Profilbild von charlie_books

charlie_books

Lesejury Star
offline

charlie_books ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit charlie_books über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2020

Leider eine ziemliche Enttäuschung ...

Lips Don't Lie
0

Ich habe mich wirklich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut. Nicht nur, dass mir das wunderschöne Cover gleich ins Auge gestochen ist, auch der Klappentext hat mich auf Anhieb total angesprochen. Das Thema ...

Ich habe mich wirklich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut. Nicht nur, dass mir das wunderschöne Cover gleich ins Auge gestochen ist, auch der Klappentext hat mich auf Anhieb total angesprochen. Das Thema "Gang" habe ich bisher nur ganz selten in Büchern gesehen und da ich etwas Abwechslung immer mal wieder sehr gerne habe, habe ich mich umso mehr auf die Geschichte gefreut.
Der Schreibstil der Autorin ist gewöhnungsbedürftig. Die Sätze sind meinst recht kurz, der Lesefluss nicht so wirklich gegeben. Ich habe mich lange Zeit schwer damit getan, weiterzulesen, weil ich das Lesen als eher anstrengend empfunden habe. Es hat mir keinen wirklichen Spaß gemacht und ich war echt erleichtert, als ich das Buch beendet hatte. Denn leider ist der Schreibstil nicht das Einzige, was mir hier nicht so zugesagt hat.

Tristan ist der Charakter mit der meisten Tiefe in diesem Buch, doch auch bei ihm ist mir diese viel zu wenig vorhanden gewesen. Er ist in ein Leben geboren worden, mit dem er alles andere als zufrieden ist und aus dem er aber auch nicht mehr so einfach herauskommt. Er ist ein ziemlicher Kopfmensch, der sich über alles sehr viele Gedanken macht, hat aber oftmals überhaupt nicht die Chance, so zu handeln, wie er gerne würde oder wie er es für richtig hält, weil so viele Erwartungen an ihn gestellt werden. Was mir beim ihm sehr gut gefallen und auch dafür gesorgt hat, dass ich ihn als zumindest teilweise greifbar empfunden habe, war die innerliche Zerrissenheit. In ihm drin bekämpfen sich das Schicksal, von dem er glaubt, es annehmen zu müssen, und der Wunsch, diesem den Rücken zu kehren. Tristan sieht es ein, wenn er Dinge tut, die nicht in Ordnung sind und erkennt, dass er sie nur aus dem Druck heraus, der auf ihm lastet, tut. Er war der Einzige, bei dem ich wirklich das Gefühl vermittelt bekommen habe, dass hier eine kleine charakterliche Entwicklung stattfindet. Allerdings hätte ich mir gewünscht, das mehr auf sein Gangleben, sowie auf die kleinen Hoffnungsschimmer für ihn, die hin und wieder auftauchen, eingegangen worden wäre. So ist das Ganze nämlich leider sehr oberflächlich geblieben und konnte mich nur wenig erreichen.

Mit Riley als Protagonistin bin ich überhaupt nicht klargekommen. Sie ist ein sehr selbstbewusstes und toughes Mädchen, das definitiv nicht auf dem Mund gefallen ist. Nur ist es bei ihr leider so, dass das, was ich bei den meisten Protagonistinnen sonst so bewundere, einfach nur furchtbar nervig und anstrengend war. Denn ihr Selbstbewusstsein steht ihr eher im Weg. Sie provoziert andauernd, man hat das Gefühl, als wäre sie ständig auf Streit aus und sie ist eine absolute Besserwisserin. Bei ihr hat keinerlei Weiterentwicklung im Laufe der Geschichte stattgefunden, weil sie sich von niemandem hat etwas sagen oder auch nur raten lassen. Sie hat in meinen Augen einfach krampfhaft versucht, cool zu wirken und hat damit aber genau das Gegenteil bewirkt. Ihr Verhalten war mir oftmals zu unreif und vor allem unüberlegt und damit war sie mir leider absolut unsympathisch. Bei ihr hat auch jegliche Tiefe gefehlt und ich habe keine Chance dazu bekommen, eine Beziehung zu ihr aufzubauen.

