Platzhalter für Profilbild

buecherundgedanken

aktives Lesejury-Mitglied
offline

buecherundgedanken ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buecherundgedanken über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2020

Eine romantische Reise nach Portugal

Wie sagt man ich liebe dich
0

Wie sagt man ich liebe dich war mein erster Roman von Claudia Winter und ich bin vollauf begeistert!
Wir werden entführt in das Paris und Lissabon von heute und in das der 60er Jahre und Claudia Winter ...

Wie sagt man ich liebe dich war mein erster Roman von Claudia Winter und ich bin vollauf begeistert!
Wir werden entführt in das Paris und Lissabon von heute und in das der 60er Jahre und Claudia Winter schafft es so unglaublich gut, mich in das Lebensgefühl beider Orte und beider Zeiten eintauchen zu lassen.
Maelys, um deren Geschichte es hauptsächlich geht, ist eine äußerst sensible junge Frau, und das nicht nur, weil sie gehörlos ist. Das Fakt der Gehörlosigkeit macht uns Maelys noch um ein kleines bisschen sympathischer, denn Maelys kann Verhalten wie Ironie kaum verstehen und so ist auch sie ein Mensch, ,der jederzeit authentisch und sehr direkt auf sein Gegenüber zugeht. Da ich gelesen habe, dass Claudia Winter´s Eltern gehörlos sind, wundert es mich nicht, dass die Autorin die Welt einer Gehörlosen so anschaulich darstellen konnte und uns auch auf den Unterschied zwischen gehörlos und taubstumm hinweist.

Maelys lebt mit ihrer Tante Valérie in Paris und studiert Kunst an der ….. Um zu ein bisschen Geld zu kommen, malt Maelys am Montmartre Touristen. Eines Tages wird sie von einem Portugiesen namens Antonio angesprochen und bietet ihr einen großen Auftrag an: nach Portugal zu kommen und Antonio´s Großvater zu porträtieren.

So reisen Maelys und Valérie nach Lissabon und werden zum Anwesen des Großvaters geführt. Doch irgendetwas stimmt hier nicht, denn Antonios Großvater geht seinen Gästen aus dem Weg.

Nach und nach kommen die Zusammenhänge ans Licht und und Maelys lernt die Geschichte ihrer Tante kennen und deren Zusammenhang mit Portugal.

Auch alle anderen Charaktere sind mir mit der Zeit sehr ans Herz gewachsen, sei es Maelys Tante Valérie , die stolze Frau, die immer nur schwarz trägt und deren Geschichte auch ausführlich beschreiben wird, oder auch Antonio und sein Großvater, die eine gewaltige Wandlung in sich erleben.

Der Roman liest sich in seiner bunten und poetischen Sprache, die voller Weisheiten steckt sehr leicht und auch wenn man schon sehr bald ahnen kann, wie die Geschichte enden könnte, schafft es Claudia Winter doch, dass das Buch bis zum Ende hin spannend bleibt.
Wie sagt man ich liebe dich ist ein wunderschöner Sommerroman, der mich mit zwei Wünschen zurücklässt : unbedingt einmal nach Lisboa zu reisen und weitere Bücher von Claudia Winter zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.08.2020

Farbenprächtig, sinnlich, opulent

Die Köchin von Castamar
0

Clara, die eigentlich aus vornehmen Hause ist und dementsprechend gebildet, muss nach dem Tod ihres Vaters auf eigenen Beinen stehen, da sowohl ihre Mutter als auch ihre Schwester fortan in der Ferne als ...

Clara, die eigentlich aus vornehmen Hause ist und dementsprechend gebildet, muss nach dem Tod ihres Vaters auf eigenen Beinen stehen, da sowohl ihre Mutter als auch ihre Schwester fortan in der Ferne als Köchinnen tätig sind. Noch dazu leidet sie fortan an einer schweren psychischen Krankheit , die es ihr kaum möglich macht, geschlossene Gebäude zu verlassen und ins Freie zu treten.

Clara bekommt eine Anstellung in Castamar und schon bald gemerkt jeder in ihrer Umgebung, dass die eine ganz herausragende Köchin ist – so auch der Herzog von Castamar, Don Diego, der in ihr aber mehr als „nur“ eine Köchin sieht sondern auch ihren Hunger nach Lektüre. So lässt er ihr heimlich Kochbücher zukommen und ein zartes Band beginnt sich zwischen den beiden zu entwickeln.
Naturgemäß gibt es sowohl unter den Adeligen als auch unter den Bediensteten ständige Intrigen, Erpressungen und sonstige heimliche oder offen ausgetragene Kriege, welche das Buch auch sehr spannend macht.

