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Veröffentlicht am 04.12.2019

Cinderella und der Prinz in Zeiten von Buchblogs und Hollywood

Cinder & Ella
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Gott, ich liebe Cinderella Storys, egal in welcher Form. Und auch hier wurde ich nicht enttäuscht.

Cinder und Ella sind Chatfreunde, die sich noch nie gesehen haben. Nachdem Ella aufgrund eines Unfalls, ...

Gott, ich liebe Cinderella Storys, egal in welcher Form. Und auch hier wurde ich nicht enttäuscht.

Cinder und Ella sind Chatfreunde, die sich noch nie gesehen haben. Nachdem Ella aufgrund eines Unfalls, der sie beinahe ihr Leben gekostet hat und ihr so viel entrissen hat, fast ein Jahr nicht mehr geschrieben hat, traut sie sich und schreibt Cinder erneut an. Diesmal nimmt die Freundschaft jedoch mehr an Fahrt auf, so dass die beiden sich doch begegnen. Und diese Begegnung hat es in sich.

Ella ist einfach wunderbar. Ich weiß nicht, wie ich sonst beschreiben soll, wie toll Ella diese furchtbare Situation, in der sie sich befindet, meistert. Zum einen sind da natürlich die unmittelbaren Folgen des Unfalls, nämlich der Verlust ihrer Mutter und die sichtbaren Narben auf ihrem Körper. Zum anderen jedoch auch ihr verhasster Vater, bei dem sie von nun an leben muss. Und oben drauf dürfen natürlich bei einer richtigen Cinderella Story die zickigen Stiefschwestern nicht fehlen. Doch es sind die kleinen Freuden des Lebens, die Ella wieder auf die richtige Spur bringen. Neue Freunde und vor allem ihre Liebe zu Cinder. Cinder, der eigentlich Brian heißt, und ein verdammt berühmter Schauspieler ist, der auch noch die Hauptrolle in Ellas Lieblingsbuch übernimmt. Cinder, von dem Ella nicht weiß, wer er in Wirklichkeit ist.

Ich konnte das Buch nicht mehr weglegen und musste es in einem Rutsch durchlesen. Besonders die wachsende Freundschaft zu einer der Stiefschwestern und der allmählich wieder besser werdende Kontakt zu ihrem Vater hat mir gut gefallen. Auch ihre neuen Schulfreunde sind unglaublich lieb zu ihr. Mit Cinder bzw. Brian konnte ich mich erst nicht anfreunden, doch im Laufe des Buches wurde er mir immer sympathischer, ganz besonders im Umgang mit Ella.

Cinder und Ella ist wirklich eine tolle Geschichte.

Veröffentlicht am 06.11.2022

Wunderbare Charaktere

Love Like Fire
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L. J. Shen erfindet einfach Charaktere, die einem ans Herz wachsen und die man nicht so schnell vergisst. Das trifft definitiv auch auf diese Geschichte zu. Es war sehr erfrischend, dass die Protagonistin ...

L. J. Shen erfindet einfach Charaktere, die einem ans Herz wachsen und die man nicht so schnell vergisst. Das trifft definitiv auch auf diese Geschichte zu. Es war sehr erfrischend, dass die Protagonistin äußerlich nicht klassisch perfekt war und stattdessen mit Narben übersät, und der „Held“ der Geschichte ebenfalls mit seinen ganz eigenen Dämonen zu kämpfen hatte.

Ganz besonders gefallen hat mir der Umgang mit der Demenz von Grace Großmutter. Ein Thema, bei dem es meist kein Happy End gibt und das hier auch schonungslos, aber trotzdem absolut einfühlsam geschildert wurde. Gerade auch das „falsche“ Pflichtbewusstsein, sich um die Person, die einen großgezogen hat, zu kümmern, fand ich absolut authentisch dargestellt. Schön war auch, dass man Graces Prozess der Einsicht, endlich Hilfe anzunehmen, begleiten konnte.

Auch wenn mir das Ende ein wenig zu viel war, hat es doch sehr schön zur Geschichte gepasst, denn die beiden haben ihr Happily Ever After auf jeden Fall verdient.
Leider hat mich die Übersetzung des Verlags nicht wirklich überzeugt. Manche Sprichwörter etc. aus dem Englischen eins zu eins ins Deutsche zu übersetzen, ist oft schwierig und hat hier meiner Meinung nach nicht ganz so schön geklappt. Nachdem ich sehr viele Bücher der Autorin bereits im Original gelesen habe, fällt das mit der Übersetzung natürlich noch mehr auf.

Trotzdem ist das Buch auf jeden Fall lesenswert, weil die Charaktere, ganz besonders Grace, einzigartig sind.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Dem Alltag entfliehen

Say yes - Perfekter wird‘s nicht
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„Wir sind alle sterblich bis zum zweiten Glas Wein und dem ersten Kuss.“

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Was machst du, wenn dein Fast-Mann dich am Altar stehen lässt? Annie für ihren Teil findet in dieser ...

„Wir sind alle sterblich bis zum zweiten Glas Wein und dem ersten Kuss.“

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Was machst du, wenn dein Fast-Mann dich am Altar stehen lässt? Annie für ihren Teil findet in dieser Geschichte neuen Mut und zurück zu sich selbst, und vielleicht doch noch ihr Happy End?

Der Schreibstil der Autorin hat mir so gut gefallen! Humorvoll und erfrischend, trotz der manchmal emotionaleren Themen immer passend und nicht zu erdrückend. Der Witz hier hat genau meinen Geschmack getroffen.

