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Veröffentlicht am 23.12.2021

Recht zähe Geschichte mit eindringlicher Atmosphäre

Talberg 1935
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Worum geht’s?
Als der Sohn des einflussreichen Bauern Steiner tot aufgefunden wird, häufen sich im kleinen Dorf Talberg die Gerüchte – denn einen Suizid vermutet keiner. Während Kommissarmajor Leiner im ...

Worum geht’s?
Als der Sohn des einflussreichen Bauern Steiner tot aufgefunden wird, häufen sich im kleinen Dorf Talberg die Gerüchte – denn einen Suizid vermutet keiner. Während Kommissarmajor Leiner im Todesfall Steiner ermittelt kommen nicht nur Geheimnisse ans Licht; es erstehen sogar Totgeglaubte wieder auf.


Meine Meinung
Wäre das hier mein erstes Buch im Genre der historischen Krimis gewesen, hätte ich vermutlich in meinem Leben keine solche Geschichte mehr anfassen wollen. Da mir die Idee an sich aber noch immer gefällt, bin ich einfach bloß ein wenig enttäuscht von der Umsetzung dieses Buches.

Der Einstieg war auf jeden Fall von der gewaltigen Wirkkraft der Atmosphäre in der Geschichte geprägt, was mich definitiv beeindruckt hat. An den Schreibstil und die Ausführlichkeit der Beschreibungen musste ich mich erst gewöhnen, was mir bis zum Schluss tatsächlich nicht zu einhundert Prozent gelungen ist.

Was die Figuren angeht, so habe ich zu keinem Zeitpunkt einen wirklichen Lieblingscharakter für mich herausfiltern können. Die Charaktere waren für mich einfach kaum greifbar, was angesichts der immer wieder auftretenden Längen im Handlungsverlauf umso deutlicher wahrnehmbar wurde.

Vom Spannungsbogen hätte ich nach dem Lesen des Klappentextes zwar ein wenig mehr erwartet, aber grundsätzlich hat mich die Handlung trotz meiner Schwierigkeiten mit den Figuren und dem Schreibstil noch interessiert. Insgesamt gibt es trotzdem Bücher in diesem Genre, die mich mehr begeistern konnten als diese Geschichte, weshalb ich von den beiden Folgebänden in dieser Reihe vermutlich lieber die Finger lassen werde.


Fazit
Wer eher auf Atmosphäre als auf aktionsbedingte Spannung steht, dem wird dieses Buch sicherlich gefallen. Mir persönlich waren die Handlung und der Schreibstil an sich aber ehrlich gesagt ein wenig zu zäh, auch wenn das Grundgerüst der Geschichte eigentlich durchaus Potenzial hatte.

Dafür verteile ich knappe drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2021

Nette Grundidee mit eher wackeliger Umsetzung

15 Gründe, dich zu hassen
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Worum geht’s?
Eigentlich sollte es bloß ein einfaches Schulprojekt für Alice und Tyler werden. Die beiden kennen sich bereits seit Ewigkeiten und sollten also keinerlei Probleme dabei haben, fünfzehn nervige ...

Worum geht’s?
Eigentlich sollte es bloß ein einfaches Schulprojekt für Alice und Tyler werden. Die beiden kennen sich bereits seit Ewigkeiten und sollten also keinerlei Probleme dabei haben, fünfzehn nervige Angewohnheiten des jeweils anderen zu sammeln. Verkompliziert wird die Situation jedoch durch eine dumme Wette, deren ungeahnte Folgen schlussendlich nicht nur die Freundschaft der beiden, sondern auch ihre Zukunft ins Wanken bringen.


Meine Meinung
In der Theorie ist dieses Buch die perfekte Mischung aus Highschool-Romanze und Comedy, die eigentlich endlosen Lesespaß bieten sollte. Beim Lesen war ich dann allerdings zwischen meinen Kritikpunkten und den guten Ansätzen der Geschichte hin und her gerissen, was im Nachhinein betrachtet einfach nicht ganz so viel Spaß gemacht hat.

Wirklich gut gefallen hat mir hier der Schreibstil, der es unglaublich leicht gemacht hat, in die Geschichte einzusteigen und voran zu kommen. Auch die Charaktere waren an sich ziemlich gut ausgearbeitet und haben lebendig und überwiegend sympathisch auf mich gewirkt, wobei ich sowohl von Alice, als auch von Zara zwischenzeitlich ordentlich genervt war.

Die Geschichte an sich war nicht schlecht ausgearbeitet, doch je weiter man in der Handlung voran kam, desto öfter stieß man auf kleinere Logikfehler, die in der Summe aber doch ein wenig fragwürdig auf mich gewirkt haben. Was ich außerdem echt schade fand, waren die teils doch recht deutliche Vorhersehbarkeit der Ereignisse und die ein oder andere wirklich unglaubwürdige Entwicklung, die selbst für dieses Genre nicht so einfach zu übersehen waren. Im Prinzip mochte ich das Setting und die Charaktere ja, da mich aber eben auch so einige Punkte gestört haben, war ich im Endeffekt nicht wirklich überzeugt von der doch eher wackeligen Umsetzung.


Fazit
Die Idee hinter dieser Geschichte ist auf jeden Fall vielversprechend und begeistert sicherlich eine Menge Leser. Mir persönlich waren einige Handlungsstränge aber einfach nicht rund genug, was mich schlussendlich doch eher ein wenig zwiegespalten zurück lässt.

Dafür verteile ich drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.12.2021

Das Problem mit den Anthologien

Wie weiter?
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Worum geht’s?
In dieser Anthologie beschäftigen sich 25 Autorinnen und Autoren auf unterschiedlichste Weise mit dem Ruhrgebiet und seiner Zukunft, wobei die verschiedensten Stile, Stimmungen, Gattungen ...

Worum geht’s?
In dieser Anthologie beschäftigen sich 25 Autorinnen und Autoren auf unterschiedlichste Weise mit dem Ruhrgebiet und seiner Zukunft, wobei die verschiedensten Stile, Stimmungen, Gattungen und Genre für so ziemlich jeden Geschmack etwas bereithalten dürften.


Meine Meinung
Mit Anthologien befinde ich mich ehrlich gesagt so ein wenig in einem Zwiespalt, da meine Begeisterung von Exemplar zu Exemplar unglaublich stark schwanken kann und mich definitiv nicht immer alles anspricht.

Auch bei diesem Buch habe ich mich mit dem ein oder anderen Beitrag eher schwer getan, obwohl ich positiv hervorheben möchte, dass die Variabilität der einzelnen Texte wirklich eine sehr breite Leserschaft ansprechen kann.

Das Oberthema Ruhrgebiet wurde auf jeden Fall interessant umgesetzt, was immerhin für eine thematische Konsistenz innerhalb des Buches gesorgt hat. Angesprochen hat mich trotzdem nicht alles, aber das ist eben ein Punkt, mit dem bereits vor dem eigentlichen Lesen zu rechnen war.


Fazit
Wer kein Problem damit hat, dass nicht alle Beiträge einer Anthologie den eigenen Geschmack auch wirklich treffen, für den wird dieses Buch sicherlich sehr interessant sein. Das Thema Ruhrgebiet fand ich in jedem Fall gut umgesetzt, was mein initiales Interesse auch maßgeblich begründet hatte. Wirklich angesprochen haben mich aber eben nicht alle Beiträge, was im Gesamteindruck eben nicht ganz so viel Begeisterung bei mir ausgelöst hat.

Dafür gibt es drei Bücherstapel.

Veröffentlicht am 12.12.2021

Als Hörbuch nicht wirklich überzeugend

One Last Dance
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Worum geht’s?
Eigentlich war es schon immer Gillians großer Traum, Tänzerin zu werden. Nach einem schweren Schicksalsschlag schafft sie es jedoch kaum, auch nur einen Fuß in einen Tanzsaal zu setzen. Als ...

Worum geht’s?
Eigentlich war es schon immer Gillians großer Traum, Tänzerin zu werden. Nach einem schweren Schicksalsschlag schafft sie es jedoch kaum, auch nur einen Fuß in einen Tanzsaal zu setzen. Als dann auch noch ihr Vater schwer erkrankt, übernimmt sie die Leitung der New York Music & Stage Academy, richtet ihr Leben neu aus – und stellt ihre eigenen Wünsche hinten an. Eine Zeit lang scheint das auch ganz gut zu funktionieren, doch als die Akademie in finanzielle Schwierigkeiten gerät und die Lage aus dem Ruder zu laufen droht, begegnet Gillian dem Straßentänzer Jaz. Er scheint der Lichtstrahl in ihrem sonst eher weniger sonnigen Leben zu sein, und auch wenn die beiden eigentlich völlig verschieden zu sein scheinen, können sie das Knistern zwischen sich nicht lange leugnen.


Meine Meinung
Nicole Böhm schreibt normalerweise Geschichten, die mich so gut wie immer begeistern, und auch die Themen Tanz und Musik sind eigentlich Ansatzpunkte, die dieses Hörbuch zu einem tollen Erlebnis für mich hätten machen sollen.

