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Veröffentlicht am 19.12.2021

Die andere Seite der Bibel

Die Mädchenbibel
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Das Buch macht seinem strahlenden Gelb auf sich aufmerksam, der Titel weckt die Neugierde. Mädchen oder gar Frauen in der Bibel sind eher selten vertreten. Der Fokus liegt mehr auf den Männern, nüchtern ...

Das Buch macht seinem strahlenden Gelb auf sich aufmerksam, der Titel weckt die Neugierde. Mädchen oder gar Frauen in der Bibel sind eher selten vertreten. Der Fokus liegt mehr auf den Männern, nüchtern und rational betrachtet. Was aber war mit den Frauen und Mädchen jener Zeit? Sie müssen existiert haben, keine Frage. Sei es als Ehefrau, Mutter, Tochter oder gar Magd. Erwähnung finden sie in der Bibel jedoch so gut wie keine, Namen sind eher selten gegeben.

Dieser Umstand reizte die Autorin Martina Steinkühler und sie wollte den Frauen und Mädchen in der Bibel nicht nur einen Namen, sondern auch eine Stimme geben. In 14 Kapiteln werden so viele Bibelgeschichten neu und doch irgendwie vertraut, jedoch nun aus der Sichtweise der Frauen erzählt. Der Schwerpunkt liegt dabei ganz klar auf dem Alten Testament, aber auch dem neuen Testament sind vier weitere Kapitel gewidmet.

Die Geschichten werden durch sehr schöne Illustrationen ergänzt, so dass auch jüngere Leser ihre Freude an dem Buch haben werden. Die Sprache im Buch ist der Zeit angemessen und gut lesbar. Die Kapitel sind kurz, die Texte gut strukturiert. Es macht Spaß, das Buch an einer beliebigen Stelle aufzuschlagen und die dort abgedruckte Geschichte zu lesen.
In kleinen grauen Kästchen finden sich zudem noch Information und Erklärungen.

Fazit:
Auch wenn klar ist, dass vieles in dem Buch Fiktion ist, finde ich die Idee der Autorin gelungen umgesetzt. Hier erhalten Namenlose nicht nur einen Namen, sondern auch eine Stimme, bekannte Geschichten werden neu erzählt und wirken dabei nicht nur anders, sondern auch vertraut.

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Veröffentlicht am 17.12.2021

Gefährliche Wahrheit

Am Ende des Zorns
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Eigentlich wollte Kripochef Alexander Gerlach nur den Heidelberger Weihnachtsmarkt vor der romantischen Kulisse mit dem Heidelberger Schloss genießen. Vielleicht nach dem einen oder anderen Weihnachtsgeschenk ...

Eigentlich wollte Kripochef Alexander Gerlach nur den Heidelberger Weihnachtsmarkt vor der romantischen Kulisse mit dem Heidelberger Schloss genießen. Vielleicht nach dem einen oder anderen Weihnachtsgeschenk Ausschau halten, doch dann wird er plötzlich von einer jungen Taschendiebin angerempelt.
Das Mädchen entkommt, dafür steht er im Fokus des allgemeinen Interessens. Dass er die kleine Diebin recht schnell wieder sehen wird, weiß Alexander Gerlach noch nicht. Erst einmal muss er einen Mordfall unter die Lupe nehmen. Ein Mann wurde am Heddesheimer Badesee öffentlich erschossen. Zumindest sprechen die Indizien dafür. Aber was machte der Mann zu dieser Jahreszeit am Heddesheimer Badesee? Warum wurde er erschossen? Und wie hängt das alles mit der kleinen Taschendiebin Marie zusammen?
Hatte Alexander Gerlach eben noch gedacht, es könne in diesem Jahr ein ruhiges und beschauliches Weihnachtsfest im Kreis seiner Lieben werden, sieht er sich im nächsten Moment mit nicht ganz einfachen und vor allem nicht ungefährlichen Ermittlungen konfrontiert.

Das Buch startet in der Klappe mit einem kleinen Interview zwischen dem Verlag, dem Autor und Alexander Gerlach. Das wenige, was man aus dem Interview herauslesen mag, ist, dass Alexander Gerlach wenig Zeit und eine schlechte Meinung zu Krimiautoren hat. Warum das so ist, darf der Leser im folgenden Krimi selbst herausfinden.

