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Veröffentlicht am 08.05.2022

Andachten für einen Glauben mit Tiefgang - keine einfachen Antworten, aber viel Gottvertrauen

Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich
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Dieses Andachtsbuch „für Frauen mit geistlichem Kämpferherz“ ist ein Geschenk. Ein Geschenk für alle, die ehrlich zu sich und Gott sind (oder werden wollen). Für alle, die mit Zweifeln und Enttäuschungen ...

Dieses Andachtsbuch „für Frauen mit geistlichem Kämpferherz“ ist ein Geschenk. Ein Geschenk für alle, die ehrlich zu sich und Gott sind (oder werden wollen). Für alle, die mit Zweifeln und Enttäuschungen ringen. Für alle, die durch tiefe Täler gegangen sind – oder gerade gehen.

Denn Désirée Wiktorski ist selbst durch tiefe Täler von Depression und Erschöpfung gegangen. Eindrücklich schildert sie, wie ihr dabei ihr Glaube nicht immer eine Hilfe war, aber sie doch ihren Gott nicht loslassen konnte und wollte … und schließlich aus dem Tal wieder herausfand.

Die 44 Andachten sind Themenbereichen wie „Dehnübungen für den Glauben“, „Höllisch heiße Eisen“ oder „Du und Gott – never change a winning team!“ zugeordnet. Eingestreut sind immer wieder kurze oder längere Gedichte der Autorin. Sie hat eine schöne Sprache, die auf der Höhe der Zeit ist, und ist inhaltlich immer um Ausgewogenheit bemüht. Man findet in den Andachten viel „sowohl – als auch“ und „einerseits – andererseits“. Mit einigen „heißen Eisen“ hat sie lange persönlich gerungen – und das spürt man diesem Buch ab.

„Ich lasse dich nicht …“ ist im Werden entstanden und über Jahre gereift. Sie und ich sind etwa gleich alt. Viele Lektionen, die sie gelernt hat, kamen mir bekannt vor. Die modernen Beispiele aus dem Leben und die hübsche Gestaltung haben mich sehr angesprochen. Die schönen Zeichnungen von Tamara Friede machen das Buch zu einem Hingucker und etwas Besonderem. Jede Andacht enthält außerdem auch Impulse zum Weiterdenken oder Übungen zum Ausprobieren.

Mir hat das Buch sehr viel gebracht. Ich habe es in kleinen Häppchen gelesen, meist in meiner Stillen Zeit oder in meiner Mittagspause. Manche Andachten haben mich betroffen gemacht, da ich persönlich nicht zu Depressionen neige. Aber ich habe trotzdem fast immer etwas daraus ziehen können und wertvolle Impulse für mein Leben mit Gott erhalten.

„Ich lasse dich nicht …“ kann ich daher wirklich jeder Frau empfehlen, die sich nach einer tieferen Beziehung zu Gott sehnt. Es ist geerdet ist in einer engen Beziehung zu Jesus, die durchs Feuer gegangen ist, und gegründet auf einer umfassenden Bibelkenntnis.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Auch Teil 3 überzeugt - bitte mehr davon!

Käpten Sturm - Der Schatz der Nebelberge
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Endlich!
Teil 3 der Käpten-Sturm-Reihe ist da! Ich lese die Bücher meinem Grundschuljungen vor (der bald 8 wird) und muss sagen, dass ich nach wie vor begeistert von ihnen bin.

Das Prinzip ist immer dasselbe: ...

Endlich!
Teil 3 der Käpten-Sturm-Reihe ist da! Ich lese die Bücher meinem Grundschuljungen vor (der bald 8 wird) und muss sagen, dass ich nach wie vor begeistert von ihnen bin.

Das Prinzip ist immer dasselbe: Ein Teil der Geschichte spielt im Heute und bildet die Rahmenhandlung. Die beiden Geschwister Anne und Lenny sind mit ihren Eltern nach Mecklenburg-Vorpommern in ein altes Schmugglerhaus gezogen und entdecken dort immer wieder neue Logbücher von Käpten Wilbert Boynen Sturm, der „zur Zeit der Seefahrer und Piraten“ lebte. Jedes Logbuch enthält ein in sich abgeschlossenes Abenteuer und die einzelnen Kapitel wechseln mit denen, die im Heute spielen. In Band 3 geht es – wie der Titel schon sagt – um den „Schatz der Nebelberge“ (der natürlich am Ende gefunden wird).

