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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2022

Top Sylt-Krimi - Spannung pur

Düsteres Watt
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Sylt mitten im Hochsommer. In den Wanderdünen wird eine Leiche gefunden, die offensichtlich ertrunken ist. Der Fund gibt Liv Lammers und ihren Kollegen von der Kripo Flensburg zunächst Rätsel auf, doch ...

Sylt mitten im Hochsommer. In den Wanderdünen wird eine Leiche gefunden, die offensichtlich ertrunken ist. Der Fund gibt Liv Lammers und ihren Kollegen von der Kripo Flensburg zunächst Rätsel auf, doch die Identität des Toten kann schnell geklärt werden. Es handelt sich um Karl von Raboisen, einen reichen Adligen und zudem der Ehemann einer bekannten Politikerin. Die Medien stürzen sich entsprechend auf den Fall und die Polizei arbeitet unter Hochdruck. Doch da wird eine weitere Leiche entdeckt…

„Düsteres Watt“ ist bereits der sechste Band rund um die sympathische Ermittlerin Liv Lammers. Für mich war es die erste Begegnung, aber ich kam ohne Probleme in die Handlung rein. Die Figuren werden alle supergut eingeführt und festigen sich schnell. Auch zum Privatleben von Liv wird genügend erläutert, sodass sich die Bücher ohne Vorkenntnisse der anderen Bände lesen lassen.
Der Tote entpuppt sich schnell als ein richtiger Stinkstiefel und fast jeder der Familie oder des Personals hätte einen Grund gehabt ihn zu ermorden. Es gibt also jede Menge Verdächtige und man kann bestens miträtseln.
Geschrieben ist das Buch extrem spannend und gerade diese hohe Spannung hält sich bis zum Schluss. Die Beschreibungen von Land und Leuten sind extrem gut und man kann sich bestens in die Szenen hineinversetzen. Gerade das Ende ist ein wahres Feuerwerk an Ereignissen und bietet jede Menge Überraschungen. Insgesamt ein stimmiges Ende, bei dem ein paar kleine Fragen als cliffhanger für den nächsten Band offenbleiben. Darauf freue ich mich schon.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Beste Thriller-Unterhaltung

Die Rezeptur: Thriller
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Mit „Die Rezeptur“ legt Catherine Shepherd bereits den zwölften Thriller der Zons-Reihe vor. Wie immer gibt es dabei zwei Handlungsstränge, bei denen einer in der Gegenwart und einer 500 Jahre zuvor spielt. ...

Mit „Die Rezeptur“ legt Catherine Shepherd bereits den zwölften Thriller der Zons-Reihe vor. Wie immer gibt es dabei zwei Handlungsstränge, bei denen einer in der Gegenwart und einer 500 Jahre zuvor spielt. Die Fälle sind immer in sich geschlossen und lassen sich daher unabhängig voneinander lesen. Dieses Mal muss sich Bastian Mühlenberg im Zons von 1503 auf die Suche nach einem Giftmörder machen. Ein Bruder des Klosters wurde tot aufgefunden und kurze Zeit später stirbt ein weiterer Mönch. Bei den Toten finden sich seltsame Schriftstücke, die auf eine geheime Rezeptur verweisen. Beim Fall in der Gegenwart macht sich Kommissar Oliver Bergmann an die Klärung von ebenso seltsamen Todesfällen. Die Opfer wurden ermordet in einer Badewanne aufgefunden, die mit einer seltsam riechenden Brühe befüllt ist. Zudem hinterlässt der Täter Satzfragmente auf dem Badezimmerspiegel. Die Ermittlungen führen in eine Schönheitsklinik…
Catherine Shepherd ist ein Garant für spannende Thriller, die zudem noch gut unterhalten. Auch dieses Mal geht es sehr temporeich zu, ständig passiert etwas Neues und immer, wenn es gerade am spannendsten ist, switch die Handlung auf die andere Zeitebene. Man ist quasi gezwungen weiterzulesen, weil man unbedingt wissen will wie es weitergeht. Es gibt zahlreiche Wendungen und falsche Fährten. Auch das Ende ist wieder sehr gelungen und stimmig. Die Autorin schafft es immer wieder aufs Neue hier ihre Leser miträtseln zu lassen und am Ende doch zu überraschen.
Beste Thriller-Unterhaltung, ich freue mich schon auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Horrorthriller vom Feinsten

DAS EULENTOR
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Eulentor ist ein Horror/Mystery-Thriller vom Feinsten. Das Buch erschien bereits 13 Jahre zuvor bei einem anderen Verlag, wurde jetzt aber vom Autor überarbeitet und erweitert.
Basishandlung ist nach wie ...

