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Veröffentlicht am 11.05.2019

Eine wirkliche Überraschung!

Inmitten von Sternen und Dunkelheit
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Dieses Buch hat mich tatsächlich sehr überrascht. Gerade zu Beginn der Geschichte war ich ziemlich skeptisch, weil mir alles ein wenig zu schnell ging. Es wurde kurz angeschnitten, wie es um die Aliens ...

Dieses Buch hat mich tatsächlich sehr überrascht. Gerade zu Beginn der Geschichte war ich ziemlich skeptisch, weil mir alles ein wenig zu schnell ging. Es wurde kurz angeschnitten, wie es um die Aliens steht und was es mit ihnen auf sich hat, aber die Informationen, die man hier bekommen hat, waren mir zu wenig. Mir hat etwas gefehlt, an dem ich mich festhalten und orientieren kann, weswegen ich anfänglich auch ein paar Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte hineinzukommen.

Eine wirklich positive Überraschung in diesem Buch war für mich Delaney, die Protagonistin. Sie wird entführt und als ob das noch nicht schlimm genug wäre, findet sie sich auf einem völlig fremden Planeten wieder, auf dem sie vorgeben muss, jemand zu sein, der ihr unähnlicher nicht sein könnte, weil sie nur so einen Krieg verhindern kann. Wer aber glaubt, dass er hier jemanden vor sich hat, der eingeschüchtert ist und sich am liebsten verkriechen würde, der liegt falsch. Denn Delaney ist eine absolute Kämpferin. Sie ist weder auf den Kopf, noch auf den Mund gefallen und beweist in jeder Situation absolute Stärke. Sie lässt sich nicht unterkriegen und stellt sich den Gefahren, die auf sie zukommen. Durch ihre Stärke, ihren Mut und ihre Intelligenz wird sie einem Seite für Seite immer sympathischer und auch die Bewunderung ihr gegenüber wächst immer weiter.

Auch Ruckus hat sich als völlig anders als erwartet entpuppt. Je näher man ihn kennenlernt, desto mehr Seiten entdeckt man an ihm und desto mehr schließt man ihn ins Herz. Er ist unglaublich loyal und fürsorglich und hat zudem einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt, der Delaney zugute kommt. Mir hat manchmal ein bisschen die Nähe zu ihm gefehlt, ich hätte gerne etwas mehr über ihn und sein Leben erfahren und einen tieferen Einblick bekommen. An einigen Stellen hat ein leider einen etwas langweiligen Eindruck gemacht und ich hätte ich mir etwas mehr Action seinerseits gewünscht. Trotzdem bin ich im Großen und Ganzen super gut mit ihm und seinem Charakter zurechtgekommen und muss sagen, dass seine Zurückhaltung manchmal auch ganz niedlich war.

»Ich habe darüber nachgedacht, was passiert, wenn du gehst. Jedes Mal, wenn ich das tue, ist es, als würde ein Teil von mir herausgerissen.«

Die Liebesgeschichte in diesem Buch war ein süßer Zusatz, aber nichts, was mich jetzt wirklich berühren oder umhauen konnte. Anders, als man wegen des Klappentextes vielleicht erwartet, gibt es keine Dreiecksbeziehung oder einen "Kampf um die Frau". Die Tatsache, dass Delaney nicht die ist, die sie vorgibt zu sein, verkompliziert das Ganze oftmals, bringt dabei aber gleichzeitig auch etwas Spannung mit in die Sache. Ich persönlich fand die Momente zwischen ihr und Ruckus wirklich schön und sie haben auch gut in die Geschichte gepasst, weil sie ein perfekter Ausgleich zu dem chaotischen Drumherum waren, aber mir haben die Schmetterlinge und das Kribbeln im Bauch gefehlt. Es gab zu wenig intensive und emotionale Momente zwischen den beiden und die Gefühle haben mich nur selten erreicht.

