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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2021

gehetztes Leben und Lesen

Zwischen Leben und Liebe
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Louisa hat in ihrem Alter bereits viel durchmachen müssen und trägt eine viel zu große Verantwortung für ihre eigenen Probleme und die ihrer Familie. Deshalb habe ich mich beim Lesen immer wieder gefragt, ...

Louisa hat in ihrem Alter bereits viel durchmachen müssen und trägt eine viel zu große Verantwortung für ihre eigenen Probleme und die ihrer Familie. Deshalb habe ich mich beim Lesen immer wieder gefragt, warum sie das alles mit sich machen lässt und die anderen nicht mehr mit einbezieht. Denn sie geht fast daran kaputt und hat wenig vom Leben.
Sie hetzt von einem Problem zum nächsten, sodass an vielen Stellen ein kurzes Innehalten wünschenswert gewesen wäre. Auch, um den Situationen mehr Tiefgang zu verleihen und Emotionen in mir auszulösen, denn im Kern ist die Geschichte äußerst traurig.
So wie die Autorin in flüssig zu lesendem Schreibstil ihre Protagonistin durch die Geschichte treibt, bleibt allerdings keine Zeit, ihr wirklich nahe zu kommen und mitzufühlen. So schnell wie das Leben um Louisa abläuft, so schnell ist das Buch leider auch wieder vergessen, obwohl es viele (eigentlich) bewegende Themen rund um Familie, Freundschaft, Liebe beinhaltet.

Veröffentlicht am 11.10.2021

Lebensmüde

In die Arme der Flut
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So trostlos wie das Cover ist das gesamte Buch. In den trüben und kalten Herbstmonaten in Maine ringt der Außenseiter Luke damit, ob er von der Brücke springen soll oder nicht - mal wieder. Über viele ...

So trostlos wie das Cover ist das gesamte Buch. In den trüben und kalten Herbstmonaten in Maine ringt der Außenseiter Luke damit, ob er von der Brücke springen soll oder nicht - mal wieder. Über viele Seiten hinweg sinniert er ausführlich und ausschweifend über sein Leben, in dem so einiges zu fehlen scheint und dessen er überdrüssig ist. Trotz der detailreichen, mitunter poetischen und philosophischen Schilderungen aus neutraler Erzählersicht wird nicht klar, weshalb er von solcher Todessehnsucht getrieben wird.

Durch den Vorfall auf der Brücke wird Luke zunächst als Held gehypt, kurz darauf von einem Shitstorm eingeholt. Hier gelingt es dem Autor gut, die Macht der sozialen Medien zu verdeutlichen, wie schnell Stimmungen durch ihren Einfluss kippen können und wie Menschen (u. a. Politiker) derartige Vorkommnisse skrupellos für eigene Bedürfnisse nutzen. Insofern schwingt in diesem Buch eine gewisse Gesellschaftskritik mit.

So ist Luke ein Spielball der Gesellschaft, dessen tragisches Schicksal mehr und mehr fremdbestimmt wird. Was all das mit seiner inneren Gefühlswelt macht, bleibt jedoch im Nebel verborgen.
Gleiches gilt für die Beweggründe Pauls, dem Jungen, dessen Schicksal untrennbar mit seinem verbunden ist. Dieser übernimmt im letzten Drittel die Hauptrolle, wobei das Buch eine unschöne Wendung nimmt, aber dann doch auf ein passendes Ende zusteuert.

Die Tristesse, die sich durch beider Leben zieht, die mehr und mehr auch in den kleinen Ort Ross Point einzieht, überträgt sich unweigerlich auch auf den Lesenden. Das Buch zieht emotional runter. Insofern ist es nicht unbedingt für emotional instabile Menschen geeignet.

Veröffentlicht am 17.09.2021

Tindern während Corona

Das Vierzehn-Tage-Date
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Das Buch nimmt sich auf leichte Weise den gegenwärtigen Themen Corona und dem dadurch häufigen Dating via Tinder an, erfährt aber an gewissen Stellen etwas Tiefgang und Gesellschaftskritik.
Im Vordergrund ...

