Profilbild von buchwurm05

buchwurm05

Lesejury Star
offline

buchwurm05 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchwurm05 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2022

Spannung, Humor und Lokalkolorit

Strandfeuer
0

Inhalt:
Marten Schilling ist Barkeeper. Bei den jungen Frauen ist er sehr beliebt. Aber er hat auch viele Neider. Denn ihm geht es nur ums Geld und einem gewissen Lebensstil. Von seiner Freundin Insa Clausen, ...

Inhalt:
Marten Schilling ist Barkeeper. Bei den jungen Frauen ist er sehr beliebt. Aber er hat auch viele Neider. Denn ihm geht es nur ums Geld und einem gewissen Lebensstil. Von seiner Freundin Insa Clausen, Tochter einer der reichsten Familien in Nordfriesland, lässt er sich aushalten. Logisch, dass nicht jeder trauert, als er tot am Strand von Sankt Peter Ording aufgefunden wird. Kommissar Theo Krumme verweilt dort gerade im Urlaub und wird deshalb an den Tatort gerufen. Die Ermittlungen führen ihn schnell zu Insas Familie, die offenbar irgendetwas verschweigt......

Leseeindruck:
"Strandfeuer" ist der 8. Band einer Reihe mit Kommissar Theo Krumme. Ein Berliner, der in Nordfriesland eine neue Heimat gefunden hat. Aber auch wenn man die Vorgänger nicht kennt, lässt sich die Geschichte gut lesen. Relevantes zu den Figuren wird erwähnt, damit Neueinsteiger ohne Probleme starten können. Der Krimi ist eine Mischung zwischen spannendem Fall, nordfriesischem Flair und dem typischen trockenen Humor der Region. Anfangs werden im Wechsel die wichtigsten Figuren vorgestellt. Hier musste ich mich erst etwas sortieren bis ich wusste von wem genau im weiteren Verlauf die Rede ist. Gut hat mir gefallen wie Kommissar Krumme und seine Kollegin Pat relativ unaufgeregt die Ermittlungen geführt und sich nicht beirren lassen haben. Ein Schmunzeln hat mir, wie schon im Vorgänger, Hund Sonny entlockt. Wenn er etwas möchte kann Theo Krumme nur noch hinterherlaufen. Und das ist nicht das Einzige mit dem der Kommissar zu kämpfen hat. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf eine mysteriöse Sache, die im doch ziemlich auf den Magen schlägt. Dann gibt es noch eine Geschichte in der Geschichte, in der junge Naturschützer eine Rolle spielen. Das hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht, aber zumindest spielt einer der jungen Leute eine wichtige Rolle, wenn auch nicht relevante. Am Ende wurde ich von der Auflösung des Falles überrascht. So soll es ja auch sein.

Fazit:
"Strandfeuer" ist ein Krimi, der sich gut lesen lässt und eine tolle Mischung aus Spannung, Lokalkolorit und Humor hat. Dieses Mal sogar mit einem Hauch übernatürlichem. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2022

Was Verschwörungstheorien alles anrichten können

Nordfriesische Verschwörung
0

Inhalt:
Dieter Bernecke ist davon überzeugt, dass Infraschallwellen, erzeugt durch die nahe gelegene Windkraftanlage, gezielt auf ihn angesetzt werden. Woher sonst sollen seine andauernden Kopfschmerzen ...

Inhalt:
Dieter Bernecke ist davon überzeugt, dass Infraschallwellen, erzeugt durch die nahe gelegene Windkraftanlage, gezielt auf ihn angesetzt werden. Woher sonst sollen seine andauernden Kopfschmerzen kommen? Bestärkt durch ein Forum mit Gleichgesinnten, beschließt er dagegen etwas zu tun und überfällt den Techniker, der einmal im Monat nach der Anlage sieht. Doch der Anschlag geht schief. Bernecke stirbt durch einen Unfall und der Techniker, der daraufhin den Notruf wählen möchte, wird zum zweiten Mal am selben Tag überfallen. Die herbeigerufenen Kommissare Hilgersen und Flottmann stehen vor einem Rätsel. Zumal es nicht bei dem einen Überfall bleibt. Sind hier Verschwörungstheoretiker unterwegs, die sogar vor Mord nicht zurück schrecken?