Der gesamte Roman spielt nur innerhalb weniger Wochen ab Oktober 1720 in der Nähe von Madrid, zur Zeit des Krieges Spaniens unter Phliip V gegen die vier Verbündeten Österreich, Großbritannien, Frankreich und die Niederlande.

Der Klappentext „Farbenprächtig, sinnlich, opulent“ hat keineswegs zu viel versprochen, da ich sehr viel über diese Zeit erfahren konnte, natürlich zu einem großen Teil über die Essgewohnheiten (so gab es zu jener Zeit wohl zu jeden Essen zuerst Hühnerbrühe und auch dicke heiße Schokolade gab es zu jeder Gelegenheit. Weiters war ein Eintopf namens olla podria aus Haxen- Rüssel und Schweineschwanz sehr beliebt, welcher mir bei der Vorstellung alleine nur Unlustgedanken auslöste)

Claras Geheimnis ist der erste Band einer zweibändigen Saga „Die Köchin von Castamar“ von Fernando J. Múñez (ein 1972 in Madrid geborener Philosoph und Filmwissenschaftler) und auch eine TV-Verfilmung ist bereist in Vorbereitung – die werde ich mir dann ganz sicher anschauen.

Von mir erhält das Buch auf alle Fälle 5 Sterne und ich werde den zweiten Band ganz sicher auch sehr bald lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2020

Unterhaltsame Sommerlektüre

Verliebt im Café Inselglück
0

So wie dieses wunderschöne Cover verspricht, handelt es sich bei „Verliebt im Cafe Inselglück“ um einen leichten Sommerroman, der auf Amrun spielt.
Im Mittelpunkt steht Hannah, die sich schon länger nicht ...

So wie dieses wunderschöne Cover verspricht, handelt es sich bei „Verliebt im Cafe Inselglück“ um einen leichten Sommerroman, der auf Amrun spielt.
Im Mittelpunkt steht Hannah, die sich schon länger nicht mehr wohl fühlt in ihrer Haut als Vermieterin ihrer Ferienzimmer. Eines Tages scheint die Zeit reif (die letzten Pensionsgäste waren mehr als nervig und eine Renovierung der Pension steht obendrei an und zu guter letzt findet Hannah auch noch ein Backbuch ihrer Großmutter ) und Hannah spricht aus, wovon sie schon immer träumt: ein gemütliches Cafe zu betreiben. All ihre Freunde freuen sich mit Hannah und helfen auch tatkräftig mit bei der Umsetzung und Gestaltung mit. Einzig Hannah´s Verlobter Lennard, der unter anderem auch Kochbücher schreibt, will sich nicht so recht freuen, und im Gegenteil, man hat den Eindruck als wolle er die Entstehtung des Cafe sogar verhindern.
Und als Hannah sogar ein Fernsehauftritt in einer Talkshow ins Haus steht, scheint es schon, als könnten sich die Wege von Hannah und Lennard trennen, zumal der charmante Fernsehreporter auch ein Auge auf Hannah geworfen hat.

Allerdings wäre es keine „romantische Urlaubsidylle an der Nordsee“ wenn es kein Happy End geben würde. Der Schreibstil von Susanne Oswald hat mir sehr gut gefallen und auch die Stimmung von der Insel Amrun wurde sehr schön festgehalten.Für mich war es eine unterhaltsame Sommerlektüre, die aus meiner Sicht manchmal ein bisschen ins unrealistisch navive abgetriftet ist., allerdings habe ich auch Lust auf mehr von Susanne Oswald bekommen.
Sehr schön habe ich auch das Nachwort gefunden, das einerseits Rezepte zum Nachbacken enthält und andererseits die Beschreibung einzelner Insulaner und Institutionen, die in diesem Roman vorkommen und die es wirklich auf Amrun gibt

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.06.2020

Eine bitter süsse Liebesgeschichte

Der Orangengarten
0

Beim Anblick dieses schönen Covers habe ich sofort an einen leichten unterhaltsamen Sommerroman gedacht. Dem ist aber nicht so und dennoch ist „Der Orangengarten “ eine wunderschöne Liebesgeschichte und ...

Beim Anblick dieses schönen Covers habe ich sofort an einen leichten unterhaltsamen Sommerroman gedacht. Dem ist aber nicht so und dennoch ist „Der Orangengarten “ eine wunderschöne Liebesgeschichte und auch eine Familiengeschichte. Im Mittelpunkt steht Calliope, die mit ihrem Mann Ettore in der Masseria (Landgut) ihrer Familie auf der Insel Salina nahe Sizilien lebt. Ettore hat gleich zu Beginn des Buches eine schweren Autounfall und ist seitdem gelähmt. Aber es ist nicht die Lähmung Ettores, die Calliope verzweifeln lässt, sondern die Wesensänderung ihres Mannes, der ihr mit Zorn, Wut und Abweisung entgegentritt.

