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Veröffentlicht am 10.10.2019

Ein bildgewaltiger Roman in den Wirren des 2. Weltkrieges

Als wir den Himmel berührten
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1940. Paris ist von den Deutschen besetzt. Die französische Regierung hat mit Deutschland einen Waffenstillstand vereinbart. Tausende fliehen vor den Besatzern in den freien Süden. Wollen nur eines. Nach ...

1940. Paris ist von den Deutschen besetzt. Die französische Regierung hat mit Deutschland einen Waffenstillstand vereinbart. Tausende fliehen vor den Besatzern in den freien Süden. Wollen nur eines. Nach Amerika. Mittendrin das frisch verheirate Ehepaar Juline und Georg Hasler. Im Gegensatz zu den anderen möchten sie in Marseille bleiben. Eine Unterkunft zu bekommen ist jedoch fast unmöglich. Unerwartet bekommen sie Hilfe von einem alten Mann. Georg erhält sogar eine Anstellung. Eines Tages begegnen sie im Hafen dem Maler Nicolas Guyot. Das Schicksal nimmt seinen Lauf....

"Als wir den Himmel berührten" ist ein bildgewaltiger Roman in den Wirren des 2. Weltkrieges. Der Schreibstil ist flüssig und lebendig. Die Szenen detailgetreu erzählt. Fast wie im Film. Eine unterschwellige Spannung von Beginn an vorhanden. Die Protagonisten sind überschaubar und gut ausgearbeitet. Obwohl das Buch mehr als 500 Seiten hat, habe ich es zügig gelesen. Mit den Charakteren mitgefiebert. Immer tiefer hat mich der Sog in das Geschehen hineingezogen. Dies beginnt im Jahr 2007. Ein alter Maler erhält einen Brief aus Amerika. Erinnerungen werden in ihm wach und die Geschichte springt zurück nach Marseille im Jahr 1940. Dort erfährt der Leser nach und nach was es mit dem Brief auf sich hat. Am Ende ist man dann wieder in der Anfangsszene und letzte Details werden preisgegeben. Die Zeitform wechselt mit dem jeweiligen Jahr, was für mich das Ganze zusätzlich abgerundet hat.

Fazit: Ein bildgewaltiger Roman. Mit überschaubaren und gut ausgearbeiteten Charakteren. Den ich regelrecht durchgesuchtet habe. Sehr zu empfehlen für Liebhaber dieses Genre. Eines meiner Monatshighlights.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Frau Merkel und ihr Dosenöffner Steinböck auf Klassentreffen

Hüttenkatz
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Kommissar Steinböck wird von seinem Freund und Informanten Peter Obstler überredet an einem Klassentreffen teilzunehmen. Dieses findet auf dem Berggasthof von Hanni Kümmelkorn statt. Einer ehemaligen Klassenkameradin. ...

Kommissar Steinböck wird von seinem Freund und Informanten Peter Obstler überredet an einem Klassentreffen teilzunehmen. Dieses findet auf dem Berggasthof von Hanni Kümmelkorn statt. Einer ehemaligen Klassenkameradin. Insgesamt sehen sich elf Ehemalige nach 30 Jahren wieder. Hanni deckt jedoch beim Abendessen für zwölf und kündigt noch einen Überraschungsgast an. Zum Erstaunen aller erscheint Elias Stanzel, der vor Jahren für tot erklärt wurde. Dieser erzählt seine Geschichte und enthüllt nebenbei noch einiges brisantes zu seinen ehemaligen Klassenkameraden. Am nächsten Tag werden zwei Tote in der Sauna gefunden. Zudem ist der Berggasthof durch ein Unwetter von der Außenwelt abgeschnitten.....

"Hüttenkatz" ist der vierte Band um Kommissar Steinböck und seiner Katze Frau Merkel. Man kann das Buch aber gut unabhängig von den Vorgängern lesen. Auch ich habe die Reihe nicht gekannt und war begeistert. Unterhaltsam und spannend wird von dem Klassentreffen erzählt. Zudem lebt der Krimi von seinen skurrilen Figuren. Allen voran Steinböcks Katze Frau Merkel. Nicht nur, dass sie überall mit von der Partie ist, sie kann auch mit ihrem Dosenöffner Steinböck reden. Ihre bissigen Bemerkungen haben mich mehr als einmal Tränen lachen lassen. Besonders gut hat mir auch Kommissar Emil Mayer junior gefallen. Er bezeichnet sich selbst als mittelstark pigmentiert und sitzt im Rollstuhl. Kommt damit aber prima zurecht. Das Ende hat mich überrascht und hatte gleichzeitig noch ein paar lustige Szenen parat.

Fazit: Ein sehr unterhaltsamer und spannender Krimi. Der von seinen skurrilen Figuren lebt. Lachtränen inklusive. Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Einer der besten Regionalkrimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe

Hainberg
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Christian Heldt ist bei der Galerie Eröffnung seiner Ex-Freundin. Da wird er zu einem Leichenfund gerufen. Ein Toter liegt auf der Rückbank eines Autos. Dies steht mitten auf der Schillerwiese am Göttinger ...

Christian Heldt ist bei der Galerie Eröffnung seiner Ex-Freundin. Da wird er zu einem Leichenfund gerufen. Ein Toter liegt auf der Rückbank eines Autos. Dies steht mitten auf der Schillerwiese am Göttinger Hainberg. Nach einem Unfall sieht es nicht aus. Schnell findet Christian heraus, dass es sich um den Kunstwissenschaftler Marcel Hofmeister handelt. Er hat unter Plagiatsverdacht gestanden. Außerdem ergibt die Obduktion: Marcel wurde überfahren. Gibt es da einen Zusammenhang?