Das Buch nimmt sich auf leichte Weise den gegenwärtigen Themen Corona und dem dadurch häufigen Dating via Tinder an, erfährt aber an gewissen Stellen etwas Tiefgang und Gesellschaftskritik.
Im Vordergrund stehen jedoch David und Corinna, die kurz vor dem Lockdown noch ein persönliches Treffen wagen. Sie sind sich zwar schnell einig, dass sie nicht zueinander passen, dumm nur, dass sie dann durch unglückliche Umstände zur gemeinsamen Quarantäne gezwungen werden.

Die beengten Raumverhältnisse, die beiden unterschiedlichen Charaktere wie Feuer und Wasser, die Dialoglastigkeit des Buches - eigentlich gute Zutaten für einen spritzigen und witzigen Schlagabtausch à la Screwball. Doch leider ist der Austausch eher fad, lässt den Funken bei mir nicht überspringen und animiert kaum zu Lachern. Corinna war an vielen Stellen einfach nur anstrengend und David zu sehr Moralapostel. Ich konnte mich für keinen erwärmen.

Insgesamt leichte Kost, die sich zügig lesen lässt, von der ich mir aber mehr versprochen habe.

Veröffentlicht am 10.09.2021

Nur als Einstieg geeignet

Mit der richtigen Ernährung gegen den Seelenblues
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Über die Schilderung ihrer eigenen Leidensgeschichte, die bis zu einem Suizidversuch führte, findet die Autorin den Einstieg in dieses Buch.
Psychische Gesundheit beginne im Kopf oder auch im Darm - wird ...

Über die Schilderung ihrer eigenen Leidensgeschichte, die bis zu einem Suizidversuch führte, findet die Autorin den Einstieg in dieses Buch.
Psychische Gesundheit beginne im Kopf oder auch im Darm - wird er doch nicht grundlos als unser zweites Gehirn bezeichnet. So gibt es Abhandlungen zur Darm-Hirn-Achse und zur Wichtigkeit der Darmgesundheit für psychische Stabilität. Damit wird übergeleitet zu antientzündlicher Ernährung, für die es Listen und Tabellen mit guten und schlechten Lebensmitteln gibt. Kurz wird das Thema Emotionales Essen angerissen und mit einer Anleitung versucht, den Moment, wenn er denn kommt, zum Guten zu wenden.
Die Sammlung an Rezepten, welche wirklich ohne viel Schnickschnack sind, ist überschaubar.
Das Buch mit der leicht verständlichen Schreibweise ist als Einstieg in das Thema gut geeignet, da viele Aspekte angerissen werden. Wer sich dann näher damit beschäftigen möchte, kann und sollte auf andere, tiefergehende Literatur ausweichen. Wer sich hingegen bereits mit diesen Themen auseinandergesetzt hat, wird wenig/nichts Neues dazulernen.

Veröffentlicht am 24.07.2021

Fälle ok, aber als Hörbuch nicht so schön

Wehmutstropfen
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Eine Privatdetektei. Zwei Aufträge. Drei Privatdetektive.
Während es im Fall der lieben Oma um Aufklärung von Morden geht, sinnt im anderen Fall eine betagte clevere Diebin auf Rache an einem ehemaligen ...

Eine Privatdetektei. Zwei Aufträge. Drei Privatdetektive.
Während es im Fall der lieben Oma um Aufklärung von Morden geht, sinnt im anderen Fall eine betagte clevere Diebin auf Rache an einem ehemaligen Kommissar.
So machen sich die drei Detektive an die jeweiligen Ermittlungen, bei denen es bis zum Schluss spannend bleibt. Beide Fälle sind interessant angelegt und animieren zum Dabeibleiben bis zum Schluss.
Für die Sprecher, die abwechselnd in die Rollen der Protagonisten schlüpfen, gilt das leider nicht. Dem Autor selbst ist trotz seines leichten Lispelns besser zu folgen als der Sprecherin mit ihrer sehr langsamen Darbietung.