Eartha, Social Media & Feminismus
GirlcrushAls Eartha sich endlich von ihrem langjährigen Freund Matt trennt, der sie mit einer anderen Frau betrogen hat, outet sie sich als bisexuell und wird über Nacht eine Internet-Sensation. Grund dafür ist ...
Als Eartha sich endlich von ihrem langjährigen Freund Matt trennt, der sie mit einer anderen Frau betrogen hat, outet sie sich als bisexuell und wird über Nacht eine Internet-Sensation. Grund dafür ist ein Video, welches sie im betrunkenen Zustand aufgenommen und auf der App Wonderland hochgeladen hatte.
Von dem Buch hatte ich schon häufiger etwas im englischsprachigen Raum gehört. Dort hat das Buch allerdings sehr viel negative Kritik bekommen, weswegen ich umso gespannter auf dieses Buch war. Denn oft ist es so, dass mich genau solche Bücher ansprechen. Vom Inhalt wusste ich bin dahin noch nicht viel, auch nicht, dass es sich hierbei um ein feministisches Buch handelt.
Florence Given kannte ich vorher auch noch nicht, habe sie dann aber kurzerhand gegoogelt und festgestellt, dass sie eine große Reichweite auf Instagram hat und sich somit bestens mit dem Thema des Buches auskennen müsste.
Das Cover finde ich sehr gelungen. Mir gefällt es richtig gut und passt zum Inhalt der Geschichte.
Mir hat das Buch im Großen und Ganzen sehr gut gefallen. Der Schreibstil ließ sich sehr locker und einfach lesen, so dass knapp 400 Seiten sehr schnell gelesen waren. Anfangs wurde ich zwar in meinem Lesefluss etwas gebremst, da im Buch die Pronomen „they/them“ verwendet wurden und ich bis dato noch nie so etwas in Romanen gelesen habe. Ich habe mich aber schnell eingelesen und dann war es auch kein Problem mehr.
Mit den Charakteren konnte ich mich nicht ganz anfreunden, einfach, weil ich mir kein richtiges Bild von ihnen machen konnte. Eartha konnte ich bis zum Schluss nicht richtig „greifen“. Sie war allgemein vom Charakter nicht ganz das, was ich erwartet hatte. Einerseits löst sie sich aus einer langjährigen, toxischen Beziehung, nur, um dann immer wieder zu zweifeln, ob dieser Schritt der richtige gewesen ist. Manchmal kommt sie einem vor wie ein kleines Kind und nicht wie eine 25 Jahre alte Frau. Sie verhält sich in vielen Situationen – für meinen Geschmack – viel zu naiv.
Einige Nebencharaktere mochte ich sehr gerne, aber auch sie wurden mir zu schwammig dargestellt.
Die Geschichte fand ich aber dennoch interessant und spannend. Das Thema Social Media ist aktueller denn je. Viele Menschen wollen sich auf den verschiedensten Plattformen zeigen, „influencen“, ihr Geld damit verdienen. Doch was bedeutet schneller Erfolg und welche Gefahren lauern im Internet, wenn man zu viel von sich Preis gibt? Kann man mit Hass-Kommentaren umgehen? Bleibt man sich selbst treu, oder ändert man sich für das Internet, um besser „anzukommen“?
Das Ende kam mir zu abrupt. Viele Fragen sind mir bis zum Schluss unbeantwortet geblieben.
Das Buch wird mir wahrscheinlich nicht in tiefster Erinnerung bleiben, aber für ein paar Stunden hatte ich mit dem Buch eine tolle Zeit und es hat Spaß gemacht die Geschichte zu lesen.