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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2021

Spannend wie eine Serie

Der Basar des Schicksals
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Im Roman „Der Basar des Schicksals“ erwartet einen viel. Es dreht sich alles um den Brand im Bazar de la Charité 1897 in Paris. Von hier an erzählt die Geschichte mehrere Leben, die dadurch unmittelbar ...

Im Roman „Der Basar des Schicksals“ erwartet einen viel. Es dreht sich alles um den Brand im Bazar de la Charité 1897 in Paris. Von hier an erzählt die Geschichte mehrere Leben, die dadurch unmittelbar beeinflusst wurden. Die Perspektiven wechseln manchmal schneller, als man lesen kann und es braucht etwas, sich in der Flut der Informationen zurechtzufinden. Aber wenn man sich dann erst einmal auf die Geschichte eingelassen, lässt sie einen nicht mehr los. Innerhalb von zwei Tagen habe ich die 400 Seiten runtergelesen, denn die Geschichte ist so fesselnd, dass es schwerfällt, nicht weiterzulesen. UND DASS OBWOHL ich die Serie bereits vor einem Jahr auf Netflix gesehen hatte. Wenn man die Netflixserie gesehen hatte, dann fällt einem auf, dass es einige Informationen zusätzlich gab. Diese fand ich unglaublich spannend. So wurde zum Beispiel die Journalistin Lucile in den Vordergrund gerückt, die mithilfe ihrer Leidenschaft für Zähne und deren Erforschung maßgeblich der Toten hilft und spannende Fakten liefert, die ich vorher nicht kannte. Ich fand die Nebenfiguren, die in der Serie nicht vorkamen, wirklich bereichernd und interessant und hilfreich für den Verlauf der Handlung.
Der Schreibstil von Odile Bouhier ist szenenartig. Eine Szene wechselt in eine andere und man bekommt immer nur Ausschnitte und kleine Happen aus dem Leben der Figuren zugeworfen. Es wirkt daher sehr wie eine Serie, was mir gut gefallen hat. Natürlich bleibt dadurch die tiefere Verbundenheit zu den Figuren etwas auf der Strecke und ab und an wünschte man sich doch noch weitere Informationen, aber im großen Ganzen fand ich es erfrischend. Es ist etwas Neues und weckt durchaus das Interesse. Zudem kann man noch mehr die Fantasie spielen lassen und muss sich auf andere Weise den Figuren nähern. Theoretisch hätte man zu jeder einzelnen Figur ein Buch verfassen können, da wirklich sehr viel Inhalt geliefert worden ist, aber gerade diese kleinen Einwürfe reizten einem doch beim Lesen.
Neben dem ganzen Drama um das Feuer gab es auch kleinere und größere Schwierigkeiten im Leben der Frauen – ein Brand mit verheerenden Folgen, Verfolgung und Flucht, Hinrichtungen und Mord. Die Geschichte hat einiges an Spannung zu bieten und beschäftigt sich noch mit Themen zum Recht der Frauen, die ein selbstbestimmtes und freies Leben anstreben. Ich könnte ewig weiter darüberschreiben, aber ich glaube, indem man es selbst liest, kann man am besten nachvollziehen, wieso ich so davon schwärme!

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Mit Kerstin Giers Büchern kann man nichts falsch machen

Wolkenschloss
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„Wolkenschloss“ ist die Geschichte eines Hotels in der Schweiz, welches unterschiedliche Gäste beherbergt. Im Verlaufe des Buches lernen wir diese näher kennen. Einige wirken zuckersüß und andere einfach ...

„Wolkenschloss“ ist die Geschichte eines Hotels in der Schweiz, welches unterschiedliche Gäste beherbergt. Im Verlaufe des Buches lernen wir diese näher kennen. Einige wirken zuckersüß und andere einfach nur bitterböse. Doch es ist nicht immer alles Gold, was glänzt. Die Hauptfigur ist die 17-jährige Fanny Funke, die die Schule abgebrochen hat und nun die Jahrespraktikantin im Wolkenschloss ist. Die Geschichte steigt kurz vor den Weihnachtsferien ein, da das die umsatzstärkste Zeit ist und dadurch für viel mehr Wirbel im Hotel sorgt. Habe ich etwas von Wirbel geschrieben? Oh ja! Denn Fanny Funke muss bereits auf den ersten Seiten des Buchs zwei stürmischen Kindern hinterherjagen. Somit ist der Einstieg genau wie die gesamte Handlung ein amüsantes Durcheinander. Die Figuren sind sehr unterhaltend und lustig. Die Kinder im Jugendbuch werden nicht einfach nur erwähnt, sondern haben auch ihre eigenen Szenen, die zeigen, wie individuell und besonders sie doch sind. Sie sind frech, lieb, neunmalklug und doch alle zuckersüß. Die Erwachsenen sind dagegen zunächst sehr einseitig und fallen etwas hinter den Kinderfiguren zurück. Doch es sei gewarnt, dass einige es faustdick hinter den Ohren haben. Zwar spielt die Hauptrolle in der Geschichte das Hotel und die Menschen in ihm, aber was wäre ein Jugendbuch ohne eine komplizierte Liebesgeschichte. Ganz stark wird diese nicht in den Vordergrund gerückt, doch ein wenig schwankt Fanny doch zwischen zwei unterschiedlichen jungen Männern. Der eine natürlich gefährlich und anziehend, während der andere der süße Typ von nebenan darstellt. Obwohl diese Konstellation schon oft – sehr oft – gewählt wurde, ist sie doch immer wieder von Neuem interessant. Ob ich genauso entschieden hätte wie Fanny am Ende, – ich bin mir nicht sicher. Aber ich möchte euch nicht zu viel verraten.