Fängt der aktuelle Fall zunächst ruhig und weihnachtlich an, nimmt er schon bald Fahrt auf. Die Ereignisse sind noch überschaubar, die Zusammenhänge dafür um so kniffliger. Nach und nach werden kleine Puzzleteile ausgegraben, dabei folgt man als Leser dem Autor und dem Kripochef auf ihren Wegen durch Heidelberg und Umgebung.

Da ich selbst in der Region wohne, habe ich mir natürlich den einen oder anderen Schauplatz live angeschaut, mir ein besseres Bild gemacht und da ich nicht einheimisch bin, auch ein wenig besser die Region dadurch kennengelernt.

Der Fall ist sehr verzwickt, es gibt viele Fäden, aber Wolfgang Burger behält sie alle fest in der Hand und zieht an ihnen, so dass der Spannungsbogen sehr bald ansteigt. Die Auflösung war für mich nicht wirklich überraschend, aber dennoch war es spannend zu lesen, wie es weiter ging und wie die Geschichte letztlich endete.

Auch wenn es sich bereits um den 18. Fall mit Alexander Gerlach handelt, ist er immer noch sehr spannend, abwechslungsreich und aktuell. Zeitgleich sorgt das offene Ende dafür, dass ich auf eine Fortsetzung hoffe, auch wenn der Kripochef nicht mehr der Jüngste ist (ich hoffe, er verzeiht mir diese Aussage).

Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen, um allerdings die zwischenmenschlichen Beziehungen besser verstehen zu können, würde ich nicht zum Quereinstieg raten. Der Autor wirft nämlich nicht nur einen Blick auf den Kripochef Alexander Gerlach, sondern auch auf den Privatmensch und Vater, so dass man als treuer Leser der Reihe das private Umfeld des Ermittlers sehr gut kennt.

Fazit:
Ein spannender und kniffliger Fall, dieses Mal vor weihnachtlicher Kulisse und mit der Hoffnung, Alexander Gerlach und seine Familie bald wiedersehen zu können.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Wo ist Maxi?

Maxi von Phlip (2). Wunschfee vermisst!
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Seit die Wunschfee Maxi von Phlip bei Paula Goldenberg wohnt, erlebt Paula einen Kopfstandtag nach dem anderen. Denn die Wunschfee ist eigentlich zu einer Flaschenfee degradiert worden und kann nur dann ...

Seit die Wunschfee Maxi von Phlip bei Paula Goldenberg wohnt, erlebt Paula einen Kopfstandtag nach dem anderen. Denn die Wunschfee ist eigentlich zu einer Flaschenfee degradiert worden und kann nur dann wieder zu einer vollwertigen Wunschfee werden, wenn sie gute Taten für Paula erfüllt. Aber ganz so einfach ist es nicht, denn Maxi muss von alleine erraten, was gut für Paula wäre. Da die Meinungen hierzu weit auseinander gehen, passieren nicht nur viele aberwitzige Aktionen, auch erlebt Paula sehr oft einen Kopfstandtag.

In ihrem zweiten Abenteuer entdeckt Maxi ein schönes altes Modellschiff, das im Trödelladen von Paulas Papa an der Decke hängt. Perfekte Feengröße und super zum spielen und toben geeignet. Doch was hat es mit der geheimnisvollen Truhe im Bauch des Schiffes auf sich? Noch ehe Paula der Sache auf den Grund gehen kann, sind Max und das Schiff verschwunden und eine abenteuerliche Suche beginnt. Zum Glück ist Paulas Freundin Jule eingeweiht und kann ihr bei der Suche helfen…

Das Buch ist wieder wunderbar illustriert und reizt daher kleine wie große Leser zum Lesen und darin versinken. Paula und Maxi erleben wieder allerlei aberwitzige Situationen. Das Buch ist sehr spannend, immerhin gilt es nicht nur, Maxi wiederzufinden, sondern auch das Geheimnis der Truhe zu lüften.

Das Buch ist perfekt für Leseanfänger, da der Schreibstil einfach, der Druck groß und die Sätze kurz sind. Quatschwörter sind farblich hervorgehoben, sind aber seltener als noch im ersten Teil.

Maxi und Paula sind ein tolles Team geworden, auch wenn Maxi gerne mal alles auf den Kopf stellt, kann Paula ihr nie lange böse sein. Sympathisch , mit viel Witz und Charme lösen die beiden ein Problem nach dem anderen und hoffen dabei, dass Maxi endlich ihre kompletten Zauberkräfte wieder zurück erlangen wird. Aber bis es soweit ist, werden hoffentlich noch einige Bücher und Abenteuer folgen.

Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung, die die Abenteuer von Maxi und Paula spannend und witzig, mit viel Esprit und Charme weiterführt und bei der Cliffhanger Lust auf weitere Abenteuer macht.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Die dunkle Seite des Saarlandes

Lost & Dark Places Saarland
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Das Saarland – 1920 als Saargebiet gegründet, 1957 an die Bundesrepublik Deutschland angegliedert. Doch die Geschichte des Landes im Südwesten Deutschlands ist wesentlich älter. Nicht zuletzt durch seinen ...

Das Saarland – 1920 als Saargebiet gegründet, 1957 an die Bundesrepublik Deutschland angegliedert. Doch die Geschichte des Landes im Südwesten Deutschlands ist wesentlich älter. Nicht zuletzt durch seinen Kohleabbau und der Stahlindustrie, ist das Saarland vielen als ein schwarz-rotglühendes Land im Gedächtnis verankert. Doch das Saarland ist nicht nur düster, es ist auch grün.
Die Vergangenheit lässt sich jedoch nicht so leicht abwaschen und so hat sich der Autor Holger Mathias Pfeifer auf den Weg gemacht. Orte besucht, an denen die Zeit auf den ersten Blick still zu stehen scheint, Orte, an denen die Natur sich den Platz langsam aber sicher wieder zurückerobert.
Lost places nennen sich diese Orte, an denen ganz besondere Regeln gelten, die von ihren Besuchern zu beachten sind. Der Autor selbst führt diese auf den ersten Seiten mit der Bitte auf, sich daran zu halten. Zwar haben diese Lost places ein gewisses touristisches Potential, jedoch sollte man weder die Gefahren, die an diesen Orten lauern können ebenso wenig vergessen, wie der Respekt den man als Besucher entgegenbringen muss.

Holger Mathias Pfeifer führt den Leser zu 33 Orte im Saarland, aber auch in der Nachbarregion, zeigt bekannte Punkte, aber auch Geheimtipps, die man vielleicht nicht so im Blick hatte.

Ich selbst bin geborene Saarländerin, so dass mich das Buch und die ausgewählten Lost places sehr interessierten. Viele der erwähnten Orte kenne ich, bei einem wohnte ich sogar in der Nähe, spielte als Kind mittags dort und mein Opa hatte dort beruflich zu tun. Die Geschichte war mir daher geläufig, wenn auch nicht mehr im Detail bekannt. Von daher fand ich es nicht nur interessant, den Jägersburger Bahnhof in diesem Buch wiederzufinden und seine Geschichte niedergeschrieben zu sehen. Erinnerungen kamen auf und obwohl ich mittlerweile bei Heidelberg lebe, zog es mich doch noch einmal zurück in die Heimat, um diesen Lost Place zu besuchen.

Das Buch ist so aufgebaut, dass man aber auch als Ortsunkundiger die Orte finden und entdecken kann – natürlich unter Einbehaltung der genannten Regeln. Zahlreiche beschriftete Bilder geben einen, wie ich finde, stimmigen Eindruck des Ortes. Der Text dazu gliedert sich zunächst in einer Einleitung mit einer Weg- und Anfahrtsbeschreibung und den anschließenden Informationen zum Ort auf. Eine Karte im Vorsatz gibt einen guten Überblick, wo sich die Lost places befinden. Die Orte wurden nach zeitlich sortiert.

