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Veröffentlicht am 06.03.2022

Drei Frauen, drei Generationen

Via Torino
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Die Autorin Aja Leuthner nimmt uns mit "Via Torino" mit nach Italien. Ich liebe Italien, und darum hat mir das Setting gut gefallen. Auch die Familiengeschichte, die vom Schicksal dreier starker Frauen ...



Die Autorin Aja Leuthner nimmt uns mit "Via Torino" mit nach Italien. Ich liebe Italien, und darum hat mir das Setting gut gefallen. Auch die Familiengeschichte, die vom Schicksal dreier starker Frauen erzählt, konnte mich fesseln, da die Autorin sehr mitreißend zu schreiben versteht. Ich mochte Eleonora, Rosalia und Milena, die drei Generationen verkörpern. Obwohl die Frauen so unterschiedlich sind, sind sie doch alle drei von Lebendigkeit, Idealismus und Mut geprägt.

Eleonora wirft als junge Frau ihr Jurastudium hin und unterstützt den Arbeiterstreik in Turin. Sie verkörpert die Generation der 68er. Und sie ist ihr Leben lang eine Hippie-Frau geblieben.
Ihre Tochter Rosalia ist eher spröde, sie zieht ihre Tochter alleine auf und macht eine bespielhafte Karriere in der Forschung. Und schließlich Milena, sie ist auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater, worüber sich ihre Familie in Schweigen hüllt.-

Ich mochte die Protagonistinnen. Die Autorin Aja Leuthner hat die drei Frauen sehr authentisch gezeichnet. Ich konnte mich in sie einfühlen und mit ihnen die Geschichte erleben. Jede der Frauen erzählt abwechselnd ihre Geschichte. Der Erzählstil der Autorin ist sehr intensiv.

Einen Satz, der mich besonders angesprochen hat, ich liebe originelle Formulierungen, habe ich mir notiert: Das war wie in diesen seltenen Träumen, in denen einfach alles klappt - Arme ausbreiten, den Luftwiderstand spüren, abheben.

Fazit: Bewegenden Familiengeschichte.


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Veröffentlicht am 01.02.2022

Der Bau der Karlsbrücke von Prag

Die Brücke der Ewigkeit
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Inhalt:

Prag, 1342. Der halbwüchsige Otlin gerät in eine Katastrophe: Die aufgepeitschte Moldau zerstört in einer Gewitternacht die Judithbrücke und reißt seine Mutter mit in die Fluten. In seiner Angst ...


Inhalt:

Prag, 1342. Der halbwüchsige Otlin gerät in eine Katastrophe: Die aufgepeitschte Moldau zerstört in einer Gewitternacht die Judithbrücke und reißt seine Mutter mit in die Fluten. In seiner Angst stößt er ein Gelübde aus: Wenn Gott seine Mutter rettet, will Otlin ihm eine neue Brücke bauen, eine Brücke der Ewigkeit. Wie durch ein Wunder überlebt sie. Jahre später erhält Otlin Gelegenheit, sein Versprechen einzulösen. Er bewirbt sich bei einem Wettbewerb, doch er hat Feinde, allen voran den Steinmetz Rudolph, der ebenfalls aufs Amt des Bauleiters der neuen Brücke schielt. Um den Konkurrenten auszuschalten, sucht Rudolph Hilfe bei der gerissenen Astrologin Ricarda, die ein Bettlermädchen als Waffe missbraucht.

Meine Meinung:

Der Autor Wolf Hector legt mit seinem Historienroman „Die Brücke der Ewigkeit“ einen ungeheuer fesselnden Schmöker vor. Das Setting ist stimmig beschrieben. Man fühlt sich in die Zeit um 1342 zurückversetzt und bewegt sich in einem spannenden Kopfkino durch diese Zeit. Bereits der Prolog nimmt gefangen und weckte Interesse. Die Protagonisten wirken auf mich authentisch. Und natürlich habe ich einige Lieblingsfiguren, aber auch einige, die ich als sehr unsympathisch empfinde. Genau wie im richtigen Leben. Das Schicksal der jungen Maria-Magdalena (Max) ist neben der Geschichte der verschiedenen Bauleute besonders fesselnd. Ein Sympathieträger ist für mich Rübelrap, eigentlich eine Nebenfigur, er gewann mein Herz.