Auch die Liebesgeschichte konnte mir nicht wirklich zusagen. Das fängt damit an, dass ich das Gefühl hatte, die einzige Gemeinsamkeit der beiden ist Basketball, geht über fehlende Dialoge und gemeinsame Momente ( des Kennenlernens ) bis hin zum kompletten Ausbleiben der Gefühle zwischen ihnen. Mir hat die Verbindung gefehlt - ein Grund dafür, dass sie sich ineinander verlieben. Denn diesen gibt es meiner Meinung nach überhaupt nicht. Es gibt keine Anziehungskraft, kein Bauchkribbeln und auch sonst nichts, das einen in irgendeiner Weise mit den beiden mitfühlen lässt. Tristan stößt sie lange Zeit weg, es gibt viele Streitereien und wenn es dann doch mal gut zwischen ihnen läuft, geht es fast ausschließlich um Basketball.

Generell spielt Basketball in diesem Buch meiner Meinung nach eine viel zu große Rolle und hat einen ordentlichen Teil dazu beigetragen, dass sich die Geschichte gezogen hat wie Kaugummi. Wenn man sich nicht gerade für diesen Sport interessiert oder sich viel damit beschäftigt, sind einige Passagen wirklich einfach nur langweilig und anstrengend zu lesen. Das finde ich unglaublich schade, weil die Autorin diese Zeit hätte für weitaus wichtigere Dinge nutzen können - zum Beispiel für mehr Momente zwischen Tristan und Riley oder auch für eine nähere Beschreibung und Erklärung des Ganglebens.

Die Nebencharaktere in diesem Buch waren mir allesamt zu oberflächlich und austauschbar. Sie haben nur wie eine Ergänzung der Geschichte gewirkt, die aber auf dessen Verlauf keinerlei Auswirkungen hat. Ich bin immer ein sehr großer Fan von greifbaren und authentischen Nebencharakteren, die ihren Teil zur Geschichte beitragen, dessen eigene Geschichten nebenher etwas erzählt werden oder zu denen man zumindest eine Beziehung aufbauen kann. Aber nachdem das ja nicht mal bei den Protagonisten so wirklich der Fall gewesen ist, sollte es mich eigentlich auch nicht wundern, dass es bei den Nebencharakteren erst recht nicht so war. Schade ist es trotzdem.

Alles in allem konnte dieses Buch meine Erwartungen traurigerweise überhaupt nicht erfüllen und hat mich tatsächlich ziemlich enttäuscht. Mir haben die Tiefe und die Gefühle gefehlt, die Charaktere waren nicht greifbar und authentisch genug, die eigentlich wichtigen Themen haben eine zu kleine Rolle gespielt und banale Dinge wurden in den Vordergrund gestellt. "Lips Don't Lie" ist ein Buch mit Potential, das aber leider nicht voll ausgeschöpft worden ist. Wenn man auf der Suche nach einer leichten Geschichte ist und nicht erwartet, vollkommen vom Hocker gehauen zu werden, kann man dieses Buch durchaus lesen. Ansonsten sollte man vielleicht lieber zu einem anderen greifen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2020

Leider eine ziemliche Enttäuschung ...

V is for Virgin
0

Als ich erfahren habe, dass es Nachschub von Kelly Oram geben soll, habe ich mich wirklich unglaublich doll gefreut. Ich habe beide "Cinder & Ella" Bände wahnsinnig geliebt und sie waren Jahreshighlights ...

