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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2022

wenig farbenfroh

In all deinen Farben
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In dieser Anthologie sind verschiedene kurze Liebesgeschichten vereint, in denen die Frauen die Geschicke lenken. Manche sind moderner, manche sind märchenhafter. Neben den abschließenden eigenen drei ...

In dieser Anthologie sind verschiedene kurze Liebesgeschichten vereint, in denen die Frauen die Geschicke lenken. Manche sind moderner, manche sind märchenhafter. Neben den abschließenden eigenen drei Geschichten der Autorin, sind die übrigen zehn wohl laut Nachwort afrikanischen oder griechischen Mythologien entlehnt. Doch lassen sich diese mangels Kenntnis ebenjener in unseren Breiten schwer bis gar nicht einordnen, was die Einschätzung der Abwandlung oder die Würdigung für die Neuzeit unmöglich macht.
Der Schreibstil ist inkonsequent; mal zauberhaft bildreich, mal nüchtern abhandelnd. So springt der Funke bei mir nicht über, und die blassen Geschichten bleiben nach Beendigung der Lektüre nicht länger im Gedächtnis. Von den vielen titelgebenden Farben ist nichts zu merken, denn die Geschichten sind weder sonderlich spannend oder packend, noch sorgen sie dafür, dass ich davon etwas für mich mitnehmen kann.
Für mich ist das Buch nicht "ein subversives Korrektiv für die westliche Vorstellung davon, wer in der Liebe den Ton angibt", als das es beworben wird. So bekommt die Mischung aus besseren und schlechteren Beiträgen 2,5*.

Veröffentlicht am 27.12.2021

seichte Hörstunden

Geld oder Lebkuchen
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Nicht hinter jedem Adventskalendertürchen steckt eine Offenbarung. So war es leider auch mit diesem Hörbuch.
Titel und Klappentext machten Lust auf eine unterhaltsame vorweihnachtliche Lektüre. Es gab ...

Nicht hinter jedem Adventskalendertürchen steckt eine Offenbarung. So war es leider auch mit diesem Hörbuch.
Titel und Klappentext machten Lust auf eine unterhaltsame vorweihnachtliche Lektüre. Es gab zwar ein idyllisches vorweihnachtliches Setting auf Sylt, allerdings blieb die Unterhaltung auf der Strecke - zumindest bei mir. Vielleicht gehöre ich aber auch nicht zum Zielpublikum dieses Werks, bedenkt man die Protagonisten, die sich überwiegend im (Vor)rentenalter befinden.
Die Story ist schnell erzählt: im vorweihnachtlichen Gefühlsdusel soll etwas Gutes getan und Herzen erwärmt werden; der Zweck heiligt dabei die Mittel.
Der Zusatz "fast ein Krimi" ist wirklich nur ein Zusatz, denn es vergeht ein Drittel des Buches, bis es überhaupt an die Planung eines Coups geht. Doch dabei ist alles so offensichtlich, dass es weder krimitypischer Ermittlungsarbeit noch Auflösung bedarf.
Wenigstens ist die Sprecherin passend gewählt, indem sie mit ihrer lebendigen Darbietung authentische Figuren schafft. Vielleicht soll dieses Hörbuch damit auch nur ein paar seichte Hörstunden ermöglichen. Das kann es auf jeden Fall, aber mehr auch nicht.

Veröffentlicht am 27.10.2021

Lässt nach gutem Anfang nach

Das Tal der Rosen
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Bücher, die sich um ein Familiengeheimnis ranken, spielen meist auf mehreren Zeitebenen. So auch dieses.
In der Gegenwart lässt sich Barbara begleiten, wie sie ihre kürzliche Trennung und den Tod ihrer ...

Bücher, die sich um ein Familiengeheimnis ranken, spielen meist auf mehreren Zeitebenen. So auch dieses.
In der Gegenwart lässt sich Barbara begleiten, wie sie ihre kürzliche Trennung und den Tod ihrer Großmutter verarbeiten will. Mit deren letzten Wunsch, sie an einem bestimmten Ort beizusetzen, vermutet Barbara ein altes Geheimnis und macht sich in einem malerischen Schweizer Dörfchen auf die Suche. Dass man ihr dort nicht wohlgesonnen ist, macht die Sache immer mysteriöser, ohne dass aber die Spannung ins Unermessliche steigt.
Da Barbara in der Herberge der einzige Gast ist, bekommt sie die besondere Aufmerksamkeit von Koch Conradin. Er ist ihr zudem behilflich, über die Trennung hinweg zu kommen und Licht ins Dunkel um ihre Großmutter zu bringen.
Hilfreich ist dafür auch die zweite Zeitebene aus den 1930ern und 1940ern. Dabei offenbaren sich durch Tagebucheinträge einer Adeline nach und nach die Zusammenhänge und ergeben ein Gesamtbild. Gerade dieses Schicksal ist schwer; doch trotz dieser Schwere lässt sich das Buch leicht und flüssig lesen.
Ich habe es auch beendet, da ich gehofft hatte, Adeline würde ein zweites Mal aus ihrer Situation ausbrechen und nicht in Missständen ausharren. Doch leider verhält sie sich zunehmend weniger nachvollziehbar wie andere Akteure auch. Wieso z. B. schaut auch Edgar tatenlos zu, wenn er doch mit den nötigen finanziellen Mitteln helfen könnte?
Wieso ist auch so wenig über Rosas Leben zu lesen? Schließlich ist sie doch einer der Aufhänger des Buches.
Daher werden es nur 2,5*.

