mäßiger Mittelband
Das Erbe des FlammenmädchensDas Erbe des Flammenmädchens ist so ein typischer zweiter Band. Ganz nett, aber eigentlich hätte man sich das auch sparen können, denn wirklich viel passiert hier nicht. Oder anders gesagt: Das was passiert ...
Das Erbe des Flammenmädchens ist so ein typischer zweiter Band. Ganz nett, aber eigentlich hätte man sich das auch sparen können, denn wirklich viel passiert hier nicht. Oder anders gesagt: Das was passiert ist nicht sonderlich mitreißend. Aris Welt steht Kopf und nun hat es, neben ihrem wahren Vater, auch noch ein Zauberer auf sie abgesehen. Während dieses ganzen Wirrwarrs, zu dem ihr Leben geworden ist, kommen Menschen zu schaden, die es nicht verdient haben so weit in die Sache mit hineingezogen zu werden. Das Problem bei der ganzen Geschichte ist, dass sobald sich etwas wirklich interessantes zusammenbraut, die Autorin es schafft so schnell und unspektakulär über dieses Thema hinweg zu fegen, dass es einfach nicht die Gelegenheit bekommt wirklich interessant zu werden. Das passierte leider mehrmals und so liegt der Fokus vielmehr auf Aris Beziehung zu den beiden Männern in ihrem Leben.
Während also Aris Welt in Trümmern liegt und ihr Leben in Gefahr ist, beschäftigt sie sich intensiv mit der Frage: Wird Jai mich jemals lieben? Ehrlich! Das ist natürlich das wichtigste an der Sache, denn, wenn der mächtige Zauberer näher kommt, braucht man ja Gewissheit um die Zuneigung eines Jungen und außerdem ist super wichtig, dass Charlie sich wohl fühlt und sie in ihrem Gefühlswirrwarr versinken kann, während alles und jeder versucht sie am Leben zu erhalten. Natürlich. Sehe ich genau so. So ein verdammter Schwachsinn! Es war sehr nervig, dass Ari sich ihrer Situation nicht bewusst zu sein scheint, oder vielleicht ist sie es und hat einfach keine Lust sich damit auseinander zu setzten? Wer weiß das schon? Bisher konnte ich sie ja echt gut leiden, doch dieser dritte Band macht es mir schwer an ihren gesunden Menschenverstand zu glauben.
Die Sache mit den Dschinn und den Kings, sowie dem Sultan und all den Machtspielchen ist und bleibt dennoch interessant. Zum Glück erleben wir nicht alles aus Aris Sicht, sondern bekommen, neben Jais und Charlies Perspektive, auch den Red King, sowie noch andere, Sichtweisen zu lesen. Ich bin ja mal riesig gespannt, wie das enden soll, denn bisher ist weder klar wer auf welcher Seite steht, noch, was es mit der geheimnisvollen Miss Maggie auf sich hat - auch, wenn hier Andeutungen gemacht werden - und auch wie Ari als Siegel jemals ein ruhiges Leben führen soll ist undenkbar. Ich bin also gespannt wie all das im kommenden Band aufgeklärt wird.
Insgesamt hatte ich dieses Mal so meine Probleme mit Aris unglaublicher Naivität und ihrem Drang, die wichtigen Dinge zu ignorieren, um sich stattdessen auf ihr Liebesleben zu fixieren. Doch das drum herum reißt einiges raus. Intrigen, Vertrauen und das Überleben spielen eine wichtige Rolle. Und alles wartet nur darauf im Finale endlich entschlüsselt zu werden.