Generell finde ich es immer gut, wenn ein dicker Schmöker mit einem Namensregister am Anfang des Buches ausgestattet ist. Das ist schon mal TOP. Genial finde ich zudem, dass die historischen Personen in diesem Roman mit einem Sternchen gekennzeichnet sind, denn nicht alle Personen sind fiktiv. So ist auch Jan Otlin, der Brückenbauer der Karlsbrücke, eine historische Persönlichkeit. Auch die Zeittafel ist sehr informativ. Beides hilft den Leser, sich in der Zeit des Mittelalters zurecht zu finden.

Der Schreibstil von Wolf Hektor ist leicht und flüssig lesbar, die Handlung ist durchweg spannend. Als Leser ist man mitten im Geschehen. Ich habe einige Dinge über diese Zeit gelernt, die ich vorher noch nicht wusste, z.B. ist es keine Legende, dass Eier und Quark dem Mörtel beigemischt wurden. In „Die Brücke der Ewigkeit“ ist alles enthalten, Intrigen, Missgunst, Lügen, Ehebruch, Verrat, Eifersucht und Liebe.

Fazit: Ein unterhaltsamer und lehrreicher Historienroman.

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Veröffentlicht am 01.02.2022

So lecker … pflanzenbasierte Ernährung

Meine wunderbare Basenküche
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„Anders essen heißt anders leben“, sagt die Autorin Monica Meier-Ivancan, die sich bereits seit zehn Jahren basisch ernährt. Sie möchte Menschen für diese Ernährungsform begeistert, da sich ihr Leben ...


„Anders essen heißt anders leben“, sagt die Autorin Monica Meier-Ivancan, die sich bereits seit zehn Jahren basisch ernährt. Sie möchte Menschen für diese Ernährungsform begeistert, da sich ihr Leben seither zum positivem verändert hat. Sie ist in Topform, hat mehr Energie und fühlt sich jünger und fitter als früher. Und man bescheinigt ihr sogar, dass sie an Strahlkraft gewonnen hat. Zudem ist der gesundheitliche Aspekt nicht außer Acht zu lassen. Basische Ernährung aktiviert die körpereigenen Selbstheilungskräfte und wirkt vielen Zivilisationskrankheiten entgegen. Kurz: Ein ausgewogener Säure-Basen-Haushalt wirkt sich auf den gesamten Gesundheitszustand aus und verbessert langfristig unser Wohlbefinden.

Monica Meier-Ivancan erklärt uns, was ein Bad Hair-Day mit dem PH-Wert zutun hat ebenso wie abgebrochene Fingernägel. Lustig fand ich, dass die Autorin ausgerechnet über einen Badezusatz zur basischen Ernährung gekommen ist.

Frau Meier-Ivancan gibt Tipps, wie diese Umstellung gelingen kann. Denn basisches Essen muss nicht fad schmecken. Das zeigen auch ihre Rezepte. Da läuft einem schon beim Durchblättern der Seiten das Wasser im Munde zusammen. Die Gerichte sind ansprechend abgebildet. Und was für mich noch wichtiger ist, sie scheinen ohne großen Aufwand zu bewerkstelligen sein.

Ich habe viele raffinierte Rezepte entdeckt. Extrem lecker die Avocadoschnitten mit Rohkost oder der QuinoaFrühstücksbowl mit Lachs und Ei. Ich liebe Quinoa. Die Mehrkorn-Frischkäse-Brötchen habe ich mir vorgemerkt, die werde ich in den nächsten Tagen nachbacken. Auch der Griechische Zoodles-Salat mit Feta trifft genau meinem Geschmack.
Insgesamt ist besticht das Buch durch seine wunderschöne Haptik und die professionell gemachten Fotos.

Fazit: Wer auf frische Lebensmittel setzt und weitestgehend auf Fertigprodukt verzichtet ist hier genau richtig.


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Veröffentlicht am 21.01.2022

Eiseskälte

Land aus Schnee und Asche
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Die Journalistin und Fotografin Inkeri siedelt sich in kleines Dorf in Westlappland an. Offiziell möchte sie über den Wiederaufbau des Landes nach dem zweiten Weltkrieg berichten, ihre wahre Intention ...


Die Journalistin und Fotografin Inkeri siedelt sich in kleines Dorf in Westlappland an. Offiziell möchte sie über den Wiederaufbau des Landes nach dem zweiten Weltkrieg berichten, ihre wahre Intention ist jedoch, die Suche nach ihrem Mann. Sie erhofft sich hier auf Hinweisen nach seinem Verbleib zu stoßen.

