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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2022

erkenntnisreicher Roadtrip

Nur kurz leben
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Nachdem ich jüngst das Folgewerk „Zwischeneinander“ gehört und dabei für mich eine Lücke festgestellt habe, habe ich jene mit diesem Werk schließen wollen. Das gelingt ganz gut, denn auf einem ungewollten ...

Nachdem ich jüngst das Folgewerk „Zwischeneinander“ gehört und dabei für mich eine Lücke festgestellt habe, habe ich jene mit diesem Werk schließen wollen. Das gelingt ganz gut, denn auf einem ungewollten Roadtrip verbindet sich die Geschichte um Richie und Leon.
Kilometer um Kilometer nähern sich die beiden Personen, die unfreiwillig miteinander zu tun haben, an. Sie bearbeiten dabei in ihren Gesprächen mitunter schwierige Themen wie Familie, Freundschaft und Tod. Nicht nur, dass für die beiden die ein oder andere Erkenntnis fürs Leben drin ist, es ergeben sich auch Mitnahmeeffekte für den Leser/Hörer.
Insofern sind die beiden sehr authentisch gezeichnet, wenngleich nicht jede Aktion so nachvollziehbar ist.
Die Kapitel werden in der Ich-Form Richies geschildert, einige später auch in Leons. Richies Sätze, vielleicht auch getrieben durch seine Gedanken, sind manchmal nur Fragmente. Auch seine Ausdrucksweise ist an einigen Stellen für einen schon 28-Jährigen unpassend/unerwachsen.
Der Sprecher passt mit seiner Stimme gut zum Alter Richies. Sprechtempo und Intonation sind den Situationen angepasst.
Insgesamt ist auch dieses Buch der Autorin sehr emotional gehalten und stimmt durch seine realistischen Züge an der ein oder anderen Stelle nachdenklich.

Veröffentlicht am 10.08.2022

Bewegend

Solange gehört das Leben noch uns
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Bereits dem Klappentext ist zu entnehmen, dass dieses Buch sehr wahrscheinlich keines mit Happy End sein wird. Insofern täuscht das zu friedvolle Cover. So lernt man direkt zu Begin Ina und ihren schwerkranken ...

Bereits dem Klappentext ist zu entnehmen, dass dieses Buch sehr wahrscheinlich keines mit Happy End sein wird. Insofern täuscht das zu friedvolle Cover. So lernt man direkt zu Begin Ina und ihren schwerkranken Großvater kennen, denen nicht mehr viel gemeinsame Zeit bleibt.
Durch den emotionalen Schreibstil fühlt (und vor allem leidet) man mit Ina mit, die fortan mit Verlustängsten, Schmerz und Trauer konfrontiert wird. Doch auch ihre innere Zerrissenheit, es in dieser Situation jedem und allem gerecht zu werden, wird gut deutlich. Leider kommt es in diesem Zusammenhang zu überflüssigen Wiederholungen ihres Gedankenkarussells.
Stellenweise erscheint Ina mir zudem auch unbeholfen in ihrer Schusseligkeit sowie recht naiv mit ihrer Vorstellung eines Hospizes und bei den ersten Zusammentreffen mit Richard.
Ihrer beider Geschichte sorgt im Anschluss für eine neuerliche Achterbahn der Gefühle. Allerdings wird sie zum Ende hin schon arg rührselig und drückt auf die Tränendrüse.
Das müsste nicht sein, denn aufgrund der Thematik wäre es auch so ein sehr emotionales und nachdenklich stimmendes Buch.

Veröffentlicht am 18.07.2022

Feel-Good-Selbstfindung

Lieber Instagram-Liebe ... als gar keinen Sex!
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Josi, waschechte Berlinerin und Kaffeeliebhaberin, wirkt wie aus dem Leben gegriffen und bietet Identifikationspotenzial für jede(n) von uns. An der Schwelle zur magischen 40 beginnt sie sich zu fragen, ...

