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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2020

großes Kopfkino

Ihr Königreich
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Meine Meinung zum Buch:
Sprachlich ist der Kriminalroman von Jo Nesbo ausdrucksstark und gewaltig, auch über die nicht unbeachtliche Länge kommt keine Langeweile auf. Vor allem das norwegische Bergleben ...

Meine Meinung zum Buch:
Sprachlich ist der Kriminalroman von Jo Nesbo ausdrucksstark und gewaltig, auch über die nicht unbeachtliche Länge kommt keine Langeweile auf. Vor allem das norwegische Bergleben wird anschaulich beschrieben, samt der üblichen Sitten und Verhaltensvorgaben. Auch wenn über längere Zeiten relativ wenig an Handlung passiert, so lässt uns der Autor immer an den Gedanken aller Charaktere teilhaben und dies hat seinen eigenen Reiz. Die Beziehung der beiden Brüder ist schon seit der Kindheit eine Besondere, nach vielen Jahren, in denen sie sich kaum gesehen haben, ist diese Verbundenheit aber sofort wieder voll und ganz da. Roy würde nicht nur fast alles für seinen Bruder tun, er setzt noch eines drauf und nimmt ihn überall in Schutz, stellt sich vor ihn und erledigt die unangenehmen Dinge. Das Drama um das geplante Hotel sowie die Frauengeschichten der beiden Brüder habe ich als Bereicherung gesehen, aber im Vordergrund des Krimis stehen zwischenmenschliche Angelegenheiten sowie die Aufklärung von mehreren mysteriösen Mordfällen. Der Schluss hat mir allerdings nicht ganz so gut gefallen wie der Rest des Buches, er war mir ein wenig zu vorhersehbar und künstlich konstruiert.

Veröffentlicht am 12.10.2020

höre auf deine innere Stimme

Das Buch eines Sommers
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Meine Meinung zum Buch:
Nicolas Leben gerät durch den Tod seines Onkels, zu dem er sich sehr verbunden gefühlt hat und der ihn immer in all seinen Vorhaben bestärkt hat, aus dem gewohnten Rhythmus. Beruflich ...

Meine Meinung zum Buch:
Nicolas Leben gerät durch den Tod seines Onkels, zu dem er sich sehr verbunden gefühlt hat und der ihn immer in all seinen Vorhaben bestärkt hat, aus dem gewohnten Rhythmus. Beruflich ist Nicolas sehr eingespannt und hat wenig Zeit für seine Familie, sodass auch die „Zwangspause“ samt Beerdigungsfeierlichkeiten für ihn erst einmal ungewohnt sind, doch schon bald entschließt er sich mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn die Sommermonate im Haus seines verstorbenen Onkels zu verbringen. Dort beginnt für ihn der wahre Wandel. Nicolas probiert neue Dinge aus, er versucht wieder zu Schreiben, was ihm mal mehr und mal weniger gut gelingt und er verbringt viel mehr Zeit mit seiner Familie und hat trotzdem viel mehr Zeit für sein Herzensprojekt das Schreiben.
Mir hat diese ungewohnte Entschleunigung und das Aufzeigen von neuen bzw. Wiedererwecken von alten Interessen und das Zutrauen, etwas Neues zu probieren, sehr gut gefallen. Auch die Zweifel, die Nicolas hegt und sich dann darüber hinwegsetzt. Was mir allerdings zu schnell gegangen ist, ist der komplette Lebenswandel. Hier fragt man sich: Ist es wirklich so einfach sein gesamtes Leben komplett zu verändern? Falls es so einfach sein sollte, warum hat man es nicht schon viel früher probiert? Dieser drastische Schnitt ist aus meiner Sicht zu glatt vonstatten gegangen. Hier hätte ich mir noch mehr Tiefgang, eventuell Rückschläge, Hindernisse oder dergleichen gewünscht, damit es näher an der Realität bleibt. Auch die Verbundenheit zu seinem Onkel hätte noch intensiver dargestellt werden können. Interessant finde ich aber, dass sich, wenn sich ein Familienmitglied verändert, automatisch das gesamte Familiengefüge und die weiteren Personen mitverändern. Dies war hier sehr deutlich zu sehen.


Mein Fazit:
Ist es wirklich notwendig, erst der zu werden, der man ist oder steckt das Potenzial ohnehin schon in uns und wir müssen es nur an die Oberfläche bringen? – die spannende zentrale Frage des Buches.

Veröffentlicht am 12.10.2020

spannende Aufrollung

Auf kalter Spur
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Meine Meinung zum Buch:
Tracy ist nach der Geburt ihrer kleinen Tochter wieder an den Ort ihrer Kindheit zurückgekehrt und versucht nun den Spagat zwischen Berufsalltag und Kinderbetreuung hinzubekommen. ...

Meine Meinung zum Buch:
Tracy ist nach der Geburt ihrer kleinen Tochter wieder an den Ort ihrer Kindheit zurückgekehrt und versucht nun den Spagat zwischen Berufsalltag und Kinderbetreuung hinzubekommen. Ihr Ehemann ist nicht begeistert, dass sie so schnell wieder arbeiten möchte, noch dazu in einem gefährlichen Beruf und er hat nicht ganz unrecht, wie man im Nachhinein betrachtet zugeben muss. Schnell gerät Tracy samt ihrer Familie in den Fokus einer gefährlichen Person, die sich von Tracy und dem Ermittlungsteam in die Enge getrieben fühlt. Interessant finde ich an diesem Thriller, dass die Geschehnisse aus der Vergangenheit einen ziemlich großen Part einnehmen und dass nach so langer Zeit endlich wieder neue Ermittlungen durchgeführt werden. Ich wundere mich immer wieder, wie Menschen nach 20 Jahren noch wissen, was sie an besagtem Tag in der Vergangenheit gemacht haben, glaube nicht, dass ich das noch wüsste, außer dieser Tag hätte für mich eine besondere Bedeutung. Der Thriller zeigt, dass auch eine Aufrollung eines alten Falles, angeregt durch neue Ereignisse, richtig spannend sein kann.

Veröffentlicht am 11.10.2020

eine tiefgreifende Geschichte

Unter uns das Meer
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Meine Meinung zum Buch:
Im Roman werden die Erlebnisse der vierköpfigen Familie, die mit einer Segelyacht am offenen Meer unterwegs ist, hauptsächlich aus zwei Perspektiven erzählt (Juliet und Michael), ...

Meine Meinung zum Buch:
Im Roman werden die Erlebnisse der vierköpfigen Familie, die mit einer Segelyacht am offenen Meer unterwegs ist, hauptsächlich aus zwei Perspektiven erzählt (Juliet und Michael), im letzten Drittel erfahren wir dann auch noch Eindrücke der Tochter. Was ich sehr gut nachvollziehen kann, ist, dass man auf engem Raum sich selbst und auch seine Mitbewohner viel besser kennenlernt und dass es auch viel schneller zu Konflikten kommen kann. Man hat praktisch keine Rückzugsmöglichkeiten und auch kaum Kontakt zu anderen Menschen. Dafür entwickelt man seinen eigenen Rhythmus, macht viele schöne Erfahrungen und muss sich schwierigen Situationen stellen und entwickelt sich dadurch auch enorm weiter. Mutig finde ich, dass Juliet Michael zuliebe zu dieser abenteuerlichen Reise zugestimmt hat, noch dazu mit zwei kleinen Kindern und auch aufgrund ihrer psychischen Probleme und Depressionen. So stürmisch wie das Meer teilweise war, so brodelnd war auch die Stimmung auf dem Schiff und man hat als LeserIn schon gespürt, dass sich bald eine entscheidende Situation anbahnt. Das Ende des Buches sowie die Aufarbeitung der psychischen Probleme, habe ich nicht ganz so gelungen und spannend gefunden wie die Tage auf dem offenen Meer sowie die Schilderungen über die Landausflüge oder raren Kontakte zu anderen Seglerfamilien.

Veröffentlicht am 10.10.2020

Wie weit würdest du für ein eigenes Kind gehen?

Ihre letzte Hoffnung
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Meine Meinung zum Buch:
Kat wünscht sich so sehnsüchtig ein Kind, dass sie dafür nicht nur fast alles, sondern wirklich alles tun würde. Nachdem auch mehrere Adoptionsversuche geplatzt sind, ist sie mit ...

Meine Meinung zum Buch:
Kat wünscht sich so sehnsüchtig ein Kind, dass sie dafür nicht nur fast alles, sondern wirklich alles tun würde. Nachdem auch mehrere Adoptionsversuche geplatzt sind, ist sie mit ihren Nerven am Ende und versucht es mittels Leihmutterschaft, zu der sich ihre ehemalige beste Freundin bereit erklärt. Das wirklich spannende an diesem Thriller sind die Hintergründe aus der Vergangenheit aller Beteiligter, die nach und nach einfließen. Außerdem misstraut Kat mit der Zeit jedem und ist nervlich sehr angespannt, sodass man nicht genau weiß, ob man ihr und ihren Beobachtungen uneingeschränkt trauen kann oder ob sie sich etwas zusammenreimt. Mit der Zeit werden allerdings die Bedrohungen und Beziehungsgefüge von damals immer verworrener und am Ende ein klein wenig überdramatisiert, dafür einen kleinen Punkteabzug. Ansonsten hat mich der Thriller sehr gut unterhalten und auch die nötige Spannung geboten.