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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2020

Noch düsterer als der erste Band

1794
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Nachdem ich 1793 mit Begeisterung verschlungen hatte, war ich sehr gespannt auf eine Fortsetzung der Geschichte, die uns wieder ins düstere Schweden vor über 200 Jahren führt.
1794 knüpft geradewegs an ...

Nachdem ich 1793 mit Begeisterung verschlungen hatte, war ich sehr gespannt auf eine Fortsetzung der Geschichte, die uns wieder ins düstere Schweden vor über 200 Jahren führt.
1794 knüpft geradewegs an die Geschehnisse aus 1793 an. Viele der Figuren aus dem ersten Band tauchen wieder auf und ihre Geschichte wird weitererzählt. Ich empfehle daher jedem den Erstling zuerst zu lesen, um die Handlungsstränge, die hier weitergesponnen werden, besser zu verstehen.
Jean Michael Cardell, der Veteran mit dem Holzarm ist seit der Aufklärung des letzten Falles mit der verstümmelten Leiche ziemlich heruntergekommen und verschuldet. Erst als er gebeten wird die Ereignisse einer Hochzeitsnacht zu klären, scheint sein Leben langsam wieder einen Sinn zu bekommen. Dabei wurde die Braut auf bestialische Weise ermordet, dem Bräutigam fehlt jede Erinnerung an die Nacht und er wurde in das Irrenhaus Zudem tritt Emil Winge, ein Bruder Cecils, der an Tuberkulose verstarb in sein Leben. Cardell sieht in Emil die Möglichkeit, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen und gemeinsam machen sie sich an die Klärung des Falles.
Der Autor Niklas Natt och Dag nimmt uns mit in eine Welt, die einerseits faszinierend, aber auch abstoßend zugleich ist. Wieder zeigt sich eine große Kluft zwischen der armen Bevölkerung, die unter schwersten und unhygienischen Bedingungen lebt und der reichen Oberschicht. Doch gerade dort findet man die größten menschlichen Abgründe. Geld scheint wahrlich ein Instrument zu sein, das es ermöglicht seinen grausamen Neigungen nachzugehen.
Wie schon 1793 ist auch dieses Buch wieder in die vier Jahreszeiten unterteilt und manches davon wird in rückwärtiger Reihenfolge erzählt. Einige der offenen Fragen aus dem Debütroman werden hier endlich geklärt. Dennoch wurde ich nach Beendigung des Romans das Gefühl nicht los, dass sich beide Bände letzthin sehr ähnlich waren.
Am faszinierendsten fand ich wieder den Erzählstil des Autors. Dieser ist wirklich außergewöhnlich gut und nahm mich sofort gefangen. Ob es eine Fortsetzung geben wird ist noch offen, dazu sollte der Autor sich aber dann doch etwas Neues einfallen lassen.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 01.10.2019

Tolles Krimi-Debüt

Bis ihr sie findet
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Im Sommer des Jahres verbringt die 14jährige Aurora mit einer Gruppe Jugendlicher eine Nacht im Wald beim Zelten. Alle kehren zurück, nur Aurora bleibt verschwunden. Als nun 30 Jahre später die Leiche ...

Im Sommer des Jahres verbringt die 14jährige Aurora mit einer Gruppe Jugendlicher eine Nacht im Wald beim Zelten. Alle kehren zurück, nur Aurora bleibt verschwunden. Als nun 30 Jahre später die Leiche eines jungen Mädchens ganz in der Nähe aufgefunden wird, ist DCI Jonah Sheens sofort klar, dass es sich dabei nur um Aurora handeln kann. Schon damals war Sheens an den Ermittlungen beteiligt und ist nun fest entschlossen endlich diesen Fall zu lösen.

„Bis ihr sie findet“ ist ein wirklich gutes Krimi-Debüt, das superspannend erzählt ist. Die Handlung springt zwischen den beiden Zeitebenen 1983 und dem Jetzt hin- und her. Zunächst erfährt man sehr wenig über die Figuren. Eine Clique von 15 bis 18jähren, zu denen auch Topaz, Auroras Schwester gehört. Erst nach und nach lernt man die einzelnen Mitglieder der Gruppe kennen und dies sowohl auf der aktuellen Zeitebene als auch von damals als Jugendliche. Allein schon der Vergleich, wie unterschiedlich sich die Figuren entwickelt haben war schon spannend. Dazu noch der Fall, der nie gelöst werden konnte, denn alle beteuern ihre Unschuld. Doch es existieren auch eine Menge Lügen, die es gilt aufzudecken.
Den Protagonisten Jonah Sheens fand ich sehr sympathisch, ebenso wie sein Team, das aus ziemlich unterschiedlichen Figuren besteht, die alle ihre Schwächen haben. Vielleicht hat gerade das sie so sympathisch gemacht.
Ich würde mich sehr freuen, wenn aus diesem Debüt eine ganze Reihe würde. Nicht nur weil mir der Protagonist so gut gefallen hat, sondern auch weil die Autorin Gytha Lodge absolut ihr Handwerk beherrscht und sehr spannend erzählen kann.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Megaspannend wie immer

Winterkalt: Thriller
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Erneut hat Catherine Shepherd einen superspannenden Thriller geschrieben. Nach „Mooresschwärze“ und “Nachtspiel“ ist es bereits der dritte Fall für die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz.

Dieses Mal ist ...

Erneut hat Catherine Shepherd einen superspannenden Thriller geschrieben. Nach „Mooresschwärze“ und “Nachtspiel“ ist es bereits der dritte Fall für die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz.

