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Veröffentlicht am 22.11.2017

Ellas Welt

Wir sehen uns beim Happy End
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Inhalt:
Emilias Lebensmotto: „Eine Geschichte ist immer so gut wie ihr Ende.“

Emilia Faust, genannt „Ella“ ist seit 6 Jahren mit Philipp liiert, nächstes Jahr wollen sie heiraten. Das Datum steht schon ...

Inhalt:
Emilias Lebensmotto: „Eine Geschichte ist immer so gut wie ihr Ende.“

Emilia Faust, genannt „Ella“ ist seit 6 Jahren mit Philipp liiert, nächstes Jahr wollen sie heiraten. Das Datum steht schon fest. Der große Tag soll am 21. August als rauschendes Fest über die Bühne gehen. Emilia ist gelernte Hauswirtschafterin, doch seit sie mit Philipp zusammen ist, ist sie nur noch exklusiv für ihn da. Zuvor hatte sie zusammen mit ihrer Freundin Cora eine Agentur „Die gute Fee“ ins Leben gerufen, in der die beiden das Managen des gesamten Haushalts für ihre Kunden anboten. Philipps wegen ist Ella ausgestiegen und die Freundschaft zu Cora erlitt einen schmerzhaften Bruch. Klar, Cora fühlte sich in Stich gelassen.

Nebenbei betreibt Ella den Weblog „Better Ending“, in dem sie für Romane und Filme, die ohne Happy End ausgehen, das Ende neu formuliert und ihnen ein besseres Ende verpasst. Sie findet, es gibt überhaupt keinen Grund, dass fiktionale Stories schlecht enden müssten, und damit Menschen aufwühlen und in Verzweiflung stürzen. Ellas Welt ist schön und heiter. Ella findet, ein schlechter Ausgang ruinierte alles. Ellas Heldinnen reiten mit ihrem Helden gemeinsam in den Sonnenuntergang, Hand in Hand und bis in alle Ewigkeit. Ellas Anliegen ist es, den Menschen ein gutes Gefühl zu vermitteln.

Und dann verändert ein zufällig entdeckter Brief, den Philipp in seinem Trenchcoat vergessen hat und den Ella zur Reinigung bringen soll, Ellas Welt mit einem Paukenschlag.

Philipp hatte sie betrogen. Und zwar in der Nacht bevor er ihr am Morgen einen Heiratsantrag machte. Ein starkes Stück! Wütend nennt Ella den Heiratsantrag „das Ergebnis eines moralischen Katers“. Völlig unter Dampf rennt sie aus dem Haus, schnappt sich Philipps teures Rennrad und verursacht damit einen Unfall auf einer Treppe. Sie bringt einen Mann, der barfuß läuft, zu Fall.

Mehr möchte ich nicht verraten.

Meine Meinung:
Das Cover finde ich sehr gelungen. Ich liebe Handlettering, deshalb gefallen mir die bunten Buchstaben und das Drumherum. Absolut ansprechend.

Der Schreibstil ist locker und flüssig. Man kann sich regelrecht festlesen. Das ist schon mal ein großes Plus. Die Blogeinträge locker das Ganze noch mal auf.
Ella war mir in ihrer leicht chaotischen Art sympathisch. Trotzdem konnte ich kaum glauben, dass es in der heutigen Zeit junge, gebildete Frauen gibt wie Ella, die wegen eines Kerls, ihre Eigenständigkeit aufgeben, um für ihren Liebsten ‚nur Hausfrau‘ zu spielen. Ihre Flunkerei, fand ich manchmal schon sehr heftig. Sie flüchtete sich in Traumwelten und klammert sich daran fest. Ich gehöre zur Fraktion, die Lügen so gar nicht mag. Und manche ihrer Reaktionen fand ich übertrieben. Auch war sie sehr sprunghaft. Zum Bespiel fand ich Oscars Satz sehr treffend: "Wo sind Sie schon wieder? Es kommt mir vor, als würde bei Ihnen jemand hin und wieder das Licht ausknipsen." Genauso empfand auch ich Ella.

Stark fand ich die Erklärung zu Ellas Tätowierung. Ein Semikolon, weil der Satz nach einem Semikolon noch nicht zu Ende ist, sondern weil er weitergeht
.
Philipp war für mich ein Macho, der es genoss, umsorgt zu werden, und der sich wenig Gedanken um Ellas Wohlbefinden machte. Für ihm zählte nur seine Bequemlichkeit.

Und Oskar, tja, ich mochte ihn, er hat durchlief eine ziemlich heftige Entwicklung.

Den Spruch von Erhard F. Freitag in Ellas Zimmer mochte ich sehr: Sorge dafür, dass das kommt, was du liebst. Andernfalls musst du lieben was kommt.

