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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2024

Aus dem Leben gegriffen - kurzweilig und sehr zu empfehlen

Wenn Erwachsene beten, klingt das langweilig
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Seit 2017 schreibt Daniel Böcking eine Kolumne für das Magazin PRO über Gespräche mit seinen Kindern über den Glauben an Gott. Nun ist aus den Highlights dieser Kolumne ein kleines, aber feines Buch geworden, ...

Seit 2017 schreibt Daniel Böcking eine Kolumne für das Magazin PRO über Gespräche mit seinen Kindern über den Glauben an Gott. Nun ist aus den Highlights dieser Kolumne ein kleines, aber feines Buch geworden, das es in sich hat.

Der Austausch des Autors mit seinen vier Kindern (zu Beginn der Kolumne sind es noch drei, im vorletzten Beitrag sind sie 3, 7, 10 und 11 Jahre alt) über Gott, den Glauben, (christliche) Umgangsformen und viele weitere Themen ist mal witzig, mal nachdenklich, mal Mut machend – und manchmal alles gleichzeitig. „Aus dem Leben gegriffen“ ist eine sehr gute Umschreibung und ich mag einfach die unverkrampfte Art des Autors. Bei manchen Kinderfragen schreibt er offen, dass er nicht so recht weiß, was er seinen Kindern sagen soll, und manchmal lässt er sie selbst zu Wort kommen.

Die insgesamt 28 kurzen Kapitel sind nicht zuletzt ein Stück Zeitgeschichte, denn sie erstrecken sich natürlich auch über die Coronazeit, die in manchen Beiträgen sehr präsent ist.

Ich habe beim Lesen der einzelnen Beiträge häufiger laut aufgelacht, von anderen war ich berührt. Kurz nach dem Lesen habe ich mir das Buch gleich nochmal zum Verschenken gekauft. Es eignet sich super für Christen, genauso wie für Menschen, die (noch) nichts mit dem christlichen Glauben anfangen können, aber auf der Suche sind. Ich würde es einer Religionslehrerin ebenso schenken wie einem Mechatroniker mit kleinen Kindern. Großes Kompliment – und gerne mehr davon!

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Veröffentlicht am 15.06.2024

Ein spannender Zeitreise-Roman

Anastasis: Gefährliche Rückkehr
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Was für eine spannende Idee! – so dachte ich, als ich die Beschreibung von „Anastasis“ las: Eine dubiose Organisation möchte mittels Zeitreise den Tod von Jesus Christus verhindern.

Und spannend ist dieser ...

Was für eine spannende Idee! – so dachte ich, als ich die Beschreibung von „Anastasis“ las: Eine dubiose Organisation möchte mittels Zeitreise den Tod von Jesus Christus verhindern.

Und spannend ist dieser über 500 Seiten starke Roman von Lydia Schwarz auf jeden Fall! Die meisten Charaktere sind vielschichtig, es gibt mehrere Nebenhandlungen, Interessenkonflikte und etliche Situationen, wo ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte, wie es jetzt noch weitergehen soll.

Mir hat gut gefallen, wie die Autorin in das antike Israel eintaucht und ganz nebenbei historische Fakten in die Handlung eingeflochten hat. In einem Interview der „Literarischen Hausapotheke“ erzählt sie von den Hintergründen und Recherchen in Zeiten von Corona (sehr zu empfehlen!). Auch die Art, wie Jesus beschrieben wird, ist überzeugend, respektvoll und berührend.

Nun muss sich allerdings jeder Autor auch ein Stück weit an seinen früheren Werken messen. Die „Kreuzträgerin“-Trilogie fand ich schlichtweg genial. „Anastasis“ ist immer noch sehr, sehr gute und tiefgehende Unterhaltung auf hohem Niveau – und doch empfand ich insbesondere den „Bösen“ im Buch als zu eindimensional, etwas zu gewollt. An ein paar Stellen sind mir außerdem kleine Ungereimtheiten aufgefallen. Auch die Umschlaggestaltung ist diesmal nicht so hochwertig wie bei den anderen Büchern der Autorin. Daher vergebe ich nicht die höchstmögliche Bewertung.

Fazit: „Anastasis“ ist ein spannender Zeitreise- und Zukunftsroman, der sich um die wichtigste Person der Weltgeschichte dreht. Leser mit einem christlichen Hintergrund werden daran ihre Freude haben.

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Veröffentlicht am 10.05.2024

Veränderungen als Chance begreifen

Die Kunst des Neuanfangs
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Nach „Das hatte ich so nicht bestellt“ (erschienen 2022 bei SCM) legt das Autorinnenduo Pfauth/Kuder mit „Die Kunst des Neuanfangs“ ein weiteres Buch mit Charakter vor, das ich wärmstens empfehlen kann.

Wie ...

Nach „Das hatte ich so nicht bestellt“ (erschienen 2022 bei SCM) legt das Autorinnenduo Pfauth/Kuder mit „Die Kunst des Neuanfangs“ ein weiteres Buch mit Charakter vor, das ich wärmstens empfehlen kann.

Wie fängt man neu an – in einem anderen Land, mit der Umsetzung eines Lebenstraums, mit einem neuen Hobby oder nach einer Diagnose, die das Leben grundlegend verändert? Was haben eine Höhlenforscherin, ein Regisseur, eine Nonne, eine Pfarrerin, ein Unternehmensberater und weitere Veränderungsexperten dazu zu sagen?

Dieses Buch ist eine Sammlung an Lebensberichten, Interviews und klugen Beiträgen der Autorinnen, die daraus ein stimmiges Ganzes machen. Mich haben viele der Beiträge sehr angesprochen und inspiriert. Es ist ein Buch, das sich leicht, aber nicht schnell liest. Vielem wollte ich nach dem Lesen nachspüren, darüber nachdenken, es erst mal sacken lassen.

