Inkognito
OstseekreuzNach traumatischen Erlebnissen bucht Kommissarin Pia Korittki unter falschem Namen einige Tage in einem beschaulichen Ostsee-Kloster, um unerkannt zur Ruhe zu kommen. Aber wie das Leben so spielt, wird ...
Nach traumatischen Erlebnissen bucht Kommissarin Pia Korittki unter falschem Namen einige Tage in einem beschaulichen Ostsee-Kloster, um unerkannt zur Ruhe zu kommen. Aber wie das Leben so spielt, wird alsbald ein lebloser Mönch in den Reihen der Kirchenbänke aufgefunden. Hat er einen Herzstillstand erlitten oder liegt Fremdeinwirkung vor? Während Pia noch ihre wahre Identität geheim hält, befällt sie Sorge um einen verschwundenen Gast. Jetzt muss sie handeln, bevor es zu spät ist.
Als Korittki-Krimi-Neuling findet man sofort den Anschluss in die Geschichte, Almstädt verpackt knappe, aber völlig ausreichende Hinweise auf die Vergangenheit. Schnell erkennt der Leser, dass Pia so nicht weiter arbeiten kann. Sie braucht psychologische Unterstützung, oder zumindest Abstand und Ruhe, damit sie auch künftig als gewissenhafte und zuverlässige Ermittlerin eingesetzt werden kann.
Nach einem kurzen, aufreibenden Zwischenfall geht die Geschichte erst einmal ruhig weiter, der Leser erfährt einiges über Pia, ihren Vorgesetzten und ihr familiäres Umfeld. Das Leben im Kloster ist dem Grundsatz „ora et labora“ gewidmet, die Zahl der anderen Gäste überschaubar. Und dann der Tote – es geht los mit dem Ausschließen von Verdächtigen, der Suche nach Alibis und Motiven. Ohne es zu wollen, steckt Pia ganz plötzlich in einem neuen Fall.
Interessant gewählt hat Autorin Eva Almstädt nicht nur die betuliche Klosteratmosphäre als Rahmen, sondern auch Pias Zwiespalt zwischen unauffälligem Gast und Ermittlerin. Dadurch ergeben sich natürlich ganz andere Aspekte und Handlungsmöglichkeiten für die Kommissarin als bei ihren bisherigen Einsätzen. Der Spagat zwischen der lebhaften Polizistin Pia Korittki und dem unbedarften Gast Pia Cordes wird zunehmends schwieriger. Dazu fließen immer wieder private Szenen ins Geschehen ein.
Bildlich vorstellbar zeichnet Almstädt nicht nur das Kloster in seiner Umgebung am Ostseeufer, sondern auch Pias Kollegen, sowie die anderen, sehr unterschiedlichen Gäste und die Mönche unter ihren dunklen Gewändern. Während über etliche Kapitel viel Information an den Leser weitergegeben wird und die Polizei routinemäßig ihre Arbeit aufnimmt, kommt es insbesondere im letzten Drittel zu einer drastischen Spannungssteigerung. Das Tempo legt deutlich zu, die Seiten fliegen immer rascher dahin. Atemberaubende Szenen münden schließlich in einer nachvollziehbaren Auflösung, die nun wiederum neugierig werden lässt, wie es mit Pia künftig weitergehen wird. Auf einen 18. Band darf jedenfalls gehofft werden.
Fazit: ein sehr unterhaltsamer und abwechslungsreicher Krimi, nach dem man sehr gerne von vorne beginnen möchte mit „Kalter Grund“, um Pia Korittkis Vorgeschichte auch noch kennen zu lernen.
Titel Ostseekreuz
Autor Eva Almstädt
ISBN 978-3-404-18573-3
Sprache Deutsch
Ausgabe Flexibler Einband, 416 Seiten
ebenfalls erhältlich als ebook und Hörbuch
Reihe Pia Korittki, Teil 17
Erscheinungsdatum 25. März 2022
Verlag Lübbe