Was mir wiederum unglaublich gut gefallen hat, war die Welt bzw. der Planet auf dem diesem Buch spielt. Die Idee hinter dem Ganzen finde ich super interessant und genial umgesetzt. Es gibt durchgehend Spannung und Action während ein Ereignis das Nächste jagt. Orte, Bräuche und Rituale werden so bild- und lebhaft dargestellt, dass man sich sehr gut in diese Welt dort hineinfinden und sie sich in Gedanken problemlos vorstellen kann. Es gab einiges, was mich hierbei überrascht und wirklich fasziniert hat, aber von dem ich euch natürlich nichts erzählen kann, weil ihr euch ja auch überraschen lassen sollt! ;)

Da ich am Anfang davon ausgegangen bin, dass dieses Buch ein Einzelband ist, hat mich das Ende völlig unerwartet getroffen und umgehauen. Der Cliffhanger ist schlimm und die Tatsache, dass man nicht weiß, wann Band 2 erscheinen wird, macht ihn noch einmal schlimmer. Das Ende lässt viele Fragen offen und einen als Leser / Leserin absolut verwirrt zurück. Wenn ihr also dieses Buch lest, stellt euch innerlich schonmal auf ein offenes Ende ein! Vielleicht ist es etwas weniger schlimm, wenn man vorgewarnt ist.

Alles in allem hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen. Es gab ein paar Mängeln, aber ebenso viele Überraschungen. Zudem habe ich Hoffnungen, dass es in der Fortsetzung vielleicht etwas mehr in die Tiefe gehen und man mehr erfahren und erleben wird. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt und werde diese Reihe definitiv weiterlesen - sobald der zweite Band dann endlich erscheint!

Veröffentlicht am 23.03.2019

Eine Geschichte über zwei Menschen, die erst durch den anderen anfangen, ( wieder ) richtig zu leben

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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Mich habe sowohl der Klappentext als auch das Cover gleich vom ersten Moment an angesprochen. Beide machen deutlich, dass es sich hierbei mal nicht um eine zuckersüße Liebesgeschichte handelt und genau ...

Mich habe sowohl der Klappentext als auch das Cover gleich vom ersten Moment an angesprochen. Beide machen deutlich, dass es sich hierbei mal nicht um eine zuckersüße Liebesgeschichte handelt und genau das war es, was mich neugierig gemacht hat. Es wird gesagt, das Buch sei unberechenbar und rau - und genau das ist es auch. Das und so viel mehr.

Die Geschichte beginnt mit einer Mischung aus Trauer und Wut - für die Protagonistin und auch für einen selbst als Leser / Leserin. Man hat das Gefühl, man müsste Mitleid empfinden, aber durch die innere Zerrissenheit von Sawyer weiß man selbst nicht so genau, was man denken und fühlen soll. Ich selber habe mich anfänglich während des Lesens wirklich unwohl gefühlt, weil man gleich gemerkt hat, dass dort Dinge vor sich gehen, von denen man sich eigentlich am liebsten fernhalten möchte. Aber genau dieses Mitfühlen ist für diese Geschichte auch so unglaublich wichtig.

Sie war zerbrechlich und gleichzeitig stark. In ihrer Furcht lag eine Art von Stärke. Eine Entschlossenheit, die ich bewunderte.

Bei Sawyer war es für mich anfänglich etwas schwer, sie richtig einzuschätzen. Sie wirkt zunächst ziemlich frustriert und kalt und hat eine unglaubliche Wut in sich. Als sie dann aber beschließt, nach dem Tod ihrer Mutter einen Neuanfang an einem anderen Ort zu wagen, lernt man eine ganz andere Sawyer kennen. Eine, die unsicher und etwas unbeholfen, dafür aber herzensgut und super freundlich ist. Eine, die Angst vorm Leben hat, weil sie zuvor nie die Chance hatte, es richtig zu leben, die aber bereit ist, endlich die Welt zu entdecken. All die Dinge, die für eine 21-jährige sonst vollkommen normal sind, sind für sie fremd. Für mich war es manchmal etwas schwer, mich in sie hineinzuversetzen, weil ich so ein Leben, wie sie bisher gezwungen war es zu führen, nicht kenne. Im Laufe der Geschichte kann man mitansehen, wie sie immer offener und lockerer wird. Wie sie an Stärke gewinnt, wie sie anfängt, richtig zu leben und das Leben zu genießen. In ihr steckt eigentlich ein lebensfroher Mensch, der nur darauf wartet, geweckt zu werden. Und genau diesen Menschen sieht Finn in ihr.