Gut fand ich zunächst einmal den Perspektivwechsel zwischen den beiden Protagonisten, denn so wurde ein wenig Dynamik in die Erzählung und Abwechslung in den Spannungsbogen gebracht. Auch die Grundidee hatte eigentlich eine Menge Potenzial, das meiner Meinung nach aber nicht zu einhundert Prozent ausgeschöpft wurde.

Womit ich dann eher meine Schwierigkeiten hatte, war der Aufbau bzw. der Ablauf der Handlung. Durch die ganze Geschichte hindurch gab es immer wieder vermeidbare Längen, die durch das generell etwas langsamere Hörbuch noch hervorgehoben wurden. Als der eigentlich interessante Teil dann ins Rollen kommt, hat es mir ein wenig an Gefühlsauthentizität und Realismus in der Beziehung der Protagonisten gefehlt, was den gesamten Ablauf der Handlung in meinen Augen irgendwie ein wenig wackeliger gemacht hat, als er hätte sein müssen. Hinzu kam, dass mir das Alter der Figuren irgendwie nicht ganz passend vorkam. Insbesondere Gillian kam mir ein wenig ambivalent vor, was eventuell durch das Hören des Buches insgesamt stärker betont wurde, als das vielleicht in der gedruckten Version meine Wahrnehmung gewesen wäre.


Fazit
Als Buch hätte diese Geschichte für mich vielleicht eher funktionieren können, als Hörbuch hatte ich allerdings ehrlich gesagt ziemliche Schwierigkeiten mit den Charakteren und dem Aufbau der Handlung. Der Ansatz war zwar nicht schlecht, aber überzeugt hat mich die Umsetzung leider doch nicht so wirklich.

Dafür vergebe ich knappe drei Bücherstapel.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2021

Abstrakte Idee, verwirrende Umsetzung

Der Panzer des Hummers
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Worum geht’s?
Drei Geschwister, drei verschiedene Leben. Mit dem Erwachsenwerden und dem Tod ihre Eltern haben sich Sidsel, Niels und Ea langsam aber sicher auseinander gelebt. Im Mittelpunkt dieses Buches ...

Worum geht’s?
Drei Geschwister, drei verschiedene Leben. Mit dem Erwachsenwerden und dem Tod ihre Eltern haben sich Sidsel, Niels und Ea langsam aber sicher auseinander gelebt. Im Mittelpunkt dieses Buches steht dabei jedoch nicht die Geschichte einer großen Familie, sondern eher die ihrer einzelnen Mitglieder – mehr oder weniger lose miteinander verbunden.


Meine Meinung
Auch nach dem Lesen dieser Geschichte bin ich mir noch immer nicht zu einhundert Prozent sicher, was ich überhaupt mit ihr anfangen soll und wie der Klappentext so wirklich zum Buch passt.

Der Schreibstil war zunächst einmal eigentlich ganz nett zu lesen und hat darüber hinaus dafür gesorgt, dass sich die Geschichte trotz all ihrer Wirrungen nicht unnötig lange hingezogen hat. Für mich war das auch absolut nötig, denn andernfalls hätte ich das Buch vermutlich irgendwann zur Seite gelegt und keinen weiteren Blick darauf geworfen.

Die Geschichte an sich würde ich aufgrund ihres Aufbaus fast eher als lose Zusammenfügung einzelner Szenen beschreiben. Die unterschiedlichen Perspektiven und Handlungsstränge haben auf mich irgendwie ein wenig wahllos und sprunghaft gewirkt, was im Grunde ungewöhnlich und daher auch interessant zu lesen war. Mir persönlich hat aber einfach ein roter Faden oder eine klar erkennbare, übergeordnete Handlung gefehlt, die die einzelnen Stücke zu einem mehr oder weniger schlüssigen Gesamtbild zusammengefügt hätte.

Hinzu kam für mich, dass ich aufgrund der ständigen Sprünge nicht in der Lage war, wirkliche Beziehungen zu den auftretenden Charakteren aufzubauen. Diese Beobachterrolle hat es mir insgesamt nicht gerade einfach gemacht, so richtig in das Buch einzutauchen, was im Endeffekt für mehr Verwirrung als Freude beim Lesen bei mir gesorgt hat.


Fazit
Auch wenn das Buch sprachlich eigentlich ganz schön zu lesen war, haben mir hier eindeutig ein roter Faden und etwas mehr thematische Fokussierung gefehlt. Wer mit einer mehr oder weniger klassischen Familiengeschichte gerechnet hat, der wird hier vermutlich – wie ich auch – eher enttäuscht werden, für andere Leser kann das aber sicherlich recht interessant werden.

Von mir gibt es dafür drei Bücherstapel.

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