Einer der besten Sätze kommt von Dr. Specht: „Es gibt nur einen Weg, seine Schatten loszuwerden – indem man sich ihnen stellt und lernt, mit der Wahrheit zu leben.“

Eine sehr emotionale Geschichte. Wer Happy Ends liebt, wird auf seine Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 03.01.2017

Von Lebenden und den Toten

Das Lazarus-Syndrom
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Der ehemals brillante Chirurg Dr. Johannes Krafft hat seine schwangere Frau durch einen Unfall verloren, an dem er sich selbst die Schuld gibt. Seitdem arbeitet er für eine Organspende-Organisation im ...

Der ehemals brillante Chirurg Dr. Johannes Krafft hat seine schwangere Frau durch einen Unfall verloren, an dem er sich selbst die Schuld gibt. Seitdem arbeitet er für eine Organspende-Organisation im Entnahmeteam. "Joe the Butcher", ist ein echter ‚Charmbolzen‘. Ihm graut es vor den Lebenden und den Toten, und vor allem graut es ihm vor ihm selber, da er sich weder als das eine noch als das andere sieht. Bei Joe passte man auf was man sagte. Joe war nicht gut drauf. Zumindest wenn er nüchtern war. Alkohol ist sein Überlebenselixier.

Trotzdem fällt es ihm auf, dass sich in letzter Zeit seine Einsätze häufen und immer mehr geeignete Spender sterben? Wie ist das zu erklären? Und Robert Weber, ein Bekannter aus Studienzeiten, der in der Transplantationsforschung an einer interessanten Entwicklung arbeitet, bittet Joe um ein Treffen und wird von ihm tot in der Herrentoilette aufgefunden?

In Guido Breuers Thriller steht das Thema Organspende im Mittelpunkt. Ein umstrittenes Thema. Viele Menschen wären bereit ein Organ nach ihrem Ableben zu spenden, aber bei vielen überwiegt eben auch die Skepsis. Das Buch ist leider nicht angetan, dem Leser diese Skepsis zu nehmen.

Das Buch ist spannend geschrieben mit kurzen knackigen Kapiteln. Es liest sich flüssig, was der Spannung zugutekommt. Die Protagonisten sind gut beschrieben. Auch wenn Joe nicht unbedingt sympathisch rüberkommt, ein kaputter und alkoholkranker Typ, mochte ich dennoch seine Ecken und Kanten. Der Umgang mit seiner Katze hatte teilweise was Rührendes.

Das letzte Drittel wurde mir dann doch ein bisschen zu amerikanisch. Verfolgungsjagden wie in amerikanischen TV-Krimis. Dadurch verlor für mich die Handlung etwas. Dennoch, davon abgesehen, ein sehr spannender Unterhaltungskrimi, den ich jederzeit empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Spannende Briefe

Das Glück auf der letzten Seite
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Was für ein außergewöhnliches Buch! Es geht um ein Manuskript, das Anne-Lise im Nachtisch ihres Hotelzimmers vorfindet. Sie liest es und ist begeistert, es bringt etwas in ihr zum Klingen. Ihr Ehrgeiz ...

Was für ein außergewöhnliches Buch! Es geht um ein Manuskript, das Anne-Lise im Nachtisch ihres Hotelzimmers vorfindet. Sie liest es und ist begeistert, es bringt etwas in ihr zum Klingen. Ihr Ehrgeiz ist es, den Verfasser ausfindig zu machen. Es stellt sich heraus, dass der Autor Sylvestre Fahmer dieses Manuskript bereits vor dreiunddreißig Jahren geschrieben hat und es ihm auf einer Reise nach Montreal abhandengekommen ist. Er hatte es nicht vollendet. Es muss noch einen zweiten Autor geben, der den Roman zu Ende geschrieben hat. Und wer Anne-Lise kennt, der weiß, dass sie nicht lockerlässt um dieses Rätsel zu lösen.

Der Roman „Das Glück auf der letzten Seite“ besticht mit einem wunderschönen Cover. Für mich eigentlich alles was ich brauche, um mir ein Buch zu schnappen. Der Eiffelturm, eine Frau, die sich in ein Buch vertieft. Und doch ist auch der Inhalt etwas ganz Besonderes. Die Autorin Cathy Bonidan hat ihren Roman in Form eines Briefromans angelegt. Sie lässt ihre Protagonisten Briefe schreiben. In unserer Zeit ein Novum. Ein persönlich gehaltener Brief gilt als veraltet. WhatsApp und E-Mails haben diese Form der persönlichen Kontaktnahme aussterben lassen. Das ist schade. Ein Brief ist ausführlicher, bringt die Gedanken besser zum Ausdruck.

Anne-Lisa lernt auf ihrer Suche viele unterschiedliche Menschen kennen, Menschen, denen sie nie begegnet wäre. Und zu denen sie im brieflichen Kontakt Nähe aufbaut. Man erfährt viel über die Adressaten. Interessant ist, dass die Briefe in das Leben dieser Menschen eingreifen, Veränderungen bewirken. Anne-Lise bringt mit ihrer Hartnäckigkeit Menschen zusammen.

Wann schreibe ich, wann schreiben Sie den nächsten persönlichen Brief? Es könnte spannend werden.