Der Glaube an Gott spielt in etlichen Beiträgen eine wichtige Rolle, sodass es vor allem spirituell interessierte Menschen ansprechen wird. Leider fehlen in diesem Buch die schönen Bilder des Vorgängers, aber der Qualität des Textes tut das keinen Abbruch.

Mein Fazit: Auch wenn man gerade nicht mitten in oder direkt vor einem Neuanfang steht, ist das Lesen dieses Buches sehr bereichernd. Es macht Lust auf Veränderung und vermittelt Hoffnung für das Potenzial von Lebenssituationen, die man sich nicht ausgesucht hat. Große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Eine lesenswerte Autobiografie

Alles nur heiße Luft?
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Hinter „Alles nur heiße Luft?“ verbirgt sich eine abenteuerliche Lebensgeschichte.

Tobias Ain wird 1973 in der DDR geboren und dort im Jugendalter überzeugter Sozialist. Dennoch flüchtet er kurz vor dem ...

Hinter „Alles nur heiße Luft?“ verbirgt sich eine abenteuerliche Lebensgeschichte.

Tobias Ain wird 1973 in der DDR geboren und dort im Jugendalter überzeugter Sozialist. Dennoch flüchtet er kurz vor dem Mauerfall über die Prager Botschaft in den Westen Deutschlands. Dort wird er Unternehmer und schließt sich den Zeugen Jehovas an. Über 25 Jahre gehört er der Sekte an, doch als ihm Zweifel kommen, gibt er seine Leitungsfunktion ab und macht sich auf die Suche danach, was ihn im Leben wirklich trägt.

Ich hatte bereits den Podcast zu diesem Buch gehört und war sehr gespannt darauf, es selbst zu lesen. „Alles nur heiße Luft?“ beschreibt ein wirklich wechselvolles Leben. Offen und ehrlich schildert Tobias Ain, was ihn zum Sozialisten, später zum Kapitalisten und noch später zum Zeugen Jehovas werden ließ. Dabei fand ich jeden Entwicklungsschritt sehr reflektiert und gleichzeitig nachvollziehbar beschrieben. Berührt hat mich, wie der Autor seine Begegnung mit Jesus vor Augen malt – einmalig, besonders und so persönlich.

Was außerdem für das Buch spricht: Tobias Ain schreibt empathisch, rechnet nicht mit alten Weggefährten ab. Was mich nicht so überzeugt hat: Manche Umstände werden mehrmals geschildert, was ich etwas ermüdend fand.

Mein Fazit: „Alles nur heiße Luft?“ ist eine empfehlenswerte Autobiografie, die ein Stück Zeitgeschichte beinhaltet und sich insgesamt gut lesen lässt.

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Dieses Buch mit 24 Porträts junger Weltbewegerinnen hat mich begeistert!

Be the Change
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Dieses Buch mit 24 Porträts junger Weltbewegerinnen hat mich begeistert!

Andrea Specht stellt in „Be the change” zwei Dutzend Frauen vor, die in jungen Jahren ihrer Leidenschaft gefolgt sind, viel gewagt ...

Dieses Buch mit 24 Porträts junger Weltbewegerinnen hat mich begeistert!

Andrea Specht stellt in „Be the change” zwei Dutzend Frauen vor, die in jungen Jahren ihrer Leidenschaft gefolgt sind, viel gewagt und Großes erreicht haben. Zwar gibt es bereits seit Jahren die „Weltbewegerinnen“-Reihe, doch um ehrlich zu sein, hatte sie mich nie gereizt. Durch den Zusatz „young generation“ und die ansprechende, moderne Gestaltung hat sich das geändert, denn hier wird der Fokus bewusst auf die junge Generation gelegt.

Jeder Frau bzw. einmal einem Schwesternduo sind 4 Seiten gewidmet – ein ganzseitiges Foto, drei Seiten Text mit 1-2 eingestreuten „Fun Facts“. Die Kurzbiografien habe ich als sehr gelungen empfunden. Man merkt, dass Andrea Specht bereits mehrere Bücher geschrieben und begleitet hat; Biografien liegen ihr einfach.

Was das Buch ausmacht, ist die gelungene Auswahl von bekannten und weniger bekannten Frauen. Ich (als Frau Anfang vierzig) kannte etwas mehr als die Hälfte und fand es toll, neue Weltbewegerinnen aus Uganda, Bali, Deutschland, den USA, Israel, Kanada, Frankreich und der Schweiz kennenzulernen. Das Buch ist also längst nicht nur etwas für die (sehr) junge Generation. J Zu jeder Frau gibt es am Ende ihres Abschnitts eine „Lust auf mehr“-Box mit Web-, Buchtipps und QR-Code-Links – sehr wertvoll und zeitgemäß. Man spürt, dass in dieses Buchprojekt viel Zeit und Liebe geflossen ist.

Die Porträts sind den Oberkategorien „green planet“, „social justice“, „human rights“, „together“, „arts“ und „worldwide“ zugeordnet. Etwa die Hälfte der vorgestellten Frauen hat einen Bezug zum christlichen Glauben und zieht aus ihm Stärke und Motivation, um ihre Welt zu bewegen. Daher eignet sich das Buch sehr gut auch als Geschenk zur Konfirmation, Firmung oder Einsegnung. Doch ich empfehle es grundsätzlich jedem Mädchen ab 12 Jahren – und allen, die gern spannende Lebensberichte lesen. Ich wurde inspiriert und beschenkt durch „Be the change“!

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