Mit Kerstin Giers Büchern kann man einfach nichts falsch machen. Ihr Schreibstil ist immer unterhaltend und gut zu lesen. Wenn die Leseflaute anklopft oder man einfach schlecht gelaunt ist, dann sind ihre Bücher die beste Medizin. Mit „Wolkenschloss“ zeigt Gier abermals ihr Können im Bereich des Jugendbuchs und lässt einen einfach nur mitfiebern. Die Figuren sind einem sympathisch und man wünschte sich so sehr, dass man auch eine Nacht im Wolkenschloss erleben dürfte. „Wolkenschloss“ ist eine kurzweilige Geschichte mit kleinen und großen Abenteuern in einem Hotel, welches schöne Lesestunden verspricht. Ich kann die Geschichte für alle ab 12 Jahren und aufwärts empfehlen.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Lustige Geschichten mit wichtigen Werten

Rupert präsentiert: Echt unheimliche Gruselgeschichten
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Ich liebe Rupert!
Schon in Gregs Tagebuch fand ich ihn unglaublich toll. Er ist eine sehr sympathische, manchmal leicht dusselige Figur, die man einfach ins Herz schließen muss. In diesem Kindercomic ...

Ich liebe Rupert!
Schon in Gregs Tagebuch fand ich ihn unglaublich toll. Er ist eine sehr sympathische, manchmal leicht dusselige Figur, die man einfach ins Herz schließen muss. In diesem Kindercomic zeigt uns Rupert gruselige Schreckensgeschichten, die einen schmunzeln lassen. Vor allem die Zeichnungen dazu sind sehr gut getroffen und im typischen Kinney Stil. Mit viel Witz und Charme schaffen die Geschichten ein Lächeln aufs Gesicht und sorgen für ganz viel Unterhaltung beim Lesen. Sie sind schnell gelesen und sehr wendungsreich. Bei der ein oder anderen Geschichte dachte ich zu wissen, wie es weitergehen wird, aber dann hat mich der Verlauf doch positiv überrascht. Zudem merkt man, dass sich hinter den Geschichten auch eine Message verbirgt, die für Gleichheit und Toleranz steht. Ich würde gar behaupten, dass alle Geschichten davon geleitet worden sind. Gerade die erste Geschichte ist sehr darauf ausgelegt, die Verschiedenartigkeit der Menschen zu zelebrieren und sich nicht zwanghaft anzupassen. Andere Geschichten hingegen thematisieren die Freundlichkeit gegenüber Personen, die anders sind (in diesem Fall Zombies) und zeigen, dass das gemeinsame Leben unproblematisch möglich ist. Hinter jeder kleinen Geschichte stecken Werte, die den Kindern mit etwas auf den Weg geben. Somit wird man nicht nur unterhalten, sondern lernt, dass Weltoffenheit, Akzeptanz, Toleranz, Menschenfreundlichkeit und Diversität der Gesellschaft nur positive Dinge bringen. Ein unterhaltender Kindercomic mit wichtigen Normen, die für eine vielfältige Gesellschaft bedeutend sind.

Mit diesen Kindercomic kann man bestimmt nichts falsch machen. Und ich denke, dass viele junge Leser*innen ihn lieben werden. Rupert zeigt, wie ein Zusammenleben funktionieren könnte und beweist neben unglaublichen Zeichenkünsten auch spannende Handlungen, die immer eine wichtige Botschaft vermitteln.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

autobiografische Entwicklungsgeschichte in schwierigen Zeiten

Warten bis der Frieden kommt (Ein berührendes Jugendbuch über die Zeit des Zweiten Weltkrieges, Rosa Kaninchen-Trilogie, 2)
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Der zweite Band der Trilogie von Judith Kerr ermöglicht Einblicke in das Leben der 16-jährigen Kerr, die nun in England angekommen ist. Sie erzählt von ihrem Leben im Exil und wie sie langsam eine Verbindung ...