"Hainberg" ist der zweite Band der Heldt und Piotrowski Reihe. Kann aber unabhängig vom Vorgänger gelesen werden. Relevantes aus Band 2 fließt in den Text mit ein. "Hainberg" ist einer der besten Regionalkrimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Hier stimmt einfach alles. Spannung, Lokalkolorit und Privatleben der Ermittler in einer gelungenen Mischung. Mit Christian Heldt und Tomek Piotrowski hat der Autor gut ausgearbeitete Charaktere geschaffen, in die ich mich prima hineinversetzen konnte. Von Anfang an wird die Spannung kontinuierlich gesteigert. Wozu auch wechselnde Sichtweisen beigetragen haben. Der Krimi war unterhaltsam, kurzweilig und hat mich förmlich zum Miträtseln eingeladen. Das Ende konnte mich überraschen und hat noch mit einem Knall bzw. kleinen Cliffhanger zum Privatleben von Christian aufgehört.

Fazit: Ein sehr unterhaltsamer Krimi. Mit einer Mischung wie es sein sollte. Einer der besten Regionalkrimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 18.09.2019

Ein teuflisch gutes Team

Luzifer junior (Band 2) - Ein teuflisch gutes Team
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Luzifer junior verbringt die Ferien in der Hölle. Kaum wieder zurück auf Sankt Fidibus gibt es mächtig Ärger. Die Rugby Spieler der Dorfschule verhalten sich aggressiv gegenüber den Schülern von Sankt ...

Luzifer junior verbringt die Ferien in der Hölle. Kaum wieder zurück auf Sankt Fidibus gibt es mächtig Ärger. Die Rugby Spieler der Dorfschule verhalten sich aggressiv gegenüber den Schülern von Sankt Fidibus und Lillie stellt unangenehme Fragen. Warum? Beiden versucht Luzie auf den Grund zu gehen.....

"Luzifer junior - Ein teuflisch gutes Team" ist Band 2 der Reihe und hält was der Titel verspricht. Luzie und seine Freunde müssen sich gegen die Rugby Spieler der Dorfschule wehren und merken, dass sie gemeinsam viel gegen scheinbar übermächtige Gegner erreichen können. Aber gleichzeitig wird auch seine Freundschaft zu Lilli hart auf die Probe gestellt. Sehr schön und in humorvollen Szenen wird beschrieben, was wahre Freundschaft ausmacht. Aber auch ein Geheimnis wird gelüftet. Ein klein bisschen gemein ist der Cliffhanger am Ende, der aber umso neugieriger auf Band 3 macht.
Fazit: Ein humorvolles Kinderbuch über das starke Band Freundschaft. Auch für Erwachsene geeignet. Ich lese die Reihe jedenfalls sehr gerne.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Spannung pur

Nebelwald
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Alice, Kunststudentin und ehrenamtlich engagiert in einem Jugendzentrum, beobachtet einen Überfall auf einen älteren Mann. Ohne darüber nachzudenken schreitet sie ein. Da zückt einer der beiden ein Messer. ...

Alice, Kunststudentin und ehrenamtlich engagiert in einem Jugendzentrum, beobachtet einen Überfall auf einen älteren Mann. Ohne darüber nachzudenken schreitet sie ein. Da zückt einer der beiden ein Messer. Sie kann ihn entwaffnen und die Täter in die Flucht schlagen. Verletzt sich dabei aber leicht. Als sie das Messer in ihrer Hand und das Blut sieht, geschieht es. Sie bekommt einen Flashback. Einen kurzen Augenblick aus ihre Jugendzeit von der ihr drei Jahre fehlen. Einfach aus dem Gedächtnis gestrichen. Bisher konnte sie gut damit leben. Diese kurze Erinnerung ist jedoch der Auslöser, dass Alice zu recherchieren beginnt. Aber möchte sie wirklich wissen was geschehen ist?

"Nebelwald" ist ein fesselnder Roman. Spannend von der ersten Zeile an erzählt. Langsam wird man in Alice Geschichte hineingezogen. Kann nicht aufhören zu lesen. Nachdem Alice in ihrem alten Zimmer bei ihrem Vater eine Schulmappe findet, versucht sie sich an Namen zu erinnern und beginnt in den sozialen Netzwerken zu recherchieren. Sie wird tatsächlich fündig. Doch alle begegnen ihr mit Ablehnung. Was ist passiert? Das lässt ihr keine Ruhe mehr. Als Leser*in erlebt man das Ganze hautnah mit. Immer wieder unterbrochen durch plötzliche Erinnerungen, die fließend im Text integriert werden. Gut hat mir dabei gefallen, dass die Geschichte selbst in der Vergangenheit erzählt wird, die Rückblicke jedoch im Präsens. So habe ich nie den Überblick verloren. Nach und nach erfährt man mehr und weiß doch: das kann noch nicht alles gewesen sein. Immer wieder nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung bis zum Ende, mit dem ich in diesem Ausmaß nicht gerechnet habe.
Fazit: Ein spannender und fesselnder Roman mit einem Geheimnis aus der Vergangenheit, das verdrängt wurde. Ich mich nach dem Lesen frage: hätte man es besser ruhen lassen sollen? Absolute Leseempfehlung. Anne Mehlhorn ein Name, den man sich merken sollte.