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Veröffentlicht am 16.03.2020

Ein Franzose in Grönland - ein aussergewöhnlicher Reisebericht mit schrägem Humor.

Das Eis brechen
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"Das Eis brechen" von Julien Blanc-Gras ist im März 2020 mit 160 Seiten als Hardcover im mareverlag erschienen.

Der Autor legt hier einen recht außergewöhnlichen Reisebericht vor, natürlich erfährt man ...

"Das Eis brechen" von Julien Blanc-Gras ist im März 2020 mit 160 Seiten als Hardcover im mareverlag erschienen.

Der Autor legt hier einen recht außergewöhnlichen Reisebericht vor, natürlich erfährt man einiges über die beeindruckende Natur Grönlands und historische Hintergründe, der Schwerpunkt liegt hier jedoch ganz klar auf ganz persönlichen Eindrücken und zwischenmenschlichen Begegnungen.

So besucht Julien Blanc-Gras nach seiner Ankunft in Grönland beispielsweise als Erstes eine Kneipe, um sich ein Bild von den Einheimischen zu machen und Menschen kennenzulernen.

Anschließend geht er an Bord der "Atka", wo außer ihm noch ein Maler sowie der Kapitän und der erste Offizier mitreisen. Die Crew schippert so einige Wochen von Insel zu Insel, manövriert sich durch diverse Eisberge, Julien lernt Leute kennen und erlebt viel unbeschreibliche Natur.

Sein Humor ist ein ganz besonderer, teils recht trocken und auch manchmal mit "großer Schnauze" haut Julien Blanc-Gras raus - mir hat das gut gefallen, aber scheinbar trifft es nicht jeden Lesers Nerv...

EIn abwechslungsreiches kleines Buch, welches gut unterhält und in dem man auf unterhaltsame Weise einiges über Grönland und seine Einwohner erfährt.

Wer einen Reiseführer oder ein Sachbuch erwartet, sollte sich allerdings anderweitig umsehen!

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Veröffentlicht am 02.03.2020

Feuerland - spannender, brisanter erster Fall für Kommissarin Vanessa Frank

Feuerland
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"Feuerland" von Pascal Engman ist als Taschenbuch mit 496 Seiten im Februar 2020 bei Klett-Cotta erschienen.

Feuerland ist der Auftakt einer Thriller-Reihe um die Kommissarin Vanessa Frank, einer sehr ...

"Feuerland" von Pascal Engman ist als Taschenbuch mit 496 Seiten im Februar 2020 bei Klett-Cotta erschienen.

Feuerland ist der Auftakt einer Thriller-Reihe um die Kommissarin Vanessa Frank, einer sehr sympathischen und engagierten, aber anfangs wegen privater Probleme suspendierten Ermittlerin.
In Stockholm werden zwei reiche Geschäftsleute nach einem Überfall auf ein Uhrengeschäft entführt, außerdem verschwinden Strassenkinder spurlos.
Die Spuren führen Vanessa Frank nach Chile, und sie gerät ins Visier des organisierten Verbrechens. Begleitet wird sie dabei von dem ehemaligen Elitesoldaten Nicolas Paredes,der unehrenhaft entlassen wurde und nun versucht, sich und seine autistische Schwester über Wasser zu halten.
Eine weitere zentrale Figur des Thrillers ist Carlos Schillinger, der die Colonia Rhein kommissarisch führt, eine Kolonie, die geflohene Nazis nach dem zweiten Weltkrieg gründeten.
Die Handlungsstränge werden von der jeweiligen Hauptperson erzählt, man lernt zuerst die Protagonisten kennen und nach und nach werden die einzelnen Stränge zusammengeführt und die Spannung baut kontinuierlich auf und wird zum Ende hin ganz enorm!
Es geht um Geldgier, Macht und Korruption, die Methoden des organisierten Verbrechens sind skrupellos und das Thema brisant und hochaktuell!
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und hat mich nach ein paar Startschwierigkeiten (es war mir anfangs etwas langweilig) in seinen Bann gezogen, die eher kurzen Kapitel sowie die unterschiedlichen Handlungsstränge gefielen mir ausgesprochen gut.
Ein schwedischer Thriller, der durchaus empfehlenswert ist!

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Veröffentlicht am 18.02.2020

Gute Grundidee, wichtige Botschaft, sehr gewöhnungsbedürftige Sprache

Weltverbessern für Anfänger
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"Weltverbessern für Anfänger" von Stepha Quitterer ist als Hardcover mit 288 Seiten im Januar 2020 beim Gerstenberg-Verlag erschienen.

An Minnas Schule wird ein Wettbewerb ausgeschrieben: Weltverbessern ...

"Weltverbessern für Anfänger" von Stepha Quitterer ist als Hardcover mit 288 Seiten im Januar 2020 beim Gerstenberg-Verlag erschienen.

An Minnas Schule wird ein Wettbewerb ausgeschrieben: Weltverbessern für Anfänger. Der Klasse mit den besten Ideen winkt eine Klassenfahrt nach Tallin. Kann das für Minnas Chaoten-Klasse genug Anreiz sein, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen?

Das Weltverbessern fängt mäßig an, mit Vorhängen, einem Hamster im Klassenzimmer und anderen Kleinigkeiten.

Minnas Oma kommt aber plötzlich in ein Pflegeheim, und Minna erkennt schnell, dass dort bei Weitem nicht alles so ist, wie es sein könnte...so fasst sie den Plan, die Senioren zu besuchen, um sie zu unterhalten und ihnen zu helfen, sich einfach zu kümmern. Wird sie ihre Klasse hierfür begeistern können, besonders die dummen Gänse, die sich nur um sich selbst kümmern und Minna normalerweise keines Blickes würdigen?

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, Minna ist ein tolles Mädchen, wenn sie auch bisweilen etwas zu reif für ihr Alter wirkt. Auch Pawel und Basti machen wirklich Spaß. Besonders gut gefällt mir Minnas Mutter, zwar Künstlerin und ein wenig verpeilt, aber sehr verantwortungsbewusst mit dem Fokus auf das Wesentliche und Menschliche!

Die Grundidee des Buches hat mir sehr gut gefallen, und auch das Drumherum wie die Beschreibung der Grinsinger, das Herumgezicke im Klassenverband, erste Schwärmereien, die kleinen Eifersüchteleien und pubertären Streiche...so wird es sicherlich gelingen, die Geschichte und damit auch die Botschaft des notwendigen Weltverbesserns dem Zielpublikum schmackhaft zu machen.

Was mich allerdings sehr genervt hat, sind die unzähligen eigenen Wortschöpfungen der Autorin und ganz besonders das : "Der Bastipapa" und "Die Christophmama" etc...

Mein Fazit: Gute Story mit einer prima Idee, die zwar nicht neu ist, aber der Altersgruppe nahe gebracht werden soll, und das ist sehr wichtig! Für Jugendliche und junge Leser ein tolles Buch, wenn man etwas älter ist, eher ungeeignet...

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Der Store - ein Unternehmen mit Weltherrschaftspotential...

Der Store
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"Der Store" von Rob Hart ist ein super gelesenes Hörbuch, welches erschreckend nah an der Realität die Welt von Cloud schildert.

Paxton, einst selbständiger Unternehmer mit einer eigenen, innovativen ...

"Der Store" von Rob Hart ist ein super gelesenes Hörbuch, welches erschreckend nah an der Realität die Welt von Cloud schildert.

Paxton, einst selbständiger Unternehmer mit einer eigenen, innovativen Erfindung, wurde von Cloud durch fragwürdige Methoden dazu gezwungen, seine kleine Firma aufzugeben. Nun bewirbt er sich bei Cloud, weil er einen Job braucht, aber auch, weil er hofft, sich bei Gelegenheit irgendwie rächen zu können.

Beim Durchlauf der Bewerbungsmodalitäten trifft er Zinnia, die er interessant findet, und versucht, ihr näher zu kommen. Es entwickelt sich etwas zwischen ihnen, aber Zinnia hat ganz andere Motive...

Cloud ist ein Riesenkonzern, der größte Onlinestroe der Welt, wo die Mitarbeiter in firmeneigenen Wohnheimen und Siedlungen wohnen, um nah an der Arbeit zu sein, codierte Armbänder tragen müssen, die jede ihrer Bewegungen mitverfolgen und komplett durchgetaktete Tage haben...

Alles eine große Familie, mit Firmengründer Gibson Wells an der Spitze...oder?! Hinter der Fassade sieht es schon ganz anders aus, nicht jeder ist so stumpf, dass er einfach mit dem zufrieden ist, was er dort tut, und nicht merkt, dass die totale Kontrolle herrscht.

Paxton ist innerlich zwiegespalten, an ihm wird bestens gezeigt, wie Manipulation funktioniert - einerseits hasst er Cloud und ganz besonders Firmengründer Wells, weil ihm der Store sein Unternehmen zerstört hat, andererseits ist er stolz und sein Ehrgeiz geweckt, wenn er gelobt wird und gute Arbeit leistet...

Das Ganze erinnerte mich stark an "1984", den Kult-Dystopie-Klassiker, und Cloud an eine reale Firma, die jeder kennt...

Gelesen wird das Hörbuch von Simon Jäger (Paxton) , Anna Carlsson (Zinnia), Frank Arnold (Gibson Wells) und Janine Stenzel (Stimme aus dem Off). Es wird immer im Wechsel kapitelweise gelesen, meist aus der Sicht von Paxton oder Zinnia. Die Kapitel aus Wells´Sicht waren anfangs recht langatmig und haben mich etwas genervt, aber das wurde zunehmend besser.

Ich hatte ein paar abwechslungsreiche Hör-Stunden mit großartigen Stimmen, sehr guter Unterhaltung und der einen oder anderen Gänsehaut...

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Veröffentlicht am 15.01.2020

Ein spannender Krimi mit einer starken Ermittlerin!

MÖWEN, MEER UND TOD
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"Möwen, Meer und Tod" von Emma Bieling ist im Luzifer-Verlag am 31.05.2019 erschienen und hat 364 Seiten.

Zur Handlung:

Es handelt sich hier um den zweiten Teil der Luna Maiwald - Reihe, und es ist hier ...

"Möwen, Meer und Tod" von Emma Bieling ist im Luzifer-Verlag am 31.05.2019 erschienen und hat 364 Seiten.

Zur Handlung:

Es handelt sich hier um den zweiten Teil der Luna Maiwald - Reihe, und es ist hier zwar nicht zwingend notwendig, aber ganz eindeutig von Vorteil, wenn man auch den ersten Band gelesen hat!

Kriminalhauptkommissarin Luna Maiwald wird nach einjähriger Pause von ihrem Team herzlich wiederaufgenommen und steigt auch gleich wieder voll ein, denn auf Rügen gibt es mehrere mysteriöse Todesfälle. Junge, gesunde Menschen sterben ganz plötzlich qualvoll. Was ist hier passiert und in welchem Zusammenhang zueinander stehen die Toten? Dann wird am Strand noch ein Frau tot aufgefunden, vom Pferd gestürzt und ausgerechnet in der einzigen Pfütze weit und breit ertrunken. War es ein Unfall?

Auch privat läuft geht bei Luna nicht alles glatt, sie hat einige Probleme mit ihrem Mann Fred und der pubertierenden Tochter Marcia. Außerdem wird sie von Erinnerungen und Alpträumen gequält...Entspannen kann sie am Besten bei ihren Eltern, aber auch dort ist nicht alles wie immer...

Meine Meinung:

Luna Maiwald ist eine starke und ambitionierte Ermittlerin, die alles gibt und dabei ihren Beruf ganz deutlich über ihre Familie stellt. Das führt natürlich zu Unzufriedenheit bei Mann und Tochter, und die Probleme sind vorprogrammiert...

Das restliche Ermittler-Team, allen voran Schröder, ist sympathisch und kommt ganz gut voran, die Ermittlungsergebnisse und Indizien werden schlüssig verknüpft.

Die Art und Weise, wie die Opfer zu Tode kamen, ist außergewöhnlich und auch der Fall der vom Pferd gestürzten Leiche ist spannend und abwechslingsreich...

Luna Maiwald ist eine sehr eigensinnige Person, dabei chaotisch und oft ungerecht. Ich mochte sie nicht so besonders! Umso mehr dafür aber ihre Tochter Marcia, die ganz nach der Mutter kommt und dieser mit ihrem Dickkopf ordentlich die Stirn bietet...

Leider war es schwierig, einige Szenen richtig zu verstehen, da man den Kontextt aus dem Vorgängerband nicht kannte. Hier wäre eine grob umrissene Einführung wünschenswert gewesen, die fehlt aber leider komplett.

Mein Fazit:

"Möwen, Meer und Tod" ist ein solider, spannender Krimi mit Lokalkolorit und einem interessanten Ermittlerteam. Eignet sich super für ein paar unterhaltsame Lesestunden.

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