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Veröffentlicht am 15.09.2016

Hochspannendes Abenteuer

Das Gold des Meeres
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Das einst so glanzvolle Handelshaus der Fleurys steht kurz vor dem Ruin. Eine Verkettung von Unglücken, aber auch Unfähigkeit haben dazu geführt. Remys Sohn Michel hatte das Familienunternehmen erfolgreich ...

Das einst so glanzvolle Handelshaus der Fleurys steht kurz vor dem Ruin. Eine Verkettung von Unglücken, aber auch Unfähigkeit haben dazu geführt. Remys Sohn Michel hatte das Familienunternehmen erfolgreich weitergeführt. Doch seit seinem Tod ruht das Schicksal nun in der Hand seiner Geschwister Balian und dessen Zwillingsschwester Blanche. Hochverschuldet scheint die letzte Rettung nun in einer Fahrt ins weit entfernte Gotland zu liegen, um dort Waren zu handeln. Ein weiter Weg von mehreren Monaten liegt vor ihnen. Begleitet von vier Kaufmännern begeben sich die Geschwister auf eine gefährliche Reise. Ein großes Abenteuer beginnt, das so manchen Schicksalsschlag bereithält und sie vor viele Herausforderungen stellen wird.
Es ist bereits der dritte Teil dieses historischen Spektakels. Man kann das Buch aber auch ohne Vorkenntnisse der beiden Vorgänger „Das Salz der Erde“ und „Das Licht der Welt“ lesen. In der Klappenbroschur befinden sich eine ausführliche Ahnentafel und eine Landkarte. Zudem gibt es ein hilfreiches Personenregister und Erläuterungen damals gebräuchlicher Ausdrücke und Gegenstände.
Wieder sind weitere Jahre vergangen Und war Remy noch der Protagonist des Vorgängerbandes „Das Licht der Welt“ so ist er mittlerweile schon alt geworden und nur noch Randfigur. Seine Kinder Michel, Balian und Blanche sind die sympathischen Protagonisten.
Daniel Wolf schreibt sehr flüssig und spannend. Man verfolgt atemlos die waghalsige Reise von Balian und Blanche. Immer wieder vom Pech heimgesucht, schaffen sie es dann doch durch einen glücklichen Moment dem Schicksal zu trotzen. Ganz großes Kopfkino entsteht dabei. Die Figuren wirken unglaublich lebendig und man kann sich sehr gut in die Zeit des Mittelalters hineinversetzen. Man merkt, dass der Autor sehr gut recherchiert hat und bekommt so manche Information über diesen Zeitabschnitt. Zudem werden fiktive und historisch belegte Personen miteinander vermischt, sodass man auch noch ein bisschen Geschichtswissen mitbekommt.

Insgesamt wieder ein bunter und hochspannender Historienroman. Man ist richtig ans Buch gefesselt. Daher freut es mich sehr, dass bereits am vierten Band gearbeitet wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absoluter Volltreffer in Sachen Thriller

I Am Death. Der Totmacher (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 7)
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In der Nähe des Los Angeles International Airport wird eine junge Frau tot aufgefunden. Das Opfer wurde auf brutalste Weise misshandelt. Bei dem Opfer handelt es sich um eine junge Frau, die Tage zuvor ...

In der Nähe des Los Angeles International Airport wird eine junge Frau tot aufgefunden. Das Opfer wurde auf brutalste Weise misshandelt. Bei dem Opfer handelt es sich um eine junge Frau, die Tage zuvor verschleppt worden war. Bei der Obduktion findet sich in ihrer Kehle ein Zettel mit einer Botschaft: ICH BIN DER TOD.
Profiler Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia nehmen die Ermittlungen auf. Doch schon kurz darauf wird eine zweite Leiche gefunden. Der Täter ging bei der Tötung auf ganz andere Weise vor und dennoch findet sich erneut dieselbe Botschaft: ICH BIN DER TOD.
Zudem sucht der Täter den Kontakt zur Polizei, insbesondere Robert Hunter wird in einem Brief vom Täter persönlich herausgefordert. Schafft Robert Hunter

Es ist bereits der siebte Fall für das Duo Robert Hunter und Carlos Garcia. Seit dem Kruzifix-Killer bin ich ein großer Fan von Chris Carter. Dieser beschreibt brutale Szenen sehr ausführlich und spart auch nicht mit blutigen Details. Was mich jedoch immer wieder überrascht ist die Tatsache, dass er es erneut geschafft hat sich selbst zu toppen. Ein megaspannende Jagd nach einem Serienkiller.
Die Handlung beginnt mit der Entführung des ersten Opfers. Und von da ab ist man wie gefesselt von dem Buch. In einem atemberaubenden Tempo geht es weiter. Dabei wechseln die Perspektiven zwischen denen der Ermittler, der Opfer, aber auch der des Täters. Dieser hält zusätzlich den elfjährigen Ricky gefangen, den er jedoch nur als „Wurm“ bezeichnet. Allein was dieser Junge aushalten muss, geht schon ziemlich an die Grenze.