Leseeindruck:
"Nordfriesische Verschwörung" ist der 6. Fall mit den Kommissaren Hilgersen und Flottmann, der auch unabhängig von seinen Vorgängern gelesen werden kann. Ein bisschen habe ich jedoch gebraucht, um in die Geschichte zu finden. Am Anfang wechseln oft die Sichtweisen. Was eine gute Einführung ist, die Protagonisten kennenzulernen. Gleichzeitig musste ich mich sortieren, da ich sonst die Übersicht verloren hätte. Aber das hat sich mit der Zeit gegeben. Der Fall selbst ist spannend. Es dreht sich viel um Verschwörungstheorien und wie man schnell in deren Strudel gerät. Hierzu hat der Autor einiges an Informationen parat. Das fand ich sehr interessant, jedoch war es mir stellenweise zu viel. Die Figuren sind typisch norddeutsch und haben einen trockenen Humor, der mich zum Schmunzeln gebracht hat. Der Knaller aber ist Flottmanns Kater Bogomil. Er bringt seinen Dosenöffner mit seinen Aktionen gerne in Bedrängnis. Sehr zu meinem Vergnügen, aber zum Leidwesen von Flottmann. Wird er doch bei seinen Kollegen so zum Gespött. Diese kleinen Episoden waren für mich eine angenehme Aufheiterung. Lange habe ich gerätselt wer im Endeffekt hinter den Anschlägen steckt und aus welchem Grund. Dazu hatte ich mir im Laufe der Geschichte meine eigenen Theorien erstellt. Weshalb ich mit Spannung das Ende erwartet habe, um die endgültige Lösung des Falles zu erfahren.

Fazit:
"Nordfriesische Verschwörung" bietet neben Spannung auch viel Informationen und eine ordentliche Portion Lokalkolorit. Es ist immer wieder ein Vergnügen mit Hilgersen und Flottmann auf Ermittlungstour zu gehen. Besonders die kurzen Auftritte von Kater Bogomil sind jedes Mal ein kleines Highlight. Gerne empfehle ich den Krimi weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2022

Spannend mit einem kleinen Durchhänger in der Mitte

Todesschmerz
0

Inhalt:
Profiler Maarten S. Sneijder und sein Kollege Marc Krüger vom BKA Wiesbaden sind an einer heißen Sache dran. In der Behörde scheint es einen Maulwurf zu geben, der regelmäßig Einsätze sabotiert. ...

Inhalt:
Profiler Maarten S. Sneijder und sein Kollege Marc Krüger vom BKA Wiesbaden sind an einer heißen Sache dran. In der Behörde scheint es einen Maulwurf zu geben, der regelmäßig Einsätze sabotiert. Die Schlinge um den Verräter zieht sich immer enger. Doch dann wird Sneijder aus Wiesbaden abgezogen und nach Norwegen geschickt. Hier soll er den dortigen Kollegen als Beobachter Amtshilfe leisten und somit zur Klärung am gewaltsamen Tod der Deutschen Botschafterin beitragen. Noch weiß er nicht, dass er dort in ein Wespennest sticht und sein gesamtes Team, das ihm nachgereist ist, in Gefahr schwebt......

Leseeindruck:
"Todesschmerz" ist der 6. Band um den genialen wie auch unsympathischen Profiler Maarten S. Sneijder. Auch ohne Vorkenntnisse ist man gleich mittendrin. Anschaulich werden die Figuren vorgestellt. Einfach nur in dem sie agieren. So erfährt man einiges über sie. Lange Erklärungen braucht es dazu nicht. Der Schreibstil ist flüssig, die Geschichte wird auf den Punkt erzählt und Wortwitz fehlt auch nicht. Diese spritzige Erzählweise hat mich dazu eingeladen, immer weiter zu lesen. Leider gab es für mein Empfinden ab der Mitte einen kleinen Durchhänger. Hier wurde einfach zu viel gewollt. Immer wieder gab es neue Situationen und Wendungen, welche meine Geduld hart auf die Probe gestellt haben. Eigentlich wollte ich lieber endlich die Auflösung erfahren. Das Ende hingegen ist actionreich und hat mich mehr als einmal den Atem anhalten lassen. Zudem gab es auch noch eine dicke Überraschung. Wenn da nur nicht dieser wirklich fiese Cliffhanger wäre. Was bin ich froh, den Thriller erst kurz vor Erscheinen des nächsten Bandes gelesen zu haben. So muss ich nicht mehr lange warten, um endlich zu erfahren, was passiert ist.

