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Veröffentlicht am 16.03.2021

Entenrennen im Neckar

Schachmatt für den Entenkönig (Badebuch)
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Es geht wieder los … das alljährlich Badeenten-Rennen steht in den Startlöchern. Wer wird gewinnen und das hoch dotierte Preisgeld kassieren? Die Entchen legen los und auch wenn sie manchmal noch so skurril ...

Es geht wieder los … das alljährlich Badeenten-Rennen steht in den Startlöchern. Wer wird gewinnen und das hoch dotierte Preisgeld kassieren? Die Entchen legen los und auch wenn sie manchmal noch so skurril sind, treiben sie doch standhaft ihrem Ziel entgegen. Und doch hat einer der Teilnehmer den Verdacht, dass es bei diesen Rennen nicht mit rechten Dingen zugeht. Er begib sich auf die Suche, die leider kein gutes En(t)de nehmen wird …

Claudia Schmid ist bekannt für ihre Bücher mit Kurzgeschichten um die beiden Protagonisten Edelgard und Norbert. Aber sie schreibt auch viele andere Kurzgeschichten, die so gar nichts mit den beiden genannten Figuren zu tun haben. Diese ist eine davon. Angesiedelt im schönen Heidelberg, war es für mich wieder ein Heimspiel. Entenrennen gibt es schon lange hier auf dem Neckar, so dass mir die beschriebene Szene bekannt vorkam. Dass es dabei allerdings nicht mit rechten Dingen zugehen könnte, ist hoffentlich der Fantasie der Autorin entsprungen. Fakt ist, bei der Geschichte handelt es sich um eine Kurzgeschichte mit lokalem Flair und einer Besonderheit.
Diese Kurzgeschichte ist als Wannenbuch im Edition Wannenbuch – das wasserfeste Buch erschienen. Das Besondere bei den Wannenbüchern ist, dass man diese Bücher, deren Lesezeit rund 15 Minuten beträgt, getrost mit in die Badewanne nehmen darf. Sie sind nämlich wasserfest.

Und genau dort habe ich es auch gelesen. In der Wanne, mit Badeenten, die allerdings nicht um die Wette schwimmen mussten. Aber natürlich kann man das Buch auf dem trocknen lesen, sollte man gerade keine Badewanne zur Hand haben.
Ich mag diese kleinen Büchlein, die man mit in die Wanne nehmen kann und bei denen man keine Angst haben muss, dass sie Schaden erleiden, sollten sie einmal nass werden. Die Geschichten haben genau die richtige Länge und sollte ich einmal länger baden wollen, kommt einfach das nächste Buch zum Zuge. Auch als kleines Mitbringsel oder Geschenk sind sie wunderbar geeignet.

Fazit:
Eine tolle Kurzgeschichte einer regionalen Autorin, die man entspannt bei einem Vollbad ohne Sorge genießen kann.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Wer ist der stärkere?

Wenn zwei sich streiten
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Seit jeher treibt Kinder die Frage um, wer ist stärker? Ein Löwe oder ein Tiger. Auch die beiden Tiere stellen sich diese Frage, können sie aber auch nicht beantworten, denn wann trifft ein Tiger schon ...

Seit jeher treibt Kinder die Frage um, wer ist stärker? Ein Löwe oder ein Tiger. Auch die beiden Tiere stellen sich diese Frage, können sie aber auch nicht beantworten, denn wann trifft ein Tiger schon mal auf einen Löwen?

Und doch möchten beide diese Frage endlich klären und machen sich auf den zum jeweils anderen. In der Mitte treffen sie sich und schon kann der Wettstreit beginnen…

Das Buch widmet sich einer Frage, mit der Kinder irgendwann vor einem stehen und die man dann als Erwachsener beantworten soll. Aber welche Antwort ist die richtige? Gibt es überhaupt eine? In der Natur treffen sich beide Tiere nicht. Wie kann man das also herausfinden?

Die Autorin Britta Sabbag lässt zu diesem Zweck die beiden Tiere aufeinandertreffen. In aberwitzigen Wettbewerben versuchen Tiger und Löwe herauszufinden, wer von ihnen der Stärkere ist. Unterstützt wird der Text von tollen Illustrationen von Igor Lange. Text und Illustration passen perfekt zueinander, so dass das Kind die Szene gleich wiedererkennt und sogar selbst den nächsten Wettstreit beschreiben kann.

