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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2021

Hochaktuell und fesselnd

Die Morgenröte – Sie nehmen dir dein Leben
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Anfänglich war ich mir nicht wirklich sicher, ob dieses Buch etwas für mich sein könnte, denn Youtube und Co. sind nicht meine bevorzugten Medien. Aber ich kann sagen, meine Skepsis war unbegründet. Von ...

Anfänglich war ich mir nicht wirklich sicher, ob dieses Buch etwas für mich sein könnte, denn Youtube und Co. sind nicht meine bevorzugten Medien. Aber ich kann sagen, meine Skepsis war unbegründet. Von Beginn an konnte mich dieser Roman in seinen Bann ziehen. Das beschriebene Szenario ist toll erzählt und aktueller denn je und wirkt erschreckend glaubwürdig. Man spürt beim Lesen die Gewissenskonflikte, in denen sich Georg, die Hauptfigur, immer mehr verfängt und wie er versucht aus diesem Dilemma wieder herauszufinden. Aber auch seine Gegenspieler, allen voran Götz Wolf, sind wunderbar charismatisch dargestellt und verleihen dem Geschehen die „richtige Würze“.

Der Schreib- und Erzählstil sind dabei leicht und flüssig zu lesen, haben auf mich aber auch eine Sogwirkung entfaltet, der ich mich nur schwer entziehen konnte.
Fazit: Dieser Roman entfaltet eine tiefgründige Spannung, die allmählich zunimmt. Das Thema des Buches ist hochaktuell und es trieb mich auch nach Beendigung noch eine lange Zeit um.

Auch wenn das Ende vielleicht ein wenig zu abrupt abgehandelt ist, kann ich diesen Roman weiterempfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.07.2021

Gelungener Serienauftakt

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Nach der Henkerstochter-Reihe war ich gespannt auf diese neue Reihe, die im Wien des Jahres 1893 angesiedelt ist.

Die Hauptprotagonisten Leopold von Herzfeldt, junger, ambitionierter Inspektor bei der ...

Nach der Henkerstochter-Reihe war ich gespannt auf diese neue Reihe, die im Wien des Jahres 1893 angesiedelt ist.

Die Hauptprotagonisten Leopold von Herzfeldt, junger, ambitionierter Inspektor bei der Wiener Polizei, und Augustin Rothmayer, Totengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof, bilden hier das unfreiwillige Ermittler-Gespann. Denn der Totengräber besitzt viel nützliches berufliches Wissen, welches Leopold bei seinen Ermittlungen von Nutze ist, muss er doch die Morde an mehreren Dienstmädchen klären. Wie ich mir erhofft hatte, sind auch hier die einzelnen Figuren, egal ob Haupt- oder Nebencharakter, wieder liebevoll dargestellt. Auch die fiktive Story in das historische Wien einzufügen, ist dem Autor gut gelungen. Selbst den typischen Dialekt und die damalige Sprechweise flossen mit ein und runden so die Geschichte gut ab. Dass man bei aufmerksamem Lesen trotz eingefügter falscher Fährten auf den Täter schließen kann, ist aus meiner Sicht nicht wirklich ein Manko, weiß man ja noch nicht wie alles zusammenhängt.

Fazit: Mir hat es Spaß gemacht Leopold und Augustin bei ihren Kenntnissen und Ermittlungen „über die Schulter“ zu schauen. Der noch etwas ungestüm agierende Leopold aber auch die sich entwickelnden Ermittlungsmethoden bieten auf jeden Fall viel Potenzial für weitere Folgen. Für den ersten Fall hier vergebe ich eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.07.2021

Neuer Profiler mit bedrückender Vergangenheit

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Der Blutkünstler“ ist Chris Meyers Thriller-Debüt und auch der Start der neuen Serie um den außergewöhnlichen Profiler Tom Bachmann und seinem Team vom BKA.

Dieser Thriller ist definitiv nichts für zartbesaitete ...

Der Blutkünstler“ ist Chris Meyers Thriller-Debüt und auch der Start der neuen Serie um den außergewöhnlichen Profiler Tom Bachmann und seinem Team vom BKA.

Dieser Thriller ist definitiv nichts für zartbesaitete LeserInnen. Der Autor beschreibt die Handlungen des Blutkünstlers schon sehr genau. Grausam und brutal werden die Leiden der Opfer beschrieben und dürften nicht jedem ein gutes Leseerlebnis verschaffen. Wobei diese Szenen eher dem Verständnis dienen, aus welchem Antrieb der Täter genau so handelt und was ihn daran so fasziniert. Bachmann wiederum kann sich in die Psyche solcher Täter hineinversetzen, was einer Kindheit geschuldet ist, die von Gewalt und Grausamkeit geprägt war und ihn nach einem Psychologiestudium zu einem Topprofiler des FBI machte. Es entspinnt sich ein komplexer und rasanter Plot, der aus verschiedenen Sichtwinkeln erzählt wird. Die einzelnen Handlungsstränge werden letztlich zu einem, aus meiner Sicht, zu zufälligem Ende mit einer zu einfachen Auflösung zusammengeführt.

Fazit: Wer also Thriller mit Beschreibungen abnormer Brutalität und Gewalt mag, ist mit diesem Buch bestens bedient. Auch wenn sprachlich und in Bezug auf ein überzeugenderes Ende noch Potential nach oben ist, hat Chris Meyer trotz der kleinen Kritikpunkte meinen Thriller-Geschmack getroffen. Deshalb vergebe ich eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.07.2021

Lebendiges Bild Berlins in den 1920er Jahren

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum (Polizeiärztin Magda Fuchs-Serie 1)
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Romane mit bzw. über starke Frauen sind ja zur Zeit sehr gefragt. Und ich bin davon überzeugt, auch dieser 1. Teil der Polizeiärztin-Reihe wird bei den LeserInnen ebenfalls gut ankommen. Meinen Lese-Geschmack ...

Romane mit bzw. über starke Frauen sind ja zur Zeit sehr gefragt. Und ich bin davon überzeugt, auch dieser 1. Teil der Polizeiärztin-Reihe wird bei den LeserInnen ebenfalls gut ankommen. Meinen Lese-Geschmack hat dieses Buch jedenfalls getroffen. Die Autorin beschreibt an Hand von 4 Frauen das Leben und Arbeiten im Berlin der 1920er Jahre. Dabei entstand ein atmosphärisch dichtes und lebendiges Bild der damaligen Umstände. Aus der Sicht von Magda wird zum größten Teil das Geschehen erzählt. Aber alle vier Hauptfiguren kommen „zu Wort“. Und anhand ihrer unterschiedlichen Herkunft und Lebensplanung entstand eine Milieustudie, die mich nicht kalt gelassen hat. Vor allem das Schicksal der Kinder war schon heftig. Aber auch der Kampf der Frauen für ein selbstbestimmtes Leben bekommt im Buch eine Stimme.

Mein Fazit: Der vorliegende 1. Teil ist ein gelungener Serienauftakt mit einer fesselnden und teils realen Handlung und ein Plädoyer für den Kampf der Frau auf Selbstbestimmung und -verwirklichung. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.07.2021

Interessantes Sittengemälde

Die Verlorenen
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Das Cover hat mich gleich in seinen Bann ziehen können, ist es doch wunderschön gestaltet. Nun war ich gespannt, ob die Geschichte dies ebenfalls schaffen würde. Und ja – es ist von Beginn an ein erstaunliches ...

Das Cover hat mich gleich in seinen Bann ziehen können, ist es doch wunderschön gestaltet. Nun war ich gespannt, ob die Geschichte dies ebenfalls schaffen würde. Und ja – es ist von Beginn an ein erstaunliches Buch mit einer Story, die sowohl Spannung, Historie, Geheimnisse aber auch Freud und Leid miteinander verbindet. Die Autorin hat dabei einen anschaulichen und gleichzeitig sehr intensiven Schreib- und Erzählstil, der mich regelrecht am Buch gehalten hat. Ich war in der Geschichte gefangen und habe mit den beiden Hauptcharakteren gelitten aber auch die gefühlvollen Passagen genossen. Durch gut platzierte unerwartete Wendungen bekommt das vermeintlich Vorhersehbare eine neue Richtung und das Geschehen damit wieder Schwung und Spannung. Da aus der Sicht beider Hauptcharaktere erzählt wird, erhält man ein kompaktes Bild über die Lebensbedingungen im England des Jahres 1754.

Mir hat dieser Roman über zwei Frauen, die auf ihre Weise viel Mut und Stärke zeigen, gut gefallen. Ich vergebe dafür 4 von 5 Sterne.