Josi, waschechte Berlinerin und Kaffeeliebhaberin, wirkt wie aus dem Leben gegriffen und bietet Identifikationspotenzial für jede(n) von uns. An der Schwelle zur magischen 40 beginnt sie sich zu fragen, ob sie auf dem richtigen Lebensweg ist und ob das alles ist, was sie so tut und hat.
Und so begleiten wir sie ein Jahr lang auf dem Weg zu sich selbst. Zwischen beruflichen Veränderungen, privaten Umstürzen ausgelöst durch „geinstagrammte“ Kaffeetassen, gerät so einiges ins Wanken und kommt später zu einem genre-untypischen Ende. Da das Buch als Band 1 deklariert ist, bleibt zu hoffen, dass es bald mit Josis Erlebnissen weitergeht. Denn das Buch machte einfach Spaß zu lesen und hat mir meinen Urlaub versüßt.
Los geht es zu Beginn jedes aus der Ich-Sicht geschriebenen Kapitels mit einem spritzigen Zitat. Auch im weiteren Verlauf sorgt Josi mit ihrer chaotischen Art und Gedankensprüngen für reichlich Schmunzler. Der Schreibstil ist nicht nur humorvoll, sondern locker-leicht und zieht einen direkt in seinen Bann. Dennoch kommen auch ernstere Aspekte nicht zu kurz und lassen einen auch mal innehalten und reflektieren. Ich wollte das Buch jedenfalls gar nicht mehr aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 14.03.2022

Amour

Verlieb dich in Paris
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Halbfranzösin Jeanne reist nach Paris, um eine berufliche Auszeit zu nehmen und um sich, mit dem Tagebuch ihrer vor vielen Jahren verstorbenen Mutter bewaffnet, auf deren Spuren zu begeben und ihr näher ...

Halbfranzösin Jeanne reist nach Paris, um eine berufliche Auszeit zu nehmen und um sich, mit dem Tagebuch ihrer vor vielen Jahren verstorbenen Mutter bewaffnet, auf deren Spuren zu begeben und ihr näher zu kommen.
Durch die Tagebucheinträge geführt, lernt sie Paris neu kennen und lieben.
Dagegen ist auch der äußerst mürrische Elian - und nicht unbedingt ein Sympathieträger - nicht immun, der Jeanne genretypisch zufällig im Buch zur Seite gestellt wird, und bislang aufgrund familiärer Probleme eine Abneigung gegen die Stadt hegt. Doch während ihrer gemeinsamen Touren verliebt er sich nicht nur in Paris...
Auch der Leser/Hörer wird bei diesen Streifzügen sehr gut zu den einzelnen Stationen mitgenommen, wodurch Lust entsteht, selbst in die Stadt an der Seine zu reisen.
Dennoch hätte das Tagebuch und die Liebesgeschichte ihrer Eltern einen höheren Stellenwert im Buch bekommen können, da es den Ausgangspunkt für alles Weitere darstellt.
Ebenfalls mehr Zeit hätte sich die Autorin bei den Auflösungen am Schluss lassen können, denn der kam dann vergleichsweise schnell und hat die schwierigen Themen zu einfach geklärt.
Der Sprecherin lässt sich durch die angenehme Stimme und das gemäßigte Erzähltempo gut folgen. Sie trägt flüssig durch das Buch, sodass man mühelos durch die Kapitel gleitet, die entweder aus der Ich-Sicht Jeannes oder Erzählersicht Elians gesprochen sind, und gar keine Pause machen möchte.
So vergehen die Hörstunden wie im Flug und auf einmal ist diese zauberhaft französisch-leichte Geschichte auch schon rum.

Veröffentlicht am 10.03.2022

Selbstliebe lernen

Die Kraft der Selbstliebe
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Durch ihren psychologischen Background mit einem Fokus auf Hochsensibilität vermittelt die Autorin in diesem Buch sehr viel Wissen, ohne dabei zu sehr in Fachtermini abzudriften. In leicht und flüssig ...

Durch ihren psychologischen Background mit einem Fokus auf Hochsensibilität vermittelt die Autorin in diesem Buch sehr viel Wissen, ohne dabei zu sehr in Fachtermini abzudriften. In leicht und flüssig zu lesenden Kapiteln nimmt die Autorin den Leser an die Hand und gibt sehr viele tiefgehende Einblicke in die Psyche, die zum Nachdenken anregen. Man sollte sich also Zeit fürs Lesen nehmen. Z. B. beschäftigen sich Kapitel mit dem inneren Kind, negativen Glaubenssätzen, Prägungen, die die eigenen Eltern mit auf den Weg bekommen und weitergegeben haben, Loslassen von Toxischem und Neuanfang durch Aufbau von Beziehungen jeglicher Art. Übungen zu den einzelnen Aspekten sind dabei ebenfalls enthalten und bauen wie das gesamte Buch gut strukturiert aufeinander auf. Für mich waren aber die esoterischen und spirituellen Einflüsse ein Wermutstropfen.