Profilbild von buchnarr

buchnarr

Lesejury Star
offline

buchnarr ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchnarr über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2023

Drei Städte - drei Paare - eine Geschichte

Zwischen heute und morgen
0

Die Geschichte der drei Paare aus den drei Städten, die in „Und die Welt war jung“ ihren Anfang genommen hatte, geht nun weiter. Neben den bekannten Protagonisten Heinrich und Gerda Aldenhoven aus Köln, ...

Die Geschichte der drei Paare aus den drei Städten, die in „Und die Welt war jung“ ihren Anfang genommen hatte, geht nun weiter. Neben den bekannten Protagonisten Heinrich und Gerda Aldenhoven aus Köln, Kurt und Elisabeth Borgfeldt aus Hamburg und Bruno und Margarethe Canna aus San Remo, stehen nun deren Kinder vermehrt im Mittelpunkt der Geschichte. Wir befinden uns in den 1960er Jahren und die Autorin verknüpft auch hier die fiktiven Familiengeschichten mit so realen weltgeschichtlichen Ereignissen wie dem Attentat auf Kennedy oder dem Bau der Berliner Mauer und macht auch diesen zweiten Teil wieder zu einer lebendigen und glaubwürdigen Geschichte. Selbst das Flair der doch sehr unterschiedlichen drei Städte ist sehr schön in die Handlung eingebaut.

Der Schreibstil ist wie immer leicht und flüssig zu lesen, so dass auch dieses Buch trotz seiner rund 580 Seiten wieder viel zu schnell ausgelesen war. Interessierten Lesern empfehle ich an dieser Stelle zwar gern mit Teil 1 zu beginnen, aber dank des beigefügten Stammbaums, sollten die Beziehungen der Hauptfiguren übersichtlich und nachvollziehbar sein, so dass auch ohne Vorkenntnisse das Lesevergnügen gegeben sein sollte. Ich warte nun sehnsüchtig auf den Abschlussband und vergebe bis dahin erst mal für „Zwischen heute und morgen“ 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.05.2023

spannend und mitreißend

Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod
0

Die Journalistin Cecily Wong wurde eingeladen, einen der höchsten Berge der Welt, den Manaslu, mit zu besteigen, um im Gegenzug ein Interview mit dem berühmtesten Bergsteiger der Welt zu führen. Die einzige ...

Die Journalistin Cecily Wong wurde eingeladen, einen der höchsten Berge der Welt, den Manaslu, mit zu besteigen, um im Gegenzug ein Interview mit dem berühmtesten Bergsteiger der Welt zu führen. Die einzige Bedingung: Sie muss den Gipfel erreichen. Doch kaum in Nepal angekommen passieren seltsame Dinge, die auch während des Aufstieges nicht abreißen. Und dann findet Cecily eine Leiche...

Atemlos wird aus der Perspektive von Cecily Wong erzählt. Cecily steht unter Druck, denn sie braucht dieses Interview für ihren weiteren beruflichen Fortgang ganz dringend. Die Geschichte ist definitiv spannend. Der gesamte Aufstieg wird in Bildern und Details beschrieben, so dass man meint selbst auf dem Berg dabei zu sein und man hat stets dieses Gefühl, dass da jemand ist, der nichts Gutes im Schilde führt. Die Handlung selbst fand ich gut konstruiert und die Autorin versuchte schon, mich hinsichtlich des/der Täter, auf die falsche Fährte zu locken. Aber ich hatte schon einen Verdacht, der sich letztlich als richtig herausstellte.

Doch nichts desto trotz konnte mich dieser Thriller mitreißen. Bei den Szenen am Berg blieb mir schon ab und an die Luft weg und das zeigt ja auch, dass die Autorin versteht die Atmosphäre in einer solch lebensbedrohlichen Situation fesselnd zu beschreiben. Schreib- und Erzählstil sind dabei angenehm und flüssig zu lesen, da auch die Kapitel nicht zu lang sind.

Fazit: Allen, die einen atmosphärischen, spannenden und in einem anderen Umfeld spielenden Thriller suchen, kann ich „Der Aufstieg“ von Amy McCulluch empfehlen. Mir hat er fesselnde Unterhaltung geboten und deshalb bewerte ich ihn gern mit 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.05.2023

Lesenswerter Serienstart

Das neunte Gemälde
0

Lennard Lomberg, Kunstexperte mit Doktor-Titel, wird eines Tages in einen Mordfall verwickelt, in dem es für ihn nicht nur gilt einem Mörder auf die Spur zu kommen, sondern auch sich mit dem Thema Raubkunst ...

Lennard Lomberg, Kunstexperte mit Doktor-Titel, wird eines Tages in einen Mordfall verwickelt, in dem es für ihn nicht nur gilt einem Mörder auf die Spur zu kommen, sondern auch sich mit dem Thema Raubkunst auseinander zu setzen. Dabei kommt auch einiges aus der Vergangenheit seiner eigenen Familie ans Licht...

In vier Zeitebenen, die sich über die Jahre 1914, 1943, 1966 und 2016 erstrecken, entwickelt sich nun eine fesselnde, interessante und informative Geschichte, die man allerdings nicht so eben mal nebenbei lesen sollte. Stück für Stück entwirft der Autor hier einen Spannungsbogen rund um das Bild aber auch um die Familiengeschichte der Lombergs, die von Hitlerdeutschland bis in die jüngste deutsche Geschichte reicht. Und um so mehr Lomberg junior über Lomberg senior in Erfahrung bringt, desto brisanter wird auch die Jagd nach dem Bild.

Für mich sehr überzeugend, versteht es der Autor hier Kunst- und Nachkriegsgeschichte in ein mitreißendes Setting zu verpacken und Fiktion und Tatsächliches mit einander zu verbinden. Und ganz nebenbei bekommt man auch noch Wissenswertes über Fälschungen in der Kunstszene vermittelt.

Auch wenn der Hauptprotagonist in seiner Charakterisierung noch Luft nach oben hat, hier hoffe ich auf die nächsten Bände, hat mich doch die Geschichte um Raub- und Beutekunst gut unterhalten können. „Das neunte Gemälde“ ist definitiv kein Krimi der einfach gestrickten Art, aber genau das hat mit gut gefallen.

Eine Leseempfehlung kann ich aussprechen und ich bewerte diesen 1. Band um Kunstexperte Lennard Lomberg mit 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.05.2023

Unterhaltsam

Freizeit
0

Franziska, die Hauptprotagonistin dieses Romans ist ein typisches Kind unserer Zeit. Es geht ihr nicht schlecht, sie hat eigentlich alles was man sich so im allgemeinen vom Leben erhofft, angefangen bei ...

Franziska, die Hauptprotagonistin dieses Romans ist ein typisches Kind unserer Zeit. Es geht ihr nicht schlecht, sie hat eigentlich alles was man sich so im allgemeinen vom Leben erhofft, angefangen bei einem guten Job, über Freunde bis zu guter Gesundheit, denn sie treibt ja regelmäßig Sport. Aber trotz allem ist sie mit sich und der Welt unzufrieden. Um herauszufinden warum das so ist, beschließt sie einen Roman schreiben zu wollen, und nimmt dafür ihr direktes Umfeld samt Freunde unter die Lupe. Und was ihr dabei so alles auffällt bekommt der Leser hier nun erzählt. Dabei macht sich Franziska u. a. Gedanken zu den Themen Social Media, Drogen, das ständige hantieren mit dem Smartphone, aber auch, dass man für eine gute partnerschaftliche oder freundschaftliche Beziehung etwas tun muss damit sie Bestand hat.

Das alles wird zwar nicht tiefgründig beleuchtet, passt aber für mich wiederum zum Credo des Romans, nämlich der Schnelllebigkeit unserer Zeit. Das alles spiegelt sich auch in der aus meiner Sicht überzeugenden und passenden Schreib- und Erzählweise wider, die eine gewisse Lässigkeit aber auch Oberflächlichkeit zum Ausdruck bringt. Dabei legt die Autorin einen teils scharfzüngigen, direkten aber auch witzigen Humor an den Tag, der das Buch zu einem unterhaltsamen Leseerlebnis für mich machte.
Fazit: Das Buch gibt Franziskas Lebensgefühl raum, wobei ich das Gefühl hatte, Franziska weiß noch nicht wirklich wie sie ihr Leben leben soll. Vieles empfindet sie als zu flüchtig, belanglos oder einfach banal.

Mir hat das Buch schon interessante Einblicke, hinsichtlich der heutigen Lebensphilosophie gegeben und mich gut unterhalten. Auch wenn ich glaube, nicht jeder wird sich meiner Einschätzung anschließen können/wollen, vergebe ich 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.05.2023

Komplex und fesselnd

Sturmrot
0

Die Geschichte dreht sich um einen Mann, der nach Jahren in sein Elternhaus zurückkehrt und seinen alten Vater tot vorfindet. Da er schon als Jugendlicher in einen Vermisstenfall verstrickt war, wähnt ...

Die Geschichte dreht sich um einen Mann, der nach Jahren in sein Elternhaus zurückkehrt und seinen alten Vater tot vorfindet. Da er schon als Jugendlicher in einen Vermisstenfall verstrickt war, wähnt man ihn auch hier gleich wieder als Täter. Doch Eira, die heimgekehrte Polizistin, gräbt tiefer und bringt auf ihrer Suche nach der Wahrheit immer mehr düstere und alte Geheimnisse ans Licht...

Die Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart hat mir hier sehr gut gefallen, und obwohl sich die Handlung nur langsam aufbaut, war es nie langweilig. Im Verlauf nimmt die Geschichte dann immer mehr an Fahrt auf, denn viele Wendungen und Charaktere bereichern das Szenario. Vor allem Eira, die ermittelnde Polizistin, wird in ihrem privaten wie beruflichen Umfeld so eingeführt, dass ich gern noch mehr über sie erfahren hätte. Mit dem Ausgang der Ermittlungen hätte ich so dann auch nie gerechnet. Doch die Autorin gibt dem bis hierhin fesselnden Krimi, aus meiner Sicht, damit den entscheidenden Aha-Effekt und ein überzeugendes Ende.

Fazit: Der Krimi lebt durch ein subtiles, leises Verbrechen, dass wiederum Vorgänge aus der Vergangenheit ans Tageslicht bringt, mit dem man als LeserIn so nicht rechnen konnte. Die Atmosphäre der nördlichen kargen Landschaft, die vielschichtigen Haupt- und Nebenfiguren und die Zeitebenen wechselnde Erzählweise ergeben einen komplexen und fesselnden Kriminalroman, der auch ohne große Action auskommt. Meinen Lesegeschmack hat „Sturmrot“ getroffen und deshalb kann ich eine Leseempfehlung aussprechen und vergebe 4 von 5 Sterne.