Der Autor ist dabei nicht ausschweifend oder verliert sich in Details. Er fasst prägnant die wesentlichen Knackpunkte des Ortes zusammen, gibt Einblicke in die Geschichte und wagt auch manches Mal einen Blick in die Zukunft. Die Texte sind leicht zu lesen, verständlich und einige Male mit einem Augenzwinkern versehen. Mir hat diese Art des Schreibens sehr zugesagt, da die Texte dadurch recht lebendig wirken und einen guten Kontrast zu den eher düsteren Orten bilden.

Gedanklich habe ich jetzt schon wieder viele geheimnisvolle, verlassene und unheimliche Orte im Saarland neu besucht, an einigen war ich jetzt auch schon wieder plastisch gewesen. Ich bin sicher, dass sich weitere Orte anschließen, sobald es möglich ist.

Fazit:
Das Saarland ist nicht mehr schwarz-rotglühend, es ist grün. Jedoch hat es viele dunklen Flecken, die interessante, mysteriöse und wunderliche Geschichten in sich bergen, bei denen es sich lohnt, einmal näher hinzuschauen.

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Veröffentlicht am 18.11.2021

Wunschfee? Chaos-Fee!

Maxi von Phlip (1). Vorsicht, Wunschfee!
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Paulas Vater hat einen eigenen Trödelladen, mit dem er sich einen Traum erfüllt hat. Immer wieder kommt neue alte Ware bei ihm an und Paula hilft ihm nach der Schule, diese zu sichten und einzusortieren. ...

Paulas Vater hat einen eigenen Trödelladen, mit dem er sich einen Traum erfüllt hat. Immer wieder kommt neue alte Ware bei ihm an und Paula hilft ihm nach der Schule, diese zu sichten und einzusortieren. Doch bei einer Lieferung ist eine alte grüne Flasche dabei. Wollte da jemand einfach sein Leergut entsorgen? Doch halt – hat sich da nicht gerade etwas in der Flasche bewegt?
Als Paula die Flasche untersucht, findet sie dort eine kleine Wunschfee, die zur Flaschenfee degradiert wurde. Jetzt muss sie gute Taten für ihren Menschen vollbringen, damit sie wieder zu einer vollwertigen Wunschfee wird.
Klingt für Paula zunächst super, doch ein Haken hat die Sache: Die Wunschfee muss von alleine draufkommen, was gut für Paula wäre und was nicht und da gehen die Meinungen der beiden doch etwas auseinander…

Das Buch ist sehr schön illustriert und regt gerade Leseanfänger zum Lesen an. Die Schrift ist groß, die Sätze einfach. Quatschwörter, die die Wunschfee gerne benutzt, sind farblich hervorgehoben und können gleich erkannt werden. Die Geschichte ist zauberhaft, witzig und ermutigend.

Paula ist ein durchschnittliches Mädchen, das zur Schule geht und mit ihrem Vater zusammenwohnt. Die kleine Wunschfee kommt ihr zuerst wie gerufen, aber da die Vorstellungen davon, was eine gute Tat ist, weit auseinander liegen, sind witzige und peinliche Situationen regelrecht vorprogrammiert. Die kleine Wunschfee mit ihren Rollschuhen, dem kunterbunten Aussehen und den wilden roten Haaren zauberte nicht nur ein Lächeln bei meiner kleinen Tochter auf die Lippen. Auch mich konnte sie begeistern.

Paula entwickelt sich im Laufe des Buches, was uns sehr gut gefallen hat. Dass das Buch auf mehrere Bände ausgelegt ist, war uns schnell klar, immerhin hat die Wunschfee einige Probleme, die richtige gute Tat zu finden, so dass sie noch recht lange bei Paula bleiben muss.

Aber das ist nicht schlimm, denn so können wir uns schon auf das nächste Abenteuer mit Paula und der kleinen Wunschfee Maximeralda Feodora Dilara Nima von Philp freuen.

Fazit:
Ein turbulenter Einstieg in eine zauberhafte Reihe von der Autorin der Duftapotheke. Nicht nur Leseanfänger werden ihren Spaß mit dem Buch haben, auch erwachsene Leser können dem Zauber von Maxi und Paula nur schwer widerstehen.

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