Als ich erfahren habe, dass es Nachschub von Kelly Oram geben soll, habe ich mich wirklich unglaublich doll gefreut. Ich habe beide "Cinder & Ella" Bände wahnsinnig geliebt und sie waren Jahreshighlights für mich. Dementsprechend groß waren auch die Vorfreude auf und die Erwartungen an dieses Buch. Da hat mich auch der Titel nicht abgeschreckt, der mich im ersten Moment etwas hat skeptisch werden lassen.

Der Schreibstil hat mir gleich wieder wunderbar gut gefallen. Er ist flüssig und sorgt dafür, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Dadurch, dass das Buch dazu auch nur knapp über 300 Seiten hat, habe ich es tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen. Erzählt wird die Geschichte nur aus der Sicht von Valerie, der Protagonistin, und was mir wirklich gut gefallen hat waren die kleinen Kapitelüberschriften, die schon etwas den Inhalt des jeweiligen Kapitels andeuten. Sowas mag ich immer sehr sehr gerne.

Auch sehr schön finde ich, dass hier so ein wichtiges Thema behandelt wird und wirklich vom Anfang bis zum Ende präsent ist. Der Umgang mit Valerie's Jungfräulichkeit ist zum Teil wirklich richtig toll gewesen. Besonders gut hat mir gefallen, dass sich in diesem Buch dafür eingesetzt worden ist, dass man erst Sex haben sollte, wenn man wirklich dazu bereit ist und dass das erste Mal nichts sein sollte, für das man sich nur entscheidet, weil man denkt, dass alle um einen herum schon viel weiter sind als man selbst und man dann auch endlich mal "nachziehen" muss. Generell finde ich es sehr gut, dass Sex bei Valerie keinen großen Stellenwert im Leben hat und dass sie versucht, auch anderen näherzubringen, dass es in einer Beziehung um so viel mehr geht als das - nämlich um Gespräche, Nähe auf andere Art und Weise, gemeinsames Lachen etc. Was mich jedoch wiederum gestört hat war, was später daraus geworden ist. Das Ganze hat Überhand genommen, wurde in die Öffentlichkeit gezogen und hat sich in ein einziges Drama verwandelt, das mich nur nur genervt hat. Ab einem gewissen Punkt hatte ich wirklich das Gefühl, dass hier einfach nur noch pures Chaos herrscht und ich habe den Über- und Durchblick verloren. Verschiedene Szenen haben auf einmal wie durcheinander gewürfelt gewirkt und auch wenn alles wieder zu Valerie's Jungfräulichkeit zurückgeführt hat, hat dieses Thema an Bedeutung verloren. Auf einmal hat man das Gefühl bekommen, dass es gar nicht mehr darum geht, sich für dieses Thema einzusetzen, sondern nur noch darum, wie viel Aufmerksamkeit und vor allem Berühmtheit es Valerie einbringt.

Wirklich ganz schlimm fand ich den männlichen Protagonisten, Kyle. Ich habe selten erlebt, dass mir jemand vom Anfang bis zum Ende des Buches zu unglaublich unsympathisch war, wie er. Ich fand ihn weder authentisch, noch in irgendeiner Weise greifbar. Er ist super arrogant, oberflächlich und vor allem unreif. Ich hatte wirklich ganz oft das Gefühl, dass ich es hier mit einem kleinen Kind zu tun habe. Sein Verhalten war für mich absolut nicht nachvollziehbar und irgendwann hat jedes Erscheinen von ihm in dieser Geschichte einfach nur noch ein Augenrollen bei mir herbeigerufen. Es ging ihm die ganze Zeit ausschließlich darum, dass er Valerie ins Bett bekommen wollte und dabei ist es auch geblieben. Jedes Aufeinandertreffen der beiden endet damit, dass er darauf beharrt, ihr ihre Jungfräulichkeit zu nehmen und dass sie ihm sagt, dass er das vergessen kann. Wirklich JEDES einzelne Gespräch der beiden läuft auf dasselbe hinaus und die beiden drehen sich dauerhaft im Kreis. Was ich hierbei am allerwenigsten verstehen kann ist, wie es sein kann, dass Valerie sich im Laufe der Geschichte tatsächlich in ihn zu verlieben scheint. Dafür gibt es einfach keine logische Erklärung. Er versucht kein einziges Mal, sie und ihren Standpunkt wirklich zu verstehen. Zudem ist das Einzige, was ich innerhalb dieses Buches von ihm erfahren habe, wirklich nur die Tatsache, dass er unbedingt mit Valerie schlafen will und das finde nicht nur einfach viel zu wenig, sondern vor allem auch unfassbar schade.

