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Veröffentlicht am 13.10.2019

Freunde fürs Leben

Wunschbüro Edda - Der Oma-Sissi-Fall
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Edda hat einen ganz großen Wunsch, aber um diesen erfüllt zu bekommen, muss sie zunächst viele kleinere von anderen erfüllen. Zumindest ist dies ihre Theorie. Und daher hat Edda im Restaurant ihrer Eltern ...

Edda hat einen ganz großen Wunsch, aber um diesen erfüllt zu bekommen, muss sie zunächst viele kleinere von anderen erfüllen. Zumindest ist dies ihre Theorie. Und daher hat Edda im Restaurant ihrer Eltern eine Wunschkiste aufgestellt. Hier darf jeder seinen ganz persönlichen Wunsch hineinwerfen.
Doch als Oma Sissi einen kleinen Zettel in die Box hineinwirft, verzweifelt Edda fast. Wie soll sie nur Oma Sissis Herzenswunsch erfüllen? Immerhin möchte diese sich wieder mit ihrer besten Freundin vertragen. Aber wer ist ihre beste Freundin? Und wieso haben sie sich zertritten?
Gemeinsam mit ihrem Freund Noah macht sich Edda auf Spurensuche und erlebt dabei so manche Überraschung…

Auch im zweiten Teil von Eddas Wunschbüro geht es wieder hoch her. Nicht nur, dass man zusammen mit Edda die zerstrittene Freundin von Oma Sissi herausfinden muss, auch muss man die Differenzen zwischen den beiden irgendwie geklärt bekommen, natürlich ohne dass man zunächst weiß, worum es überhaupt geht.

Die Geschichte ist wieder sehr süß geschrieben und zeigt, wie wichtig gute Freunde sind und dass man über Unstimmigkeiten sprechen und sie nicht einfach hinnehmen soll. Nichtigkeiten schaukeln sich so unter Umständen schnell hoch und führen zu verhärteten Fronten.

Edda ist wieder ganz bei der Sache und sehr sympathisch. Meiner großen Tochter (8) gefällt sie recht gut und auch die Idee mit dem Wunschbüro findet sie sehr spannend. Natürlich wollen wir jetzt wissen, wie es mit Edda und ihrem Wunschbüro weitergehen wird. Auch wenn sich der große Herzenswunsch von Edda noch nicht erfüllt hat, hat sie doch einige kleine bereits erfüllt bekommen, ohne dies direkt zu bemerken.

Fazit:
Ein zauberhaftes Kinderbuch in kindgerechter Sprache, großer Schrift, perfekt für Leseanfänger und -muffel, mit vielen tollen farbigen Illustrationen, das nicht nur kleine, sondern auch große Leser zu begeistern weiß.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Der Schwarzwald und seine Trachten

Totentracht
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Marie Kaltenbachs Einstieg als Kommissarin in ihrer Heimat beginnt er holprig. Nicht nur, dass sie bei einem Verkehrsunfall, bei dem ein Reh zu Schaden kam, eine unangenehme Begegnung mit einem Waldschrat ...

Marie Kaltenbachs Einstieg als Kommissarin in ihrer Heimat beginnt er holprig. Nicht nur, dass sie bei einem Verkehrsunfall, bei dem ein Reh zu Schaden kam, eine unangenehme Begegnung mit einem Waldschrat hatte, auch stellt sich dieser Waldschrat im Nachgang als ihr Kollege Karl-Heinz Winterhalter heraus.

Dass die Beziehung zwischen den beiden von Anfang an mehr als angespannt ist, liegt auf der Hand. Dennoch müssen die beiden als Team funktionieren, immerhin gibt es gleich einen Toten. Ein Mann wurde in Frauentracht ermordet in einer Gruft aufgefunden. Wer ist der Tote und warum trägt er diese seltsame Tracht?

Winterhalter trifft diese Tat in einer anderen Weise. Sein Sohn ist einer der jungen Leute, die den Toten gefunden haben. Und damit nicht genug, auch daheim hängt scheinbar der Haussegen recht schief. Winterhalter weiß nicht wirklich, wo er zuerst tätig werden muss …

Für mich war es das erste Buch mit Karl-Heinz Winterhalter und Marie Kaltenbach. Dennoch fand ich schnell den Einstieg und mich auch gleich zurecht. Die örtlichen Gegebenheiten sind mir aus diversen Urlauben bekannt und so konnte ich den beiden Kommissaren sehr gut über die Schulter blicken und ihre Wege durch den schönen Schwarzwald verfolgen.

Marie war mir auf der einen Seite sympathisch, verwirrte mich aber auch so manches Mal mit ihren Reaktionen und Einstellungen. So ist sie zum einen eine überzeugte Vegetarierin, hat aber kein Problem damit, auch mal Fleisch zu essen.