Mit Finn bin ich nur sehr langsam warm geworden. Vor allem am Anfang habe ich mir gedacht: Wie will die Autorin es schaffen, dass ich ihn leiden kann? Denn ihn lernt man als unfreundlichen, abweisenden und kaltherzigen Mann kennen, der zurückgezogen in seinem Schneckenhaus lebt. Auch das erste und zweite Aufeinandertreffen von ihm und Sawyer läuft alles andere als schön ab. Seine unfreundliche und robuste Art hat mich wirklich wütend gemacht und ich hätte ihn am liebsten manchmal geschüttelt. Doch je öfter er auf Sawyer trifft, mit ihr spricht und Zeit mit ihr verbringt, desto mehr tauen er und sein Herz auf. Man kann deutlich sehen, wie immer mehr von dem Mann zurückkehrt, der er früher einmal war und währenddessen erfährt man auch, was ihn zu diesem Einsiedler gemacht hat, der er heute ist. Man lernt ihn und sein Verhalten zu verstehen und entwickelt mit der Zeit wirklich Sympathie für ihn.

»Du erinnerst mich daran, dass ich noch am Leben bin.«

Die Liebesgeschichte der beiden hat bei mir ein absolutes Gefühlschaos ausgelöst. Auch wenn die ersten Begegnungen der beiden wirklich mies ablaufen, merkt man vor allem bei ihm, dass er eine besondere Verbindung zu ihr spürt. Je näher sich die beiden kommen, desto interessanter wird es. Er bringt sie an ihre Grenzen und darüber hinaus, fordert sie heraus und hilft ihr dabei, aus sich herauszukommen. Er überfordert und provoziert sie, gibt ihr gleichzeitig aber auch ein Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit. Er stärkt ihr Selbstbewusstsein und unterstützt sie dabei, zu sich selbst zu finden. Und während er das alles tut, merkt er zunächst gar nicht, dass auch sie bei ihm für Veränderung sorgt. Sie holt ihn aus seinem einsamen Loch heraus, lässt ihn aufblühen und löst in ihm nach langer Zeit mal wieder Gefühle aus, die ihn nicht zu ersticken drohen, sondern ihn sich lebendig und glücklich fühlen lassen. Beide finden im jeweils anderen etwas, von dem sie nicht wussten, dass es ihnen gefehlt hat und das sie gebraucht haben.

Allerdings habe ich bei der ganzen Sache ein Problem. Sowohl sein Verhalten, als auch ihres, haben oftmals absolut nicht zu ihren Persönlichkeiten und zu dem, wie sie beschrieben worden sind, gepasst. Ich bin begeistert von den Entwicklungen, die beiden durchgemacht haben, aber mir fehlt dieser Punkt, bei dem ich sagen kann, dass er die Ursache dafür ist. Finn's Verhalten ändert sich von der einen auf die andere Sekunde schlagartig. Jemandem, der niemanden mehr an sich heranlässt und alle von sich wegstößt, sollte es nicht auf einmal vom ersten Moment an unmöglich sein, sich von einer anderen Person fernzuhalten. Aber genauso ergeht es ihm mit Sawyer. Aber auch bei ihr ist es so, dass ihre Gedanken und Handlungen manchmal überhaupt nicht zu ihr gepasst haben. Ich kann hierbei nicht alles aufzählen, weil ich euch damit viel zu sehr spoilern würde, aber das ist wirklich eine Sache, die mich gestört und die für mich einfach nicht ganz gepasst hat. Was ich dazu allerdings sagen muss ist, dass die Momente, die durch unpassendes Verhalten zustande gekommen sind, wunderschön waren und ich sie geliebt habe. Und genau daher kommt auch mein Gefühlschaos. Etwas zu lieben, von dem man weiß, dass es so, wie es ist, falsch ist und nicht sein sollte ... das klingt doch super kompliziert, oder?

Womit in niemals gerechnet hätte, war das Ende. Ich habe es nicht kommen sehen, es gab keine Hinweise darauf und ich hätte nicht einmal in Traum daran gedacht, dass es dazu kommen könnte. Dieses Ende hat mich vollkommen überrumpelt und sprachlos gemacht und es ist ein ein echt mieser Cliffhanger.

