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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2019

nicht von der Dicke des Buches abschrecken lassen

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Meine Meinung zum Buch:
Eigentlich ist Orphea ein ziemlich ruhiger und verschlafener Ort, aber nun passiert schon zum zweiten Mal eine Mordserie genau zur Zeit des Theaterfestivals. Kein Wunder, dass die ...

Meine Meinung zum Buch:
Eigentlich ist Orphea ein ziemlich ruhiger und verschlafener Ort, aber nun passiert schon zum zweiten Mal eine Mordserie genau zur Zeit des Theaterfestivals. Kein Wunder, dass die Einwohner und Schauspieler sowie die örtliche Polizei verunsichert sind und Angst haben, dass sich die Ereignisse nach 20 Jahren wiederholen könnten. Obwohl sehr viele Charaktere vorkommen und viele unterschiedliche Situationen, sowie zusätzliche Rückblenden, lässt sich das umfangreiche Buch trotzdem relativ schnell und unkompliziert lesen. Mir hat die Spannung gut gefallen, die der Autor in Bezug auf „Die schwarze Nacht“ gelenkt hat. Sämtliche Einwohner, Schauspieler und Zuschauer waren schon nervös und hibbelig, lange bevor etwas passiert ist und diese Stimmung hat man auch beim Lesen gespürt. Schade fand ich es, dass Stephanie Mailer schon so früh verschwunden ist, da ich sie als Charakter sehr gerne mochte und sie auch mit ihrem Spürsinn auf der richtigen Spur war. Trotzdem hätte ich als Titel „Die schwarze Nacht“ treffender gefunden.
Die Ermittlungsarbeiten ziehen sich schleppend dahin, zu viele Personen sind involviert und wissen von Details, die sie nicht wissen sollten und am Ende ist fast Jede/r verdächtig, was die Aufklärung des Falles nicht gerade erleichtert.

Mein Fazit:
Ein detailreicher Roman mit vielen überraschenden Wendungen, wenn man sich vom Umfang des Buches nicht abschrecken lässt!

Veröffentlicht am 11.06.2019

nichts wird beschönigt

Das wilde Leben der Cheri Matzner
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Meine Meinung zum Buch:
Ich hatte mir unter „wildem Leben“ etwas anderes vorgestellt, denn Cheri führt zwar ein aufregendes, manchmal auch rebellisches und dann wieder schicksalhaftes Leben, aber als wild ...

Meine Meinung zum Buch:
Ich hatte mir unter „wildem Leben“ etwas anderes vorgestellt, denn Cheri führt zwar ein aufregendes, manchmal auch rebellisches und dann wieder schicksalhaftes Leben, aber als wild hätte ich es nicht bezeichnet. Sehr gut gefallen hat mir, dass die Geschichte in lockerem Stil erzählt wird und man so nebenbei recht viel über Cheri, aber auch über ihre Adoptiveltern und ihren Ehemann erfährt. Auch wenn im Familienleben von Cheris Adoptiveltern einiges schief läuft, so hat sie dennoch nie den Kontakt zu ihnen komplett abgebrochen. Die Beziehung zwischen Cheris Ehemann Michael und ihr läuft auch nicht mehr gut bis zu dem Zeitpunkt, als Michael von seiner tragischen Diagnose erfährt und weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Dadurch ergeben sich wieder neue Wertigkeiten, sowohl beruflich als auch privat und auch das Thema Kinderwunsch wird nochmals neu betrachtet.
Mir hat am Buch sehr gefallen, dass auch brisante Themen wie Affären, Alkohol- und Tablettenabhängigkeit, Adoption usw. angesprochen werden und dass nichts beschönigt wird. Die Themen werden von ihren positiven wie negativen Seiten betrachtet.

Veröffentlicht am 05.06.2019

unaufregender, solider Krimi auf einer idyllischen Inselgruppe

Nachts schweigt das Meer
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Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin hat mir die Scilly-Inseln, von denen ich bisher noch gar nichts gehört hatte, bildhaft und mit alle ihren positiven wie negativen Seiten beschrieben, sodass man sich ...

Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin hat mir die Scilly-Inseln, von denen ich bisher noch gar nichts gehört hatte, bildhaft und mit alle ihren positiven wie negativen Seiten beschrieben, sodass man sich als Leser das Leben auf einer so kleinen Insel lebhaft vorstellen kann. Dass Ben nicht zum ausruhen kommen wird, das war von vorneherein klar, aber dass es trotzdem ein so enormer Aufwand ist, dahinter zu kommen, wer hinter den Morden an den Jugendlichen steckt, hätte ich mir nicht gedacht, da die Einwohneranzahl auf der Insel ja doch recht überschaubar ist und hier jeder jeden kennt und Abweichungen von der Routine sofort auffallen. Insgesamt ist das Inselleben ziemlich ruhig beschrieben, erstaunlicherweise auch nachdem tragischerweise junge Menschen der Reihe nach ums Leben kommen oder spurlos verschwinden, da hätte ich nicht mehr ruhig bleiben können bzw. hätte, wenn ich Kinder im Teenageralter hätte schon etwas unternommen oder die Insel vorübergehend verlassen. Die kurze Liebesbeziehung von Ben hat auch genau dazu gepasst. Gefallen hat mir, dass es nicht allzu kitschig war, das hätte nicht zu Ben und seiner momentanen Situation gepasst.

