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Veröffentlicht am 02.09.2020

Wenn Rache das Leben bestimmt

Schrei nach Rache
5

"Viel größer noch als die Genüsse der Sinnenlust sind die befriedigten Gefühle der Rachsucht." (Honoré de Balzac)
In vier Städten werden mehrere grausam entstellte Leichen an Flughäfen aufgefunden. Alles ...

"Viel größer noch als die Genüsse der Sinnenlust sind die befriedigten Gefühle der Rachsucht." (Honoré de Balzac)
In vier Städten werden mehrere grausam entstellte Leichen an Flughäfen aufgefunden. Alles deutet auf ein und denselben Täter hin, weshalb Kriminalrätin Nadine Adler vom LKA Stuttgart den Fallanalytiker Falk Hagedorn um ein Profil bittet. Der eigensinnige, querschnittgelähmte Hagedorn arbeitet nach seinem letzten Fall und dem Ende beim LKA als Psychotherapeut in Konstanz. Adler ist sprachlos, als man bei zwei Tatorten die DNA einer Frau findet. Kann es sein, dass eine Frau diese brutalen Morde begangen hat? Das wirft natürlich Hagedorns angefertigtes Profil über den Haufen. Als er sich an ein neues Profil macht, erinnert er sich, dass ihm die Täterin bekannt vorkommt. Außerdem scheint Hagedorn in Gefahr zu sein, den jemand trachtet, nach seinem Leben.

Meine Meinung:
Das Cover mit dem Bild eines Gates passt sehr gut zum Inhalt dieses Buches. Der Schreibstil ist wie beim ersten Band "Dunkler Hass" wieder sehr informativ, unterhaltsam, spannend und überaus gut recherchiert. Doch ich hatte nichts anderes erwartet, den Matthias Bürgel, der selbst aktiv als Leiter einer Dienstgruppe beim Kriminaldauerdienst arbeitet, kennt sich aus in dem Metier. Mit Falk Hagedorn hat er einen sehr extravaganten, eigenwilligen Ermittler kreiert. Und auch diesmal wird es wieder sehr spannend, nicht nur durch diese kranke mordende Täterin, sondern zudem weil jemand nach Hagedorns Leben trachtet. Erneut ist wieder Hagedorns Freund Marius Bannert mit von der Partie, der im letzten Fall schon mit dabei war, als es um das Leben von Hagedorns Tochter Karina ging, die diesmal ebenfalls wieder eine Rolle spielt. Hagedorns erste Aufgabe führt uns allerdings zu einem Banküberfall, bei dem einer seiner Patienten der Täter ist. Doch leider trifft das SEK dabei eine Folgeschwerende Entscheidung und der Mann stirbt. Den Neuanfang in Konstanz hat sich Hagedorn sicher besser vorgestellt, den eigentlich bräuchte er dringend Patienten. Deshalb nimmt er dann doch den Auftrag vom LKA an, obwohl er wegen Karina nie mehr für die Polizei arbeiten wollte. Fasziniert bin ich diesmal nicht nur vom Konstanzer und Stuttgarter Setting, sondern ebenso von Hagedorns Opfer- und Täterprofilen, die der Autor hier sehr gut dargestellt hat. Die einzelnen Taten sind teils heftig beschrieben, sodass man als Leser keine schwachen Nerven haben sollte. Der etwas störrische, unzugängliche Falk Hagedorn gefällt mir diesmal deutlich besser als im ersten Band, vielleicht auch, weil ich inzwischen seine Art kenne? Die Darstellung seiner Querschnittlähmung und wie er damit zurechtkommt, finde ich absolut gelungen. Kriminalrätin Nadine Adler fand ich ebenfalls interessant und ich würde mich freuen, in der nächsten Folge wieder von ihr und von Bannert zu lesen. Im Laufe des Buches hatte ich eine Ahnung, was die Täterin anbelangt, was dann auch eintraf. Jedoch, wie sich dann der Fall entwickelt und welche Wendung der Autor am Ende noch mit eingebaut hat, damit hatte ich nicht gerechnet. Am Schluss war ich schon ein wenig traurig über den Verlust, doch was da im Flugzeug ablief, das war wirklich große Klasse und toll beschrieben. Wer dem ganzen besser folgen möchte, der sollte unbedingt zuerst "Dunkler Hass" lesen, ihr werdet es nicht bereuen. Für mich ein absolut empfehlenswerter Krimi, bei dem ich hoffe, dass die Reihe weitergeht. Selbst wenn ich mache Rollstuhlpraktiken für einen zwar sportlichen 56-jährigen Hagedorn etwas zu heftig fand, gibt es von mit definitiv wieder 5 von 5 Sterne.

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  • Erzählstil
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  • Spannung
Veröffentlicht am 02.09.2020

Ein Toter in der Rauhnacht

Rauchland
4

"Nebelschwaden, die in dieser Zeit durch die Wälder und um die Häuser ziehen sollen für den Namen der „Rauhnächte“ verantwortlich sein." (werwillfindetwege)
In der kalten Rauhnacht mitten im Nirgendwo ...

"Nebelschwaden, die in dieser Zeit durch die Wälder und um die Häuser ziehen sollen für den Namen der „Rauhnächte“ verantwortlich sein." (werwillfindetwege)
In der kalten Rauhnacht mitten im Nirgendwo des Venn, kurz vor der Grenze zur Niederlande, brennt lichterloh ein alter Bauernkotten. Das Ehepaar Witte, das von einer Feier nach Hause geht, sieht, wie ein Mann eine leblose Gestalt aus dem brennenden Haus zerrt. Als der Ehemann dem Fremden nachläuft, wird er von ihm niedergeschlagen. Für den alten Schaddebuer Friedhelm Harking kommt jedoch alle Hilfe zu spät. Wie sich schnell herausstellt, wurde er erschlagen und der Fremde ist ebenfalls kein Unbekannter für Oberkommissar Maik Bertram. Den Schultewolter hätte seinem ehemaligen Kollegen Heinrich Tenbrink damals fast den Schädel eingeschlagen. Doch anscheinend wollte Schultewolter seinen Freund Harking retten, also warum hätte er ihn dann davor töten sollen?

Meine Meinung:
Das passende Cover mit der brennenden Kotten in der Rauhnacht, passt sehr gut zum Inhalt des Krimis. Der Schreibstil ist informativ, locker, unterhaltsam und wird gegen Ende richtig spannend. Tom Finnek nimmt mich wieder mit in das schöne Münsterland, das du die Kälte der Rauhnächte noch mal eine ganz andere Wirkung hat. Der Aberglaube spielt in dieser Gegend eine große Rolle, wie mir scheint. Die Rauhnächte vom 25.12. bis zum 6.1. sind, haben früher und teils wohl auch noch heute die Menschen bestimmt. Manche haben sogar ihre Häuser zur Reinigung geräuchert und die zwölf Rauhnächte bestimmten zudem das Wetter des kommenden Jahres. Doch darum alleine geht es in diesem Krimi nicht, trotz allem bleibt der Mord von Harking sehr rätselhaft. Der alte Mann lebte recht bescheiden und armselig in seiner alten Bauerkotten. Also wer hätte einen Grund, ihn zu töten? Ein Ergreifen von Schulterwolter in den Niederlanden bringt keinen großen Erfolg und kurz darauf nimmt er sich sogar das Leben. Maik steht vor einem Rätsel und Tenbrink, mit dem Schulterwolter als Einziges redet, fängt ebenfalls trotz Ruhestand an zu ermitteln. Doch Hoofdinspecteur Jan Bonnema von der Polizei Enschede, der momentan mit diversen Einbrüchen an der holländisch-deutschen Grenze zu tun hat, gibt den entscheidenden Hinweis. Zudem hat Maik noch private Sorgen, den die Oberstaatsanwältin ist schwanger und erwartet demnächst sein Kind, das er eigentlich niemals wollte. Zwar möchte sie das Kind alleine großziehen, doch Maik plagt trotzdem ein wenig die Verantwortung, selbst wenn sie ihn damals hintergangen hat. Als es jedoch schwere Komplikationen gibt, muss er für sich eine Entscheidung treffen. Das ihn dieses Problem bei seinem Fall belastet, spürt man sehr gut. Mit Maik Bertram und Heinrich Tenbrink hat der Autor hier eine wirklich ungewöhnliche Männer-WG und total unterschiedliche Ermittler kreiert. Wie Jack Lemmon und Walter Matthau in "Ein seltsames Paar" sind die beiden hier fast ähnlich, halten aber zusammen wie Pech und Schwefel. Und trotzdem Tenbrink inzwischen in Pension ist, kann er das Ermitteln einfach nicht sein lassen. Für mich war es wieder mal ein Erlebnis, nicht nur das Münsterland, sondern über die Niederlande hinweg zu ermitteln und selbst das Privatleben der Ermittler lässt einen nicht los. Man spürt die Liebe des Autors für die Münsterländer Region in jeder Zeile seines Krimis. So wartet der Autor mit mehreren Wendungen am Ende, mit denen ich nicht gerechnet hätte, darum gibt es von mit 5 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
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  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 28.08.2020

Lauras Suche nach ihrem vemissten Bruder

Düsterstrand
0

"Jeder hat etwas in seinem Leben erlebt, dass ihn so sehr verändert hat, dass er nie wieder die Person werden kann, die er mal war." (Visualstatements)
Endlich hat Laura ihr Abitur geschafft, wenn sie ...