Leider konnte ich aber auch zu Valerie keine wirkliche Beziehung aufbauen. Sie habe ich zwar näher kennengelernt und habe sie auch dafür bewundert, dass sie ihre Entscheidung, mit dem Sex bis zur Ehe zu warten, nicht geändert hat - egal, wie viele sich deshalb über sie lustig gemacht oder sie versucht haben, von etwas anderem zu überzeugen. Aber ansonsten war auch sie deutlich zu blass für mich. Es scheint hier so, als wäre ihre Jungfräulichkeit das Einzige, was sie ausmacht und das hat mir leider absolut nicht gereicht.

Gleiches gilt für die Nebencharaktere. Zu blass, zu oberflächlich, ohne Persönlichkeit, austauschbar. Bis auf Valerie's beste Freundin Cara, die zwar Charakter hat, die ich aber absolut nicht leiden konnte, hätte man sie allesamt einfach austauschen können und es hätte keinen Unterschied gemacht. Die Freundschaften in diesem Buch haben nicht echt gewirkt, die Liebesgeschichten waren ohne sämtliche Liebe. Ich habe nach "Cinder & Ella" wirklich Großartiges von der Autorin erwartet, aber ich wurde einfach nur enttäuscht.

Auch das Ende hat sich in einem einzigen Drama verlaufen. Es passieren so viele Dinge auf einmal, dass man gar nicht weiß, worauf man sich konzentrieren soll, was wiederum dazu führt, dass man das Gefühl bekommt, der Rest des Buches zieht einfach so an einem vorbei. So ging es mir innerhalb der Geschichte aber generell des Öfteren, da es ständige unangekündigte Zeitsprünge gibt, die für reichlich Verwirrung sorgen. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie das eine Buch einer Autorin ein absoluter Hit sein kann, während das Nächste ein kompletter Flop wird, aber in diesem Fall ist es leider so gewesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.05.2020

Leider eine ziemliche Enttäuschung ...

Crazy in Love (Weston-High-Reihe 1)
0

Als ich dieses wunderschöne Cover gesehen und mich gleich darin verliebt habe, war ich super neugierig auf den Klappentext. Und als auch dieser mich total angesprochen hat, war für mich klar: Dieses Buch ...

Als ich dieses wunderschöne Cover gesehen und mich gleich darin verliebt habe, war ich super neugierig auf den Klappentext. Und als auch dieser mich total angesprochen hat, war für mich klar: Dieses Buch musst du lesen!
Es ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und ich muss sagen, dass ich mit ihrem Schreibstil an sich wirklich super gut klargekommen bin. Die Seiten sind nur so dahingeflogen und ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Allerdings muss ich sagen, dass das Cover und der flüssige Schreibstil auch schon fast alles sind, was mir hier gefallen hat.

