Angenehm erfrischende Figuren
HeidehexenKommissarin Marie Gläser und ihr Team werden nach Lüneburg in ein Gewerbegebiet gerufen. In einer dort ansässigen Autowerkstatt wurde eine grausam zugerichtete Leiche gefunden. Jemand hat den Toten, Finanzberater ...
Kommissarin Marie Gläser und ihr Team werden nach Lüneburg in ein Gewerbegebiet gerufen. In einer dort ansässigen Autowerkstatt wurde eine grausam zugerichtete Leiche gefunden. Jemand hat den Toten, Finanzberater Reinhold Kohl, mit einem Kompressor aufgeblasen bis er geplatzt ist. Konnte er etwa den Hals nicht voll genug bekommen? Noch während die Ermittlungen in seinem Umfeld laufen, verschwindet ein weiterer Mann und Marie kommt der entsetzlichen Wahrheit immer näher......
"Heidehexen" ist der 3. Band um Kommissarin Marie Gläser und Team. Jedoch der erste, der im Emons Verlag erschienen ist. Vorkenntnisse aus den Vorgängern braucht man nicht. Ein paar Details, hauptsächlich zu den Figuren, werden kurz angerissen. Trotzdem habe ich etwas gebraucht um in einen Lesefluss zu kommen. Der Anfang ist durch ein paar lose Erzählstrange verwirrend, die mir nicht klar abgegrenzt vorkamen. So musste ich mich etwas konzentrieren. Doch schon bald wurde das besser. Besonders gut haben mir die Figuren gefallen. Ein Chef, der unter anterogradem Gedächtnisverlust leidet. Marie deshalb viel übernimmt. Sie selbst lebt in einer Studenten WG. Kollege Walter ist mir durch seine Gemütlichkeit aufgefallen. Aber nicht wenn er auf Einsatzfahrt ist. Diese liebt er. Passend dazu ist die Geschichte umgangssprachlich gehalten. Gepaart mit trockenem Humor. Auffällig war, dass es keine Einsatzbesprechnungen gab. Ich hatte immer das Gefühl, jeder kocht sein eigenes Süppchen. Und doch kamen die Ermittlungen langsam auf einen gemeinsamen Nenner. Der Schluss überrascht, auch wenn ich gegen Ende eine grobe Ahnung hatte, in welche Richtung es laufen könnte. Ein bisschen ratlos bin ich über einen zweiten Fall, der aus der Vergangenheit von Chef Stephan rührt. Hätte es nicht unbedingt gebraucht, da er auch nichts mit dem aktuellen zu tun hat. Auch dieser wird geklärt. Lässt aber am Ende Zündstoff zurück. Für einen eventuellen nächsten Band? Ich bin gespannt.
Fazit: Ein Krimi, der durch seine besonderen Ermittler besticht. Aber auch die Spannung nicht zu kurz kommt und die Auflösung überrascht. Allerdings anfangs etwas Konzentration verlangt bis man in einen Lesefluss kommt. Ich bin gespannt wie es weiter geht, denn Stephans alter Fall scheint noch ein wenig länger an ihm hängen zu bleiben. Empfehle ich gerne weiter.