Eulentor ist ein Horror/Mystery-Thriller vom Feinsten. Das Buch erschien bereits 13 Jahre zuvor bei einem anderen Verlag, wurde jetzt aber vom Autor überarbeitet und erweitert.
Basishandlung ist nach wie vor eine Expedition von Alexander Berger, der im Jahr 1911 mit ein einer kleinen Gruppe nach Spitzbergen und dann weiter Richtung Nordpol reist. Doch die Umstände sind widrig und mehrere Mitreisende müssen ihr Leben lassen. Die Expedition scheitert, doch kurz vor Abbruch entdeckt die Gruppe einen Schacht. Ein Schacht, der senkrecht in die Erde führt und scheinbar endlos zu sein scheint. Wer zu tief in den Schacht steigt, kehrt nicht als derselbe zurück wie zuvor…
Erweitert wurde die Handlung um einen Erzählstrang, der in der heutigen Zeit spielt und in dem die junge Neele die Hauptfigur ist. Auch sie begibt sich auf den Spuren Bergers in die Arktis und muss ziemlich früh feststellen, dass das Grauen noch immer existent ist. Erzählt wird immer abwechselnd auf den zwei Zeitebenen, dem Damals und dem Jetzt. Die Erweiterung um den Erzählstrang mit Neele ist eine echte Bereicherung und sorgt für noch mehr Spannung in dem Buch.
Andreas Gruber hat einen ausgezeichneten Schreibstil, der an das Buch fesselt. Er versteht es wie kaum ein anderer der modernen Autoren, den lovecraftschen Horror wieder heraufzubeschwören. Die Beschreibungen sind so perfekt, dass man praktisch mitten im Geschehen ist. Ständig passiert etwas und es kommt garantiert keine Langeweile auf. Auch das Ende fand ich sehr gelungen und authentisch.
Insgesamt ein geniales Werk. Perfekt für jeden der Grusel, Horror und Thrill liebt.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Mörderische Geheimnisse

Das Loft
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Bereits die spannende Jan-Römer-Reihe konnte mich begeistern und wurde dann durch die Born-Trilogie getoppt. Nun also der erste Stand-alone von Linus Geschke. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Tatsächlich ...

Bereits die spannende Jan-Römer-Reihe konnte mich begeistern und wurde dann durch die Born-Trilogie getoppt. Nun also der erste Stand-alone von Linus Geschke. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Tatsächlich hat sich der Autor mit „Das Loft“ nochmals gesteigert.

Sarah und Marc sind ein Paar Anfang 30 und leben in einem schicken Loft in Hamburg. Auch Henning, Marcs bester Freund, den er schon seit Kindheitstagen kennt lebt in dem Loft. Drei Jahre geht alles gut, doch dann geschieht das Unfassbare. Henning wird ermordet und alles weist auf Sarah und Marc als Täter hin. Doch wer der beiden war es? Oder gar beide zusammen? Die Polizei erfährt bei den Vernehmungen der beiden Hauptverdächtigen zwei unterschiedliche Geschichten und steht vor einem Rätsel. Zudem ist auch die Leiche verschwunden…