Mein Problem fängt leider schon bei den beiden Protagonisten an, die für mich nur wie zwei Namen auf Papier ohne wirkliche eigene Persönlichkeit gewirkt haben. Sowohl im Klappentext als auch sehr häufig innerhalb der Geschichte wird erwähnt, dass es Sasha's größter Traum ist, in Yale zu studieren, doch warum genau das so ist, weiß ich jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, noch immer nicht so wirklich. Es werden ein paar schwammige Bemerkungen bezüglich ihres Vaters gemacht, bei denen sich erahnen lässt, dass er der Grund dafür ist, dass Sasha sich so sehr an diese Universität klammert, aber nur für vage Vermutungen ist das Thema deutlich zu präsent in diesem Buch. Ansonsten erfährt man nur, dass Sasha für ihr Leben gerne Cupcakes backt, süchtig nach Kaffee ist und lieber Secondhand als teure Markenkleidung trägt. Wer genau sie eigentlich ist und was sie ausmacht, das erfährt man nicht. Ebenso gibt es auch nichts, an dem man festhalten könnte, um irgendwie Sympathie für sie aufzubringen. Sie hat mich ein bisschen an eine Mind-Map erinnert, bei der man vergessen hat, die Verbindungsstriche zu ziehen - Sasha ist der Mittelpunkt und alle Persönlichkeitsmerkmale und Eigenschaften stehen zwar um sie herum, haben aber keinerlei Verbindung zu ihr. Zudem ging mir ihr Verhalten sehr oft auf den Keks, weil sie sich nicht nur super kindisch und naiv aufgeführt hat, sondern auch keine wirkliche eigene Meinung hatte und wahnsinnig sprunghaft war. Ich habe sie einfach nicht zu fassen bekommen, konnte mich nicht in sie hineinversetzen und ihre Gedankengänge sowie Handlungen nicht nachvollziehen.

Ähnlich ging es mir auch mit Ben. Was bei ihm anders war und mir gefallen hat ist, dass er genau weiß, wie seine Zukunft aussehen soll und was er später einmal machen möchte, ebenso wie die Tatsache, dass man diesen Wunsch bei ihm auch nachvollziehen kann. Ansonsten war auch er ein eher blasser Charakter, zu dem ich keine wirkliche Verbindung aufbauen konnte und der für mich überhaupt nicht greifbar war. Sein Verhalten war die meiste Zeit über genauso widersprüchlich wie Sasha's und für mich war hier leider keinerlei charakterliche Entwicklung zu sehen. Ganz besonders zum Ende hin habe ich absolut nicht nachvollziehen können, warum er sich so verhält, wie er es eben tut, aber das ist innerhalb des Buches generell vermehrt vorgekommen.

Sicherlich ist es nicht verwunderlich, dass mir - wenn ich keinerlei Verbindung zu den beiden Protagonisten hatte und mich so vieles an ihnen und ihrem Verhalten gestört hat - auch die Liebesgeschichte nicht zugesagt hat. Die gesamte Entwicklung der Beziehung vom Anfang bis zum Ende hatte für mich eher was von einer Young Adult Geschichte, die aber selbst auf 14-jährige wahrscheinlich noch einen zu kindischen Eindruck machen würde. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich absolut nicht nachvollziehen kann, dass sich zwischen Sasha und Ben überhaupt irgendetwas entwickelt hat. Es herrscht das gesamte Buch über ein ständiges Hin und Her zwischen den beiden, es gibt wahnsinnig viel Drama und alles wirkt irgendwie so, als hätte es keinen wirklichen Sinn. Viele Dialoge werden mal eben so in die Geschichte hineingeworfen, aber viel zu schnell beendet. Alles Wichtige scheint mit einem Wimpernschlag zu kommen und mit dem Nächsten wieder zu gehen, vieles wirkt übertrieben und erzwungen und die Gefühle bleiben leider vollkommen aus. Ich bin das Gefühl nicht losgeworden, dass Sasha und Ben sich überhaupt nicht richtig kennengelernt haben und als dann die Rede von "Liebe" war, konnte ich wirklich nur noch den Kopf schütteln. Hier hat einfach nichts zusammengepasst, es war überhaupt nicht stimmig und es hat ständiges Chaos geherrscht, weswegen man das Lesen gar nicht richtig genießen konnte.