Hochspannung pur, für mich wieder ein absoluter Volltreffer in Sachen Thriller. Von Chris Carter kann man gar nicht genug bekommen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Melodie des Todes

Totenlied
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Jane Rizzoli? Maura Isles? Nein, die beiden werden Sie in diesem Buch nicht finden. Dennoch ist es eine ebenso spannende wie mysteriöse Geschichte,

Doch worum geht es eigentlich?
Die amerikanische Violinistin ...

Jane Rizzoli? Maura Isles? Nein, die beiden werden Sie in diesem Buch nicht finden. Dennoch ist es eine ebenso spannende wie mysteriöse Geschichte,

Doch worum geht es eigentlich?
Die amerikanische Violinistin Julia Ansdell bringt von einer Romreise ein altes Notenbuch mit Zigeunerweisen mit. Darin enthalten ist ein sehr komplizierter Walzer, den Julia zuhause nachspielen will. „ Incendio“ – „das Feuer“, so lautet der Titel. Doch dann geschieht etwas Unfassbares. Die sonst so friedfertige dreijährige Tochter Lily scheint sich beim Klang der Melodie zu verändern und attackiert sogar ihre Mutter. Geht von dem Lied etwas Bösartiges aus?
Ärzte und Psychologen sind ratlos. Doch Julia will dem Ursprung des Liedes ergründen und reist erneut nach Italien…

„Totenlied“ ist ja nicht der erste stand-alone außerhalb der Rizzoli/Isles-Reihe. Doch hier schlägt Tess Gerritsen eine völlig neue Richtung ein.

Das Buch besteht eigentlich aus zwei Handlungssträngen. Zum einen wird die Geschichte Julias in der Gegenwart erzählt, während der zweite uns die Geschichte von Lorenzo und seiner Familie näherbringt. Lorenzos Geschichte geht weit zurück bis zum ersten Weltkrieg, der Hauptteil jedoch spielt während des zweiten Weltkriegs.
Lorenzo ist ein hochbegabter Violinist. Er probt ein gemeinsames Duett mit Laura, der Tochter von Professor Balboni, der ein Freund seines Großvaters ist. Die beiden ergänzen sich nicht nur in der Musik prächtig und so entwickelt sich eine kleine Liebesgeschichte. Doch leider kommt alles anders…
Die Geschichte ist sehr fesselnd geschrieben und durch den ständigen Wechsel der Erzählperspektiven zwischen Julia und Lorenz knistert es ganz gewaltig. Aber die Geschichte ist auch eine traurige Geschichte, die das Leben einer Familie aufzeigt.

Tess Gerritsen ist eine begnadete Erzählerin. Und auch die Bezeichnung Thriller ist absolut berechtigt. Ich habe das Buch in einem Stück durchgelesen, da ich so fasziniert war von der Geschichte. Eine Geschichte, die mich sehr berührt hat und die mir noch lange nachgehen wird. Dieses Buch vergisst man nicht so leicht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bilder an der Wand

Baumgartner kann nicht vergessen
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Ein LKW in einem Schotterteich. Der Inhalt: schockierend und erschreckend zugleich. Fünf Leichen, die Identität unbekannt. Die Opfer müssen schon 3 – 4 Wochen in dem Fahrzeug gelegen haben. Zudem sind ...

Ein LKW in einem Schotterteich. Der Inhalt: schockierend und erschreckend zugleich. Fünf Leichen, die Identität unbekannt. Die Opfer müssen schon 3 – 4 Wochen in dem Fahrzeug gelegen haben. Zudem sind Todeszeitpunkt und auch die Todesarten verschieden. Ein großes Rätsel vor dem die Grazer Mordgruppe steht. Wer sind die Toten? Handelt es sich etwa um Flüchtlinge?

