Platzhalter für Profilbild

ckbe

Lesejury Star
offline

ckbe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ckbe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2021

Beziehungsratgeber einmal anders

Bin gleich wieder für dich da
0

Der Einstieg mit den zwei Sichtweisen hat mich etwas irritiert, denn ich wusste nicht, was danach kommen würde. Was schließlich folgte, war eine leichte, stellenweise humorvolle Geschichte über einen Mann, ...

Der Einstieg mit den zwei Sichtweisen hat mich etwas irritiert, denn ich wusste nicht, was danach kommen würde. Was schließlich folgte, war eine leichte, stellenweise humorvolle Geschichte über einen Mann, der gegen die Probleme in seiner Beziehung Hilfe bei einem Meister sucht. Dieser hilft dem Protagonisten durch gezielte Ratschläge kleine Veränderungen bei sich vorzunehmen und so auch der Beziehung zu helfen.
Die Tipps, zum Schluss nochmals übersichtlich zusammengefasst, sind gut anwendbar. Ein jede/r kann sich in dem Protagonisten wiederfinden.

Veröffentlicht am 20.05.2021

Besser als Band 1

Wir sind der Sturm
0

Der 2. Teil der Dilogie schließt nahtlos an den Cliffhanger des Vorgängerbandes an. Da man die Bücher nicht unabhängig voneinander lesen kann, sind die Wiederholungen von bereits Geschehenem oder Gesagtem ...

Der 2. Teil der Dilogie schließt nahtlos an den Cliffhanger des Vorgängerbandes an. Da man die Bücher nicht unabhängig voneinander lesen kann, sind die Wiederholungen von bereits Geschehenem oder Gesagtem dann jedoch überflüssig oder hätten, wenn unbedingt als nötig erachtet, kürzer ausfallen können.
Natürlich geht es auch hier wieder um das Hin und Her zwischen Louisa und Paul. Eine klassische toxische Beziehung, in der sie nicht mit-, aber auch nicht ohne einander können. Beide versuchen, ihre Vergangenheit stückchenweise aufzuarbeiten, wodurch dieser Teil ernster und reifer rüberkommt. Gefühlt steht hier Paul mehr im Vordergrund, und es zeigt sich durch die Schilderungen zu seinen Gedanken und Hintergründen, was wirklich in ihm steckt. Durch diese ganz eigene Tragik ist dieses Buch für mich emotionaler und fesselnder als Band 1.
Die Nebencharaktere sind auch hier wieder gut gelungen und bringen durch Wendungen in ihrem Leben die Geschichte voran.
Der Schreibstil und die Wortgewandtheit der Autorin sind auch hier auf hohem Niveau. Allerdings wiederholen sich Schilderungen nicht mehr so häufig und fallen weniger überbordend aus als in Band 1. Dadurch lässt sich dieses Buch für mich besser lesen. Dennoch gibt es auch hier wieder viele Querverweise auf Bücher und Serien, mit denen bestimmt nicht jeder Leser etwas anfangen kann.
Insgesamt ein runder Abschluss der Reihe. Diese ist genre-typisch zwar ohne großen Tiefgang, ist aber trotzdem gut für eine nette Zwischendurch-Lektüre.

Veröffentlicht am 01.03.2021

Fiktion oder Realität?

Der Fall des Präsidenten
0

Den Fall aus dem Titel kann man wörtlich nehmen oder auf die juristischen Themen des Buches anwenden. Denn dass ein ehemaliger US-Präsident vor den Internationalen Strafgerichtshof gebracht werden soll, ...

Den Fall aus dem Titel kann man wörtlich nehmen oder auf die juristischen Themen des Buches anwenden. Denn dass ein ehemaliger US-Präsident vor den Internationalen Strafgerichtshof gebracht werden soll, ist ein Novum.
Direkt wird man ins Geschehen ab der Verhaftung Turners geworfen und ist von da an mittendrin in diversen juristischen, politischen, aber auch persönlichen Verstrickungen. Jeder Beteiligte möchte das Meiste aus dieser neuartigen Situation ziehen, und so gerät die vom ICC eigentlich nur als Begleiterin vorgesehene Dana ungewollt zur Hauptfigur zwischen den vielen Fronten. Den Machtspielchen stellt sich sich dabei tapfer, agiert clever und wächst über sich hinaus.
Neben der fiktiven Geschichte gelingt es dem Autor, diese mit realen (Kriegs-)Geschehnissen und Personen (man beachte nur die Initialen) zu verweben und den Leser glauben zu lassen, dass es sich tatsächlich so zugetragen haben könnte - oder sollte. Auch vor der Komplexität des Internationalen Rechts scheut er sich nicht, was nicht immer leicht zu lesen ist. Ohnehin erfordern die Vielzahl der Personen und deren Motive hohe Aufmerksamkeit. Auch ist diese nötig, um die Orts- und Zeitenwechsel zu erkennen, die mitten in einem Kapitel/Absatz geschehen. Das trübt den Lesefluss, der an manchen Stellen ohnehin etwas holprig ist durch Wechsel von sehr detaillierten Sätzen und Fragmenten.
Das Buch ist mein erster Elsberg, nachdem ich bereits überwiegend Positives gehört habe. Dennoch ist es für mich nicht der erwartete Pageturner, da es erst auf den letzten 100 Seiten wirklich Fahrt gewinnt. Aber trotzdem ein spannender Thriller, der auch moralische Fragen aufwirft.