Alles in allem würde ich sagen, dass mir die Charaktere und die Geschichte wirklich gut gefallen, mich aber nicht umgehaut haben. Das unpassende Verhalten von Finn und Sawyer stört mich, aber ich bin super schnell durch das Buch durchgekommen, habe es die meiste Zeit über wirklich genossen und wurde am Ende total überrascht. Ich werde auf jeden Fall Band 2 lesen, weil ich unbedingt wissen muss, wie es weitergeht und bin gespannt, ob die beiden mich dort vielleicht etwas mehr überzeugen werden.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Mein erster Dark Romance Roman - eine positive Überraschung!

CATCHING BEAUTY
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Es ist das erste Mal, dass ich Dark Romance lese und ich muss sagen, dass mich dieses Buch wirklich positiv überrascht hat. Wenn man "Dark Romance" hört, dann malt man sich in Gedanken ja immer aus, was ...

Es ist das erste Mal, dass ich Dark Romance lese und ich muss sagen, dass mich dieses Buch wirklich positiv überrascht hat. Wenn man "Dark Romance" hört, dann malt man sich in Gedanken ja immer aus, was das bedeuten könnte und wie das als Geschichte wohl verpackt wird. Allerdings habe ich jetzt gemerkt, dass man dieses Genre nicht einfach so in eine Schublade stecken kann, weil es die unterschiedlichsten Weisen dafür gibt, an dieses Thema heranzugehen. Und die Umsetzung der Dark Romance in diesem Buch hat mir wirklich unglaublich gut gefallen.

»Wer will schon den Prinzen, wenn er das Biest haben kann?«

Man wird gleich von der ersten Seite an ins kalte Wasser geworfen und ist sofort mittendrin in der Geschichte. Es wird nicht viel um den heißen Brei herumgeredet, sondern direkt zur Sache gekommen. Schnell kommt es zu Nervenkitzel und Spannung - Spannung, die Seite für Seite steigt. Nach und nach versinkt man tiefer in eine dunkle Welt voller Geheimnisse und Lügen, eine Welt in der Gewalt und Unterdrückung herrschen. Anfangs hat mich das alles etwas skeptisch gemacht, aber je mehr man über einzelne Personen und deren Hintergrundgeschichten erfahren hat, desto besser konnte man sich in verschiedene Situationen hineinversetzen und bestimmte Dinge verstehen. Es gab tatsächlich oftmals Stellen, an denen ich wirklich schlucken musste, weil mich das, was ich gerade gelesen habe, total sprachlos gemacht hat - aber ich hatte beim Lesen nie ein unwohles oder komisches Gefühl.

Der Schreibstil der Autorin hat mir unglaublich gut gefallen und dafür gesorgt, dass dieses Buch ein wahrer Pageturner war. J.S. Wonda schreibt gut verständlich und super flüssig, was einem gerade dann, wenn man in diesem Genre neu ist, das Lesen wirklich erleichtert. Der Handlungsstrang hat Sinn gemacht, die Spannung ist nie weniger geworden und auch, wenn es für bestimmte Charaktere eher ungewöhnlich ist, dass sie einen näher an sich heranlassen, hat man als Leser / Leserin doch einen tieferen Einblick in ihr Innerstes bekommen.

»Ich werde dir beibringen, das Leben zu schätzen und deine Kraft richtig zu nutzen, damit du nicht ausgerechnet Leuten wie mir in die Hände fällst.«

Was die Beziehung zwischen Amber und IHM betrifft, weiß ich gar nicht so genau, wie ich das Ganze beschreiben soll. Es ist keine Liebesgeschichte, wie ich sie sonst gewohnt bin und man kann hierbei auch nicht davon reden, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt. Aber auch obwohl das nicht so ist, merkt man trotzdem eine ganz besondere Verbindung zwischen den beiden - etwas, was in den dunklen Momenten dazu führt, dass man doch ein kleines Licht sieht. Die "harten" Szenen in diesem Buch waren an manchen Stellen wirklich so, dass sie bei mir absolutes Gefühls- und Gedankenchaos ausgelöst haben - sie waren einfach neu für mich. Was ich hierbei allerdings sehr gut fand war, dass die Autorin dem ganzen trotzdem etwas Sanftes und Menschliches verliehen hat - etwas, was man als Leser / Leserin nachvollziehen, an dem man sich festhalten kann. Und genau das war auch der Grund, weswegen mir das Buch im Endeffekt so gut gefallen hat. Es war wirklich dark, aber auf eine Art und Weise, die einem als nicht völlig fremd erscheint, weil dieser Dunkelheit eine gewisse Vertrautheit beigefügt worden ist.

Ich hatte mich möglicherweise verliebt. In einen Mann, dessen Herz dunkler war als jeder Schatten.

Den einzigen Kritikpunkt, den ich hierbei habe ist, dass ich Amber manchmal einfach nicht verstanden habe. Ihr Denken und Handeln hat für mich oftmals absolut keinen Sinn gemacht, weswegen ich Probleme damit hatte, sie als authentischen Charakter zu sehen. Es gab Momente, da dachte ich, es wäre völlig klar, wie sie jetzt handeln wird - weil es nur logisch gewesen wäre - aber sie hat genau das Gegenteil getan. Dadurch konnte ich mich nur sehr schlecht in sie hineinversetzen und hatte Probleme, sie zu verstehen.

Das letzte Kapitel hat aus meinen Gedanken ein absolutes Labyrinth gemacht und mich vollkommen verwirrt zurückgelassen. Es gibt so viele offene Fragen in meinem Kopf und nach diesem Cliffhanger ist klar, dass ich unbedingt ganz bald den zweiten Band lesen muss!

Veröffentlicht am 21.01.2019

Zuckersüße Geschichte, aber mit ernster Thematik

Holding on to You - Mavis & Henry
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Überhaupt erst aufmerksam auf das Buch geworden bin ich wegen seines wunderschönen Covers und als ich mir dann den Klappentext durchgelesen habe, war für mich gleich klar, dass ich dieses Buch unbedingt ...

Überhaupt erst aufmerksam auf das Buch geworden bin ich wegen seines wunderschönen Covers und als ich mir dann den Klappentext durchgelesen habe, war für mich gleich klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss!

»Der Mensch, der dir dein Herz gebrochen hat, kann nicht der Mensch sein, der es wieder heilt.«

Ich muss zugeben, dass ich anfangs etwas skeptisch war, weil mir die Geschichte einen Ticken zu süß vorkam. Mavis ist 19 Jahre alt, verhält sich aber - besonders zu Beginn der Geschichte - für ihr Alter sehr kindlich. Ihre Gedankengänge, einige Dinge die sie sagt und ganz besonders ihr Verhalten haben auf mich manchmal den Eindruck gemacht, als wäre sie eher 15, allerhöchstens 16 Jahre alt. Das hat mich während des Lesens hin und wieder etwas gestört, weil ich ihre Handlungen nicht ganz nachvollziehen konnte, ein großer Kritikpunkt ist es jedoch nicht.

Man lernt Mavis und Henry kennen, während die beiden auch gerade dabei sind, sich kennenlernen. Dabei erfährt man über sie deutlich mehr als über ihn, da die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt wird und man so einen Einblick in all ihre Gedanken und Gefühle bekommt. Das Ganze zwischen den beiden beginnt wirklich zuckersüß, weswegen ich nicht erwartet hätte, dass es später noch eine so ernste Wendung nehmen wird. Henry hat nämlich ein Geheimnis, das er vor allen zu verstecken versucht. Ich werde euch nicht verraten, worum genau es sich hierbei dreht, kann euch aber sagen, dass es mit einer sehr schwierigen und ernsten Thematik in Verbindung steht.

Henry ist hoffnungslos im dem Labyrinth seines eigenen Kopfes gefangen. Egal, was ich für ihn tun und wie viele gute Momente es zwischen uns geben würde, er würde sich früher oder später immer wieder darin verirren.