Die Nebencharakteren waren mir ebenfalls allesamt viel zu flach und blass. Keiner von ihnen hatte wirklich Persönlichkeit, keiner hat mich berührt oder mich zumindest zum Lachen gebracht. Sie waren da, aber es hätte auch keinen großen Unterschied gemacht, wenn sie es nicht gewesen wären - absolut austauschbar. Die meisten Szenen haben zusammengewürfelt gewirkt, oftmals ist man von der einen zur nächsten Sache gesprungen, ohne irgendetwas überhaupt mal richtig abzuschließen und die Geschichte hat bei mir leider den Eindruck vermittelt, als wüsste sie selbst nicht so genau, welche Richtung sie einschlagen und wohin sie am Ende führen will.

Und jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, reizt mich tatsächlich überhaupt nichts daran, zu wissen, wie es weitergeht. Weil ich keine Beziehung zu den Charakteren aufgebaut habe. Weil mich die Liebesgeschichte nicht berühren konnte. Weil mich die Dialoge nicht unterhalten haben. Weil ich mich an vielen Stellen einfach zu alt für dieses ganze Drama gefühlt habe. Und weil mir hier einfach zu viel gefehlt hat - Gefühl, Humor, Zusammenhang, etwas woran ich festhalten kann und die Greifbarkeit der Charaktere. Mir tut das wirklich wahnsinnig leid, weil ich mich am Anfang echt auf die Geschichte gefreut habe, aber sie ist einfach absolut nicht meins gewesen. Vielleicht bin ich mit meinen 20 Jahren wirklich einfach zu alt dafür und das Buch kommt bei einer jüngeren Altersgruppe besser an? Oder es ist reine Geschmacksache? Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß ist, dass ich hier einen Haken hinter die Reihe setzen und die Geschichte von Sasha und Ben nicht weiterverfolgen werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.04.2019

SO eine Enttäuschung!

The Mister
0

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Die "Fifty Shades" Reihe von E L James gehört zu meinen absoluten Lieblingsreihen und auch die Verfilmungen liebe ich über alles. Dementsprechend habe ich mich ...

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Die "Fifty Shades" Reihe von E L James gehört zu meinen absoluten Lieblingsreihen und auch die Verfilmungen liebe ich über alles. Dementsprechend habe ich mich riesig gefreut, als ich erfahren habe, dass E L James ein neues Buch rausbringen wird und konnte es gar nicht erwarten, es endlich zu lesen. Leider war dieses Buch eine pure Enttäuschung.

Was mich gleich zu Beginn total verwirrt und später nur noch genervt hat, war die Erzählweise der Geschichte. Die Sicht von Maxim ist in der Ich-Perspektive geschrieben, während die von Alessia in der dritten Person ist. Aber als ob das noch nicht komisch genug wäre, wechseln die beiden Perspektiven nicht kapitelweise, sondern bereits innerhalb eines Kapitels. Und das nicht nur einmal. Der Lesefluss wird dadurch ständig unterbrochen und erschwert einem das Lesen total. Die Lust am Buch ist mir alleine dadurch immer und immer mehr vergangen.

Dominiert wird die gesamte Geschichte von Maxim's sexuellen Gedanken. Egal in welcher Situation er sich befindet, egal was Alessia sagt oder tut - selbst wenn sie nur dasteht und atmet - alles turnt ihn an und in seinem Kopf existiert neben Sauerstoff nur noch das Wort "Sex". Sex ist der Mittelpunkt und alles dreht sich für ihn darum. Er wird als jemand beschrieben, bei dem es fast unmöglich ist, dass man ihn als Leser / Leserin mögen oder auch nur ansatzweise ernst nehmen kann. Seine Gedanken, sein Gerede und sein Handeln haben mich wirklich dauerhaft genervt und für mich war er einer der oberflächlichsten Charaktere überhaupt. Das Einzige, was mir zumindest etwas gefallen hat war, dass er kein arroganter Mistkerl war, sondern tatsächlich hin und wieder mal Gefühle gezeigt hat. Er hat Mitleid empfunden, hat sich Sorgen gemacht und hat bewiesen, dass er auch einfühlsam und fürsorglich sein kann. Aber wo man gerade in der einen Sekunde noch Hoffnung sah, war diese in der nächsten auch schon wieder verflogen, weil Maxim leider zu 99% mit etwas anderem als seinem Gehirn denkt ...

Auch Alessia war für mich ein viel zu oberflächlich. Auf den ersten 200 Seiten hatte ich das Gefühl, fast nichts von ihr mitzubekommen und kaum etwas über sie zu erfahren. Und auch später, als man sie dann näher kennengelernt und mehr über ihre Vergangenheit erfahren hat, war sie für mich einfach nicht greifbar. Sie war für mich nicht sympathisch, ich konnte ihre Gedanken und Gefühle nicht nachvollziehen und ich habe es leider nicht geschafft, in irgendeiner Weise eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Für mich war sie ein einziger Widerspruch in sich selbst.

Eine Liebesgeschichte ist für mich auch etwas anderes. Die Idee mit dem Lord und der Putzfrau sollte wahrscheinlich interessant sein und eventuell als etwas Verbotenes gelten, war in meinen Augen aber einfach nur pures Klischee. Ich habe bei den beiden absolut gar nichts gefühlt. Kein Kribbeln, keine Schmetterlinge, keine Emotionen. Das Einzige, was bei den beiden gezählt hat, war ihr unbändiges Verlangen. Die Ernsthaftigkeit hat gefehlt und die Chemie war auch nicht vorhanden. Die meiste Zeit haben die beiden sowieso zusammen im Bett verbracht, weswegen es unmöglich war, das Ganze zwischen ihnen als authentisch und überzeugend anzusehen.

Wenn die beiden nicht gerade zusammen im Bett waren oder daran gedacht haben, zusammen ins Bett zu steigen, wurden die unnötigsten Dinge bis ins Unermessliche ausgeschmückt. Etliche Male wird beschrieben, wie sie am Putzen ist oder es wird spekuliert, wie gut Alessia denn wohl unter den grausamen Klamotten aussieht, die sie trägt. Irgendwann hatte ich wirklich keine Lust mehr und habe angefangen, einige Seiten nur noch zu überfliegen. Ich habe mich selten so durch ein Buch durchquälen müssen, wie durch dieses hier.

Und damit nicht genug. Was ich am schlimmsten fand war, dass in diesem Buch zwei unglaublich wichtige Themen angesprochen, aber vollkommen falsch behandelt werden. Die Autorin geht kein Stück in die Tiefe, jegliche Ernsthaftigkeit bezüglich dieser Themen bleibt aus und es scheint, als hätte E L James diese nur mit in das Buch eingebaut, um irgendwie Drama zu schaffen. Davon gibt es hier nämlich eine Menge. Das finde ich einfach nur traurig und kann es absolut nicht nachvollziehen.

Ich bin wirklich unfassbar enttäuscht und weiß echt nicht, was ich dazu noch sagen soll. Dieses Buch ist der beste Beweis dafür, dass einem nicht unbedingt jedes Buch einer Autorin oder eines Autors gefallen muss, nur weil man eines oder mehrere Bücher von ihr / ihm zuvor vielleicht absolut geliebt hat.

Das Buch bekommt von mir 2 Sterne, obwohl die wahrscheinlich sogar noch zu viel sind. Einen Stern dafür, dass ich trotz ständiger Unterbrechung meines Leseflusses sehr schnell durch das Buch gekommen bin und den anderen für die wenigen Momente, in denen Maxim die Hoffnung ihn mir geweckt hat, dass ich vielleicht doch noch warm mit ihm werden könnte - auch wenn dem im Endeffekt nicht so war.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Leider eine Enttäuschung

The Pact
0

Der Hauptgrund, weswegen ich dieses Buch angefragt habe war, dass im Klappentext stand, dass es um zwei beste Freunde geht. Wer mich kennt weiß, dass ich Geschichten, in denen aus besten Freunden mehr ...