Das Buch ist ein sehr schönes Vorlesebuch, mit kurzen einfachen Sätzen und einem Wiederholungssatz, der schnell mitgesprochen wird. Das Buch wird für Kinder ab 3 Jahren empfohlen, was ich bestätigen kann. Aber auch 5jährige haben noch Spaß mit er Geschichte. So hat sich meine 5jährige Tochter gleich in die Geschichte verliebt. Die Illustrationen sind nicht ganz unschuldig daran. Oft zeigt sie gerade diese ihren Kuscheltieren oder Puppen, weißt auf Details hin und erzählt ihnen die Geschichte anhand der Bilder, ehe sie sie wieder von mir oder ihrer großen Schwester vorgelesen bekommen möchte.


Fazit:

Eine sehr schöne Vorlesegeschichte, die sich endlich mal der Frage stellt, wer ist der Stärke – Löwe oder Tiger? Oder doch ein ganz anderes Tier?

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Frankfurts dunkle Seiten

Vergessene Gräber
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Frankfurt wird von grausamen Morden erschüttert. Junge Menschen, die mitten im Leben stehen und frei von Sorgen sind, werden auf brutale und grausame Weise ermordet. Der Mörder scheint keinem Schema zu ...

Frankfurt wird von grausamen Morden erschüttert. Junge Menschen, die mitten im Leben stehen und frei von Sorgen sind, werden auf brutale und grausame Weise ermordet. Der Mörder scheint keinem Schema zu folgen. Mara Billinsky und ihr Partner Jan Rosen stehen vor einem Rätsel. Was verbindet die Ermordeten? Was ist das Motiv? Neid auf das sorgenfreie Leben der jungen Menschen?

Die Ermittlungen führen die beiden Kriminalkommissare zu einer ehemaligen russischen Balletttänzerin. Irgendetwas scheint sie zu wissen und zu verbergen. Nur was? Und vor wem hat die Profitänzerin so große Angst?

Ungeahnt erhält Mara Unterstützung von ihrem Vater, während Jan Rosen ganz andere Dinge im Kopf hat und nicht recht bei der Sache zu sein scheint.

Der mittlerweile 5. Fall mit Mara Billinsky lässt den Leser wieder in Frankfurt am Main abtauchen. Leo Born nahm mich mit durch Gassen von Frankfurt, die ich nicht kenne und auch keinen gesteigerten Wert darauflege, aber auch mit an Orte, die mir wohlbekannt sind und ich gerne mal besuche, sollte ich in Frankfurt weilen.

Doch auch ohne Ortskenntnisse kommt man mit der Geschichte zurecht. Der Autor nimmt einen an die Hand und zeigt dem Leser das Frankfurt von Mara Billinsky. Die Vorkenntnis der vorangegangenen Bände ist hilfreich im Hinblick auf zwischenmenschliche Beziehungen, jedoch ist sie für den eigentlichen Fall unerheblich. Der Fall ist in sich abgeschlossen.

Mara taucht wieder in die Tiefen Frankfurts ein und versucht, die ganzen Hotspots, Morde und Personen zusammenzufügen. Ihr Gefühl sagt ihr, dass alles irgendwie zusammenhängt, aber sie sieht den gemeinsamen Nenner noch nicht. Auch der Leser ist in diesem Dilemma und versucht selbst, dem Täter auf die Schliche zu kommen.

Das Tempo in dem Buch ist rasant und kleine Cliffhanger, bedingt durch Perspektivenwechsel hielten mich in Atem. Da kamen die kleine Zwischenschübe, in denen man den Gedanken und Überlegungen der Protagonisten folgen konnte, sehr gelegen, um ein wenig Atem schöpfen zu können.

Leo Born versteht es, einen rasanten Thriller zu schreiben, ohne seine Leser dabei atemlos zurückzulassen. Auch schafft er es, brutale und blutige Morde zu beschreiben, ohne dass das Blut gleich aus den Seiten tropft und es einen zu sehr abstößt, dass selbst weniger eingefleischten Lesern der Spaß am Weiterlesen genommen wird.

Fazit:
Spannend, rasant und leider viel zu schnell gelesen stellt das Buch für mich einen sehr gelungenen Auftakt zum Lesejahr 2021 dar. Ich freue mich schon jetzt auf das Wiedersehen mit Mara Billinsky und ihrem Partner Jan Rosen und hoffe doch sehr, dass es bald weiter gehen wird, denn Frankfurt bietet gewiss noch weiteren dunklen Gestalten Unterschlupf…

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Große Träume in der weißen Stadt am Meer

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang
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Heiligendamm 1912: Die junge Elisabeth zieht mit ihrer Familie von Berlin in den beschaulichen Ort Heiligendamm. Hier hat sich der Vater ein Hotel gebaut, welches er gemeinsam mit seinem zweiten Sohn Paul ...

Heiligendamm 1912: Die junge Elisabeth zieht mit ihrer Familie von Berlin in den beschaulichen Ort Heiligendamm. Hier hat sich der Vater ein Hotel gebaut, welches er gemeinsam mit seinem zweiten Sohn Paul führen und zum ersten Hotel am Platz machen will. Doch die Zeiten sind schwer und nicht zuletzt ist die Konkurrenz hart und spielt mit vielen unfairen Mitteln.

