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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2018

Wo Magie auf Realität trifft

Das Flüstern des Waldes (Die Keloria-Saga 1)
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Parallel zur Menschenwelt existiert eine wundersame und geheimnisvolle Welt, voll mit magischen Geschöpfen, Farben und Emotionen. Um die Menschenwelt an dieser Pracht ein wenig teilhaben zu lassen, öffnet ...

Parallel zur Menschenwelt existiert eine wundersame und geheimnisvolle Welt, voll mit magischen Geschöpfen, Farben und Emotionen. Um die Menschenwelt an dieser Pracht ein wenig teilhaben zu lassen, öffnet sich jeden Abend ein magisches Tor. Ein Wächter bewacht das Tor, um zu verhindern dass Menschen in diese Welt eindringen oder Fabelwesen diese verlassen können.

Doch eines Abends entkommt ein Einhorn in die Menschenwelt und der Wächter sieht sich gezwungen, es wieder einzufangen. Seine Überraschung könnte nicht größer sein, als er auf das Menschenmädchen Jessi trifft. Denn sie hat das Einhorn nicht nur gesehen, sondern es auch gleich als ein Einhorn erkannt…

Zwei Autorinnen, ein Buch. Das kann funktionieren, wie man an diesem Werk sieht. Schon nach wenigen Zeilen war ich gefangen in der Welt von Keloria und unserer Welt. Alles wirkte recht plastisch und farbenprächtig, so dass das Kopfkino wunderbar funktionierte.

Die Geschichte ist spannend, abenteuerlich, humorvoll, aber auch ein wenig nachdenklich und traurig. Jessi erlebt nicht nur die wundervollen und humorvollen Seiten von Keloria, sondern leider auch Kampf und Blut vergießen.

Fazit:
Dennoch war es ein wundervoller Ausflug in eine fantastische Welt, der nicht nur Fans von Urban Fantasy begeistern dürfte.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Liebe in schweren Zeiten

Der Gutshof im Alten Land
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Altes Land, 1920: Finja von Voss kämpft darum, den elterlichen Gutshof nach dem großen Krieg am Laufen zu halten. Ihr Vater liegt schwer krank darnieder, ihre Mutter ist mit seiner Pflege beschäftigt. ...

Altes Land, 1920: Finja von Voss kämpft darum, den elterlichen Gutshof nach dem großen Krieg am Laufen zu halten. Ihr Vater liegt schwer krank darnieder, ihre Mutter ist mit seiner Pflege beschäftigt. Von ihren beiden Brüdern fehlt jede Spur. Der eine ist im Krieg verschollen, der andere nach Amerika ausgewandert und sie haben nichts mehr von ihm gehört. Ob beide noch leben ist fraglich.

Doch Finja gibt nicht auf und tut, was sie kann, um einer ungewollten Ehe mit ihrem verhassten Vettern Roland Lüdersen zu entgehen. Als plötzlich ein junger Mann auf der Schwelle steht, der Finjas im Krieg verschollenen Bruder Lennart zum Verwechseln ähnlich sieht, beginnt die ganze Familie wieder zu hoffen.

Kann Clemens Curtis den eigentlichen Erben ersetzen und so das Gut retten? Warum sieht er Lennart so ähnlich?

Durch die Vorgeschichte, die ich bereits gelesen hatte, fiel mir der Einstieg in dieses Buch sehr leicht. Ich kannte die meisten Protagonisten schon und war gespannt auf das Wiedersehen. Finja ist eine starke Frau, die mit allen Mitteln versucht, das elterliche Gut vor Schaden zu bewahren. Auch wenn es ihr zunächst nicht so recht ist, muss sie dann doch einsehen, dass mit dem Erscheinen von Lennarts Doppelgänger ein wenig Zeit gewonnen wird.

Micaela Jarys Schreibstil ist fesselnd und spannend, zeitgleich erzeugt er ein farbenprächtiges Kopfkino, so dass man die Gefühle, Stimmungen und Anspannungen der Familie von Voss und von Clemens Curtis nicht nur nachempfinden, sondern sogar spüren kann. Zeitgleich erweckt ihr Schreibstil das Alte Land von dem inneren Auge zum Leben und man taucht regelrecht in die Geschichte und die Atmosphäre ein.