Fazit:
Die Reihe um Maarten S. Sneijder hat einfach Suchtpotential. Nahtlos reiht sich da "Todesschmerz" ein. Dieses Mal sogar noch eine Idee persönlicher und man lernt Sneijder auch von einer anderen Seite kennen. Mich konnte der Thriller gut unterhalten. Lediglich in der Mitte hätte ich es mir etwas straffer gewünscht. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.08.2022

Freiheit

Fräulein Wunder
0

Inhalt:
1959. Die 16-jährige Brit Mersel ist mit ihrem Leben im kleinen Ort Riekenbüren unzufrieden. Sie fühlt sich durch ihre Eltern, die eine Schreinerei betreiben, eingeengt. Weshalb sie sich auf eine ...

Inhalt:
1959. Die 16-jährige Brit Mersel ist mit ihrem Leben im kleinen Ort Riekenbüren unzufrieden. Sie fühlt sich durch ihre Eltern, die eine Schreinerei betreiben, eingeengt. Weshalb sie sich auf eine Klassenfahrt nach Sylt freut. Kaum auf der Insel angekommen, kann sie bereits ihre neu gewonne Freiheit spüren und genießt die Zeit. Mit dem Hotelpagen Arne erlebt sie die erste große Liebe. Doch irgendwann ist die Zeit auf Sylt vorbei und Brit muss wieder nach Hause. Noch ahnt sie nicht, dass es 3 Jahre dauert bis sie Arne wieder trifft. In dieser Zeit meint es das Schicksal nicht gerade gut mit ihr.....

Leseeindruck:
"Fräulein Wunder" ist der Auftakt einer Sylt-Saga, in der es um 3 Frauen aus verschiedenen Generationen geht. Im ersten Band lernt man Brit kennen. Es ist die Zeit des Wirtschaftswunders. Trotz vieler Freiheiten haben es Frauen immer noch schwer. Für sie ist eine Zukunft als Hausfrau und Mutter vorgesehen. Weshalb Familien darauf bedacht sind, dass die Töchter bloß nicht in Verruf geraten. Vieles wird unter den Teppich gekehrt. Genau darum geht es in diesem Roman. So ganz hatte ich damit nicht gerechnet und war am Anfang enttäuscht. Wieder einmal ging es um ein bestimmtes Thema, welches wohl damals vielen Frauen widerfahren ist. Irgendwie hatte ich mir ein anderes Schicksal vorgestellt. Für mein Empfinden hat die Geschichte lange gebraucht, bis sie Fahrt aufgenommen hat. Bis dahin hatte ich mit den vielen Zufällen, die alles irgendwie miteinander verbanden, sowie mit einigen unglücklichen Verkettungen gehadert. Aber dann plötzlich konnte mich die Erzählung gefangen nehmen. Genau in dem Augenblick als Brit etwas gewagt hat. Etwas, was ich ihr gar nicht zugetraut habe. Ich wollte unbedingt wissen wie es ausgeht. Auch hier konnte mich Brit ein weiteres Mal überraschen. Zudem hatten die ganzen Verbindungen am Ende auch einen Sinn bekommen.

Fazit:
"Fräulein Wunder" ist ein schöner Roman, der die damalige Zeit gut widerspiegelt. Er braucht ein bisschen, um in Gang zu kommen. Aber dann konnte er mich fesseln und auch überraschen. Gerne empfehle ich den Roman weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.08.2022

Unterhaltsam mit einem paar Schwächen

Pirlo - Falsche Zeugen
0

Inhalt:
Pirlo hat sich nach einer durchzechten Nacht noch nicht richtig erholt, da klingelt es bei ihm Sturm. Vor seiner Tür steht Faruk Maliki, Spross einer albanischen Clan-Familie. Er hat den Anführer ...