Mitzuerleben, wie die beiden sich kennenlernen, welchen ersten Eindruck Mavis von Henry hat, den weiteren Verlauf und die Entwicklung ihrer Beziehung - sofern diese denn existiert ;) - mitansehen zu können und schließlich zu sehen, wie Mavis immer mehr ungewöhnliche Dinge an Henry auffallen, war unglaublich interessant! Sie weiß nicht, was mit Henry los ist, aber im Laufe der Geschichte setzen sich die einzelnen Puzzleteile in ihrem Kopf immer weiter zu einem klaren Bild zusammen - und genau das hat mir super gut gefallen! Ein junges Mädchen, das zunächst gar nichts zu merken scheint und die nach und nach immer mehr mit einem Thema konfrontiert wird, über das sie sich zuvor überhaupt keine Gedanken gemacht hat - das war eine wirklich tolle Leseerfahrung.

Besonders war hierbei auch, dass die Geschichte mal nicht aus Sicht des Betroffenen erzählt wird, sondern aus Sicht einer Außenstehenden. Dadurch sieht man auch als Leser / Leserin das Ganze aus einer ganz anderen Perspektive. An der Stelle muss ich auch mal ein Lob an Natalie Elin aussprechen, die hier wirklich eine sehr authentische und echte Geschichte auf Papier gebracht hat.
Sie ist unglaublich gut mit der im Buch behandelten Thematik umgegangen und hat super realistisch geschrieben!

»Ich weiß genau, dass du das Beste bist, was mir jemals passiert ist und passieren kann. Dennoch würde ich dir wehtun.«

Alles in allem kann ich sagen, dass mir das Buch wirklich gut gefallen hat. Es gibt zwar ein paar kleine Kritikpunkte, wie z.B. das bereits erwähnte kindliche Verhalten der Protagonistin, aber über diese kann man gut hinwegsehen.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Eine wirkliche Überraschung!

Das Licht in meiner Dämmerung
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Wow, ich weiß gar nicht so genau, wie ich anfangen soll. Vielleicht damit, dass ich mich erstmal bei Sarah Saxx für dieses tolle Buch bedanke, das sie mir als Rezensionsexemplar hat zukommen lassen. Nachdem ...

Wow, ich weiß gar nicht so genau, wie ich anfangen soll. Vielleicht damit, dass ich mich erstmal bei Sarah Saxx für dieses tolle Buch bedanke, das sie mir als Rezensionsexemplar hat zukommen lassen. Nachdem ich "Dirty", "Rich" und "Thug" verschlungen und geliebt habe, war für mich klar, dass ich "Das Licht in meiner Dämmerung" unbedingt lesen muss. Und was soll ich sagen - es hat mir wirklich unglaublich gut gefallen!

Was mir an diesem Buch am besten gefallen hat war, dass es so anders ist als die Bücher, die ich sonst lese. Natürlich gibt es ein paar Parallelen, aber vom Anfang bis zum Ende herrscht in diesem Buch eine völlig andere Atmosphäre.
Man wird gleich zu Beginn mitten ins Geschehen hineingeworfen, wodurch die Geschichte einen sofort packt. Es geht mit Spannung und Aufregung los, man versucht herauszufinden, was genau da gerade passiert und es ist unmöglich, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Durch diese ganz besondere Situation am Anfang, lernt man auch die beiden Hauptcharaktere, Eleonore und Ethan, auf vollkommen andere Art und Weise kennen. Zudem wirkt sich das Ganze auch auf die erste Begegnung der beiden aus, die dadurch wiederum auch alles andere als normal verläuft.

Eine Besonderheit in diesem Buch ist, dass Ethan sehr abgeschottet in den Wäldern lebt und sich ein großer Teil der Geschichte eben auch dort abspielt. Denn wie im Klappentext ja erwähnt wird, sucht Eleonore bei ihm Schutz. Dieses Leben, das Ethan dort führt, ist anders, als die meisten von uns es kennen werden. Und an dieses "anders" muss man sich als Leser / Leserin erst einmal gewöhnen. Viele Dinge, die für uns ganz normal zum Leben dazugehören, existieren dort nicht und während des Lesens war es ganz oft so, dass ich mich gefragt habe, was ich tun würde, wenn ich jetzt dort an Eleonore's Stelle wäre. Das war tatsächlich manchmal ziemlich schwer, aber gleichzeitig auch eine wirklich interessante und tolle Leseerfahrung. Zudem ist es so, dass es die meiste Zeit über wirklich nur sie und Ethan gibt und sonst nichts. Ich habe immer darauf gewartet, dass irgendwas passiert, was ich aus anderen Büchern kenne - einfach diese Standard Dinge, die nun mal in den meisten Liebes- oder New Adult Romanen vorkommen - aber diese blieben aus. Sarah Saxx hat nicht "typisch" oder "der Norm entsprechend" geschrieben. Sie hat es anders, besonderer und faszinierender gemacht - und das hat mir unglaublich gut gefallen.

»Denn er ist alles, was ich nie gesucht und doch so dringend gebraucht habe.«

Eleonore zu beschreiben ist ziemlich schwer, da sie durch das Erlebte gerade in einer Phase der Veränderung steckt. Alleine das, was mit ihr passiert ist, hat sie zu einem anderen Menschen gemacht und durch die gemeinsame Zeit mit Ethan geht diese Entwicklung weiter. Sie findet nach und nach zu ihrem "neuen" Ich und baut sich ein völlig neues und anderes Leben auf. Dabei war es wirklich super interessant zu sehen, was sie denkt und fühlt und wie sich ihr Denken und ihr Fühlen im Laufe der Zeit verändern. Gut dabei fand ich auch, dass es trotzdem einige Dinge gab, an denen sie festgehalten hat und die ihre Persönlichkeit gestärkt haben.

Ethan war für mich ein sehr außergewöhnlicher Charakter. Schon allein sein Lebensstil ist sehr gewöhnungsbedürftig, aber hinzu kommt, dass auch sein ganzes Auftreten und Verhalten zunächst einen recht komischen Eindruck macht. Er ist distanziert, unfreundlich und unnahbar. Er redet wenig, brummelt meistens etwas vor sich hin und wenn er dann doch mal was sagt, ist es selten etwas Nettes. Allerdings lernt man schnell den Grund für sein Verhalten und später auch für seinen besonderen Lebensstil kennen und dadurch, dass man Einblick in seine Gedanken und Gefühle hat, fällt es einem nach und nach immer leichter, sich in ihn hineinzuversetzen und sein Verhalten nachvollziehen zu können. Zudem öffnet er sich mit der Zeit und macht, genau wie Eleonore, eine ziemliche Entwicklung durch.

»Du musst lernen, die Zeit, die du mit Menschen verbringst, die dir am Herzen liegen, zu nutzen und zu genießen. Und das bis zur letztmöglichen Sekunde.«

Beide haben Schlimmes erlebt und müssen einiges verarbeiten. Das Tolle hierbei ist, dass sie sich gegenseitig dabei helfen, wieder glücklich zu werden und zu sich selbst zu finden. Eleonore hilft Ethan dabei, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und mit dem, was passiert ist, abzuschließen. Sie öffnet ihm die Augen und sorgt dafür, dass er das Gute in sich sieht und ein völlig neues Bild vom Leben bekommt. Gleichzeitig hilft er ihr dabei, das Geschehene zu verarbeiten und ihre Trauer zu bewältigen und er unterstützt sie und gibt ihr Kraft, während sie beginnt, sich nach und nach ein neues Leben aufzubauen.
Das aus diesem Geben und Nehmen eine Liebesgeschichte entsteht, war natürlich die Kirsche auf der Sahne. Wobei auch diese natürlich nicht problemlos und alles andere als einfach verläuft.

»Aber ... du bist das Licht in meiner Dämmerung.«

Auch wenn es für mich anfangs etwas schwierig war, mich an die etwas anderen Umstände in diesem Buch zu gewöhnen, war es ein einmaliges Leseerlebnis. Es gibt Spannung und Nervenkitzel, fröhliche wie traurige Momente und Höhen, genauso wie Tiefen. Dieses Buch behandelt Themen wie Verlust, Trauer, Schmerz, Schuld, Vertrauen und Liebe und verbindet all diese Dinge wundervoll miteinander. Ich muss sagen, dass es sich stellenweise manchmal ein wenig in die Länge gezogen hat und es durchaus Kapitel gab, die weniger interessant waren. Aber alles in allem hat mir die Geschichte wirklich richtig gut gefallen. Ich verliebe mich Buch für Buch immer mehr in den Schreibstil von Sarah Saxx und freue mich schon jetzt auf weitere Bücher von ihr!