Annie macht im Laufe der Geschichte eine tolle Entwicklung durch, man konnte auch jeden ihrer Fehler und ihre Entscheidungen nachvollziehen, auch wenn man sich vielleicht gedacht hat, dass man es anders gemacht hätte. Sie findet zu sich selbst zurück und hat dabei Hilfe von einem alten Freund aus Jugendzeiten - Patrick. Ihn mochte ich total! Seine Vergangenheit ist einfach nur traurig, aber seine Weisheiten und seine Art zu leben geben einem wirklich einen kleinen Denkanstoß, wie man in seiner Situation gehandelt hätte. Die beiden zusammen sind so natürlich und sind wirklich passend von der Autorin gezeichnet.

Die Nebenfiguren sind mal liebevoll und witzig, manchmal doch etwas komisch und manchmal auch einfach nicht gut für Annie. Gerade das Verhältnis von Annie zu ihrer kleinen Schwester finde ich auf der einen Seite wunderschön, auf der anderen aufgrund des enormen Altersunterschiedes aber nicht ganz so leicht nachzuvollziehen, wenn sie dann von ihrer besten Freundin spricht. Auch die Beziehung zu ihrer Mutter wurde nicht schöngeredet, sondern ehrlich beschrieben und längst überfällig auch mal diskutiert. In der Beziehung zu den Nebenfiguren kann man Annies Entwicklung gut sehen.

Hinzu kommt ein zwischenzeitlich tolles Setting in Australien, und man bekommt definitiv Fernweh!

Obwohl ich erst nicht so recht in die Geschichte rein kam und mich nicht so packen konnte, hab ich doch den letzten großen Teil in einem Stück gelesen, einfach weil sie so herrlich normal und menschlich war. Annie und Patrick hätten auch nebenan wohnen können. Es ist ein schönes Buch für Zwischendurch. Ich vergeben hier gerne aufgerundet 4 Sterne :)

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Veröffentlicht am 30.07.2021

Sehr interessant mit aktuellen Themen

Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit
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„Dass Tatsachen, Meinungen, Fantasien und Ängste zu einer großen Matschepampe vermischt werden, ist nicht nur schlecht für die Wissenschaft, sondern auch für unsere Debattenkultur.“
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Als ...

„Dass Tatsachen, Meinungen, Fantasien und Ängste zu einer großen Matschepampe vermischt werden, ist nicht nur schlecht für die Wissenschaft, sondern auch für unsere Debattenkultur.“
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Als absoluter Anfänger habe ich mich mal an ein Sachbuch getraut, deshalb hat das Lesen hier auch ungewöhnlich lange gedauert. Wissenschaftlich kann ich das Ganze nicht bewerten, aber hier mal meine Empfindungen:

Man wird hier definitiv mit Fakten überhäuft. Ob ich überhaupt etwas mitnehmen konnte? Es geht so. Was definitiv hängen geblieben ist: Nur weil irgendwo Studie drüber steht, kann es trotzdem unbrauchbar und wenig wissenschaftlich fundiert sein. Die Autorin erklärt ziemlich genau, wo bei vielen Untersuchungen die Schwächen liegen und bezieht das dann auf konkrete Beispiele, die unseren Alltag beschäftigen wie beispielsweise die Gender Pay Gap oder auch - hochaktuell - Impfungen.

Zwar kannte ich die Autorin bereits, hätte aber tatsächlich nicht mit so einem Schreibstil gerechnet. Brutal ehrlich, sarkastisch, salopp. Manchmal vielleicht etwas zu salopp, aber mir hat es trotzdem gefallen. Es hat das Lesen definitiv erleichtert und dafür gesorgt, dass man auch die nächsten Kapitel lesen wollte.

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich für aktuelle gesellschaftspolitische Themen interessiert und diese mal aus wissenschaftlicher Sicht aufgezeigt bekommen möchte.

Kleiner Nachteil: die Kindle Version ist etwas „holprig“ bzgl. Grafiken und Fußnoten, da wird man mit der gebundenen Ausgabe wohl besser klarkommen.

Veröffentlicht am 05.07.2021

Zum Totlachen und Augenrollen

Sex/Life
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Ken war vermutlich auf Ken Island, einem Ort mit nur einem Einwohner, wo das Grundrauschen von Baseballstatistiken und Börsennotierungen die Luft erfüllte.
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Was machst du, wenn ...

Ken war vermutlich auf Ken Island, einem Ort mit nur einem Einwohner, wo das Grundrauschen von Baseballstatistiken und Börsennotierungen die Luft erfüllte.
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Was machst du, wenn dein Mann eher einem Roboter gleicht, sowohl emotional als auch sexuelle? Genau! Du holst die alten Schinken raus und schreibst sie auf. Und mit ganz viel Glück, liest dein Mann dein supergeheimes Tagebuch und guckt sich dort was ab.

So oder so ähnlich läuft die Geschichte von BB und ihrem Mann Ken ab. Es hat mich wirklich durchweg unterhalten und lauthals lachen lassen, ohne zu dramatisch, zu tiefgründig oder sonst emotional zu werden. Durch die Erzählung als Tagebuch wird hier vom üblichen Schema F abgewichen, was man sonst so aus diesem Genre kennt, und das war mal verdammt erfrischend.

BB könnte man vielleicht manchmal als exzentrisch beschreiben und das ist sie auch. Aber das ist verdammt gut so, denn dadurch erzählt sie von ihren Verflossenen und ihrem Mann wie keine Zweite.

Also Hand aufs Herz: Wer Bumsbücher ohne viel Tiefgang mag, wer gerne über Frauen und Männer lacht, ist hier bestens aufgehoben!

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