Fazit. Eine Liebeserklärung an das Briefe schreiben und das Lesen. Mir hat das Buch Spaß gemacht und ich empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Wohlfühlen in den eigenen Wänden

Heller, schöner und mehr Platz!
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Wer sein Zuhause renovieren möchte oder gar einen Neubau plant muss einige wichtige Punkte überdenken. Das Buch „Heller, schöner und mehr Platz!“ vermittelt wertvolle Impulse, damit das Vorhaben auch ein ...

Wer sein Zuhause renovieren möchte oder gar einen Neubau plant muss einige wichtige Punkte überdenken. Das Buch „Heller, schöner und mehr Platz!“ vermittelt wertvolle Impulse, damit das Vorhaben auch ein Erfolg wird. Es gibt Auskunft über optimale Raumgestaltung und Nutzung. Das Wichtigste dabei ist, dass die Lebensqualität erhöht wird und ganz wichtig, dass wir uns in unseren vier Wänden wohlfühlen.

Der Autor, selbst Innenarchitekt, hat einen Leitfaden über die 6 wichtigsten Schritte erstellt. Er empfiehlt die Umsetzung unbedingt in die Hand einer fachlich geschulten Person zu legen um sich Ärger und Kosten zu ersparen. Die Planung eines Hauses sollte immer von innen nach außen geschehen.

Das Büchlein ist bebildert mit Beispielvorschlägen als Anschauungsmaterial. Man kann sich Idee und Tipps für das eigene Wohnungsprojekt entnehmen und sich dadurch evtl. viele Sorgen und unnötige Ausgaben ersparen.

Nur leider fehlen vielen Bauherren, die Mittel einen Innenarchitekten in die Planungen einzubeziehen. Trotzdem wird jeder hier Impulse für sich finden.

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Kryptische Hinweise

Dunkle Botschaft: Thriller
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Klappentext:

"Wenn du seine Botschaft liest, hat das Spiel begonnen!

Rechtsmedizinerin Julia Schwarz traut ihren Augen nicht. Eigentlich soll sie eine junge Frau obduzieren, die durch einen Stromschlag ...

Klappentext:

"Wenn du seine Botschaft liest, hat das Spiel begonnen!

Rechtsmedizinerin Julia Schwarz traut ihren Augen nicht. Eigentlich soll sie eine junge Frau obduzieren, die durch einen Stromschlag in der Badewanne ums Leben kam. Doch sehr schnell erweist sich der vermeintliche Unfall als Mord. Schlimmer noch, der Täter hat eine verschlüsselte Botschaft im Körper seines Opfers hinterlassen. Sie enthält eine Aufgabe, die Julia nicht lösen kann und an der auch Kriminalkommissar Florian Kessler verzweifelt. Fest steht nur eines: Wenn sie die Antwort nicht bald finden, wird eine weitere Frau sterben. Fieberhaft versucht Julia, das Rätsel zu entschlüsseln. Aber der Killer spielt ein hinterhältiges Spiel und lockt sie in eine Falle. Er zwingt Julia, über Leben und Tod zu entscheiden."

Meine Meinung:

Was für ein krasser Einstieg. Gleich der Prolog lässt mir den Atem stocken. Ein Großvater, der seinen Enkel erbarmungslos quält. Der harte alte Mann hat bereits seinen Sohn in den Tod getrieben. Jetzt stellt er seinen Enkel Aufgaben, die nahezu unlösbar sind. Dieser Teil spielt sich in der Vergangenheit hat. Immer wieder wird in Einschüben vom Großvater und seinem Enkel erzählt. Mir ist von Anfang an klar, der Junge muss was mit den Morden an den Frauen in der Gegenwart zu tun haben. Trotzdem hatte ich bis zum Schluss keinen Verdächtigen im Visier.

Das Buch ist durchgehend spannend, ja oft sogar schockierend. Manche Szenen mochte ich mir gar nicht so genau ausmalen. Es gibt Cliffhanger, die zum Weiterlesen zwingen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar.

Die Protagonisten wirken durchweg sympathisch. Vor allem die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und ihre finnische Assistentin Lenja. Die beiden sind ein gut eingespieltes Team. Julias neue Position, als Leiterin der Rechtsmedizin, erfordert Schreibtischarbeit, die ihr so gar nicht liegt.

Deshalb kann sie es nicht lassen eigenmächtige Alleingänge zu unternehmen, die eigentlich nicht in ihren Kompetenzbereich fallen. Und genau das hat mich gestört, war für mich realitätsfern. Die Ermittlungsarbeit von Kommissar Florian Kessler gerät dadurch etwas in den Hintergrund.

Der Mörder gibt dem Ermittlungsteam genug zu knobeln auf. Buchstabenkombis und Zahlencodes beschäftigen sogar Kryptographen. Denn die Zeit drängt. Der Mörder ist perfide und durchtrieben und schläft Schlag auf Schlag zu.

Fazit: Ein spannender Thriller.

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