Es ist bereits der dritte Fall für den kauzigen, aber genialen Ermittler Franz Baumgartner. Es ist jedoch nicht zwingend notwendig die Vorgängerbände gelesen zu haben, da jeder Fall für sich geschlossen ist. Dieses Mal ist Caroline Meier von der Grazer Mordgruppe jedoch ziemlich auf sich allein gestellt, da Franz Baumgartner immer noch wegen seines Alkoholkonsums suspendiert ist. Zur Verstärkung rückt Kevin Hiebler nach. Der sympathische 30jährige ist eine echte Bereicherung für die Grazer Mordkommission.
Währenddessen macht sich Franz Baumgartner auf die Suche nach einem Freund aus Kindheitstag. Paul, der schon immer eine dunkle Seite in sich trug und vom Tod fasziniert war. Und tatsächlich wird Baumgartner fündig – doch er ahnt Schreckliches…
Parallel dazu erfährt man etwas über eine kleine Gruppe von Menschen, die eingesperrt in einem Raum sind. Wird ihnen die Flucht gelingen?
Geschickt gelingt es dem Autor nach und nach die drei Handlungsstränge miteinander zu verbinden. Die Kapitel sind angenehm kurz und die Perspektiven wechseln ständig. Ein durchweg spannender Krimi, der sehr gut erzählt ist.
Gut gefallen hat mir auch, dass einige offene Punkte aus den Vorgänger hier nochmals aufgegriffen und geklärt wurden.
Ein brandaktuelles Thema, das leider von der Realität schon längst eingeholt wurde.
Mittlerweile ist mir das Team der Grazer Mordgruppe schon richtig ans Herz gewachsen und so hoffe ich auf eine baldige Fortsetzung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Sumpf von Intrigen und Korruption

Totenvogel
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Wien in den frühen Morgenstunden. Ein Toter wird zwischen zwei geparkten Autos gefunden. Es handelt sich um keinen Geringeren als den Innenminister. Österreich ist schockiert. Den Fall übernimmt Oberst ...

Wien in den frühen Morgenstunden. Ein Toter wird zwischen zwei geparkten Autos gefunden. Es handelt sich um keinen Geringeren als den Innenminister. Österreich ist schockiert. Den Fall übernimmt Oberst Radek Kubica. Er ist gerade erst wieder nach einer Verletzungspause zum Leiter der Mordkommission Wien ernannt worden. Seine Ermittlungen fördern jede Menge Dreck zu Tage. Innenminister Liebermann war involviert in ein Geflecht aus Korruption, Machtmissbrauch, Sex und Gier. Da mangelt es nicht an potentiellen Tätern…

Es ist bereits der zweite Fall für Oberst Radek Kubica. Den Vorgänger „Donauwölfe“ kannte ich leider nicht. Dadurch hatte ich anfänglich Probleme mit der Vielzahl der Figuren, die mir nicht vertraut waren. Doch mit ein paar Notizen ging es dann und sobald die Charaktere gefestigt waren, wollte mich die Geschichte gar nicht mehr loslassen und ich mochte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Spannungsbogen lag die ganze Zeit hoch.

Der Prolog beginnt mit dem Auffinden der Leiche im Mai. Danach springt die Geschichte ein halbes Jahr zurück und zeichnet die Ereignisse auf, die sich vor dem Tod Liebermanns ereigneten. Liebermann log und betrog wo es nur ging, Intrigen wohin man nur schaute. Doch die Obrigkeiten halten auch nach seinem Tod noch die schützende Hand über ihn, schließlich sind auch die anderen darin verwickelt. Kubica bekommt so manchen Stein in den Weg gelegt.

Auch privat läuft es nicht gerade rund für Kubica. Mit seiner Freundin Margot liegt er im Dauerclinch. Hinzu kommen noch ständige Telefonate mit seiner Ex Anne, die mit dem gemeinsamen Sohn in London lebt.
Ein wirklich gelungener Wien-Krimi. Nicht nur die Figuren waren gut ausgearbeitet und wirkten sehr authentisch, zudem hat der Autor auch jede Menge Lokalkolorit einfließen lassen.

Sehr angenehm und kurz fand ich die Kapitel. 134 Kapitel auf 286 Seiten sprechen für sich. Dadurch wechselte nicht nur ständig die Perspektive, sondern man fühlt sich selbst angetrieben noch ein weiteres Kapitel zu lesen.

Wer also eintauchen will in einen Sumpf von Machtmissbrauch, Affären und Gier, dem sei dieser Krimi dringend ans Herz gelegt. Unterhaltung vom Feinsten, einfach zurücklegen und genießen. Für das nächste Jahr ist ein weiterer Kubica angekündigt. Ich werde mich solange mit dem Vorgänger über Wasser halten.