Mein Fazit:
Mich hat der Krimi gut unterhalten, die Beschreibung der Inseln war interessant, ansonsten hätte er noch etwas mehr Spannung vertragen können.

Veröffentlicht am 28.05.2019

Hilfeschrei

All das zu verlieren
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Meine Meinung zum Buch:
Das Buch lässt sich in einem Rutsch lesen und verschlingen, aber gleichzeitig wirft es viele Fragen auf und hinterlässt am Schluss ein gewisses Stück Unsicherheit und offene Fragen ...

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch lässt sich in einem Rutsch lesen und verschlingen, aber gleichzeitig wirft es viele Fragen auf und hinterlässt am Schluss ein gewisses Stück Unsicherheit und offene Fragen nach der Zukunft. Mich hat es berührt, auf der einen Seite habe ich versucht Adele kennenzulernen, hinter ihre Fassade zu blicken und Verständnis für ihre Situation und ihr Handeln aufzubringen und auf der anderen Seite war ich auch schockiert von ihrem Umfeld, ihrer Familie und wie mit Adele umgegangen wird.
Ich finde es sehr interessant, wie die Autorin Adele als Charakter beschreibt: Zuerst ist Adele noch völlig fremd, dann hat man kurz das Gefühl, dass man Adele zumindest teilweise verstehen und nachvollziehen kann, warum sie so handelt und am Ende ist Adele dann doch wieder fremd und nicht greifbar. Für mich spiegelt dies auch sehr gut die unterschiedlichen Sichtweisen von Adeles Leben wider. Für Außenstehende hat sie ein perfektes, glückliches Leben mit ihrem Ehemann und Sohn, aber in ihrem Inneren sieht es eben anders aus und was für den einen ein glückliches Leben ausmacht ist für den anderen nicht ausreichend oder erfüllend.
Die Geschichte hat mich am Ende mit vielen Fragen zurückgelassen und ich war auch traurig, warum Adele für sich keinen anderen Ausweg gefunden hat, sodass sie achtsamer mit sich selbst umgehen kann. Aber es ist sicherlich auch ein brisantes Thema, das man nicht gerne mit jedem bespricht.

Veröffentlicht am 22.05.2019

spannende Unterhaltung, großer Showdown

Als Grace verschwand
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Grace wurde vor 18 Jahren als Baby während eines Spazierganges im Park entführt und nun meldet sich ein Mädchen bei Simone, das behauptet, ihre Tochter zu sein. Simone ist hin- und hergerissen, denn auf ...

Grace wurde vor 18 Jahren als Baby während eines Spazierganges im Park entführt und nun meldet sich ein Mädchen bei Simone, das behauptet, ihre Tochter zu sein. Simone ist hin- und hergerissen, denn auf der einen Seite hat sie sich schon so oft in Hoffnungen gestürzt und wurde dann wieder enttäuscht, aber auf der anderen Seite sagt ihr diesmal ihr Bauchgefühl, dass Grace ihre Tochter sein könnte. Mir gefällt am Schreibstil der Autorin sehr gut, dass man das hin und her auch als LeserIn sehr gut nachvollziehen kann und durch die sich verändernden Voraussetzungen auch mitgerissen wird. Ständig stellt man sich Fragen wie: Was würde ich jetzt in der Situation von Simone machen? Warum erzählt sie ihrem Mann nichts davon, obwohl die Beziehung so harmonisch wirkt? Könnte es Grace sein? Möchte jemand Simone schaden? – Gerade diese Gedankenanstöße waren für mich mit ein Punkt, warum ich das Buch ziemlich durchgehend spannend gefunden habe, obwohl doch einige Stellen dabei waren, an denen ich die Geschichte etwas an den Haaren herbeigezogen gefunden habe und ich schon Sorgen hatte, dass sie zu sehr ins Unrealistische abrutscht. Am Ende kam dann noch der große Showdown, den ich mir aber schon fast erwartet habe. An einigen Stellen hätte für mich etwas weniger Show, dafür etwas mehr Tiefe sein können, aber im Großen und Ganzen hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Vor allem die Sichtweise von Simones Schwiegermutter hätte noch etwas ausführlicher sein können und noch mehr Emotionen hätte ich gut gefunden.