Inhalt:
Pirlo hat sich nach einer durchzechten Nacht noch nicht richtig erholt, da klingelt es bei ihm Sturm. Vor seiner Tür steht Faruk Maliki, Spross einer albanischen Clan-Familie. Er hat den Anführer einer Nazi-Rocker-Bande tot auf dem Parkplatz eines einschlägigen Establishment aufgefunden. Obwohl er nicht der Täter ist, spricht die Beweislage, an der er nicht ganz unschuldig ist, gegen ihn. Pirlo und seine Kollegin Sophie Mahler sollen die Verteidigung übernehmen und seine Unschuld beweisen. Ein schwieriges unterfangen und ziemlich gefährlich für die beiden, wie sich schnell herausstellt......

Leseeindruck:
"Pirlo - Falsche Zeugen" ist der 2. Band mit Strafverteidiger Dr. Anton Pirlo und seiner Kollegin Sophie Mahler. Letztere hat seit dem Vorgänger eine enorme Entwicklung mitgemacht. Das ist mir gleich am Anfang aufgefallen, als sie den neuen Mandanten befragt und ihn auf ganz charmante, aber auch witzige Art in die Schranken gewiesen hat. Sophie war es auch, die wesentlich dazu beigetragen hat, dass ich gut unterhalten wurde. Pirlo hingegen war dieses Mal ein riesengroßer A....... Hatte ich in Band 1 wenigstens noch etwas Sympathiepunkte für ihn, zeigte er sich nun von seiner wirklich unschönen Seite. Der Alkohol ist in Strömen geflossen und bei Wutanfällen musste durchaus auch mal ein Gegenstand daran glauben. Etwas, dass mir gar nicht gefallen und mich irritiert hat. Im Gegensatz zum ersten Band wird der Fall von vorne aufgerollt. Zeitsprünge gibt es nicht. Erst gegen Ende wird man mit der Gerichtsverhandlung konfrontiert. Bis dahin ist es ein langer Weg. Gefühlt ging es nur langsam vorwärts. Kein Wunder. Pirlo war oft mental abwesend. Sophie hatte ihre eigenen privaten Probleme. Trotzdem haben beide ihren Mandanten nicht aus den Augen verloren und sind sogar in Gefahr geraten als sie alles dafür getan haben, seine Unschuld zu beweisen. Aber zurück zur Gerichtsverhandlung. Diese war spannend und fast aussichtslos zu gewinnen, hatte zudem wie im Vorgänger das gewisse Etwas und mir somit gut gefallen. Ja, bis bei einer Zeugenbefragung eine Tatsache zum Vorschein kam, die ich vom Anfang her anders in Erinnerung hatte und für mich nicht logisch war. Ich hatte das große Glück mit dem Autor in einen Austausch treten zu können und ich verstehe nun besser wie es gemeint war. Aber... leider kommt es nicht so rüber. Diese Tatsache explizit am Anfang und in der Gerichtsverhandlung erwähnt und alles hätte sich gefügt. Schade, dass das dem Lektorat durch die Lappen gegangen ist, wie man so schön sagt. Wie dem auch sei insgesamt gesehen hat mich der Krimi gut unterhalten und die Faszination für diese Reihe ist immer noch vorhanden.

Fazit:
Auch, wenn mich "Pirlo - Falsche Zeugen" nicht ganz so begeistern konnte wie der Vorgänger, haben die unterhaltsamen Momente überwogen. Für Band 3 hoffe ich sehr, dass Pirlo aus seinem Tief herauskommt und er und Sophie gleichstark auftreten. Ich bin mir sicher, gemeinsam werden sie jede Gerichtsverhandlung rocken. Wer also gerne mal einen etwas anderen Justizkrimi lesen möchte, der witzig und spritzig daher kommt, dem lege ich die Reihe unbedingt ans Herz. Ich würde aber zum besseren Verständnis empfehlen von vorne zu beginnen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere