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Veröffentlicht am 27.09.2017

Folter und Tod beim Mittelaltermarkt in Obermarsberg

Erzähl mir vom Tod (Ein Fall für Anne Kirsch 3)
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"Das Mittelalter ist die Zeit der größten Leidenschaften." (Friedrich Nietzsche)
Nachdem Kommissarin Anne Kirsch in ihren letzten Fällen immer wieder Dinge im Alleingang ausgeübt hat, will sie nun ihr ...

"Das Mittelalter ist die Zeit der größten Leidenschaften." (Friedrich Nietzsche)
Nachdem Kommissarin Anne Kirsch in ihren letzten Fällen immer wieder Dinge im Alleingang ausgeübt hat, will sie nun ihr vorgesetzter Thorsten Seidel nochmals die Schulbank drücken lassen. Doch da Anne dazu gar keine Lust hat, unterbreitet sie ihm den Vorschlag von ihrem Freund Heiko zu einem Teambildungsseminar ins Sauerland zu gehen. Dachte sie sich doch dabei zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, das Seminar und gleichzeitig Heiko treffen. Doch das Seminar entpuppt sich schlimmer, als sie geahnt hatte, den das erste was sie bekommt, ist Handyverbot. Dazu kommt noch der Mittelaltermarkt in Obermarsberg, dort kommt es zu außergewöhnlichen Vorfällen. Ein Bäckerlehrling, der an den Pranger gefesselt wird, ein Mann wird von einem Brandeisen im Gesicht gebrandmarkt und zwei Personen werden vermisst. Diese Vorfälle bleiben auch Anne nicht verborgen, allerdings ermittelt in diesem Fall Kollege Anton Hellmann aus Brilon. Doch als kurz danach die alte Hannah Wicke erdrosselt auf der Bank gefunden wird, muss doch Anne als Vertretung der Mordkommission ermitteln. Seltsames passiert in diesem Ort und alles scheint mit den Mythen und Sagen von früher zusammenzuhängen. Kann Anne diesmal mit Hellmann ein Team bilden, damit sie den Fall lösen?

Meine Meinung:
Der dritte Sauerlandkrimi von Mareike Albracht führt uns nach Obermarsbach zum Mittelaltermarkt. Sehr gut nimmt und die Autorin mit und beschreibt, wie es zu dieser Zeit dort zugeht. Der Leser bekommt auch ein bisschen Einblick in die damaligen Sagen, Foltermethoden und Gebräuche. Man merkt, das diese Gegend ihre Heimat ist und sie sehr genau recherchiert hat. So konnte ich mir einiges bildhaft vorstellen. Der Spannungsbogen war jedoch am Anfang recht flach gehalten, dafür wurden aber die Ereignisse um den Markt und dem Seminar sehr interessant geschildert. Sicher wird es dem eine oder anderen zu wenig an Spannung gewesen sein. Das hatte ich auch schon bei den beiden Büchern zuvor festgestellte. Trotzdem hat mir dieser Teil bisher am besten von ihren drei Büchern gefallen, weil ich bei den Ermittlungen sehr gut mit rätseln konnte. Vielleicht hätte man noch den einen oder anderen Vorfall, Szene etwas mehr vertiefen können. Auch in diesem Band kommt der Humor nicht zu kurz, vor allem am Ende. Mein Rat, vielleicht das nächste Mal wieder ein bisschen mehr Spannung gleich am Anfang, dann wird es noch besser. Das Cover ist wieder wunderschön geworden, wie auch schon bei ihren andern beiden Büchern. Ich freue mich schon auf den nächsten Band und gebe 4 1/2 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.07.2017

Krimis und Kulinarisches aus Griechenland

Sonne, Schüsse und Souvlaki
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"Trink und vergnüge dich. Das Leben ist sterblich und kurz die Zeit auf Erden. Unsterblich ist der Tod, wenn keiner mehr stirbt." (Anakreon griech. Lyriker)
16 kulinarische Krimis von namhaften und preisgekrönten ...

