus als All-Age zu bezeichnen, denn ich bin ja defenitiv kein Teenager mehr, hatte aber bis jetzt meinen Spaß an der Geschichte.

Schön ist die Idee des Gedanken- und Gefühlelesens ja schon immer. Hier wird sie zu einer Begabung ausgebaut, die man in die Wiege bekommt und die die betroffenen Menschen aus der Gesellschaft ausgrenzt, weil die anderen diese Fähigkeit fürchten. Selbst in Frankreich gibt es noch genug Resentiments gegen Rea und sie hat es auch dort nicht wirklich leichter. Dazu kommt ein großes Gefühlschaos durch die Liebe und Zuneigung zu mehr als einem Prota. Und eine Königin und ein neuer König bedrohen sie und die Menschen, die ihr wichtig sind.

Es bleibt also weiterhin spannend auch wenn ich Rea schon manchmal schütteln möchte und ihr zurufen: Mädel, das müsstest du doch inzwischen besser wissen. Das Finale wurde vorbereitet. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.