Der zweite Band der Trilogie von Judith Kerr ermöglicht Einblicke in das Leben der 16-jährigen Kerr, die nun in England angekommen ist. Sie erzählt von ihrem Leben im Exil und wie sie langsam eine Verbindung zu ihrem neuen Heimatland aufbaut. Wir dürfen Judith Kerr begleiten, wie sie als Teenager die ersten Erfahrungen in der Arbeitswelt sammelt, ersten Kontakt mit jungen Männern pflegt und sich das erste Mal so richtig verliebt. Die Entwicklung von der jungen, unbeholfenen Anna zur erwachsenen Frau steht dieses Mal deutlich im Vordergrund. Das dies sich alles während des Zweiten Weltkriegs abspielt und London von Bomben heimgesucht wird, die andauernd zu Nächten im Keller zwingen und die Gefahr, jederzeit getroffen werden zu können, kann man auf den Seiten über die Liebe und die ersten Erfolge bezüglich des Zeichens für eine Weile vergessen. Judith Kerrs zweiter Band thematisiert die Schrecken und doch auch gleichzeitig die gesuchte Normalität, die Menschen im Zweiten Weltkrieg versuchten, so gut es geht zu behalten. Dieses Wechselspiel zwischen angstvollen Szenen der Bombennächte und Sorgen um die Familie mit Szenen über lustige Abende mit Freunden und banalen Streitereien mit ihrer Mutter zeugen von einem großen erzählerischen Können, der sich in dem autobiografischen Jugendroman widerspiegelt. Dadurch bringt Kerr der Jugend die schwierige Zeit im Exil und während des Zweiten Weltkriegs nahe, zeigt aber auch gleichzeitig, dass sie letzten Endes auch nur eine junge Frau war, die ihren Weg gehen musste und dass trotz der schwierigen Umstände. Eine Entwicklungsgeschichte in Zeiten des Krieges, die Hoffnung verspricht und deutlich macht, dass das Leben weitergeht, auch wenn alles scheinbar neben dir unterzugehen droht. – Und in Judith Kerrs Fall zeigt diese Tatsache auch ihr Leben und das vieler Kinder und Jugendlicher während des Weltkriegs.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Auf in ein neues Abenteuer mit Rico und Oskar

Rico, Oskar und das Herzgebreche (Rico und Oskar 2)
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Rico und Oskar nehme einen wieder mit auf ein spannendes Abenteuer voll lustigem Charme und Witz. Rico ist tiefbegabt wie eh und je und dadurch unglaublich sympathisch. Er hat sein Herz definitiv an der ...

Rico und Oskar nehme einen wieder mit auf ein spannendes Abenteuer voll lustigem Charme und Witz. Rico ist tiefbegabt wie eh und je und dadurch unglaublich sympathisch. Er hat sein Herz definitiv an der richtigen Stelle und ist ein wahrer Freund für Oskar. Oskar hat es in diesem Teil schwer, da sein Vater Abstand von ihm braucht. Was für ein schrecklicher Vater! Doch zum Glück hat er nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, denn mit seinem besten Freund Rico ist immer etwas los. Dieses Mal dreht sich das Abenteuer rund um Ricos Mutter. Rico und Oskar versuchen alles, um ihr zu helfen und sorgen dadurch für ordentliches Chaos. Ich liebe es!
Das Buch ist aus der Perspektive von Rico geschrieben, der die Geschichte in Form eines Tagebuchs verfasst. Ricos Gefühle und Emotionen werden dabei sehr deutlich beschrieben, aber auch seine Tiefbegabtheit. Das Wort ist schon an sich ein Augenschmaus! Die Figuren sind vielschichtig und sympathisch und man schließt sie direkt ins Herz. Zum Beispiel ist Oskar sowohl schüchtern als auch wahnsinnig intelligent und kann es nicht ab, wenn Erwachsene Kinder für dumm halten. Den Erwachsenen hält er gerne mal den Spiegel vors Gesicht, sodass sie angesichts der Intelligenz von Oskar nur stutzen können. Gegenüber seinem besten Freund Rico tut er dies aber nie. Zwischen den ungleichen Jungen entsteht in dem zweiten Teil der Reihe eine noch tiefere Freundschaft. Die Zwei tun sich einfach gegenseitig gut. Von der ersten Seite an reißt die Geschichte einen mit und hinterlässt ein wohliges Gefühl. Andreas Steinhöfel schreibt in einem amüsanten, unterhaltenden Stil. Langeweile ist hier definitiv nicht vorhanden! Selbst mit 23 Jahren bin ich ein großer Fan der Bücher und freue mich schon wahnsinnig auf den nächsten Teil, der noch auf meinem SUB liegt.

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