Der Autor schafft es den Leser von Beginn an ans Buch zu binden. Dies geschieht zum einen durch die Erzählweise, aber auch durch eingestreute Bemerkungen und fiese cliffhanger, die sofort die Neugier wecken. Erzählt wird die Geschichte aus ständig wechselnden Perspektiven. Hauptsächlich wechseln sich hier Marc und Sarah ab. Dazu kommt noch die Sicht der Polizei. Schon von Beginn an wird klar, dass man hier nicht nur eine Wahrheit erfährt. Allein schon das Kennenlernen von Marc und Sarah, ein und dieselbe Situation, geschildert einmal aus Marcs und einmal aus Sarahs Sicht zeigen auf, wie unterschiedlich etwas wahrgenommen werden kann. Aber erzählen uns die beiden auch die Wahrheit? Und sind verschwiegene Wahrheiten auch Lügen? Wem darf man glauben? Als Leser*in hat man hier eine harte Nuss zu knacken.
Das Ermittlerteam besteht aus Bianca Rakow, die gerade von München nach Hamburg gewechselt hat und ihrem etwas älteren Kollegen Peter Höger. Da sich Höger bei einer Beförderung übergangen fühlt, müssen sich die beiden erst zusammenraufen, bevor aus ihnen ein gutes Team wird. Da beide nicht unbedingt im Vordergrund stehen, waren mir die beiden nur mäßig sympathisch.
Und so folgt man gebannt den Geschichten von Marc und Sarah und deckt nach und nach so manches Geheimnis aus deren Vergangenheit auf. Dabei baut sich eine ungeheure Spannung auf und man fiebert förmlich der Auflösung entgegen.
Das Ende war für mich vollkommen überraschend. Genial gelöst und ein perfekter Abschluss für das Buch. Bitte mehr davon!

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Grandioser Abschluss einer spannenden Serie

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
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„Violas Versteck“ ist bereits der vierte und wahrscheinlich finale Fall für den LKA-Ermittler Tom Babylon und die Psychologin Sita Johans.
Nie hat Tom die Suche nach seiner kleinen Schwester aufgegeben. ...

„Violas Versteck“ ist bereits der vierte und wahrscheinlich finale Fall für den LKA-Ermittler Tom Babylon und die Psychologin Sita Johans.
Nie hat Tom die Suche nach seiner kleinen Schwester aufgegeben. Seit über 23 Jahren versucht er Viola, die im Alter von 10 Jahren plötzlich verschwand, zu finden. Doch nun endlich ein Hinweis. Ein Foto im Keller seiner Eltern, das Viola als erwachsene Frau zeigt. All die Behauptungen, Viola sei längst tot sind Geschichte. Tom, getrieben von Schuldgefühlen, nimmt erneut die Spur auf. Doch Tom ist nicht der Einzige, der auf der Suche nach Viola ist…

Seit dem ersten Fall, „Schlüssel 17“, der 2018 erschienen ist, bin ich ein begeisterter Leser der Reihe. Wie ein roter Faden zieht sich dabei die Suche nach Viola durch die vier Bände. Vier Jahre habe ich bei der Suche mitgefiebert und Toms oft eigenwillige Grenzgänge miterlebt. Viele Geheimnisse wurden gelüftet und so manches Rätsel gelöst. Doch Viola blieb verschwunden und trat immer nur als die imaginäre Stimme in Toms Kopf auf. Im Laufe der Jahre sind mir die beiden Protagonisten Tom und Sita richtig ans Herz gewachsen. Ob dies nun wirklich das Ende der Reihe ist?

Die Fälle selbst sind zwar immer in sich geschlossen und es wird auch ausreichend erklärt um die Handlung zu verstehen, dennoch nimmt das Buch immer wieder Bezug auf die Ereignisse aus den Vorgängerbänden. Daher empfehle ich die Reihe am besten in ihrer chronologischen Reihenfolge zu lesen, um auch wirklich die Hintergründe und Zusammenhänge zu verstehen. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, die zudem zeitversetzt sind. Der ständige Wechsel der Perspektive macht das Ganze unglaublich spannend und trotz der über 600 Seiten fliegt man nur so durch das Buch. Besonders fasziniert war ich von den Erlebnissen Sitas, die auf den bekannten Antagonisten Dr. Walter Bruckmann trifft, der sich in einer psychiatrischen Anstalt in Bayern befindet.
Zum Ende hin gibt es dann auch ausreichend Erklärungen und Auflösungen für all die Fragen, die sich im Laufe der Jahre aufgebaut haben. Ein Stück deutscher Zeitgeschichte, das geschickt in die Handlung eingewoben wurde, auch wenn dies so mancher gerne vergessen möchte.
Insgesamt ein grandioser Abschluss einer der besten und spannendsten Serien, die die deutsche Thriller-Szene zu bieten hat.

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