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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2021

Lustig und emotional ergreifend

Das geheime Leben des Albert Entwistle
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Albert Entwistle ist ein Postbote, der sich dem 65. Lebensjahr nähert, was sein Rentenalter bedeutet. Er steuert auf ein sehr einsames Leben im Ruhestand zu, was ihn sehr traurig stimmt. Warum? Nun, Albert ...

Albert Entwistle ist ein Postbote, der sich dem 65. Lebensjahr nähert, was sein Rentenalter bedeutet. Er steuert auf ein sehr einsames Leben im Ruhestand zu, was ihn sehr traurig stimmt. Warum? Nun, Albert war verliebt, als er jung war, aber es war in den Tagen, als es noch illegal war, schwul zu sein. Er ist dadurch zu einer sehr introvertierten Person geworden, die alles für sich behält und allein mit seiner kleinen Katze Gracie sein ganzen Leben über in der Stadt Lancashire lebt. Albert das Schlafzimmer seiner Mutter seit 18 Jahren nicht berührt. Sein Vater war Polizist und sogar ein homophober Polizist, wie es scheint, weil er in Alberts Jugend seinen Ekel vor „Perversen“ immer wieder geäußert hat. Seine Mutter schien ihn zu hassen, obwohl er sich um sie kümmerte, als sie alt wurde. S
Dann, eines Tages, findet Albert etwas im Schlafzimmer seiner Mutter, das sein Leben verändert, und lehrt ihn, dass es nie zu spät ist, zu versuchen, etwas über das Wichtige im Leben zu erfahren.
Es gibt darüber hinaus im Buch eine Nebenhandlung über eine junge alleinerziehende Mutter, Nicole, - ein weiteres schikaniertes und falsch eingeschätztes Mitglied der Gemeinde, das sich als guter Freund von Albert herausstellt, da sie sich gegenseitig helfen sich im Leben zurechtzufinden.
Dies ist ein Buch darüber, wie Albert lernt, dass die Leute dich nur wirklich mögen können, wenn du ihnen dein wahres Ich zeigst.
Schauplatz ist Lancashire und Beschreibungen von Chorley, Preston, Manchester, Leeds und Blackpool verleihen der Geschichte Farbe und Leben.
In diesem Buch steckt Humor, Liebe, Glaube, tiefe Traurigkeit und Freude und es lehrt uns die richtige Einstellung zu bewahren.

Veröffentlicht am 12.09.2021

Schöne italienisch-amerikanische Geschichte

Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit
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Ich habe viele Romane aus dem Zweiten Weltkrieg gelesen, bin aber ständig auf der Suche nach einer anderen Perspektive. Die gebürtige New Yorkerin Lily Rose hat ein eingeplantes Leben. Ihre wohlhabenden ...

Ich habe viele Romane aus dem Zweiten Weltkrieg gelesen, bin aber ständig auf der Suche nach einer anderen Perspektive. Die gebürtige New Yorkerin Lily Rose hat ein eingeplantes Leben. Ihre wohlhabenden Eltern haben einen geeigneten Ehemann, Nathaniel, für Lily ausgewählt. Sobald sie verheiratet ist, wird erwartet, dass sie sich darauf konzentriert, sowohl für das Haus als auch für Kinder zu sorgen. Dennoch hat Lily keine Lust zu heiraten und stattdessen möchte sie als Köchin arbeiten. Aufgrund der großen Anzahl von Männern, die im Krieg eingesetzt werden, kann Lily einen Job in einem schicken Restaurant bekommen, wo sie Tom trifft und sich verliebt. Doch ihre Eltern zwingen sie, eine Entscheidung zu treffen: Tom und das Restaurant zu verlassen oder sowohl ihre Familie als auch ihr Erbe zu verlieren. Aber während Lily mit dieser Wahl ringt, wird Tom zum Kampf eingezogen.
Obwohl diese Geschichte in einer faszinierenden Zeit spielt, ist das Konzept letztendlich zeitlos: eine Frau, die Schwierigkeiten hat herauszufinden, wer sie außerhalb der Rollen ist, die die Gesellschaft für sie gesetzt hat. Ja, Lily liebt das Leben, in das sie geboren wurde, aber sie baut auch eine großzügige Menge an Belastbarkeit auf, als sie erkennt, dass sie es auch alleine schaffen kann. Mit Schwierigkeiten zwar aber auch mit der Hoffnung frei entscheiden zu können.
Ein gefühlvoller Roman mit eine historischen und romantischen Kulisse die das Herz aufwärmen, perfekt für die ersten kühlen Herbsttage.

Veröffentlicht am 08.08.2021

Das Leben ist einfach zu kurz

Betreff: Falls ich sterbe
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Das Buch hat mich direkt angesprochen, weil es teilweise autobiografisch ist. Carolina fühlt sich mit ihrer Mutterrolle überfordert, was seine Spuren auch bei ihrer Ehe hinterlässt. Das junge Paar versucht ...