Liebe, Hoffnungen, Intrigen, Geheimnisse und einiges mehr stecken in dieser Familiensaga, die hoffentlich mit diesem Buch noch nicht beendet ist. Der Schluss lässt zumindest die Hoffnung zu, dass es ein Wiedersehen im Alten Land geben könnte.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Vorgeschichte war eine gute Vorbereitung auf das Buch und erleichterte mir den Einstieg. Aber auch die Kenntnis der Vorgeschichte lässt sich das Buch sehr flüssig lesen. Die wichtigsten Informationen werden kurz angerissen.

Fazit:
Micaela Jary hat mit diesem Buch wieder einen wundervollen Roman geschaffen, der den Leser nicht nur unterhält, sondern ihn regelrecht ins Geschehen reinversetzt und mitnimmt ins Alte Land nach dem großen Krieg. Ich hoffe auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Das Alte Land

Der Gutshof im Alten Land
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Altes Land 1914: Auf dem Landgut der Familie von Voss leben die beiden Söhne Gerrit und Lennart mit ihrer Schwester Finja und den beiden Eltern. Während der älteste Sohn Gerrit zu einem wohlüberlegten ...

Altes Land 1914: Auf dem Landgut der Familie von Voss leben die beiden Söhne Gerrit und Lennart mit ihrer Schwester Finja und den beiden Eltern. Während der älteste Sohn Gerrit zu einem wohlüberlegten jungen Mann herangereift ist, der in Südwest eine Farm aufbauen soll, ist sein jüngerer Bruder ein Draufgänger, der sich kräftig seine Hörner abstößt.

Bei einem scharfen Austritt trifft er auf die Fabrikarbeiterin Jenny und ein Zusammenstoß birgt weitreichende Folgen in sich. Auch Gerrit beschließt an diesem Tag, seinem Leben eine völlig andere Richtung zu geben.

Noch während die Familie von Voss beide Entscheidungen zu verarbeiten versucht, bricht der erste Weltkrieg aus.

Das Ebook stellt die Vorgeschichte zu Micalea Jarys neustem Roman Der Gutshof im Alten Land dar. Man kann ihn vor oder nach dem eigentlichen Buch lesen. Ich habe ihn vorab gelesen und fand die Informationen und das erste Kennenlernen der Protagonisten sehr interessant und hilfreich.

Die Geschichte ist flüssig erzählt und ich hatte sofort einen Zugang zu den Protagonisten, fühlte mich in der Region wohl. Familie von Voss hat einige Probleme (selbstgemachte wie unverschuldete), mit denen sie zu kämpfen hat.

Der offene Schluss macht Lust auf mehr und daher war ich froh, dass ich gleich mit dem Buch weiter machen und wieder in die Geschichte eintauchen konnte.

Natürlich kann man die Vorgeschichte auch nach dem Buch lesen und damit offene Fragen klären. Ich bin jedenfalls froh, sie vorab gelesen zu haben.

Fazit:
Ein spannender und informativer Einblick in das neue Buch von Micaela Jary, den man vorab als Appetizer oder im Nachgang zur Erklärung lesen kann.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Tödliche Pilgerwege

Mörderischer Jakobsweg
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3 Krimiautorinnen, 11 Krimis, 125 Freizeittipps und 1 Pilgerweg quer durch Deutschland. Diese Mischung gibt in Buchform eine mörderisch gute und zugleich anregende Unterhaltung.
Claudia Schmid, Leila ...