Der Krimi ist spannend geschrieben und hat ein schönes Tempo. Zeitgleich wird man als Leser auch sehr schön durch Situationskomik unterhalten. Vor allem, als Winterhalter aus Versehen in eine Eheberatungstherapie hineinplatz und sich daraus weitere Verwechslungen ergeben.

Als Leserin habe ich zum einen ermittelt, mir aber auch manchmal vor Lachen den Bauch gehalten. Es ist ein schöner Krimi, der unblutig daherkommt, dafür unterhält und einen natürlich auch fordert.

Fazit:
Auch wenn ich die Reihe bisher noch nicht kannte und dieses Buch für mich einen Quereinstieg darstellte, kann ich sagen, dass ich nicht nur sehr gut damit zurechtkam, sondern beim Lesen auch eine Menge Spaß, Unterhaltung und Spannung hatte.

Veröffentlicht am 10.10.2019

War es wirklich Selbstmord?

Rosebank Rock
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Die Privatermittlerin Rowan Lockhart wird nach dem Selbstmord von Rockstar Jason Sempiternal mit dem Auffinden seiner Memoiren beauftragt. Sein Verleger wartet ungeduldig auf das Manuskript, das der Rockstar ...

Die Privatermittlerin Rowan Lockhart wird nach dem Selbstmord von Rockstar Jason Sempiternal mit dem Auffinden seiner Memoiren beauftragt. Sein Verleger wartet ungeduldig auf das Manuskript, das der Rockstar ihm vor seinem Tod versprochen hat. Angeblich wäre es fertig und doch ist es unauffindbar. Wo steckt das Werk? Und wieso hat sich Jason Sempiternal umgebracht?

Jasons Freundin Murron hat dagegen eine ganz andere Meinung dazu. Ihrer Meinung nach wurde Jason ermordet, doch wieso deutet alles auf einen Selbstmord hin? Gibt es etwa doch das perfekte Verbrechen oder täuscht sich Murron? Als schließlich Murron ermordet wird, zieht sich die Schlinge langsam zu und Rowan muss einen ganz anderen Ermittlungsansatz wagen.

Ich kannte die Bücher mit der Privatermittlerin und Großmeisterin der Togakure-ryu Kampfkunst Rowan Lockhardt bisher noch nicht. Dennoch fand ich schnell in die Geschichte rein. Die Autorin Mara Laue gibt dem Leser wichtige Fakten aus den Vorgängerbänden, gerade auch in Bezug auf Rowans Leben im Fließtext mit. So war es für mich kein Problem, die privaten und persönlichen Zusammenhänge zu verstehen und Rowan plastischer werden zu lassen.

Der Fall ist sehr verzwickt. Ein Selbstmord, der vielleicht keiner ist, ein perfektes Verbrechen, sofern es eines war… was stimmt nun? Rowan ist sehr akribisch in ihrer Art, dabei dennoch sympathisch und menschlich. Immer wieder versucht sie neue Ansatzpunkte, stellt ihre Ergebnisse selbst in Frage und bildet mit Inspector Bill Wallace, ihrem Sandkastenfreund, eine eingespielte Einheit. Kleine Neckereien mit seinem Chef Rose lockern den Text etwas humorvoll auf. Und dennoch bleibt die Spannung kontinuierlich hoch.

Aber die Autorin lässt den Krimi zu einem Cosy Crime werden. So nahm sie mich mit nach Edinburgh, zeigte mir den Heimatort von Jason, lies mich mit Rowan auf Spurensuche gehen und dabei die Schönheit des Landes entdecken. Auch Whiskyliebhaber dürften ihre Freude an dem Buch haben. Immerhin schätzt Rowan dieses Getränk sehr und selbst Jason durfte zu Letzt einen guten Tropfen genießen.

Sprachlich ausgefeilt und fesselnd, fand ich in diesem Buch einen spannenden und verzwickten Krimi, der mich forderte und bei dem ich zusammen mit Rowan auf Ermittlungen ging. Leider war es wohl der letzte Teil der Rowan Lockhart Reihe, zumindest wenn man dem Nachwort der Autorin Glauben schenken darf. Aber, es gibt wohl noch Hoffnung, da sie Rowan wohl in weiteren Romanen eine Nebenrolle zuweisen möchte. Darauf freue ich mich jetzt schon.

Fazit:
Spannend, abenteuerlich und verzwickt, nahm mich Mara Laue mit nach Edinburgh und zeigte mir nicht nur die Schönheit des Landes, sondern auch, dass manches nicht so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Die Abenteuer des kleinen Schokobarts

Der kleine Seeräuber Schokobart
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Der kleine Seeräuber Schokobart trinkt am liebsten Kakao. Wenn er ihn leer hat, hat er einen Schokobart. Daher sein Name. Eigentlich steht Schokobart wie jeden tag an Deck seines Schiffes, genießt seinen ...

Der kleine Seeräuber Schokobart trinkt am liebsten Kakao. Wenn er ihn leer hat, hat er einen Schokobart. Daher sein Name. Eigentlich steht Schokobart wie jeden tag an Deck seines Schiffes, genießt seinen Kakao und blickt aufs Meer hinaus. Doch diesen Morgen entdeckt er eine Flaschenpost. In der Flasche findet er keine Nachricht, sondern eine Schatzkarte. Und da er eh gerade Lust auf eine Schatzsuche hat, segelt er los.

Jörg Schröder hat dieses Kinderbuch zusammen mit seinem Sohn Matti geschrieben. Das merkt man recht schnell auf den ersten Seiten, denn da verwandelt sich Matti in den kleinen Seeräuber Schokobart. Das Buch kann schon für Kinder ab 2 Jahre interessant sein. Aber auch Vierjährige haben ihren Spaß damit. Meine jüngste Tochter ist vier und sie hat das Buch schnell für sich entdeckt. Die Zeichnungen sind einfach gehalten, zeigen aber alles Wesentliche auf kindgerechte Art. Die Kinder kommen sehr gut mit den Illustrationen zurecht.

Auch der Text ist recht einfach und kindgerecht verfasst. Die Geschichte selbst ist für einen Erwachsenen absurd und völlig überzogen. Doch Kinder lieben sie. Für Kinder muss es auch diesen Stil haben. Meine Tochter war schon bald mit Seeräuber Schokobart auf Abenteuerreise gegangen. Eine Seeschlange, die zuerst gefährlich schien, entpuppt sich dann als gemüseliebende Seeungeheuer.

Auch der Wirbelsturm macht ganz ulkige Sachen und der eigentliche Schatz besteht nicht etwas aus Gold und Juwelen, sondern aus … aber, lasst Euch da überraschen. Meiner Tochter hat er jedenfalls sehr gut gefallen.

Im Anhang zum Buch findet man noch einige Seiten zum Ausmalen und wem diese nicht genügen, der kann auf der Seite des Autors noch weitere Malseiten herunterladen.

Fazit:
Ein tolles Buch für kleine Kinder, die ihre ersten Abenteuer erleben wollen. Zeitgleich auch ein gutes Erstlesebuch, das das ältere Geschwisterkind dem jüngeren mit Freude vorliest. Zumindest war dies bei uns der Fall.

Veröffentlicht am 29.09.2019

"Wenn die Liebe mehr wert ist, als Gold es je sein kann."

Die Farbe des Goldes
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Im Jahr 1605 lebt die 17jährige Elisabeth unter bescheidenen Verhältnissen in Württemberg. Das Familienleben ist anstrengend und so sehnt sich Elisabeth nach einem anderen Leben. Als ihre Freundin Johanna ...

Im Jahr 1605 lebt die 17jährige Elisabeth unter bescheidenen Verhältnissen in Württemberg. Das Familienleben ist anstrengend und so sehnt sich Elisabeth nach einem anderen Leben. Als ihre Freundin Johanna heiratet, erkennt sie, was noch auf sie wartet. Aber will sie das wirklich?
Als Elisabeth dem charismatischen Frédéric begegnet, scheint sie am Ziel ihrer Wünsche zu sein. Immerhin stammt Frédéric aus besseren Verhältnissen und zwischen ihnen herrscht wohl Zuneigung und gegenseitige Liebe. Bis Elisabeth unerwartet schwanger wird.
Plötzlich findet sich Elisabeth in einem Freudenhaus wieder. Zunächst muss sie dort nicht arbeiten, aber in der dunklen Zelle ihr Kind bekommen …? Elisabeth hofft auf Rettung, aber kann diese in Form des Alchemisten Johannes Keilholz kommen?

Die Geschichte beginnt eher ruhig und ich konnte mich als Leser zunächst mit Elisabeth und den damals vorherrschenden Lebensbedingungen einer kleinen Dorfgemeinschaft bekannt machen. Die Autorin Deana Zinßmeister hat auch hier wieder hervorragend recherchiert und die Geschichte nicht nur im Raum Württemberg, Stuttgart und Mömpelgard (Montbéliard) angesiedelt.

Elisabeth ist ein junges, leicht naives Ding, die jedoch schon einige Vorstellungen von ihrem künftigen Leben hat. Als Leser durfte ich jedoch nicht nur Elisabeth, sondern auch andere Protagonisten verfolgen. Der Perspektivenwechsel lockert die Geschichte zum einen etwas auf, zum anderen trug er zur Spannung bei. Immerhin endeten viele dieser Wechsel mit Cliffhanger, die es mir schwer machten, das Buch zur Seite zu legen.

Wie auch Elisabeth, hat auch der Leser keine Ruhe und hofft und bangt, dass alles gut für Elisabeth enden wird.

Fazit:
Wieder ein sehr gut recherchierter und spannender Roman von Deana Zinßmeister, der mich ins 17. Jahrhundert entführte und am Leben von Elisabeth für eine kleine Weile teilhaben ließ.