"Trink und vergnüge dich. Das Leben ist sterblich und kurz die Zeit auf Erden. Unsterblich ist der Tod, wenn keiner mehr stirbt." (Anakreon griech. Lyriker)
16 kulinarische Krimis von namhaften und preisgekrönten Kriminalautoren führen uns durch Griechenlands Regionen, Inseln und den Rezepten des Landes. Anhand einer griechischen Spezialität schreiben Autoren/innen wie Raoul Biltgen, Nessa Altura, Jens Luckwaldt, Isabella Archan, Ingrid Schmitz u. a. Krimis die sich alle um diese drehen. Da sind unter anderem zwei Gauner, die in einer Höhle gefangen. Eine Frau die sich an ihrem ehemaligen Liebhaber rächt, weil er sie betrogen hat. Eine Ehefrau geht fremd und kehrt nicht mehr aus dem Urlaub zurück, usw. Passend dazu gibt es im Anschluss an den kriminalistischen Aperitif, das Rezept zu der erwähnten Köstlichkeit. Da finden sich dann spezielle Gerichte aus Griechenland wie z.B. Loukoumades, Bifteki, Galatoboureko, Koulourakia und vieles andere mehr, das einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt und man kann sie danach in Ruhe nachkochen.

Meine Meinung:
Ingrid Schmitz ist es wieder einmal gelungen namhafte Autoren und Autorinnen für ihre Griechenland Anthologie zu finden. Ich kannte die Herausgeberin schon von ihren Trödelkrimis und war damals schon sehr angetan gewesen. Die Kombination Krimi und Rezept finde ich sehr gelungen, so kann man diese kurzen Geschichten auch gut im Urlaub oder vor dem Zubettgehen lesen. Nur muss man aufpassen, das man danach vor Hunger nicht schlafen kann. Für alle die nicht nur eine spannende Geschichte lesen, sondern auch noch Urlaubsfeeling und ein Rezept zu nachkochen möchte, der ist hier genau richtig. Mit viel Liebe zu Detail haben sich alle Autoren bemüht ihren Krimi zu dem jeweiligen Rezept zu schreiben. Vom leichten Krimi mit Humor, bis zu Krimis zum Nachdenken ist hier alles vertreten. Ich habe mich auf alle Fälle wieder köstlich amüsiert und freuen mich schon auf die Rezepte, die ich nachkochen werde. Für Liebhaber Griechenlands oder falls jemand ein außergewöhnliches Geschenk sucht, ist dieses Buch ein guter Geheimtipp. Außerdem hat Ingrid Schmitz in ähnlichem Stil noch andere Bücher herausgegeben, z. B. von Spanien, England, Frankreich, Italien und viel andere. Von mir gibt es 4 1/2 von 5 Sterne für dieses Buch.


Veröffentlicht am 12.06.2017

Im Kampf ums Vaterland und die Königin

Die Furcht in deinen Augen
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"Die Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet." (Matthias Claudius)
Die zehnjährige Julie Thornston, die der Beruf ihrer Mutter sehr beeindruckt, möchte Andrea nacheifern. ...

"Die Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet." (Matthias Claudius)
Die zehnjährige Julie Thornston, die der Beruf ihrer Mutter sehr beeindruckt, möchte Andrea nacheifern. Darum beobachtet sie detektivisch genau, zusammen mit Freundin Christy Menschen im Park. Doch Julie ist auch gewissenhaft, den sie weiß genau, dass sie ihrer Mutter keinen Kummer und Sorgen bereiten soll. Deshalb ist auch Andrea sofort in Angst und Sorge, als Julie nach über eine Stunde zum vereinbarten Zeitpunkt immer noch nicht zu Hause ist. Als sie dann Christys Mutter anruft und erfährt, das diese erkrankt zu Hause ist und Julie gar nicht bei ihnen war, werden die Sorgen noch größer. Sofort verständigt sie ihren Freund Christopher McKenzie, der erst sehr zögerlich die Suche nach Julie einleitet. Doch dann seht Julie nach über 36 Stunden der Angst wieder vor der Tür und alle sind erstmal erleichtert. Als sie versuchen herauszufinden was mit Julie passiert war, erzählt sie von ihren Beobachtungen und das sie irgendwelche Männer eingesperrt hatten. In mühsamer Puzzlearbeit kommen sie bei ihrer Suche auf die Spur von IRA Terroristen und einem geplanten Attentat in London. Für Andrea Thornston, Christopher McKenzie und Joshua Carter beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, um dieses zu verhindern und wieder wird es für alle brandgefährlich.

Meine Meinung:
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge hatte ich mich auf den letzten Teil dieser Reihe gefreut und wurde nicht enttäuscht. Wie immer blieb Dania Dicken ihrem Stil treu und ich bekam es hier mit einem spannenden Abschluss zu tun. Als Leser fühlte ich mich wie in einer Achterbahn der Gefühle, weil sich wieder einmal die Ereignisse überschlugen. Und trotzdem haben mich so einige Dinge fassungslos und geschockt zurückgelassen z. B. Wie die Attentäter mit Julie umgegangen sind. Da es ja erst vor kurzem zu Attentaten in England kam, zwar nicht durch die IRA, ist dieser Thriller im Moment aktueller den je. Interessant waren auch die Hintergründe zu dieser Terrorgruppe, die ich so noch nicht vorher gekannt hatte. Ebenso kommt eine der gefährlichsten Biowaffen hier zum Einsatz, was diesen Fall noch spannender macht. Leider kam diesmal auch das Profiling nicht so ganz zur Geltung wie in den Folgen zuvor. Ich werde die Familie Thornston und ihre Freunde sehr vermissen, aber sie werden auch für immer in meinem Gedächtnis bleiben. Trotz aller Spannung, Emotionen und Action blieben ein paar unbeantwortete Fragen bei mir offen, deshalb gebe diesem Band 4 1/2 von 5 Sterne, aufgerundet 5.

Veröffentlicht am 26.04.2024

Die Sehnsucht nach Schottland

Das Versprechen der Bienenhüterin
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"Der Herr ist denen nahe, die verzweifelt sind, und rettet diejenigen, die alle Hoffnung verloren haben. Zwar bleiben auch dem, der sich zu Gott hält, Schmerz und Leid nicht erspart; doch aus allem befreit ...

"Der Herr ist denen nahe, die verzweifelt sind, und rettet diejenigen, die alle Hoffnung verloren haben. Zwar bleiben auch dem, der sich zu Gott hält, Schmerz und Leid nicht erspart; doch aus allem befreit ihn der Herr!" (Ps. 34, 19-20)
Schottland 1752:
Magnus MacLeish und Lark MacDougall sind als Kinder zusammen aufgewachsen, doch wird Magnus nach dem Tod des Vaters zum Laird von Kerrera Castle und muss sein Versprechen am Totenbett einhalten. So wird statt Lark nun Lady Isla aus Edinburgh zu seiner Ehefrau. Lark dagegen lebt mit ihrer Granny in einem kleinen Cottage, wo sie sich um Kräuter, Pflanzen, Honig und dem Herstellen von Medizin kümmert. Selbst Isla versorgt sie nach ihren Fehlgeburten mit Medizin, doch so richtig will sich kein Thronfolger einfinden. Eines Tages verunglückt Isla und man gibt Lark eine Mitschuld an ihrem Tod. Magnus will die Strafe verhindern, wird jedoch selbst wegen eines Vergehens verurteilt. Zusammen werden sie an die amerikanischen Kolonien ausgeliefert, wo sie ihr Urteil abarbeiten müssen. Ob sie sich je wiedersehen werden?

Meine Meinung:
Das eindrucksvolle Cover spiegelt sehr gut den Inhalt wider. Der Buchtitel dagegen ist total irreführend und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man von dem Originaltitel "A bound heart" auf diesen Titel kommt? Die Handlung dieses historischen Romans aus dem 18. Jahrhundert in Schottland spiegelt ein wenig die Zustände nach den Aufständen der Jakobiten wider. Gesetze wurden erlassen, die den Schotten das Tragen ihres Kilts verbot. Selbst der Dudelsack wurde verboten und die gälische Sprache durfte nicht mehr gesprochen werden. Magnus hält sich nicht immer an diese Verbote. Allerdings muss man besonders vorsichtig sein, den ein Vergehen wird sehr hart bestraft. Weshalb Magnus auch später verhaftet und verurteilt wird. Für mich sind diese ungerechten und teilweise unrealistischen Strafen nicht immer ganz nachvollziehbar. Ich habe den Eindruck, man sucht einfach einen Schuldigen, ohne das derjenige überhaupt schuldig ist. Eigentlich habe ich mich bei diesem Buch auf die Bienenhüterin bzw. auf das Thema Bienen gefreut, da sie im Titel so groß angepriesen wurde. Nur leider ist Lark überhaupt keine Bienenhüterin, sondern eher eine Kräuterheilerin, die sich nebenbei um Bienen kümmert. Deshalb wird das Thema Bienen nicht groß in dieser Geschichte behandelt, was mich sehr enttäuscht. Zusätzlich sind einige Szenen und Passagen außerordentlich langatmig beschrieben, was mein Lesen am Anfang wirklich erschwert und sogar ermüdet hat. Man muss schon mindestens ein Drittel des Buches ausharren, bis das eigentliche Thema vom Tod Islas, der Verhaftung und Deportation in die Kolonien passiert. Ab hier wird der Plot dann auch tatsächlich etwas interessanter, vor allem kann man die Ängste, Nöte und Sehnsüchte von Lark und Magnus eher nachvollziehen. Allerdings erlebe ich ab hier dann nicht mehr die Faszination Schottlands, sondern eher die Gefahren der Seefahrt und den Kolonien. Gut finde ich ebenso den starken christlichen Glauben von beiden, der ihnen insbesondere in Notlagen weiterhilft. Diesen hat die Autorin hier sehr gut miteinfließen lassen, sodass er nicht aufdringlich erscheint, sondern eher passend zu dieser Zeit ist. Genauso gut finde ich die Charaktere. Hervorzuheben ist die bezaubernde Lark mit ihrer Stärke und der Liebe für ihre Arbeit. Das sie zudem ein Herz für Menschen hat, spürt man nach ihrer Verhaftung. Magnus ist einerseits ein Laird (ein Landbesitzer aus niedrigem Adel), doch in seinem inneren Herzen ist er eher wie jemand aus dem Volke. Wer ein Faible für Serien wie Outlander oder Games of Throne hat, dem dürfte dieses Buch gefallen. Von mir bekommt es vor allem wegen der Langatmigkeit und dem Titel nur 4 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.04.2024

Freikirche im Visier nach einem Doppelmord

Kalte Marsch
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"Das Leben eines Mannes, der gestern noch die Handwerker in seinem Haus beaufsichtigt hatte, hatte an dieser Stelle ein gewaltsames Ende gefunden." (Buchauszug)
Nachdem was sich John Benthien geleistet ...

"Das Leben eines Mannes, der gestern noch die Handwerker in seinem Haus beaufsichtigt hatte, hatte an dieser Stelle ein gewaltsames Ende gefunden." (Buchauszug)
Nachdem was sich John Benthien geleistet hat, wird er als Polizeichef nach Friedrichstadt strafversetzt. Dass er dort allerdings alleine Wache schiebt, damit hatte nicht gerechnet. Inzwischen ist über ein Jahr vergangen, er und Celine haben sich gut eingelebt. Was sicher an der Idylle dieser Kleinstadt mit seinen Grachten, Holzbrücken und Backsteinhäusern liegt. Doch selbst hier machen Klimaaktivisten und randalierende Jugendliche ihm Probleme. Bis eines Tages der Mord an einem Ehepaar, Johns Idylle erschüttert. Ausgerechnet sein Vermieter Laas Riewerts und seine Frau Mette sind die Opfer. Während man ihn erschossen hat, wurde die Frau wohl danach erwürgt. Da die beiden der Freikirche zum wahren Glauben angehören, gerät auch diese ins Visier der Ermittler. Vor allem die Brüder Keke und Abbe Boysen, die John im Streit am Abend davor noch gesehen hat. Seine ehemaligen Kollegen Lilly Velasco und Tommy Fitzen ermitteln zusammen mit Staatsanwältin Sanna Harmstorf. Als nach einem Unwetter eine weitere Leiche in Johns Garten gefunden wird, hält ihn Sannas erneut für verdächtig. Wird John nun außerdem erfahren, dass er Vater geworden ist?

Meine Meinung:
Inzwischen ist dies der zehnte Band der John Benthien Reihe und ich war gespannt, wie der Autor es schafft, ihn und sein altes Team wieder zu vereinen. John, der sich inzwischen in seiner neuen Aufgabe eingelebt hat, muss als einziger Streifenpolizist alles regeln. Von Wandbeschmierungen, gestohlenem Kruzifix und losgemachten Booten bis hin zu Klimademonstranten ist alles dabei. Dass ihm allerdings die Kriminalermittlungen fehlen, stellt er erst fest, als er das Ehepaar Riewerts tot in ihrem Haus vorfindet. Dieser Doppelmord ruft die Kripo Flensburg und damit seine alten Kollegen auf den Plan. Zusammen mit der Staatsanwältin, die diesmal ihr ganz privates Interesse hat, Friedrichstadt aufzusuchen. Für John ist es keine einfache Situation. Den einerseits muss er seinen alltäglichen Dienst verrichten und konträr dazu sich möglichst aus den Mordermittlungen heraushalten. Doch für einen Kripoexperten wie John ist dies nicht leicht und so versucht er möglichst oft seine Kollegen mit Hinweisen zu unterstützen. Auffällig ist vor allem die Freikirche am Ort, die unter der Bevölkerung oft Missverständnis ernten. Als ein Unwetter einiges verwüstet, findet Celine im Garten eine ältere Leiche. Erneut gerät John unter Verdacht, doch diesmal halten seine Kollegen zu ihm. Ich bin überrascht, wie gut es dem Autor gelingt, dass John und seine Kollegen wieder vereint ermitteln. Ich dachte beim letzten Fall schon, das war es nun für diese Reihe. Diesmal gefällt mir John auch deutlich besser, obwohl er noch immer nicht wieder der Alte ist. Selbst Lilly hat sich positiv verändert und läuft zur Höchstform auf. Lediglich Fitzen ist für meinen Eindruck immer noch viel zu still und friedlich gegenüber früher. Ferner habe ich diesmal ein paar Unstimmigkeiten beim Fall gefunden. Sehr eigenartig ist zum Beispiel, das ein Ehepaar ausgerechnet von einer Freikirche heiraten kann, obwohl seine erste Frau noch immer seit 10 Jahren vermisst wird. Leider empfand ich auch manche Szenen etwas verwirrend beschrieben. Außerdem finde ich nicht gut, warum dem Leser allgemein über Freikirchen hier wieder einmal einen negativen Eindruck übermittelt wird und das, obwohl es hier doch eher eine Sekte zu sein scheint. Ich finde, wenn man so eine Thematik verwendet, sollte ein Autor schon wissen, was der Unterschied zwischen den beiden ist. Das Setting allerdings fand ich echt idyllisch, besonders nachdem ich Bilder von Friedrichstadt anschaue. Gefreut hat mich ein erneutes Wiedersehen mit Johns Vater Ben, welches fast wie in alten Zeiten war. Da will ich auf alle Fälle mehr davon haben. Selbst wenn mich dieses Mal noch nicht alles überzeugt hat, fand ich es deutlich besser als die letzten beiden Bände und gebe 4 von 5 Sterne.

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