3 Krimiautorinnen, 11 Krimis, 125 Freizeittipps und 1 Pilgerweg quer durch Deutschland. Diese Mischung gibt in Buchform eine mörderisch gute und zugleich anregende Unterhaltung.
Claudia Schmid, Leila Emami und Fenna Williams haben ihre Protagonisten in 11 Kurzkrimis auf Wanderschaft geschickt. Immer entlang des Jakobsweges, der einmal quer durch Deutschland führt. Dabei ist es egal, wo man den Jakobsweg anfängt zu beschreiten. Wichtig ist die Motivation und das Durchhaltevermögen.
Aber den Protagonisten der drei Autorinnen stehen noch andere Prüfungen bevor, als nur den Weg zu Ende zu beschreiten. So treffen zwei Pilgerinnen unverhofft auf einen Mitpilger, der eigentlich ganz anderes im Sinn hat, eine Therapeutin, die irgendwie seltsame Therapieansichten hat oder der altgediente Reisegruppenleiter, der mit einem besserwisserischen Pensionär zu kämpfen hat. Jeder Kurzkrimi ist einer Etappe auf dem Jakobsweg zugeordnet und beinhaltet mit Nummer gekennzeichnete Freizeittipps, die im Anschluss an den Kurzkrimi näher beschrieben sind.
Im Einzelnen findet man folgende Kurzkrimis:
- Der Wolf im Pilgerdress – Leila Emami (Fulda – Frankfurt)
- Pamelas Leichenzug – Leila Emami (Mainz – Fulda)
- Die Wandernonne – Leila Emami (Mosel-Camino)
- Der Yeti im Suppentopf – Leila Emami (Rheingauer Klostersteig)
- Der dreizehnte Gast – Claudia Schmid (Speyer)
- Das Gelübde – Claudia Schmid (Landau)
- Wohlbehütet (Neustadt an der Weinstraße)
- Edelgard ist im Bilde – Claudia Schmid (Dahn)
- Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – Fenna Williams (Via Scandinavica)
- Frau Wirtin hat auch eine Säge – Fenna Williams (Lahn-Camino)
- Fasten, nicht Rasten – Fenna Williams (Bad Bergzabern – Wissembourg)
Ich hatte schon einmal eine Anthologie von den drei Autorinnen gelesen gehabt. Daher waren mir ihre hintergründige Schreistile und Krimis geläufig. Schnell hatte ich mich wieder eingefunden und wurde nur beim Lesen unterbrochen, wenn die Zahl der Freizeittippnummern sich an manchen Stellen etwas zu arg häufte. Besonders gefreut habe ich mich, dass es ein neues Abenteuer mit Edelgard in der Anthologie gibt. Beschreiben kann man sie nicht, aber erleben muss man sie.

Fakt ist, in diesem Buch gibt es eine schöne Sammlung von Kurzkrimis, aber auch von Freizeittipps Einige davon liegen sogar in meiner Nähe und machen Lust, diese einmal selbst aufzusuchen und so ein kurzes Stück des Jakobswegs selbst zu gehen. Was ich mir noch gewünscht hätte, wäre eine kleine Karte mit den Hinweisen, wo die Krimis auf dem Jakobsweg spielen.

Fazit:
Eine tolle Anthologie von drei raffinierten Krimiautorinnen, die ihre Leser nicht nur zu unterhalten , sondern auch zu motivieren wissen. Immerhin haben wir uns schon mal den Pilger in Speyer und die Wegstrecke des altgedienten Reiseführers angeschaut.

Veröffentlicht am 16.08.2018

Bea und die Liebe

Wie heiß ist das denn?
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Die 44jährige Bea ist wieder mal an den falschen Mann geraten. Um dem Liebeskummer zu begegnen, legt sie sich selbst eine Männerabstinenz auf. Zwei Jahre lang will sie auf Männer verzichten und dann hoffentlich ...

Die 44jährige Bea ist wieder mal an den falschen Mann geraten. Um dem Liebeskummer zu begegnen, legt sie sich selbst eine Männerabstinenz auf. Zwei Jahre lang will sie auf Männer verzichten und dann hoffentlich endlich den Mann fürs Leben finden.

Doch Bea hat die Rechnung ohne ihre Familie gemacht, denn sowohl ihre Tochter Mona, wie auch ihre flippige Mutter Rosi haben sich gerade frisch verliebt und sind der Ansicht, dass auch Bea wieder ihr Liebesglück finden muss. Doch wie ist dies mit Beas Abstinenz vereinbar? Und warum muss Bea ausgerechnet für den Freund ihrer Tochter etwas empfinden?

Ellen Berg ist bekannt für ihre frischen, flippigen und witzigen Romane. Als wahre Stimmungsaufheller lese ich diese Bücher sehr gerne an düsteren Tagen oder wenn ich eine witzige und leichte Unterhaltung suche. Das Buch ist etwas anders als seine Vorgänger. Mir fehlte es hier ein wenig an Wortwitz und Situationskomik. Die Geschichte an sich ist herrlich und Bea einfach nur liebenswert.

Wieder mal geht es um die Liebe, auch wenn der Titel steif und fest behauptet, dass dies kein Liebesroman ist. Für Bea geht es um definitiv um die Liebe. Die Liebe zur Mutter, zur Tochter und natürlich auch zu einem Mann.

Der lockere Schreibstil hatte mich schnell gefangen genommen und so war auch das Buch bald wieder gelesen. Nun heißt es warten auf das nächste von Ellen Berg.

Fazit:
Eine lockere und witzige Lektüre für düstere Tage zur Stimmungsaufhellung oder als einfache Geschichte für einen entspannten Tag.