Leben pur
BergsommerInhalt:
Katharina Afflerbach ist ausgebrannt. Sie möchte sich endlich einmal wieder lebendig fühlen. Entschlossen gibt sie Job und Wohnung in Köln auf, verfrachtet ihr Hab und Gut in ihr altes Kinderzimmer ...
Inhalt:
Katharina Afflerbach ist ausgebrannt. Sie möchte sich endlich einmal wieder lebendig fühlen. Entschlossen gibt sie Job und Wohnung in Köln auf, verfrachtet ihr Hab und Gut in ihr altes Kinderzimmer und zieht mit ihrem Wanderrucksack für vier Monate auf die Alp Salzmatt in der Schweiz.
In drei Bergsommern erfährt Katharina Afflerbach, was es heißt, ein Leben zu führen, das von Tieren, körperlicher Arbeit und von Wind und Wetter bestimmt wird: morgens um halb sechs Ziegen melken, Rinder auf die Weide treiben, Käse machen, Zäune reparieren, Heu mähen und Bäume fällen. Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang gibt es zu tun, ständig geht es den Berg hinauf und hinab. Jeden Tag entdeckt Katharina neue Stärken und von Woche zu Woche wird ihr Körper kräftiger und ihr Kopf freier. Als kurz vor ihrem dritten Bergsommer ihr kleiner Bruder ums Leben kommt, sind es die Natur und die Tiere, die Katharina durch ihre Trauer helfen: Die Bewegung in den Bergen trägt sie jeden Tag ein Stückchen weiter und die enge Alpgemeinschaft erweist sich mit ihrer Herzlichkeit als große Stütze.
In »Bergsommer« erzählt Katharina Afflerbach von der Kostbarkeit des einfachen Lebens und dem besonderen Zauber der Berge. Ein Buch, das Mut macht, neue Wege zu gehen und dabei besondere, aufregende Seiten an sich zu entdecken.
Meine Meinung:
Es hat tatsächlich Spaß gemacht die Autorin Katharina Afflerbach bei ihren drei Alpsommern zu begleiten. Super, dass es jemand es schafft, einfach aus dem grauen Büroalltag auszubrechen und auf Smartphone und das ganze Schickimicki zu verzichten. Die Alp ist eine ganz andere Welt. Hier wird erledigt was ansteht, getan was getan werden muss. Da gibt es kein ausweichen, kein verschieben auf später, die Tiere wollen und müssen versorgt werden. Es gibt viel Arbeit aber auch viele schöne Momente, wie das gemeinsame Alphornblasen. Darum habe ich die Autorin fast beneidet. Nicht um das schwere Misten, wenn einem der Rücken und der ganze Körper schmerzen, und auch nicht um die vielen Bremsen im Stall, die um die Kühe herumschwirren. Es ist ein Leben pur. Die Autorin spürt nach einem harten Arbeitstag die Mattigkeit in den Gliedern. Sie genießt den Anblick der Natur. Sie erlebt auf der Alp Harmonie und ein Gefühl von innerer Zufriedenheit und Ausgeglichenheit, um die sie manchmal beneidete.
Nein, romantisch verklärt schreibt die Autorin nicht, aber manchmal poetisch schön.