Dieses Mal ist es ein sehr ungewöhnlicher Fall. Die Leiche, zu der die Rechtsmedizinerin gerufen wird, ist als Eisskulptur in Szene gesetzt. Eine dicke Schicht Eis liegt rund um das Opfer, gekleidet ist die junge Frau mit einem weißen Kleid und hält einen Spiegel in der Hand. Während Julia darauf wartet, dass die Leiche auftaut um eine Obduktion durchzuführen, beginnt sie mit in der Eisskulpturszene zu ermitteln und unterstützt so ihren Lebensgefährten Kommissar Florian Kessler. Und schon taucht eine zweite Eisleiche auf…

Obwohl es sich um den dritten Teil der Reihe rund um das Ermittlerduo Julia Schwarz und Florian Kessler handelt, kann man das Buch problemlos auch als Quereinsteiger lesen. Wie immer gibt es mehrere Verdächtige, die als Täter in Frage kommen. Geschickt legt die Autorin hier falsche Fährten aus und man grübelt als Leser wer nun wirklich der Täter sein könnte. Die Kapitel sind angenehm kurz und man fliegt nur so durch das Buch. Die liegt aber auch an dem supertollen flüssigen Erzählstil und der hohen Spannung.

Egal, ob es sich um die Reihe mit Julia Schwarz, Laura Kern oder die Zons-Reihe handelt. Die Bücher von Catherine Shepherd sind immer megaspannend und bekommen von mir die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Und wieder ein brillanter Schwedenkrimi

Der Schmetterling
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Mord an Heiligabend. Ein als Weihnachtsmann verkleideter Mann erschießt Henna Pedersen, die Ehefrau des berühmten Fußballspielers Måns Sandin. Die Familie war gerade aus Florenz in den kleinen schwedischen ...

Mord an Heiligabend. Ein als Weihnachtsmann verkleideter Mann erschießt Henna Pedersen, die Ehefrau des berühmten Fußballspielers Måns Sandin. Die Familie war gerade aus Florenz in den kleinen schwedischen Ort Hudiksvall zurückgekehrt. Eigentlich war die Rolle des Weihnachtsmanns Måns zugedacht, doch dieser wurde geschäftlich aufgehalten. Kriminalinspektor Johan Rokka nimmt die Ermittlungen auf. Auch er ist gerade erst nach 20 Jahren aus Stockholm, wo er Karriere gemacht hat, in seinen Heimatort Hudiksvall zurückgekehrt.

Viele der möglichen Verdächtigen kennt Rokka noch aus seiner Schulzeit. Wem also kann er trauen und wem nicht? Gleichzeitig leidet Rokka immer noch unter dem Verlust seiner Jugendliebe Fanny. Die junge Frau wurde an ihrer Abiturfeier das letzte Mal gesehen und blieb danach verschwunden. Ein Fall, der nie geklärt wurde.

„Der Schmetterling“ ist das Debüt von Gabriella Ullberg Westin und gleichzeitig der Auftakt zu einer Serie rund um den Kommissar Johan Rokka. Das Buch ist durchgängig spannend und mit seinem flüssigen Erzählstil sehr gut geschrieben. Schon von Beginn an spürt man, dass Henna ein dunkles Geheimnis umgibt. Der Protagonist Johan Rokka ist mir sehr sympathisch, auch wenn er ein wenig an Sebastian Bergman aus der Reihe von Hjorth & Rosenfeldt erinnert.

Der Klappentext vermittelt den Eindruck, als würde Rokka gleichzeitig an zwei Fällen arbeiten: Dem aktuellen und dem damaligen mit dem Verschwinden Fannys. Dem ist jedoch nicht so. Rokka ermittelt nur im aktuellen Fall, die Frage nach dem Verbleib Fannys wird nur kurz angekratzt. Da dies jedoch der Auftakt einer ganzen Serie ist, gehe ich davon aus, dass dies quasi der rote Faden sein wird, der uns durch die Reihe begleiten wird.

Insgesamt ein sehr spannender Krimi. Rokka und sein Team sind mir richtig ans Herz gewachsen und ich freue mich schon jetzt auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Hunter jagt wieder

Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
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Ein Mord an einer jungen Frau, einem Model, das grausam verstümmelt wurde. Der Raum in dem sie liegt ist in Blut getaucht. In ihre Haut wurde eine Botschaft geritzt. Profiler Robert Hunter und sein Partner ...

Ein Mord an einer jungen Frau, einem Model, das grausam verstümmelt wurde. Der Raum in dem sie liegt ist in Blut getaucht. In ihre Haut wurde eine Botschaft geritzt. Profiler Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia vom LAPD jagen erneut einen Serienkiller. Denn schnell wird klar: Das Model war nicht das erste Opfer…

Es ist bereits der neunte Fall für das Ermittler-Duo Hunter und Carcia. Wer Chris Carter kennt, weiß, dass er zu einem der härtesten aus diesem Genre gehört und nicht mit brutalen Szenen spart. Auffällig waren in diesem Band die vielen Cliffhanger am Enes eines jeden Kapitels. Man ist geradezu begierig darauf weiterzulesen, um zu erfahren, welche Grausamkeit sich der Autor jetzt wieder ausgedacht hat. Zum Ende gibt noch noch einen ganz bösen Cliffhanger, der geradezu nach einer Fortsetzung schreit.

Insgesamt ultraspannend und unheimlich gut.