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Veröffentlicht am 11.12.2023

Natürlich blau

Wollwut
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Die Mädels vom MKHC machen ein Wollness-Wochenende in einem Kurhote im Moorbad Bad Kohlgrub. Hier halten sie einen Färbe-Workshop ab. Nur zu dumm, dass in einem ihrer vielen Farbsudwannen am nächsten ...


Die Mädels vom MKHC machen ein Wollness-Wochenende in einem Kurhote im Moorbad Bad Kohlgrub. Hier halten sie einen Färbe-Workshop ab. Nur zu dumm, dass in einem ihrer vielen Farbsudwannen am nächsten Morgen ein Toter mit tiefblauem Kopf aufgefunden wird. Da ist einer anscheinend nicht mit einem blauen Auge davonkommen. Es wird schnell klar, dass es sich hier um keinen Unfall handelt. Wem ist der Tote auf die Füße getreten? Warum musste er sterben?

Die Autorin Leonie Kramer schreibt sehr unterhaltsam. Es macht wieder Spaß dem MKHC in Aktion zu erleben. Ich kann mir die Mädels bildlich vorstellen und ich muss dabei sehr oft schmunzeln. So unterschiedlich die Frauen auch sind, ihre Leidenschaft für Wolle und Krimis vereint sie. Amüsant finde ich ihr Getratsche über dies und jenes. Halt wie im richtigen Leben. Erinnert mich an unseren örtlichen Frauenstammtisch.

Die beiden Hauptprotagonisten Tim Wallenstein und Ariane finde ich sehr sympathisch. Zwischen den beiden knistert es deutlich und man drückt die Daumen, dass es endlich was wird mit den beiden. Tims Freund Arne ist eine Nummer für sich. Sehr, sehr anstrengend, aber mit dem Herzen auf dem rechten Fleck.

Fazit: Ich habe mich gut unterhalten und auch die Krimispannung kam nicht zu kurz.

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Veröffentlicht am 30.11.2023

102 Jahre und in Topform

Was ein gutes Leben ausmacht
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Dr. Gladys McGarey, eine 102-Jährige, teilt mit ‚Was ein Leben ausmacht‘ ihre Geheimnisse für ein langes Leben. Ich lese gerne von Menschen, die mir im Alter voraus sind, über ihre Erfahrungen und ihre ...

Dr. Gladys McGarey, eine 102-Jährige, teilt mit ‚Was ein Leben ausmacht‘ ihre Geheimnisse für ein langes Leben. Ich lese gerne von Menschen, die mir im Alter voraus sind, über ihre Erfahrungen und ihre Sicht auf das Leben. Dr. Gladys McGarey ist praktizierende Ärztin aus Leidenschaft und gilt weltweit als Pionierin der ganzheitlichen Medizin.

Sie muss es wissen, denn die 102-Jährige ist noch immer topfit und steht mitten im Leben. Sie fährt Fahrrad und macht täglich ihre Spaziergänge. Auch hat sie ihre Neugier und ihren Wissensdurst nicht verloren, sie bildet sich immer noch weiter.

Sie rät uns, die Freude und das Interesse an Aktivitäten nicht zu verlieren, sei es werkeln im Garten, Handarbeiten, Geschichten schreiben, kochen, singen und spielen. Kreative Aktivitäten verbinden uns mit unserer Lebenskraft und stabilisieren die Psyche.
Evtl. auch neue Aktivitäten anfangen, die gut für uns sind, egal was, wir müssen auch gar nicht perfekt darin sein, was mit den Händen gestalten, eine Pflanze umtopfen oder einfach mal hinter dem Sofa aufräumen, aber unbedingt aktiv bleiben. Mit anderen Worten: Dem Leben einen Sinn geben.

Die modernen Unterhaltungsmedien hingegen verleiten uns dazu, Dinge die uns fordern, zu vernachlässigen. In unserer heutigen Leistungsgesellschaft sind Aktivitäten, die kein Geld einbringen nicht sonderlich gefragt. Viele haben keine Lust darauf, etwas zu tun, wenn sie keinen Vorteil davon haben. Man vergisst, dass gerade diese Tätigkeiten Stress und Druck abbauen und Freude in unser Leben bringen.

Interessant fand ich die Übung auf Seite 56. Dr. McGarey bittet uns, sich eine Minute Zeit zu nehmen und die Augen zu schließen und sich einen Wunsch zu erlauben, etwas wonach man sich sehnt, vielleicht auch nur eine Kleinigkeit. Sie schreibt dazu, wenn wir sonst nichts haben, kann uns unsere Sehnsucht retten.

Der Schlüssel zur Langlebigkeit liegt laut Dr. McGarey in starken sozialen Bindungen. Einsamkeit hingegen wirkt sich auf die Lebenserwartung negativ aus. Enge Familienbande und ein guter Freundeskreis sind also lebenswichtig.

Doch nun zu meiner Meinung: Das Buch ist verständlich abgefasst und lässt sich leicht lesen. Die Autorin bringt viele Beispiele aus ihrer beruflichen Praxis. Man glaubt ihr, denn sie kommt sehr sympathisch und authentisch rüber. Ihre Lebenseinstellung ist beachtenswert. Vor allem vor ihrem Zehnjahresplan ziehe ich den Hut. Einziger Kritikpunkt: Stellenweise glitt das Buch zu stark ins Esoterische ab, und damit kann ich so gar nichts anfangen.

Dennoch, Respekt vor dieser Frau. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters macht sich Frau Dr. McGarey um den Tod keine Sorgen. Sie bleibt optimistisch und richtet ihren Blick auf die Zukunft.

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Veröffentlicht am 17.11.2023

Ein Haus voller Geschichten

Lieder aller Lebenslagen
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Stine ist eine dänische Schriftstellerin, deren Namen man sich merken sollte. Bereits ihr letzter Roman >Meine Mutter sagt< hat mich begeistert.

In >Lieder aller Lebenslagen< wohnen vier Generationen ...



Stine ist eine dänische Schriftstellerin, deren Namen man sich merken sollte. Bereits ihr letzter Roman >Meine Mutter sagt< hat mich begeistert.

In >Lieder aller Lebenslagen< wohnen vier Generationen in einem Gemeinschaftshaus unter einem Dach. Die Ich-Erzählerin schreibt Horospkope. Der Onkel sagt: Fünf Jahre studiert, und jetzt schreibst du Horoskope… Die Mitbewohner erzählen ihr gerne ihre Geschichten und die Protagonistin macht daraus Lieder.

Ich mag die Macken der einzelnen Bewohner. Gudrun, die auf einen Plattenvertrag hofft. Mie, die sich um alles kümmert, und den anderen damit oft auf die Nerven fällt.
Lasse und Louise, das Liebespaar. Hamid, der Koch. Elisabeth, die Ärztin. Sie vermisst Farsen, der seit drei Jahren in Koma liegt. Lisa, die sich mit alten Mythen befasst. Oma und Ruth, das Liebespaar des Jahrhunderts, verbindet eine berührende Geschichte. Die Hundertjährige Mutter von Oma brachte mich zum Schmunzeln. Und die Erzählerin selber, sie schreibt ein Hochzeitslied für ihre Schwester. Und alle treffen sich in der Dachkammer zum Arbeiten.

Interessant auch das Verhältnis zu ihrer Schwester. Die Machtpositionen, die sich seit der Kindheit zwischen den Schwestern verschoben haben. Oder die Mutter, die die Schwestern in ihrer Kindheit aufforderte, kommt, wir spielen, dass ich Geburtstag habe, wenn ihr aufsteht.

Die Autorin schreibt in einer herrlich poetischen Sprache, die mich begeistert. Und dann diese Sätze:
Ein Leben ohne Feste ist wie ein langer Weg ohne Wirtshaus.
Dein Schweigen entblößt all unser Worte.
Seine Worte fassen sich an der Hand und bilden schöne Traumlandschaften.
Der einzige Service, den du bietest, ist deine Aufrichtigkeit.
‚Die Empörung ist ein Cape, das sie trägt, wenn sie durch die Welt radelt‘. Es passt zu Lotte, die die Welt verbessern möchte.

Natürlich liest sich das alles nicht so runter. Man muss langsam lesen, um die Worte auf sich wirken zu lassen. So sehr ich den Stil und die poetische Schreibweise der Autorin liebe, doch so ganz bin ich bei den Liedern nicht durchgestiegen. Da bleibt mir einiges verschlossen. Aber das ist in Ordnung. Ich finde Gemälde auch schön, die ich nicht zu 100 % verstehe.



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Veröffentlicht am 10.11.2023

Mit Heiterkeit gegen den Ernst des Lebens

Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte
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Ich mag Bücher, die mich zum Nachdenken anregen. Das kleine Büchlein von Axel Hacke ‚Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte‘ trifft ...



Ich mag Bücher, die mich zum Nachdenken anregen. Das kleine Büchlein von Axel Hacke ‚Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte‘ trifft also genau meinen literarischen Geschmack, es löst Gedankengänge aus.

Der Zeichner Sempe sagt: Man kann nicht leben, wenn man nicht heiter ist. Selbst wenn alles danebengeht gibt es noch das Heitere. Man könne es auch Lebensfreude nennen oder Seinsfreude. Und ohne Trost – das ist man sowieso; man ist vollständig untröstlich. Ich bin beides…. Man kann beides sein, untröstlich und heiter, zugleich oder nacheinander, wie auch immer, schreibt Hacke. Es geht nicht um das Ernste oder das Heitere, sondern um beides zusammen. Es geht um das Ganze.

Und Loriot antwortete auf die Frage, ob die Deutschen weniger Humor hätten als andere Völker: Nein, das glaube ich nicht. Sicher sei aber: Sie nähmen ihn nicht so wichtig wie andere.

Hacke beleuchtet in seinem Büchlein »Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte« verschiedene Aspekte der Heiterkeit und der Ersthaftigkeit. Er analysiert Siegmund Freud, Charlie Chaplin, Loriot und vielen Quellen in Literatur und Filmen. Heiterkeit ist gerade in Krisenzeiten notwendig. Angesichts von Krieg und Klimawandel ist vielen Menschen nicht zum Lachen. Betrachten wir Heiterkeit als Bewältigungsstrategie. Gerade in diesen Zeiten bietet sie uns ein Schutzschild. Man darf ruhig auch heiter sein, auch wenn die Umstände ernst sind. Deshalb müssen wir die Probleme der Welt nicht ignorieren, aber:

Eigentlich ist es ein Trostbuch, denn erheitert hat mich die Lektüre nicht. Da hatte ich mir etwas mehr versprochen. Trotzdem ein Buch das nachdenklich stimmt.

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Veröffentlicht am 10.11.2023

Mit Heiterkeit gegen den Ernst des Lebens

Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte
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Ich mag Bücher, die mich zum Nachdenken anregen. Das kleine Büchlein von Axel Hacke ‚Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte‘ trifft also ...


Ich mag Bücher, die mich zum Nachdenken anregen. Das kleine Büchlein von Axel Hacke ‚Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte‘ trifft also genau meinen literarischen Geschmack, es löst Gedankengänge aus.

Der Zeichner Sempe sagt: Man kann nicht leben, wenn man nicht heiter ist. Selbst wenn alles danebengeht gibt es noch das Heitere. Man könne es auch Lebensfreude nennen oder Seinsfreude. Und ohne Trost – das ist man sowieso; man ist vollständig untröstlich. Ich bin beides…. Man kann beides sein, untröstlich und heiter, zugleich oder nacheinander, wie auch immer, schreibt Hacke. Es geht nicht um das Ernste oder das Heitere, sondern um beides zusammen. Es geht um das Ganze.

Und Loriot antwortete auf die Frage, ob die Deutschen weniger Humor hätten als andere Völker: Nein, das glaube ich nicht. Sicher sei aber: Sie nähmen ihn nicht so wichtig wie andere.

Hacke beleuchtet in seinem Büchlein »Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte« verschiedene Aspekte der Heiterkeit und der Ersthaftigkeit. Er analysiert Siegmund Freud, Charlie Chaplin, Loriot und vielen Quellen in Literatur und Filmen. Heiterkeit ist gerade in Krisenzeiten notwendig. Angesichts von Krieg und Klimawandel ist vielen Menschen nicht zum Lachen. Betrachten wir Heiterkeit als Bewältigungsstrategie. Gerade in diesen Zeiten bietet sie uns ein Schutzschild. Man darf ruhig auch heiter sein, auch wenn die Umstände ernst sind. Deshalb müssen wir die Probleme der Welt nicht ignorieren, aber:

Eigentlich ist es ein Trostbuch, denn erheitert hat mich die Lektüre nicht. Da hatte ich mir etwas mehr versprochen. Trotzdem ein Buch das nachdenklich stimmt

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