Der Hauptgrund, weswegen ich dieses Buch angefragt habe war, dass im Klappentext stand, dass es um zwei beste Freunde geht. Wer mich kennt weiß, dass ich Geschichten, in denen aus besten Freunden mehr wird, über alles liebe und deswegen war "The Pact - Versprich mir nichts" ein absolutes Muss für mich. Leider wurde ich wirklich enttäuscht und das Buch konnte meine Erwartungen überhaupt nicht erfüllen.

Falls es falsch ist, seinen besten Freund gelegentlich anzugaffen, tue ich gern das Falsche.

Was mir an diesem Buch wirklich gut gefallen hat, war der Aufbau. Die Geschichte beginnt mit einem Pakt, der geschlossen wird und danach vergehen die Jahre kapitelweise, wobei es immer Kapitel aus Steph's und aus Linden's Sicht gibt. Die Idee fand ich einfach klasse und es war super cool, die beiden die Jahre über zu begleiten und zu sehen, wie sie und ihr Leben sich entwickeln. Was mir dabei allerdings gefehlt hat, war die Verbindung zwischen ihnen. Es wird gesagt, dass sie beste Freunde sind, aber auf mich haben sie den Eindruck gemacht, als würden sie immer nebeneinander herlaufen ohne sich aber wirklich zu treffen. Das "Omg-Ich-liebe-diese-Freundschaft" Gefühl ist bei mir total ausgeblieben und genau das war ja eigentlich der Grund, warum mich das Buch so angesprochen hat.

Ich bin es so verdammt leid, auf ein Ziel hinzuarbeiten und nie wirklich irgendwo anzukommen.

Auch zu den beiden Hauptcharakteren konnte ich keine wirkliche Beziehung herstellen. Ich war Beobachterin der Geschichte, aber ich war nie so richtig mit dabei. Sowohl Steph als auch Linden sind in meinen Augen sehr komplizierte und vor allem widersprüchliche Personen, deren Gedanken und Handlungen oftmals absolut nicht zusammengepasst haben. Man hatte beim Lesen ein bisschen das Gefühl, dass ihre Geschichte weder Anfang noch Ende hat und irgendwie ziellos fortgeführt wird. Das fand ich sehr sehr schade und ich hätte mir gewünscht, dass es anders gewesen wäre.

Gleichzeitig muss ich sagen, dass es zwischen den beiden unglaublich viele schöne und tiefgründige Momente gab. Die Autorin hat viele Lebensweisheiten und Anregungen für die Leser mit in das Buch eingebaut, diese jedoch leider damit zunichte gemacht, dass sie es mit den Sex-Szenen und den vulgären Ausdrücken total übertrieben hat. Während ca. auf den ersten 100 Seiten noch alles sehr langsam voranging, hatte man ab da plötzlich das Gefühl, dass alles viel zu schnell geht. Auf einmal hat sich fast alles ausschließlich um Sex gedreht und diese Szenen, die dort beschrieben wurden, haben entweder dafür gesorgt, dass ich mich irgendwie geschämt habe oder ich lachen musste. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin zwei verschiedene Arten zu Schreiben hat, die nicht zusammenpassen, diese aber in diesem Buch miteinander vermischt hat.

»Wenn du irgendwo Wurzeln schlagen willst, solltest du zumindest wissen, was dort wachsen kann.«

Das Buch hat sich schnell lesen lassen und ich habe mir wirklich sehr viele schöne Zitate markiert. Ich wünschte, die Autorin hätte auf die Art und Weise weitergeschrieben, mit der sie das Buch begonnen hat - ich denke, dass es mir dann tatsächlich gut gefallen hätte. So muss ich aber leider sagen, dass es für mich eine Enttäuschung war und ich nicht mehr als zwei Sterne vergeben kann.