In dieser schweren Zeit tut sich ausgerechnet Elisabeth mit ihrem kaufmännischen Gespür hervor, sehr zum Verdruss der Mutter, die Elisabeth lieber wohlsituiert unter der Haube sehen würde. Als die Situation immer schlimmer wird, müssen die Kuhlmanns ausgerechnet den Emporkömmling Julius Falkenhayn um Hilfe bitten. Doch kann das gut gehen? Ist Falkenhayn ein rechtschaffener Mann und ehrlich gegenüber der Familie Kuhlmann?

Der erste Band der Heiligendamm-Saga entführte mich ins schöne Heiligendamm zum Hotel der Familie Kuhlmann. Vater Kuhlmann hat sich hier einen Traum erfüllt und ein eigenes Hotel gebaut, welches er zusammen mit seinem zweiten Sohn führen möchte. Doch Paul ist eher sensibel und möchte sich mehr der Musik verschreiben als dem Hotelgewerbe.

Die Autorin Michael Grünig beschreibt nicht nur das Familienleben und das Leben im Hotel sehr bildhaft und plastisch, auch die Protagonisten kommen bei ihr zu Wort, egal ob es sich um ein Mitglied der Familie Kuhlmann handelt oder um ein Einfaches Stubenmädchen. Nach und nach wuchsen mir alle ans Herz und ich fing schnell an, mich im Hotel wohlzufühlen.

Als die ersten Probleme auftauchten, war ich selbst irgendwie betroffen und wollte um das Hotel kämpfen. In einem Lesesog gefangen, hoffte, bangte, liebte, kämpfte und litt mit Elisabeth und der Familie Kuhlmann mit.
Das Ende ist offen und voller Bangen, der Cliffhanger ist enorm und man sehnt sich den zweiten Teil herbei.
Ich konnte mich nur schwer von Familie Kuhlmann lösen, noch immer bin ich gedanklich im Palais Heiligendamm verankert und warte nun, dass die Geschichte bald weiter geh und offene Fragen geklärt werden.

Fazit:
Ein wundervolles Buch, das mich nach Heiligendamm und mitten ins Hotelgewerbe zu Beginn des 20. Jahrhunderts entführte. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung und freue mich schon sehr auf das Wiedersehen mit der Familie Kuhlmann im Palais Heiligendamm.

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Wie war das damals?

Von wegen Heilige Nacht!
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Alljährlich feiern Christen auf der ganzen Welt die Geburt Jesu. Doch wie kam es zu dieser Feier? Was hat sich damals tatsächlich abgespielt? Waren wirklich Engel anwesend? Seine Mutter tatsächlich eine ...

Alljährlich feiern Christen auf der ganzen Welt die Geburt Jesu. Doch wie kam es zu dieser Feier? Was hat sich damals tatsächlich abgespielt? Waren wirklich Engel anwesend? Seine Mutter tatsächlich eine Jungfrau?

Dieser und vieler weiterer Fragen geht das Autorenpaar Claudia und Simone Paganini auf den Grund. Die Vorgehensweise finde ich dabei sehr interessant. Jedes Kapitel wird mit einem Fakt und einer Frage eingeleitet, der dann im Kapitel selbst nachgegangen wird.

Beide Autoren stellen aber keineswegs nur wage Thesen auf. Sie ziehen neben der Bibel auch die geschichtlichen Fakten zu Rate, binden Lebensumstände, gesicherte Erkenntnis aus anderen Aufzeichnungen jener Zeit mit in ihre Überlegungen mit ein. Geschichten und Erzählungen wurden zu jener Zeit vor allem mündlich weitergetragen und dadurch verändert. Beide Autoren stellen sich der Aufgabe, den Kern der ursprünglichen Geschichte wenigstens ein wenig näher zu kommen.

Dabei ist das Buch keineswegs hochwissenschaftlich geschrieben, sondern sehr gut lesbar, auch für Laien. Es ist sehr interessant und hat zumindest bei mir nicht den Zauber der Weihnacht getrübt. Vielmehr würden einige Lücken geschlossen und neue Erkenntnisse gewonnen.

Das Buch lässt sich sehr gut in der, meist doch recht stressigen, Vorweihnachtszeit lesen. Immerhin sind die Kapitel überschaubar und laden dazu ein, schnell noch einer weiteren Frage auf den Grund zu gehen.

Fazit:
Ein sehr interessantes Buch, das Weihnachten, der Geburt Jesu und dem Wunder, das seinerzeit im Stall geschah auf eine ganz besondere Weise begegnet.

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