Veröffentlicht am 30.01.2021

Mutig

Jakobs Weg
0

Die Rezension bezieht sich auf ein erhaltenes Vorabexemplar, was jedoch keinen Einfluss auf meine Einschätzung hat.

Dass sich ein Autor und ein Verlag dem Thema sexuellen Kindesmissbrauchs annehmen, ist ...

Die Rezension bezieht sich auf ein erhaltenes Vorabexemplar, was jedoch keinen Einfluss auf meine Einschätzung hat.

Dass sich ein Autor und ein Verlag dem Thema sexuellen Kindesmissbrauchs annehmen, ist mutig und hätte allein sicher schon 5* verdient. Abzugspunkte gibt es allerdings in der B-Note, doch warum?
Durch seinen beruflichen Background hat der Autor sehr viel Insiderwissen, was er dem Leser auch in diesem Buch vermitteln möchte. Neben dem unvermittelten Einstieg durch eine geschilderte Straftat wird der Leser mit vielen Hintergrundinformationen zu Gesetzen oder Polizeiarbeit konfrontiert. So entsteht schnell der Eindruck, es handele sich um ein Sachbuch, nicht um einen Roman. Das ist gewöhnungsbedürftig, nicht ganz lesefreundlich, wirkt stellenweise erschlagend oder abschreckend.
Es bessert sich, als die Pilgerung beginnt, und der Kriminalroman durchscheint. Dabei entsteht u. a. Spannung dadurch, dass jeder dem anderen misstraut und taktiert, denn nur bruchstückhaft kommen die Hintergründe der Beteiligten zum Vorschein. Dabei kann man als Leser mitunter nur den Kopf schütteln, wenn man erfährt, was jeder der Beteiligten auf dem Gewissen hat bzw. erleiden musste. Die detaillierten Schilderungen der Straftaten verursachen Bilder im Kopf, bei denen man sich am liebsten schütteln möchte.
Sympathien kann man dabei für keine der Personen entwickeln. Mir fällt es auch schwer, zu den beiden "Guten" eine Beziehung aufzubauen. Manche ihrer Gedanken und Handlungen erscheinen unglaubwürdig und unprofessionell. Gleiches gilt für einige Szenen, die überkonstruiert wirken, und die der Handlungsverlauf gar nicht gebraucht hätte.
Die Mehrdeutigkeit des Titels zeigt sich auch am Ende des Buches wieder. Dort schlägt der Autor abermals die Brücke zum Sachbuch oder gar Ratgeber, indem Hilfsangebote aufgelistet werden.
Ich habe jedoch Zweifel, ob Betroffene oder Zartbesaitete das Buch aufgrund der expliziten Szenen lesen sollten. Andere hingegen könnten für das sehr ernste Thema sensibilisiert werden.

Veröffentlicht am 19.07.2020

Cosy Crime in Ägypten

Mord im Mena House
0

Bereits das Cover deutet auf die Kultiviertheit der Gesellschaft im Goldenen Zeitalter hin. Dementsprechend sind auch das Setting und die Charaktere gezeichnet. Davon gibt es einige - darunter reiche Tanten, ...

Bereits das Cover deutet auf die Kultiviertheit der Gesellschaft im Goldenen Zeitalter hin. Dementsprechend sind auch das Setting und die Charaktere gezeichnet. Davon gibt es einige - darunter reiche Tanten, Trickdiebe, Gigolos -, mit denen man direkt zu Beginn konfrontiert wird. Dennoch gelingt der Einstieg ins Buch gut.

Über die Personen erfährt man im Laufe der Handlung immer wieder persönliche Geheimnisse und Hintergründe, die für unerwartete Wendungen sorgen. Hält man eine davon noch für sympathisch oder glaubt man, einen Verdächtigen ausgemacht zu haben, ist man sich wenige Seiten später schon nicht mehr so sicher.
Die Spannungskurve wird dadurch gut aufgebaut und gehalten. Vieles bleibt lange mysteriös, wodurch es zu einem für mich eher überraschenden Ende kommt. Dieses bietet Raum für eine Fortsetzung und wie dem Web zu entnehmen ist, soll es noch mindestens zwei weitere Bücher mit Jane Wunderly geben.

Die historischen Fakten scheinen gut recherchiert und werden durch detaillierte Schilderungen sehr bildlich transportiert. Wer bereits Kairo und die Pyramiden besucht hat, bei dem werden vermutlich Erinnerungen wach.
Der Schreibstil - das Buch ist in der Ich-Form Janes geschrieben - ist großteils flüssig und gut zu lesen. Die wenigen kurzen Sätze zwischendurch kommen etwas abgehackt daher und trüben so an mancher Stelle das Lesevergnügen. Das wird jedoch ausgeglichen durch Stil, Witz und Herz in den Beschreibungen und Dialogen.

Leider ist nicht alles immer ganz logisch. Zudem haben sich einige Rechtschreib- und Grammatikfehler eingeschlichen, was zum Punktabzug führt. Dennoch ist dieser charmante, altmodische Cosy Krimi in exotischer Umgebung für ein Erstlingswerk recht gelungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere