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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2018

No time to lose!

Hello Life - Goodbye Hamsterrad
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Das Büchlein beginnt mit einer Geschichte über einen jungen Mann, der ein ganz komisches Bauchgefühl hatte, das irgendwie keiner nachvollziehen konnte. Ärzte fanden nichts körperliches, also musste es ...

Das Büchlein beginnt mit einer Geschichte über einen jungen Mann, der ein ganz komisches Bauchgefühl hatte, das irgendwie keiner nachvollziehen konnte. Ärzte fanden nichts körperliches, also musste es eine andere Ursache haben. Und begann der junge Mann, sein Leben zu hinterfragen.

Ben Springer ist ehemaliger Werbetexter und berichtet in diesem Buch von seinen eigenen Erfahrungen. Wie er plötzlich zu jenem Mann mit dem Bauchgefühl wurde, wieso und was er dagegen unternommen.

Keine Frage, der Autor stellt auf diesen wenigen Seiten viele prägnante Fragen, die mir selbst auch schon das eine oder andere Mal durch den Kopf geschossen sind. Fragen, die bewegen, aber auch irgendwann wohl einen Umbruch, einen Ausstieg aus dem „Hamsterrad“ hervorrufen können.

Wer sich mit der Thematik befasst, dem wird das Buch gewiss eine gute Stütze sein. Anderen dagegen viele Anreize zum Nachdenken und Überlegen geben. Der Autor hat sich jedenfalls viel Mühe gegeben und sich zahlreicher Metaphern und anschaulicher Sprache bedient, um seine Botschaft zwischen zwei Buchdeckel zu packen.

Fazit:
Ob nun für einen selbst oder als Geschenk, das Buch ist einen Blick ins Innere Wert und vielleicht verändert sich bei einem selbst die Sicht auf eine ganz neue Weise.

Veröffentlicht am 20.09.2018

Was ist die Zeit?

Die kleine Hummel Bommel und die Zeit
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Gespannt wartet die kleine Hummel Bommel auf Oma Hummel. Doch der Bummelzug hat Verspätung. Schon bald wird der kleinen Hummel das Warten lang und sie versucht herauszufinden, warum die Zeit manchmal ...

Gespannt wartet die kleine Hummel Bommel auf Oma Hummel. Doch der Bummelzug hat Verspätung. Schon bald wird der kleinen Hummel das Warten lang und sie versucht herauszufinden, warum die Zeit manchmal schnell und dann wiederum langsam vergeht.

Als sie schließlich die Eintagsfliege Einstein trifft, wird ihr so manches klarer …

Die kleine Hummel Bommel hat schon einige Abenteuer erlebt und sich mit Fragen und Problemen beschäftigt, die nicht nur kleine Hummeln, sondern auch kleine Menschenkinder beschäftigen.

Mit zauberhaften und detaillierten Illustrationen versucht das Trio aus Britta Sabbag, Maite Kelly, und Joëlle Tourlonias in kindgerechter Sprache, dem Mysterium Zeit auf den Grund zu gehen. Einfach, nachvollziehbar und dabei doch spannend kommt die kleine Hummel Bommel immer einen Schritt weiter voran. Unterbrochen wird die Suche nur durch die Begegnung mit der Eintagsfliege Einstein, der Maite Kelly ein neues Lied auf die Lippen legt.

Für Kinder ist dieses Buch nicht zuletzt dank der schönen und ansprechenden Illustrationen interessant. Auch der Text bewegt sie und sie überlegen je nach Alter sogar mit. Meine 3jährige Tochter fand das Buch vor allem wegen der Hummel toll, meine große Tochter (7) dagegen hat sich ihre eigenen Gedanken zur Thematik gemacht und diese dann mit mir diskutiert.

Fazit:
Sehr ansprechend, sowohl im Text, der Thematik, den Illustrationen und dem neuen Lied von Maite Kelly. Wir sind jetzt schon gespannt auf das nächste Buch und das neue Abenteuer von Hummel Bommel.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Drachen gibt es nicht .. oder etwa doch?

Die geheime Drachenschule
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Henry kann es nicht fassen, eben war er noch zweimaliger Torschützenkönig auf dem Weg zum dritten Titel und schon bekommt er Besuch von einem bislang unbekannten Cousin. Doch damit nicht genug, besagter ...

Henry kann es nicht fassen, eben war er noch zweimaliger Torschützenkönig auf dem Weg zum dritten Titel und schon bekommt er Besuch von einem bislang unbekannten Cousin. Doch damit nicht genug, besagter Cousin möchte ihn abholen und zu den Sieben Feuer bringen. Aber ist das nicht eine Mär?

Zusammen mit fünf anderen Kindern in Henrys Alter ist er schon kurz darauf auf dem Weg zu einer geheimnisvollen Insel. Hier soll er zum Drachenreiter ausgebildet werden. Aber Drachen gibt es doch gar nicht. Oder etwa doch?


Henry ist ein elfjähriger Junge, für den Fußball an höchster Stelle steht. Nicht nur ist er Kapitän seiner Mannschaft, auch ist er der Torschützenkönig, der immer darauf hofft, eines Tages mal entdeckt zu werden. Als er dann plötzlich zum Drachenreiter auserwählt wurde, passt das so gar nicht in seinen Plan und dennoch hat die Idee etwas Faszinierendes an sich. Nur sein Drache scheint nicht davon überzeugt zu sein und so versucht Henry alles, um das Band zu seinem Drachen doch noch knüpfen zu können.

Auch wenn das Buch für Kinder zwischen 9 und 11 Jahren gedacht ist, kann ein erwachsener Leser es sehr gut lesen. Es ist spannend geschrieben mit viel Situationskomik und Abenteuerlust. Henry ist ein typischer 11jähriger, der meint, die Welt habe auf ihn gewartet, aber er muss auch etwas dafür tun. Seine neuen Mitschüler sind sehr unterschiedlich, aber so plastisch gezeichnet, dass man sie sehr gut auseinander halten kann.

Das Buch verfügt über einige s/w-Illustrationen, die den Text sehr gut ergänzen. Am besten hat mir aber „Die kleine Drachenkunde“ von William Mayweed gefallen, die sich im Mittelteil des Buches befindet. Hier werden alle Drachenarten kurz mit Skizze vorgestellt. Neben einem Steckbrief, erhält man zudem noch Informationen über den Körperbau, die Wesenszüge und besondere Fähigkeiten. Das machte es für mich einfacher, mir die ganzen verschiedenen Drachenarten besser vorstellen zu können.

Die Geschichte ist spannend und man gerät in einen richtigen Lesesog. Ich hoffe sehr auf eine baldige Fortsetzung, denn die Geschichte von Henry und seinem Drachen ist noch lange nicht erzählt, sondern hat quasi gerade erst angefangen.

Fazit:
Ich bin sehr gespannt auf eine Fortsetzung. Der Auftakt ist jedenfalls gelungen, spannend, abenteuerlich mit einem Rätsel, bei dem neben Freundschaft und Teamgeist auch Werte wie vertrauen, Selbstvertrauen und Zusammenhalt gefragt sind.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Wo Magie auf Realität trifft

Das Flüstern des Waldes (Die Keloria-Saga 1)
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Parallel zur Menschenwelt existiert eine wundersame und geheimnisvolle Welt, voll mit magischen Geschöpfen, Farben und Emotionen. Um die Menschenwelt an dieser Pracht ein wenig teilhaben zu lassen, öffnet ...

Parallel zur Menschenwelt existiert eine wundersame und geheimnisvolle Welt, voll mit magischen Geschöpfen, Farben und Emotionen. Um die Menschenwelt an dieser Pracht ein wenig teilhaben zu lassen, öffnet sich jeden Abend ein magisches Tor. Ein Wächter bewacht das Tor, um zu verhindern dass Menschen in diese Welt eindringen oder Fabelwesen diese verlassen können.

Doch eines Abends entkommt ein Einhorn in die Menschenwelt und der Wächter sieht sich gezwungen, es wieder einzufangen. Seine Überraschung könnte nicht größer sein, als er auf das Menschenmädchen Jessi trifft. Denn sie hat das Einhorn nicht nur gesehen, sondern es auch gleich als ein Einhorn erkannt…

Zwei Autorinnen, ein Buch. Das kann funktionieren, wie man an diesem Werk sieht. Schon nach wenigen Zeilen war ich gefangen in der Welt von Keloria und unserer Welt. Alles wirkte recht plastisch und farbenprächtig, so dass das Kopfkino wunderbar funktionierte.

Die Geschichte ist spannend, abenteuerlich, humorvoll, aber auch ein wenig nachdenklich und traurig. Jessi erlebt nicht nur die wundervollen und humorvollen Seiten von Keloria, sondern leider auch Kampf und Blut vergießen.

Fazit:
Dennoch war es ein wundervoller Ausflug in eine fantastische Welt, der nicht nur Fans von Urban Fantasy begeistern dürfte.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Liebe in schweren Zeiten

Der Gutshof im Alten Land
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Altes Land, 1920: Finja von Voss kämpft darum, den elterlichen Gutshof nach dem großen Krieg am Laufen zu halten. Ihr Vater liegt schwer krank darnieder, ihre Mutter ist mit seiner Pflege beschäftigt. ...

Altes Land, 1920: Finja von Voss kämpft darum, den elterlichen Gutshof nach dem großen Krieg am Laufen zu halten. Ihr Vater liegt schwer krank darnieder, ihre Mutter ist mit seiner Pflege beschäftigt. Von ihren beiden Brüdern fehlt jede Spur. Der eine ist im Krieg verschollen, der andere nach Amerika ausgewandert und sie haben nichts mehr von ihm gehört. Ob beide noch leben ist fraglich.

Doch Finja gibt nicht auf und tut, was sie kann, um einer ungewollten Ehe mit ihrem verhassten Vettern Roland Lüdersen zu entgehen. Als plötzlich ein junger Mann auf der Schwelle steht, der Finjas im Krieg verschollenen Bruder Lennart zum Verwechseln ähnlich sieht, beginnt die ganze Familie wieder zu hoffen.

Kann Clemens Curtis den eigentlichen Erben ersetzen und so das Gut retten? Warum sieht er Lennart so ähnlich?

Durch die Vorgeschichte, die ich bereits gelesen hatte, fiel mir der Einstieg in dieses Buch sehr leicht. Ich kannte die meisten Protagonisten schon und war gespannt auf das Wiedersehen. Finja ist eine starke Frau, die mit allen Mitteln versucht, das elterliche Gut vor Schaden zu bewahren. Auch wenn es ihr zunächst nicht so recht ist, muss sie dann doch einsehen, dass mit dem Erscheinen von Lennarts Doppelgänger ein wenig Zeit gewonnen wird.

Micaela Jarys Schreibstil ist fesselnd und spannend, zeitgleich erzeugt er ein farbenprächtiges Kopfkino, so dass man die Gefühle, Stimmungen und Anspannungen der Familie von Voss und von Clemens Curtis nicht nur nachempfinden, sondern sogar spüren kann. Zeitgleich erweckt ihr Schreibstil das Alte Land von dem inneren Auge zum Leben und man taucht regelrecht in die Geschichte und die Atmosphäre ein.

Liebe, Hoffnungen, Intrigen, Geheimnisse und einiges mehr stecken in dieser Familiensaga, die hoffentlich mit diesem Buch noch nicht beendet ist. Der Schluss lässt zumindest die Hoffnung zu, dass es ein Wiedersehen im Alten Land geben könnte.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Vorgeschichte war eine gute Vorbereitung auf das Buch und erleichterte mir den Einstieg. Aber auch die Kenntnis der Vorgeschichte lässt sich das Buch sehr flüssig lesen. Die wichtigsten Informationen werden kurz angerissen.

Fazit:
Micaela Jary hat mit diesem Buch wieder einen wundervollen Roman geschaffen, der den Leser nicht nur unterhält, sondern ihn regelrecht ins Geschehen reinversetzt und mitnimmt ins Alte Land nach dem großen Krieg. Ich hoffe auf eine Fortsetzung.