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Veröffentlicht am 16.01.2022

Nichts ist, wie es scheint

Seelen unter dem Eis
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Tom Döbbe ist ein erfolgreicher verheirateter Unternehmer, dessen Leben durch die toxische Affäre mit der Studentin Amal völlig aus dem Takt gerät und in eine Katastrophe mündet.

Zurückgeworfen auf sich ...

Tom Döbbe ist ein erfolgreicher verheirateter Unternehmer, dessen Leben durch die toxische Affäre mit der Studentin Amal völlig aus dem Takt gerät und in eine Katastrophe mündet.

Zurückgeworfen auf sich selbst, in der Isolation und Trostlosigkeit des Todestrakts eines Gefängnisses, in Erwartung seines Hinrichtungstermins, gelingt es Tom, seine Vergangenheit zu reflektieren und sich selbst gegenüber endlich ehrlich zu sein.
In Rückblenden erzählt er Episoden aus Kindheit und Jugend, seiner beruflichen Laufbahn, seiner Ehe und beschreibt die unheilvollen Begegnungen mit Amal. In der Gegenwart schildert er den brutalen und erniedrigenden Gefängnisalltag hautnah. Diese Beschreibungen lesen sich äußerst authentisch und beruhen auf Recherchen der Autorin und ihren Besuchen in einem US-Staatsgefängnis.

Spannend, mit nicht vorhersehbaren Wendungen überrascht dieser leise Thriller mit seinem lebendigen, fesselnden Schreibstil, guter Charakterausarbeitung nicht nur des Protagonisten, gibt tiefe Einblicke in die Psyche eines Menschen. Er setzt sich auch mit der Todesstrafe auseinander, die den Menschenrechten widerspricht und eher Rache als Strafe ist. Auch im Nachwort beschäftigt sich Astrid Korten weiterführend mit der Todesstrafe. Die Autorin beweist wieder einmal ihre Vielseitigkeit und Ihre Fähigkeit, vielschichtige Roman zu schreiben.
Dieses Buch hat mich nicht nur sehr gut unterhalten, sondern beschäftigt mich gedanklich auch noch nach dem Lesen.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Fesselnd beschriebene und beängstigende Vision

Prototyp
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Der Elitesoldat Stefan Roth verliert bei einem Motorradunfall Arme und Beine. Aus monatelangem Koma erwacht, ist er nur allzu bereit, an einem geheimen militärischen und noch experimentellen Projekt teilzunehmen. ...

Der Elitesoldat Stefan Roth verliert bei einem Motorradunfall Arme und Beine. Aus monatelangem Koma erwacht, ist er nur allzu bereit, an einem geheimen militärischen und noch experimentellen Projekt teilzunehmen. Er bekommt als Erster neuartige Hightech-Neuroprothesen, die menschlichen Gliedmaßen in vielem weit überlegen sind.
Fasziniert habe ich mich mit dem sympathischen Protagonisten an seinen raschen Fortschritten gefreut und später beim Auftreten der ersten Schwierigkeiten mitgelitten und trotz beklemmender Ahnungen gehofft, dass für Stefan doch am Ende alles gut wird.

Das Coverdesign ist sehr gelungen, der fotorealistische mechanische Arm, der in einen künstlichen Unterarm übergeht und dann in eine echt wirkende menschliche Hand, ist Schauer erregend.
Matthias Clostermann weiß, wovon er schreibt, er arbeitet u.a. im Robotik-Bereich. Er kann technisches Wissen sehr gut verständlich vermitteln, wobei der Übergang von durchaus Möglichem zu Science Fiction für mich nicht festzumachen ist. Wer weiß, was bereits alles im Geheimen geschieht...

Der Schreibstil ist lebendig und bildhaft, sehr angenehm zu lesen, und alle Charaktere und auch Schauplätze sind authentisch und glaubhaft beschrieben.
Von Anfang an und wirklich durchgehend spannend ist der Thriller komplex und konsequent zu Ende gedacht. Trotzdem schockieren die letzten Seiten des Buchs.

„Prototyp“ hat mich nicht nur sehr gut unterhalten, sondern lässt mich auch nachdenklich und betroffen zurück. So ist der Mensch - was möglich ist, wird auch gemacht. Ohne Skrupel setzt sich hier die Forschung über ethische Grundsätze hinweg, solange man im Geheimen forscht und eine wie auch immer begründete Rechtfertigung hat.

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Veröffentlicht am 06.12.2021

Mitreißend, fesselnd, überzeugend

606
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Alle 606 Häftlinge eines Hochsicherheitsgefängnisses in der Wüste von Nevada werden freigepresst, indem Unbekannte den vollbesetzten Bus mit Angehörigen des Gefängnispersonals in ihre Gewalt bringen.

Schon ...

Alle 606 Häftlinge eines Hochsicherheitsgefängnisses in der Wüste von Nevada werden freigepresst, indem Unbekannte den vollbesetzten Bus mit Angehörigen des Gefängnispersonals in ihre Gewalt bringen.

Schon das Cover deutet Dynamik, Hitze und die große Anzahl Entflohener an. Nach dem Chaos und der Dramatik des Ausbruchs konzentriert sich das Buch in verschiedenen Handlungssträngen auf ein halbes Dutzend Häftlinge und deren Flucht, sowie auf die Todestrakt-Schließerin Celine Osbourne, die aus persönlichen, zunächst unbekannten Gründen einen besonderen Hass auf John Kradle hegt, der den Ausbruch nutzen will, um seine Unschuld zu beweisen und den tatsächlichen Mörder seiner Familie zu finden.

Ich hatte von der Autorin noch nichts gelesen und war sehr neugierig. Ich wurde nicht enttäuscht, Candice Fox schreibt bildhaft, mitreißend und fesselnd, der spannende Plot ist voller Überraschungen. Die Atmosphäre im Gefängnis und dann die Charaktere, die der Leser teilweise lieber gar nicht näher kennenlernen will, werden authentisch, glaubhaft und überzeugend beschrieben. Ich war manchmal gleichzeitig abgestoßen und fasziniert. Und auch ein Grinsen konnte ich mir des öfteren nicht verkneifen, angesichts des humorvollen, auch mal sarkastischen Schreibstils.
Verschiedene Erzählperspektiven und Rückblenden vervollständigen das Bild, das sich der Leser von den Protagonisten macht und so können im Lauf der Geschichte tatsächlich, eher unerwartet, Sympathien geweckt werden.

Die Handlung bleibt raffiniert und spannend bis zum Schluss. Ich empfehle das Buch den Lesern von intelligenten Thrillern voller Action, die sich auch von teilweise brutalen Schilderungen nicht abschrecken lassen.

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Veröffentlicht am 01.12.2021

Perfekt und überzeugend

Die Täuschung
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Beim Illusionisten Victor Adams hat ein Narkosemittel nach einer Zahnwurzelbehandlung starke Auswirkungen, er verirrt sich auf dem Rückweg und trifft auf sonderbare Häuser, die etwas in ihm auslösen. In ...

Beim Illusionisten Victor Adams hat ein Narkosemittel nach einer Zahnwurzelbehandlung starke Auswirkungen, er verirrt sich auf dem Rückweg und trifft auf sonderbare Häuser, die etwas in ihm auslösen. In der Folge treten Albträumen, Halluzinationen, Flashbacks und Erinnerungsaussetzer auf.

Damit nicht genug, verliert der weltbekannte Magier während einer Show seine Assistentin Julia, sie taucht am Ende einer Nummer einfach nicht mehr auf und mehr noch als das Verschwinden selbst beunruhigt Victor, dass er nicht nachvollziehen kann, wie Julia es angestellt hat.

Der Wechsel zwischen Rückblenden in Victors Kindheit und Jugend und den Ereignissen in der Gegenwart lässt den Leser Victors Egozentrik und vollständige Konzentration auf seine Fähigkeiten und deren Perfektion erkennen, die Menschen um ihn spielen nur in Bezug auf seine Illusionen eine Rolle in seinem Leben. Psychologisch sehr gekonnt und glaubhaft entwickelt Astrid Korten die Charaktere bis zuletzt und gibt auch Einblicke in die Welt der Illusionisten, auch das hat mir sehr gefallen. Der Schreibstil ist bildhaft und auf den Punkt, jede Zeile ist von Bedeutung, nichts ist überflüssig, der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende erhalten. Die Auflösung ist unerwartet und nicht vorhersehbar und hat mich überrascht.

Der Klappentext verspricht nicht zu viel, ich kann das Buch mit dem schönen, bezaubernden und magischen Cover uneingeschränkt jedem Leser von Psychothrillern empfehlen. Mich hat das Buch bestens unterhalten.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Unterhaltsam und kurzweilig

Nicht ganz dicht
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Dieser sehr unterhaltsame Gedichtband macht schon mit seinem bunten fröhlichen Cover und dem sprichwörtlichen Titel gute Laune. Das Gedicht auf der Rückseite ist eine treffende Einladung zum Buch. Einem ...

Dieser sehr unterhaltsame Gedichtband macht schon mit seinem bunten fröhlichen Cover und dem sprichwörtlichen Titel gute Laune. Das Gedicht auf der Rückseite ist eine treffende Einladung zum Buch. Einem gereimten Prolog folgen Gedichte zu den verschiedensten Themen wie „In der Natur“ oder „Rund um die Liebe“, sie eröffnen aber auch fantasievoll ganz neue Sichtweisen auf zum Beispiel Zigaretten oder Regentropfen.

Ob einfacher Reim, Sonett, Ode, Limerick, die Gedichte sind humorvoll, modern, witzig oder auch tiefsinnig, sie sind schräg, mit Pointe, nonsense-Verse, die mich schmunzeln oder lachen lassen oder mich auch zum Nachdenken bringen. Die Gedichte sind ehrlich und auf den Punkt. Sie sind stimmungsvoll und machen Spaß, eine willkommene Ablenkung vom Alltagstrott.

Katharina Lankers ist Mathematikerin und Autorin, sie hat bereits Romane, einen Reisebericht und Kinderbücher veröffentlicht und ihre Texte finden sich auch in verschiedenen Anthologien. Ich freue mich, dass ich diese Schriftstellerin entdeckt habe.

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