Gleichzeitig übernimmt sie die Leitung des Familienbetriebes, einer Pastafabrik, welches in finanzieller Schieflage steht und auch durch familieninterne Intrigen kurz vor dem Konkurs ist und taucht so tiefer in die Welt ihres verstorbenen Großvaters Aristide ein, der ihr schon als kleines Mädchen (vorzugsweise im Trockenraum der Pastafabrik) die Liebe zu Pasta weitergab.
Man lernt auch andere Famienmitglieder kennen, wie ihre Mutter Azalea oder ihre Schwester Diana und auch ihre Jugendliebe tritt in Calliops höchster Verzweiflung wieder in ihr Leben.

Kann Calliope ihre Ehe (durch ihre Liebe zu Ettore ) und /oder den Familienbetrieb (durch Calliops Idee mit Urgetreide zur Pastaherstellung) retten ?... es bleibt auf alle Fälle bis zum Schluss sehr spannend.

Mir hat der Schreibstil schon bei „Die Zitronenschwestern“ von Valentina Cebeni gut gefallen, allerdings musst ich mich erst an die bedrückende und beklemmende Stimmung über weite Teile des Buches gewöhnen, auch wenn dadurch eine sehr realistische Beschreibung der Personen und der Umstände zustande kam.

Der Titel war für mich zunächst etwas irreführend, jedoch bemerkt man sehr schnell, dass der Orangengarten eine wichtige Rolle für fast jeden einzelnen der Familie Costa spielt und auch die Geschichte, unter welchen Umständen dieser Orangengarten angelegt wurde, erzählt von der Kraft der Liebe und steht sich als Metapher für so einiges.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.06.2020

Ein traumhaft schöner Sommerroman mit wundervollen Beschreibungen von Capri.

Der Schmetterlingsgarten
0

🦋 Schon auf den ersten Seiten dieses Buches habe ich mich auf der wunderschönen Insel Capri wiedergefunden, dort, wo ich voriges Jahr auch gedanklich durch die „Vorgängerbücher“ von Marie Matisek @mariematisek ...

🦋 Schon auf den ersten Seiten dieses Buches habe ich mich auf der wunderschönen Insel Capri wiedergefunden, dort, wo ich voriges Jahr auch gedanklich durch die „Vorgängerbücher“ von Marie Matisek @mariematisek , nämlich „Ein Sommer wie Limoneneis„ und „Unter dem Limonenhimmel“ viel schöne Zeit verbracht habe. Und auch in "Der Schmetterlingsgarten" trifft man am Rande auf vertraute Persönlichkeiten wie die Familie Marco Pantanella oder auch auf Pippo, den Eisverkäufer.
🦋
Es geht um das Erbe von Annuziatas Vater, der schon seiner kleine Tochter von jeder seiner Forschungsreisen eine Pflanze mitbrachte. So entstand im Laufe der Jahrzehnte ein wunderbarer botanischer Garten mit Pflanzen aus aller Herren Länder. Man spürt Annunziatas Liebe zu allen Geschöpfen der Erde und für sie ist es auch völlig normal, mit Pflanzen zu sprechen.
🌸
Marie Matisek weist auch sehr anschaulich auf das Aussterben von Pflanzenarten hin und verweist auch auf den Index Seminum, durch den Artenerhaltung gefördert wird.
🦋
Aber es geht natürlich nicht nur um die traumhafte Gartenanlage der Contessa Annunziata Farnese, sondern auch um Lucia, ihrer „Hausdame“, deren Vergangenheit, die sie gerade einholt und deren Suche nach Glück und Frieden Und es geht um den Schmetterlingsforscher Martin, der auf Capri auf Forschungsreise ist.
🦋
Der Schreibstil von Marie Matisek nimmt mich immer wieder sofort gefangen und ich muss einfach immer weiterlesen und kann mir jedes einzelne Detail so gut vorststellen. Zwischendurch habe ich mir immer die einzelnen Orte „in Echt“ angeschaut (wie bei der Sesselliftfahrt auf den Monte Solar) und auch die Pflanzen (Pfeifenblumengewächse oder Erdbeerbaum) und so manche Speise von der erzählt wird wie zb Parmigiana.
🦋
Ein traumhaft schöner Sommerroman mit wundervollen Beschreibungen von Capri, viele Pflanze und Tiere (wie zb der Schwarmbläuling der Schmettering, der eine ganz entscheidende Rolle in diesem Roman hat), sympathische Menschen und dem italienischen Lebensstil.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere