Der etwas andere Krimi rund um Lebemsmittel
Angst in der FächerstadtNach der Vernissage "Digital Food" im Karlsruher ZKM wird ein unbekannter Toter in den Toiletten aufgefunden. Der nach einem Burn-out gerade erst wieder in den Dienst zurückgekehrte Kriminalhauptkommisar ...
Nach der Vernissage "Digital Food" im Karlsruher ZKM wird ein unbekannter Toter in den Toiletten aufgefunden. Der nach einem Burn-out gerade erst wieder in den Dienst zurückgekehrte Kriminalhauptkommisar Georg König steht vor einem Rätsel. Keinem ist etwas aufgefallen, niemand kannte den Toten. Gleichzeitig ist Georgs Frau, die Journalistin Amadea König, auf der Spur eines Lebensmittelskandals und dieses Produkt wurde auch für die Ausstellung verwendet. Gibt es da etwa einen Zusammenhang? Georg glaubt nicht daran und findet, seine Frau steigert sich da in etwas hinein....
"Angst in der Fächerstadt" ist ein etwas anderer Kriminalroman, der viel Wert auf Hintergrundwissen und Atmosphäre legt. Das merkt man auch am detaillierten Schreibstil der Autorin. Sehr bildlich und ausführlich werden die Begebenheiten, aber auch Informationen zu Lebensmitteln und Nachhaltigkeit sowie den Machenschaften der Industrie dargelegt. Diese benötigt man auch, um die Geschichte besser zu verstehen. Die Ermittlungen laufen nur langsam voran, aber nach und nach fügen sich die Puzzelteile zusammen. Erst am Schluss erfährt man den wahren Grund des Mordes. So ausführlich manches beschrieben wurde, gab es in den Ermittlungen jedoch Sprünge, die man sich als Leser zusammen reimen musste, weil einiges nicht erklärt wurde. Da hätte ich mir ein Mittelmaß gewünscht. Das Hintergrundwissen etwas kompakter, die Ermittlungen dafür etwas detaillierter.
Georg konnte ich nicht so gut einschätzen. Da hat mir ein bisschen etwas gefehlt. Dafür konnte ich mir seine Frau Amadea lebhaft vorstellen. Hartnäckig und verbissen geht sie allem auf den Grund, widersetzt sich den Anweisungen ihres Mannes und denkt dabei nicht an sich und die Gefahr, der sie sich aussetzt. Was gut zu ihrem Charakter passt. Schnell wird sie wütend und aufbrausend.
Der Schluss wurde noch einmal spannend. Ich hätte es jedoch wünschenswert gefunden, wenn ein paar Dinge noch aufgeklärt worden wären.
Es gibt bereits 2 Vorgeschichten zu Amadea und Georg. Das Wissen darum ist jedoch für das Buch nicht nötig. Einiges hat Helen Kampen in den Text eingestreut. So ist es auch für diejenigen, die diese Vorgänger schon kennen nicht langweilig.
Fazit: Ein etwas anderer Kriminalroman, der mit fundiertem Wissen zu Lebensmitteln aufwartet und der Fokus nicht auf der Ermittlung liegt. Er war interessant zu lesen und ich werde zukünftig mit anderen Augen Einkaufen gehen.