"Jeder hat etwas in seinem Leben erlebt, dass ihn so sehr verändert hat, dass er nie wieder die Person werden kann, die er mal war." (Visualstatements)
Endlich hat Laura ihr Abitur geschafft, wenn sie sich nur mehr darüber freuen könnte. Wie soll sie sich auf die Zukunft freuen, wenn sie noch immer die Ungewissheit plagt, was vor 10 Jahren auf Fehmarn mit ihrem Bruder Paul passiert ist? Außerdem plagen sie nach wie vor die Erinnerungen an den damaligen Unfall, bei dem sie ihre Eltern verloren hat. Deshalb fällt Laura für sich eine Entscheidung, sie fährt nach Fehmarn und geht auf die Suche nach Paul. Vielleicht kann sie eine Spur finden, die von der Polizei übersehen wurde? Dass es für Laura ein gefährliches Abenteuer wird, konnte sie bis dahin nicht ahnen.

Meine Meinung:
Ein wundervolles Cover lässt einem im ersten Augenblick gar nicht an ein grausames Verbrechen bzw. einem Krimi denken. Bisher kannte ich die Autorin von ihren Krimis aus Minden, doch diesmal spielt das Ganze auf der Insel Fehmarn. Der Schreibstil ist locker, bewegend, unterhaltsam und spannend, besonders da ich als Leser immer wieder einen Einblick auf die Opfer bekomme. Diesmal ermittelt aber kein Kommissar, sondern die 18-jährige Laura, die auf der Suche nach ihrem Bruder ist. Laura und ihren Eltern ist vor 10 Jahren der 7-jährige Paul verschwunden. Sie wollten eigentlich nur Eis kaufen in ihrem Urlaub auf Fehmarn und plötzlich war er weg. Keiner hatte ihn gesehen, weshalb sogar ihre eigene Mutter damals verdächtigt wurde. Doch das alles hat Laura nicht so mitbekommen, dazu war sie einfach zu jung gewesen. Jedoch nun ist ein weiteres Kind auf Fehmarn verschwunden und Laura ist sich sicher, dass es derselbe Täter sein muss. Hilfe bekommt sie von Wiebke Paulsen, der ehemaligen Freundin ihrer Mutter, den der Junge, der verschwunden ist, ist ausgerechnet ihr Enkel. Und zudem von Arne, einem eigenwilligen jungen Mann, der ihr mit seinen Fotografien weiterhilft. Laura erinnert sich, das sie damals einen schwarzen Opel gesehen haben, es müsste doch nicht so schwer sein, diesen zu finden. Zudem muss sich der Täter gut in Fehmarn auskennen, da sind sich beide sicher. In Meike Messals neuem Krimi geht es um verschwundene Kinder, was mit diesen passiert, bekomme ich als Leser nach und nach in einem der Handlungsstränge mit. Ein grausamer, gefühlskalter Mönch, zumindest wird es so beschrieben, foltert die Kinder. Er lässt sie hungern, sie müssen gehorsam sein, Aufgaben bewältigen, bei denen sie bestraft werden, wenn sie diese nicht richtig machen. Die Strafen sind teilweise sehr hart. So lässt er den Jungen ohne Hose in eine Badewanne mit Reis knien, wo er über Stunden ausharren muss. Wer denkt, dass dies keine Folter ist, sollte es mal ausprobieren, es ist schrecklich, besonders für ein Kind, das nicht weiß, warum es so bestraft wird. Laura schafft es wirklich, dem Täter nahezukommen. Dabei gerät sie dann selbst in größte Gefahr. Beim Lesen hatte ich eine kleine Ahnung, die sich dann auch bestätigt hat, doch das ganze Ausmaß erfuhr ich erst am Ende. So hat mich die Autorin mal wieder total überrascht. Sei es mit der Thematik um Gehorsam und Disziplin oder mit ihren besonderen Charakteren, bei der mir am besten Laura mit ihrem starken Willen gefiel. Der Mönch ist ein Mensch, der auf mich dominant, manipulativ, herzlos, emotionslos und unbarmherzig wirkt, wie einschüchternd mag er erst auf Kinder wirken? Was so ein Martyrium über Jahren anrichten kann, möchte ich mir gar nicht vorstellen, selbst wenn es in dem Buch ein wenig dargestellt wird. Dass es diese Versuche vor Jahren wirklich gab, wird im Nachwort erörtert und macht mich fassungslos. Für mich ein Krimi, den ich absolut weiterempfehlen kann und dem ich 5 von 5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Das Leben, die Liebe und die Hoffnung geht weiter

Ein Gefühl von Hoffnung
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"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht." (Václav Havel)
Inzwischen ist Katharinas Tod sieben Jahre her. Jakob, ihr ...