Veröffentlicht am 01.09.2021

Konnte mich nicht für sich gewinnen

Küsse im Sommerregen sind auch nur nass
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Das Cover dieses Buches kommt in sommerlichen Farben daher. Ob es nun Richtung bonbonfarben gehen soll, wie es zu Romantic-Comedy-Filmen passen könnte, oder eher Richtung regenbogenfarben, um dem LGBT-Gedanken ...

Das Cover dieses Buches kommt in sommerlichen Farben daher. Ob es nun Richtung bonbonfarben gehen soll, wie es zu Romantic-Comedy-Filmen passen könnte, oder eher Richtung regenbogenfarben, um dem LGBT-Gedanken Rechnung zu tragen, weiß wohl nur die Autorin.
Beides spielt im Buch jedenfalls eine Rolle.
Die 17-jährige Saoirse fühlt sich nämlich zum gleichen Geschlecht hingezogen, glaubt aber nach Enttäuschungen nicht an die große Liebe.
Dann stolpert Ruby in ihr Leben, die eine Vorliebe für romantische Komödien hat. Für den gemeinsamen Sommer fertigt sie eine Liste mit wesentlichen Punkten einer RomCom an, die beide abarbeiten wollen. Ausgang ungewiss.
Daneben hat Saoirse noch mit Änderungen im familiären Umfeld zu kämpfen. Neben den Schilderungen der aktuellen Vorfälle dazu, fließen immer wieder Hintergrundinformation zu ihrem bisherigen Leben ein.
Doch obwohl das Buch aus der Ich-Sicht Saoirses geschrieben ist, sie stellenweise den Leser sogar ganz konkret anspricht, kann ich keine Beziehung zu ihr herstellen. Sie bleibt mir über das gesamte Buch hinweg unsympathisch. Mit Ruby und anderen Nebencharakteren ist es da schon leichter warmzuwerden.
Das galt jedoch nicht für das Buch insgesamt. Weder der Einstieg noch das Dabeibleiben fielen mir leicht. Der Geschichte fehlte es einfach an Spannung oder Wendungen, sie hatte Längen, zog sich, und konnte mich nicht so richtig für sich gewinnen.
Der Schreibstil ist dabei recht einfach gehalten und locker, dennoch detailreich. Humor gibt es vor allem bei den Wortgefechten zwischen Saoirse und ihrem Feind oder Doch-Freund? Oliver.
Obwohl sich dieser Young-Adult-Roman mit wichtigen Themen wie LGBT* oder Demenz beschäftigt, darf man keinen Tiefgang erwarten. Das wäre für die vermeintlich jugendliche Zielgruppe wohl zu viel.

Veröffentlicht am 09.08.2021

Hören und vergessen

Wildblütenzauber
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Das Cover dieses Hörbuches ist schön sommerlich. Allerdings wird auf den ersten Blick und in Zusammenhang mit dem Klappentext nicht ersichtlich, wie die Törtchen im Zusammenhang mit der Story stehen. Das ...

Das Cover dieses Hörbuches ist schön sommerlich. Allerdings wird auf den ersten Blick und in Zusammenhang mit dem Klappentext nicht ersichtlich, wie die Törtchen im Zusammenhang mit der Story stehen. Das erfährt man zwar im Laufe der Handlung, doch stellt dieser Fakt wie vieles anders eher eine Randnotiz dar.
Der Einstieg ins Buch gelingt mühelos. Die Sprecherin trägt mit ihrer Darbietung angenehm leicht durch die Kapitel, obwohl Sarahs Verlust der Mutter eher ein trauriges Thema darstellt.
So besteht das erste Drittel zum Großteil aus Kindheitserinnerungen von Sarah bzw. ihrer Freundin Doreen, die im weiteren Verlauf gefühlt auch den aktiveren Part innehat. Zwischen diesen vielen Gesprächen über Belanglosigkeiten und dem Auftauchen einiger Männer, die für zarte Nebenstränge sorgen sollen, dauert es, bis Sarah endlich nach Nürnberg aufbricht, um sich dem Familiengeheimnis zu stellen.
Doch selbst als sie dort ist, wird das vielgepriesene große Geheimnis in gut einem Kapitel abgehandelt, und das Buch ist damit abrupt vorbei. Da das Geheimnis für sich genommen nicht ohne ist, hätte es deutlich mehr Raum verdient. Man könnte meinen, der Klappentext bezieht sich auf Kapitel, die nicht veröffentlicht oder eingesprochen wurden.
Das ist für mich auch das größte Manko dieses Buches, dass es sich in Banalitäten verliert und am Klappentext vorbei geht. Das können leider auch die schönen bildreichen Beschreibungen der Boddenlandschaft nicht retten.
Somit reicht es für dieses Hörbuch, das sich schnell nebenbei hören und vergessen lässt, nur für 2,5*.