Doch auch die Rahmenhandlung hat es in sich. Während es der achtjährigen Anne leichtfällt, in ihrem neuen Umfeld Freunde zu finden, hat ihr elfjähriger Bruder Lenny es immer wieder mit Mobbing zu tun. Wie gut, dass Opa Abraham ihm dabei zur Seite steht …

Band 3 der Serie ist so spannend wie die ersten beiden Teile, enthält aber auch wieder klare Bezüge zum Glauben an Gott und Mut machende Lösungen für ganz alltägliche Dinge wie Einsamkeit und den Umgang mit (schlechten) Geheimnissen.

Ich kann „Der Schatz der Nebelberge“ wärmstens empfehlen, wie auch die ganze Serie. Wir werden ihr auf jeden Fall treu bleiben.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Berühren lassen! - Gerhard Trabert zeigt, wie es geht

Am Abgrund der Menschlichkeit
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Seit seiner Nominierung zum Bundespräsidenten ist Gerhard Trabert vielen hierzulande kein Unbekannter mehr. Sein Buch „Am Abgrund der Menschlichkeit“ ist eine Chronik seiner zahlreichen Hilfseinsätze als ...

Seit seiner Nominierung zum Bundespräsidenten ist Gerhard Trabert vielen hierzulande kein Unbekannter mehr. Sein Buch „Am Abgrund der Menschlichkeit“ ist eine Chronik seiner zahlreichen Hilfseinsätze als Arzt, beginnend 1992 im Jugoslawien-Krieg. Gleichzeitig ist es aber auch viel mehr als das. Es ermöglicht den Lesern, sich berühren zu lassen – von der Not und der Ungerechtigkeit, die Trabert nüchtern und doch empathisch beschreibt, und von den vielen, vielen Einzelschicksalen, die darin angerissen werden.

Ich muss gestehen, ich hatte etwas Angst vor dem Buch. Vor allzu detaillierten Schilderungen des Leids und Elends, dem Menschen auf der Flucht begegnen. Vor Hoffnungslosigkeit, die beim Lesen entstehen könnte – weil Hilfe immer nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein kann bei den Millionen von Geflüchteten, die es auf der Welt aktuell gibt.

Doch Trabert gelingt es, seine Leser abzuholen und gleichzeitig nicht zu überfordern. Er gibt Einblicke in seine persönlichen Erlebnisse und Empfindungen, die unter die Haut gehen. Ja, vieles ist schrecklich. Aber vieles lässt und ließe sich auch verändern. Deutlich zeigt er den politischen Handlungsbedarf auf und erzählt gleichzeitig von Mut machenden Fortschritten und Einsätzen, die sich gelohnt haben – sowohl für die Helfenden als auch die Hilfe empfangenden. Er beschreibt, wie Menschen, die alles verloren haben, ihren Helfern Hilfe anbieten. Menschlich sein und menschlich bleiben – dazu ermuntert dieses Buch.

Ich kann es nur wärmstens jedem empfehlen, der sich ein realistisches Bild über die Situation von Geflüchteten machen möchte (insbesondere in Europa), und selbst aktiv werden will.

Klare Kaufempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Ein wirklich anspornendes Andachtsbuch!

Christusliebe
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Das Andachtsbuch „Christusliebe“ von Gerrid Setzer enthält 75 Andachten, die dazu anspornen sollen, auf Christus zu sehen. Dieser klare Fokus zieht sich durch das ganze Buch und hat bei mir genau das ausgelöst, ...

Das Andachtsbuch „Christusliebe“ von Gerrid Setzer enthält 75 Andachten, die dazu anspornen sollen, auf Christus zu sehen. Dieser klare Fokus zieht sich durch das ganze Buch und hat bei mir genau das ausgelöst, was der Autor in seinem Schlusswort als Wunsch formuliert:

„Wenn wir uns in diesem Buch ein wenig mit der Herrlichkeit Christi beschäftigt haben, dann sollte das ein Echo in unseren Herzen auslösen, sodass wir mehr danach verlangen, bei dem zu sein, der uns liebt und uns von unseren Sünden reingewaschen hat in seinem Blut. Gleichzeitig wollen wir uns motivieren lassen, andere auf Christus und seine Liebe hinzuweisen.“

Es ist nicht das erste Andachtsbuch von Gerrid Setzer – 2018 erschien bereits „Hoffnungsfreude“, das ein ähnliches Design und einen ähnlichen Aufbau hat. Auch „Christusliebe“ ist wertig aufgemacht: gebunden, in einem schönen kompakten Format, mit einem Lesebändchen versehen und vierfarbig gedruckt. Mit 246 Seiten ist es etwas umfangreicher als sein Vorgänger.

Die prägnanten Überschriften fallen sofort ins Auge, ebenso wie die ausgewählten Zitate, die sich zwischen den Andachten finden und oft mit Illustrationen versehen sind. Die einzelnen Texte sind nicht mit einem Datum versehen, sodass man jederzeit mit diesem Buch beginnen kann. Durchschnittlich sind sie 2-4 Seiten lang; es gibt jedoch auch ganz kurze, die nur eine Seite füllen, und längere, die 6-8 Seiten haben. Meist sind sie in sich abgeschlossen, ab und zu vertiefen sie über mehrere Tage ein Thema (z. B. enthält das Buch je eine Andacht über die 7 Worte Jesu am Kreuz).

Beim Lesen spürt man: Gerrid Setzer hat selbst viele Stunden mit dem Wort Gottes verbracht. Ich war überrascht über die Auswahl mancher Bibelstelle aus dem Alten Testament mit Bezug auf Christus. „Christusliebe“ ist eine wahre Fundgrube zu der Frage, wie das AT auf Jesus hinweist, und somit ein Buch für „Glaubensanfänger“, aber auch „alte Hasen“ (zu denen ich mich zählen würde). Eindrücklich führt es die Tiefe des Erlösungswerkes Jesu vor Augen.

Ich kann dieses Andachtsbuch somit sehr empfehlen und hoffe, dass es weite Verbreitung findet.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Zeit mit Freunden ist toll - Alleinsein aber auch!

Ein Kamel bleibt selten allein
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Gunter ist ein Kamel. Allein in der Wüste. Doch er bleibt nicht lange allein, denn schon bald besucht ihn das Kamel Lou. Und danach noch Claire. Und danach Sven. Und danach Irmgard. Schließlich kommt sogar ...

Gunter ist ein Kamel. Allein in der Wüste. Doch er bleibt nicht lange allein, denn schon bald besucht ihn das Kamel Lou. Und danach noch Claire. Und danach Sven. Und danach Irmgard. Schließlich kommt sogar noch eine ganze Herde hinzu.

Gemeinsam feiern sie ein buntes, lautes Fest. Als die anderen dann zur Schatzsuche aufbrechen, überlegt sich Gunter: „Ohne mich!“ Am Ende zieht er das Fazit: „Ja, eine Herde Kamele bringt Spaß und Spiel, aber manchmal wird es mir einfach zu viel. Und dann bin ich gerne wieder einer allein.“

Ich glaube, in Gunter finden sich die meisten Erwachsenen und sicher auch viele Kinder wieder. Nicht zuletzt in diesen verrückten (Corona-)Zeiten, die von Distanz geprägt sind. Wer kennt das nicht: Auf der einen Seite wünscht man sich Nähe, auf der anderen wird es einem aber auch mal zu viel?

Dieses tolle, knallbunte Kinderbuch zeigt, dass es okay ist, das Alleinsein zu schätzen, und alles seine Zeit hat – das Tanzen wie das Ausruhen.

Ein wertvolles Bilderbuch, das sogar noch meinem siebenjährigen Sohn sehr viel Spaß gemacht hat und von ihm „tausend Sterne“ bekommt. Auch wenn die Reime an manchen Stellen etwas holprig und arg konstruiert sind, empfehle ich daher „Ein Kamel bleibt selten allein“ ohne Abzug, weil es einfach Spaß macht!

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