Die Autorin Petra Rautiainen hat in Schnee und Asche ein wichtiges Thema der jüngeren Geschichte aufgegriffen. Man darf über diese Vorkommnisse nicht schweigen. Das Buch erzählt in Zeitebenen. Der eine erzählt von Inkeri im Jahre 1947. Im zweiten Strang lesen wir von den Tagebucheinträgen eines Kriegsgefangenenwärter namens Vainö Remes im Jahre 1944. Besonders dieser Strang hat mich oft an die Grenzen des Erträglichen gebracht. Die brutalen Machenschaften der Nazis und ihrer finnischen Kollaborateure werden im Tagebuch emotionslos erzählt, und das macht für mich die Geschehnisse umso grausamer.

Petra Rautiainen möchte sich mit ihrem Debütroman der Wahrheit der Vergangenheit stellen. Und es ist ihr gelungen. Trotzdem ist dem Roman eine gewisse Poesie nicht abzusprechen. Die Autorin hat einen Erzählstil der die Schönheit der die arktischen Landschaft gut abzeichnet und vor allem die Kultur der indigenen Sami lebendig beschreibt. Besonders über die Sami hätte ich gerne noch mehr erfahren. Aber man kann sich ja weitere Informationen über andere Quellen holen.

So war auch meine Lieblingsfigur in diesem Roman die junge Samí Bigga-Maja. Sie gefällt mir mit ihren altklugen Fragen und doch habe ich mit ihr gelitten. Die Eingriffe in die Persönlichkeitsrechte der Sami sind für heutige Lese kaum vorstellbar.Zum Schluss brachte der Roman für mich eine überraschende Wendung, mit der ich nicht gerechnet hatte.

Fazit: Kein leichtes Thema, aber gut erzählt. Unbedingt lesenswert

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Zwillinge

Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund
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Lary Mytting ist mir mit seinem Buch ‚Die Birken wissen’s noch‘ in bester Erinnerung geblieben. Er hatte mich mit diesem Buch gefesselt und in eine andere Welt mitgenommen. Dass es sich bei ‚Ein Rätsel ...


Lary Mytting ist mir mit seinem Buch ‚Die Birken wissen’s noch‘ in bester Erinnerung geblieben. Er hatte mich mit diesem Buch gefesselt und in eine andere Welt mitgenommen. Dass es sich bei ‚Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund‘ um die Fortsetzung von ‚Die Glocke im See‘ handelt, war mir nicht klar. Trotzdem bin ich gut in die Geschichte reingekommen. Den 1. Band werde ich mir jedoch unbedingt besorgen.

Lars Myttings Schreibstil gefällt mir außerordentlich gut. Ich liebe seine intensive Bildersprache. Deshalb sind seine Bücher auch keine Bücher, die man in einem Rutsch durchlesen möchte. Seine Bücher liest man langsam und mit Genuss.

Jehans wächst als Waise bei Pflegeeltern, dem Häuslerpaar Anton und Ingeborg, auf. Auch Pfarrer Schweigaart nimmt sich des Jungen an, während sich der vermögende Onkel Osvald, der Besitzer des mächtigen Hekne-Hofes, um den Sohn seiner verstorbenen Schwester Astrid nicht das Mindeste schert. Jehans ist ein begeisterter Jäger. Auf einem seiner Jagdausflüge lernt er den jungen Schotten Victor Harrison kennen. Victor ist in begüterten Verhältnissen, auf dem Gut Finlaggan Hall aufgewachsen. Eigentlich gibt es nichts was die beiden verbindet, und doch spüren beide, dass zwischen ihnen eine eigenartige Verknüpfung besteht.

Ich liebe die ausdrucksstarken Charaktere dieses Romans, die ich als Leser bildhaft vor Augen habe. Auch die Landschaft und die Örtlichkeiten sind grandios beschrieben. Larx Mytting nimmt seine Leser mit in seine Bücherlandschaften. In einem Rückblick lerne ich die Hekne-Zwillinge kennen. Die beiden bezauberten mich mit ihrer Webkunst. Mich faszinierte ganz stark der Vorgang des Webens, die Muster, Farben und Materialien, die zu der Zeit verwendet wurden, woher die Muster kamen usw., die historischen Hintergründe. Eine meiner Lieblingsfiguren war Kristine, die für die damalige Zeit eine sehr emanzipierte und doch auch liebevolle Frau war. Eine Frau, mit der man Pferde stehlen kann, die sich für keine Arbeit zu schade ist. Lars Mytting jongliert gerne mit mythischen Elementen, die auch in diesem Roman nicht fehlen, und die seinen Schreibstil auszeichnen.

Fazit: Unbedingt lesenswert.

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