Das Buch hat mich direkt angesprochen, weil es teilweise autobiografisch ist. Carolina fühlt sich mit ihrer Mutterrolle überfordert, was seine Spuren auch bei ihrer Ehe hinterlässt. Das junge Paar versucht eine Balance zu finden als der Ehemann Aksel plötzlich mit 34 Jahren stirbt. Carolina ist geschockt und musss nun mit ihrem leben erneut auf einen neuen Ebene klarkommen.
Vom Klappentext und Titel her wurde ich vor allem neugierig und fragte mich wie praktisch ein Mensch doch handelt kann und in Falle seines Versterbens schon vorab einen Brief/ eine Mail hinterlässt um über all das Info zu geben, was später von Nutzen sein konnte. Und das schon mit 34!
Was mich danach an dem Buch etwas gestört hat ist die Tatsache, dass diese Mail viel zu wenig Platz in dem Buch einnimmt. Die Schilderungen der Protagonistin haben mit betroffen gelassen und traurig gemacht, allerdings war das Bich auch teilweise langatmig und mit so einigen Wiederholungen.
Ich denken, dass Buch ist eher für jemanden geeignet dem momentan mit einer Trauerbewältigung zu kämpfen hat ansonsten kann man sich in dem Ganzen nicht absolut hineinversetzen. Eine ergreifende Geschichte ist es aber allemal.

Veröffentlicht am 27.07.2021

Ein kurzweiliger Roman mit Urlaubstimmung

Erben wollen sie alle
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Die Unterhaltungsroman von Tessa Hennig finde ich immer sehr gelungen und ich amüsiere mich köstlich beim Lesen. So auch diesmal, obwohl das Thema mich anfangs nicht so angesprochen hat. Die Geschichte ...

Die Unterhaltungsroman von Tessa Hennig finde ich immer sehr gelungen und ich amüsiere mich köstlich beim Lesen. So auch diesmal, obwohl das Thema mich anfangs nicht so angesprochen hat. Die Geschichte spielt auf Mallorca, wo Bianca nach ihrem 75. Geburtstag noch etwas großen erleben möchte und eine Weltreise mit ihrem jüngeren Freund plant. Doch dass sehen ihre Erben nicht mit gutem Auge und reisen schnellstens an um ihr davon abzuraten. Nichts ist anfangs wie es scheint, alte Geheimnisse werden offenbart und das Glück scheint sich dem Chaos zu wenden doch am Ende gibt es wieder mal ein Happy End.
Im Vergleich zu ihren vorherigen Büchern war dies ein etwas schwächerer Teil denn es gab auch ernstere Passagen ,was man bei solchen Büchern eigentlich missen möchte. Trotzdem fehlten die schmunzelten Szenen nicht und als Urlaubslektüre ist es allemal zu empfehlen.
Dass das Enden natürlich dann auch dementsprechend vorhersehbar ist, sollte dem Leser nicht allzu sehr stören, es handelt sich ja nicht um einen Kriminalfall.
Ein kurzweiliger Roman eben mit Urlaubstimmung.

Veröffentlicht am 25.07.2021

Gesellschaftskritischer Psychothriller mit Nachwirkung

Tiefer Fjord
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„Tiefer Fjord“ war für mich das erste Buch der norwegischen Autorin Ruth Lillegraven. Cover und Gestaltung gefallen mir, es erinnert alles an die kalten norwegischen Winter. Die Protagonisten Clara, eine ...

„Tiefer Fjord“ war für mich das erste Buch der norwegischen Autorin Ruth Lillegraven. Cover und Gestaltung gefallen mir, es erinnert alles an die kalten norwegischen Winter. Die Protagonisten Clara, eine engagierte Politikerin und Haarvard, Arzt von Beruf, sind beide mit der Bekämpfung von Kindesmisshandlung beschäftigt. Der Schreibstil ist flüssig, authentisch erzählt und mitreißend.
Als der vierjährige Faisal von seinen Eltern ins Krankenhaus eingeliefert wird, angeblich sei er vom Baum gefallen, finden Haavard und die anderen Ärzte weitere Verletzungen und blaue Flecken, die auf Misshandlung hindeuten. Der Junge überlebt die Verletzungen nicht. Faisals pakistanischer Vater wird daraufhin aus im Gebetsraum des Krankenhauses erschossen aufgefunden. Als Haarvard bei seiner Recherche noch weitere Kindesmißhandlungen findet, kommt er zu dem Schluss, dass irgendjemand die Kinder rächen zu wollen scheint und Selbstjustiz ausübt.
Plötzlich befindet sich der Arzt in einem Strudel von Ereignissen, die er nicht entkommen kann.
Kindesmisshandlung, Menschen mit Migrationshintergrund und Rassismus sind einige der aktuellen Themen, die das Buch behandelt. Der Spannungsbogen ist standhaft auf einem guten Niveau gehalten, und das Ende kam für mich sehr überraschend. Ohne viel verraten zu wollen scheint es bei diesem Buch eine Fortsetzung zu geben. Für mich war dies ein gesellschaftskritischer Psychothriller mit interessanter Handlung. Und mit langer Nachwirkung.