"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht." (Václav Havel)
Inzwischen ist Katharinas Tod sieben Jahre her. Jakob, ihr Sohn, bei dessen Geburt sie starb, wächst bei Inge, Johannes, Karl und Mine auf. Um für Jakobs Erziehung dazu sein, hat Inge sogar die Schule geschmissen und das Abitur nicht mehr zu Ende gemacht. Inzwischen arbeitet sie jedoch stundenweise in einem Buchladen. Johannes ist nach seinem schweren Unfall nun immer mehr in der Gewerkschaft engagiert und Karl hat in der Zeche eine kleine Arbeit bekommen. Jakob ist inzwischen in der Grundschule und hat dort zusehends Probleme mit seiner Klassenlehrerin. Den diese möchte Jakob vom Linkshänder zum Rechtshänder umerziehen. Auch Bärbel hat in der Schule Probleme, besonders mit einem Lehrer, einem ehemaliger Nazi. Doch das Leben könnte so schön sein, wenn nicht wieder dunkle Wolken im Ruhrpott auftauchen würden.

Meine Meinung:
Das eindrucksvolle Cover passt wieder sehr gut zum Ruhrgebiet und dem zweiten Teil der Saga. Zwar kann man diesen Roman auch gesondert lesen, doch zum besseren Verständnis der Familienverhältnisse rate ich zuvor, den ersten Band zu lesen. Auch diesmal geht es wieder um die Zeit Ende der 50er-Jahre. Buddy Holly, ein Idol von Bärbel und ihrer Clique, ist gerade tödlich verunglückt. Johannes und Verlobte Hanna haben immer mehr Probleme in ihrer Beziehung. Inge hat ihre Verlobung mit Peter gelöst, nachdem sie merkt, dass sie sich zu Johannes hingezogen fühlt und erfährt, dass Peter sie betrogen hat. Dann jedoch wird Hanna sterbenskrank und Johannes fühlt sich verpflichtet für sie dazu sein. Besonders schwer sind zudem die Probleme von Jakob und Bärbel in der Schule. Die sogar so weit gehen, dass man Bärbel von der Schule werfen könnte und das Jakob trotz überragender Intelligenz besonders in Rechnen in eine Sonderschule gehen soll. Die ganze Sache wird durch den Tod von Katharina und Karls Kopfverletzung vom Krieg so schwierig, dass es sogar vor Gericht geht. Zusätzlich gibt es noch Probleme bei Klaus Eltern, den Nachbarn von Mine. Eva Völler nimmt mich in dem zweiten Band wieder in eine Zeit mit, die immer noch mit viel Not, Armut und vor allem Problemen behaftet ist. Besonders die zusehende Angst der Bergleute, dass man die Zechen schließt, treibt einige in den Alkohol. Viele Ehefrauen müssen dann oft mit dem wenigen, was die Männer noch übrig lassen, ihren Lebensunterhalt in der Familie bestreiten. Manchmal geht es sogar so weit, dass die Ehefrauen ebenfalls trinken, wie Elfriede Klaus Mutter. So wird das Schließen der Zechen für die Bergarbeiter immer mehr zur Belastung, viele suchen sich eine andere Arbeit und ziehen weg vom Ruhrpott. Weiter zeigt Eva Völler die Probleme von Homosexuellen in dieser Zeit auf. Ich war entsetzt zu lesen, dass es zu jener Zeit immer noch strafbar war, wenn sich Gleichgeschlechtliche öffentlich gezeigt haben. Genauso war ich überrascht, dass ehemalige Nazis als Lehrer unterrichten und dabei ihre Gesinnung von sich geben durften. Das dann dafür Schüler wie z. B. Bärbel, die gegen dies rebelliert, dafür bestraft werden soll, wäre für mich unfassbar. Sehr lebendig und authentisch schildert die Autorin den Alltag zu dieser Zeit im Ruhrgebiet, sodass ich voll mitgenommen werde und mich gut in die einzelnen Menschen und Familien hineinversetzen kann. Oma Mine ist für mich in diesem Band diejenige geworden, die die Familie versorgt und zusammenhält. Für mich ist sie weitaus sympathischer gewesen wie im Vorgängerband. Besonders werde ich jedoch jeden Einzelnen vermissen, den nach diesen beiden Büchern habe ich die Familie in mein Herz geschlossen und so bin ich traurig, das dies das Ende der Saga sein soll. Weil die Autorin hier eine sehr identische Lebensgeschichte aus dem Ruhrgebiet geschaffen hat, möchte diesem Buch eine Empfehlung und 5 von 5 Sterne geben.

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  • Geschichte
Veröffentlicht am 17.08.2020

Die Gefahr immer vor Augen

Im Sog der Furcht
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"Er wird dich mit seinen Fittichen decken und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln." (Ps. 91,4)
Nachdem nun Luke Gallagher wieder zu seiner Clique gestoßen ist, wollen sie gemeinsam den Bioterroristen ...

"Er wird dich mit seinen Fittichen decken und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln." (Ps. 91,4)
Nachdem nun Luke Gallagher wieder zu seiner Clique gestoßen ist, wollen sie gemeinsam den Bioterroristen und Lukes Erzfeind Ebeid ausfindig machen. Die gestohlene Biowaffe Anthrax muss schnellstens gefunden werden, bevor Ebeid irgendeinen Anschlag verüben kann. Gemeinsam mit seiner großen Liebe Kate Maxwell versucht Luke Ebeids Labor ausfindig zu machen. Währenddessen sind Griffin und seine Ehefrau Finley dem Mörder von Jenna auf der Spur. Werden sie Erfolg haben und endlich nach Jahren den Mörder finden?

Meine Meinung:
Erneut ein düsteres Cover mit einer Hafenansicht, ziert Band vier und damit das Finale der Baltimore-Reihe. Auch diesmal hat das Team zwei Fälle, auf die sie angesetzt werden. Im Grunde ist dieser Band die Fortsetzung von Band drei "Schatten des Zorns", den hier wurde schon nach dem Terroristen Ebeid und Jennas Mörder gesucht. Überhaupt sollte man diese 4-teilige Reihe in einem Zusammenhang sehen, den nur so kann man die Fälle und das Privatleben der einzelnen Ermittler besser verstehen. Schon im letzten Band wurde eine große Menge Anthrax durch Ebeids Leute gestohlen. Der Milzbranderreger bildet Giftstoffe, die Blutgefäße bis in die kleinsten Kapillaren schädigen, dadurch kommt es zu Blutungen. Diese Sporen können durch die Luft, Hautkontakt oder in kleine Verletzungen eindringen. Da die Infektion meist tödlich endet, ist der Erreger einer der gefährlichsten Biowaffen. Umso gefährlicher wird es, für Luke und seine Freunde Ebeid und sein Lager zu finden, den er plant einen großen Terroranschlag um sich an den USA zu rächen. Griffin und Finley verfolgen währenddessen weiter Steve Burkes Spuren nach Jennas Mörder. Immer mehr verdichtet es sich, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben, der zudem in ihren eigenen Reihen arbeitet. Das Finale um die Baltimore-Reihe wird diesmal wirklich spannend. Nicht nur das jemand fast Luke und Kate auf dem Boot in die Luft jagt, nein auch die Jagd nach dem Serientäter von Jenna wird äußerst spannend. Wieder einmal gefällt mir, wie die Clique zusammenhält, trotzdem sie ja alle auf Luke wütend sein könnten, dass er sich so lange nicht gemeldet hat. Besonders für Kate Lukes, große Liebe war es eine schwierige Zeit und so kann ich gut verstehen, dass sie ihm nur sehr vorsichtig vertraut. Doch Luke ist reifer und erwachsener geworden, seine Lust auf Abenteuer will er hinter sich lassen. Er weiß nun, dass Kate die wichtigste an seiner Seite ist. Doch zuerst will er seinen Erzfeind Ebeid erwischen. Für mich war dieser Band der bisher spannendste und emotionalste, sicher weil es diesmal wirklich um alles ging. Die Clique muss viel Gottvertrauen haben, um diese Aufgabe zu meistern, den es könnte durchaus tödlich für den einen oder anderen enden. Emotional wird die Suche nach Jennas Mörder, trotz der vielen Jahre ihres Tods ist es für Griffin und Parker noch immer schwer. Zwar hat Parker mit Avery nun eine neue Frau an seiner Seite, doch Jenna ist und bleibt seine erste große Liebe. Das große Finale um zwei Fälle, die den Ermittlern schon lange auf dem Herzen liegen. So freue ich mich, bin aber gleichzeitig auch traurig, dass diese Reihe zu Ende ist. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

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