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Veröffentlicht am 01.10.2017

geniale Fortsetzung

Die Hexenholzkrone 1
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Fast zwei Generationen sind vergangen, seit Simon den Sturmkönig Ineluki besiegt hat und Osten Ard, nachdem die Nornen in ihre unterirdische Festung gejagt wurden, einen langen Frieden genießen konnte. ...

Fast zwei Generationen sind vergangen, seit Simon den Sturmkönig Ineluki besiegt hat und Osten Ard, nachdem die Nornen in ihre unterirdische Festung gejagt wurden, einen langen Frieden genießen konnte. Aber jetzt regt sich neues Unheil. Die Nornenkönigin erwacht und an das Ohr des Königshofes dringen beunruhigende Neuigkeiten.
Simon ist, wie erwartet ein guter König geworden. Nachdem sein Sohn viel zu früh gestorben ist, ruht nun seine ganze Hoffnung auf dem erstgeborenen Enkelsohn Morgan. Der ist aber ein Jungspund und voll in der rebellischen Phase. Die immer wieder erzählten Geschichten des Krieges, bei dem sein Großvater und seine Großmutter das Land gerettet haben, langweilen ihn und er hält sie für maßlos übertrieben.
Freudig habe ich „Hexenholzkrone“ zu lesen begonnen und bin problemlos wieder in die Fantasywelt von Osten Ard eingetaucht. Gott sei Dank sind die meisten der Charakter noch am Leben und ich habe mich über jedes vertraute Gesicht gefreut, welches ich wieder getroffen habe. Dazu gehören tatsächlich auch die noch frischen Helden aus dem kurzen Zwischenband. Tad Williams kehrt zurück zu den Anfängen seiner Karriere und er macht alles richtig dabei.
Mit großem Vergnügen habe ich den Beginn der Fortsetzungsreihe gelesen. Von der ersten Seite an hat es mich gefesselt. Ich mag seinen Erzählstil, der sich Zeit für die Darsteller nimmt und dabei ein paar sehr interessante Neulinge einführt. Langsam und intensiv schildert er die ersten Anzeichen einer neuen Gefahr, legt erste Fährten und baut einige Rätsel und Geheimnisse auf, die die Protas und der Leser erst noch lösen müssen.
Wie im Flug habe ich die 700 Seiten gelesen. Das Ende des ersten Bandes kommt leider fürchterlich abrupt und ich bin heilfroh, dass es schon bald weitergeht.
Tolles Buch. Ich bin begeistert.

Veröffentlicht am 15.09.2017

Genialer Thriller

Durst
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Ich bin ein eingefleischter Harry-Hole-Fan. Ich habe den Eindruck, dass Nesbos Krimiserie um den trinkfreudigen und erfolgreichen norwegischen Ermittler von Buch zu Buch noch an Qualität gewinnt. Vielleicht ...

Ich bin ein eingefleischter Harry-Hole-Fan. Ich habe den Eindruck, dass Nesbos Krimiserie um den trinkfreudigen und erfolgreichen norwegischen Ermittler von Buch zu Buch noch an Qualität gewinnt. Vielleicht findet man sich auch als Quereinsteiger in diesem elften Fall zurecht, aber mal ehrlich, gerade die privaten Geschehnisse in seinem Leben waren teilweise so dramatisch, dass es einfach schöner ist, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge mitbekommt.
Harry hat den Polizeidienst also tatsächlich an den Nagel gehängt. Aber Gott sei Dank gibt es immer noch ein kleines Schlupfloch, denn er ist Dozent an der Polizeihochschule und es fällt nicht schwer, ihn wieder in einen Fall zu verwickeln, zumal der Täter kein Unbekannter zu sein scheint. Ein Serienmörder, der sich für einen Vampir hält, ist schon etwas Außergewöhnliches und Harry mochte den Täter unbedingt überführen. Es ist eine offene Rechnung, die die beiden miteinander haben und da ist Hole ja immer sehr hartnäckig.
„Durst“ ist von der ersten Seite an interessant und packt den Leser bei seiner Neugierde. Die Spannungsschraube geht kontinuierlich nach oben und Nesbo schafft es mal wieder, dass man am Ende noch einen richtig großen AHA-Effekt serviert bekommt. Es macht einfach Spaß diese Bücher zu lesen und für mich gehört er zu den Top 5 der weltweit besten Thrillerautoren. Ich freue mich, dass „Der Schneemann“ schon demnächst in den Kinos anläuft.

Veröffentlicht am 01.09.2017

emotional und berührend

Karolinas Töchter
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Eine alte elegante Dame meldet sich bei Privatdetektiv Liam Taggert. Lena ist vor vielen Jahren aus ihrem Heimatland Polen in die USA eingewandert. Sie möchte gerne, dass er zwei Menschen für sie findet. ...

Eine alte elegante Dame meldet sich bei Privatdetektiv Liam Taggert. Lena ist vor vielen Jahren aus ihrem Heimatland Polen in die USA eingewandert. Sie möchte gerne, dass er zwei Menschen für sie findet. In den Wirren des zweiten Weltkrieges sind die Töchter ihrer besten Freundin verschwunden und Lena hat Karolina versprochen, sie zu finden. Jetzt, fast 70 Jahre später, möchte sie dieses Versprechen einlösen, bevor es zu spät ist. Sie erzählt also Taggert und einer Anwältin, was damals passiert ist.

Der Leser taucht ein in die Schrecken des zweiten Weltkrieges. Lena ist Jüdin und erlebt als Teenager den Einzug der Deutschen in ihre Heimatstadt. Bald bekommt die Familie die Repräsalien gegen die Juden am eigenen Leib zu spüren und eines nachts wird ihre Familie von der SS abgeholt und nur Lena kann sich verstecken und für kurze Zeit den Klauen der Häscher entkommen. Aber irgendwann landet sie doch wieder im Ghetto und nur ihrer Freundin Karolina ist es zu verdanken, dass sie im Winter nicht verhundert oder erfriert.

Während die 80jährige Stück für Stück ihre dramatische Lebens- und Überlebensgeschichte erzählt, wird auch das Geheimnis um Karolina und die beiden verschollenen Kinder langsam aufgedröselt. Aber die Zeit drängt, denn Lena's Sohn möchte sie für unzurechnungsfähig erklären lassen, um die Suche zu unterbinden.
Ein hochemotionales berührendes Buch über das Schicksal einiger Menschen in harten Kriegszeiten ist „Karolinas Töchter“. Die mitreißende Sprache schafft eine intensive Nähe zu Lena und auch wenn das Schicksal der polnischen Juden dem Leser sicherlich bekannt ist, so ist man immer aufs Neue von der perfiden Nazi-Maschinerie schockiert und fürchtet um die Hauptdarstellerin und ihre Freundin. Ich denke, solche Romane kann es gar nicht genug geben, sie zu lesen und als Warnung zu verstehen. Noch dazu, wenn sie so spannend und glaubwürdig sind wie das Buch von Ronald H. Bason.

Veröffentlicht am 28.08.2017

Carter hat es drauf

Death Call - Er bringt den Tod (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 8)
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Wer – wie ich – bereits Bücher von Chris Carter gelesen hat, wird immer wieder davon überrascht, dass der Autor immer neue abartige blutige Tötungsmethoden findet, die auch den geübten Thrillerleser überraschen ...

Wer – wie ich – bereits Bücher von Chris Carter gelesen hat, wird immer wieder davon überrascht, dass der Autor immer neue abartige blutige Tötungsmethoden findet, die auch den geübten Thrillerleser überraschen und schockieren. Das hat er tatsächlich drauf. Und auch in seinem neuesten Werk „Death Call“ läuft er wieder zu Hochform auf.

Via Internet findet der Serienkiller seine Opfer. Wie schon in Vorgängerromanen gibt der Mörder anderen die Chance den Tod der Opfer zu verhindern. Aber eigentlich ist Alles nur ein grausames Spiel. Hunter und Garcia jagen erst mal eine Weile hinterher und erst ganz am Schluss erfährt der Leser mit den Ermittlern zusammen, wer der Täter ist.

Wer Carter liest, sollte hart im Nehmen sein und keine Angst vor blutigen Szenen haben. Außerdem braucht man gute Nerven, denn der Plot ist wieder extrem spannend und unterhaltsam. Etwas zum Nägelkauen und Zähneklappern. Endlich mal wieder ein Thriller der seinen Namen verdient und von der ersten Seite bis zur letzten Spaß macht.

Veröffentlicht am 20.08.2017

hervorragende Lektüre

Underground Railroad
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Der Titel dieses Buches erschließt sich erst nach einer ganzen Weile. Underground Railroad bezeichnet die geheimen Fluchtwege, auf denen Sklaven aus dem Süden der USA in Staaten fliehen konnten, wo die ...

Der Titel dieses Buches erschließt sich erst nach einer ganzen Weile. Underground Railroad bezeichnet die geheimen Fluchtwege, auf denen Sklaven aus dem Süden der USA in Staaten fliehen konnten, wo die Sklaverei unüblich oder gar verboten war. Dabei waren die Schlepper die Zugführer, die Passagiere die fliehenden Sklaven usw. Dieses Bild vor Augen kann man eintauchen in eine Geschichte, die traurig und dramatisch, deprimierend aber auch positiv auf die damaligen Probleme und menschlichen Schicksale zurückblickt.
Die Mutter von Cora, selbst Sklavin, kann fliehen und lässt ihre Tochter jung und schutzlos zurück. So muss sie Gewalt und Missbrauch erdulden und erst den eigenen Mut finden, um selbst die Flucht zu wagen. Der Weg in die Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben ist lang, hart und voller Gefahren. Verfolgt von einem Sklavenjäger muss Cora mit Hilfe vieler Helfer immer weiter davonlaufen. Dabei lernt der Leser ihren Mut und ihre Kraft schätzen, ist erschrocken über die Unmenschlichkeit der damaligen Gesellschaft, erfährt mehr als er zu wissen glaubte.
In kraftvoller Sprache geschrieben besticht das Buch durch seine Wahrhaftigkeit und sollte unbedingt gelesen werden.